Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Versöhnung und Groll

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.02.2011
Eine der kriegerischsten Zeiten Islands
Island, Mitte des 13. Jahrhunderts, in einer der kriegerischsten Zeiten, die das Land je erlebt hat: Der heimtückische Mord an Snorri Sturlusson, dem berühmten Politiker und Dichter, Autor der Edda und der Egils-Saga, hat bürgerkriegsähnliche Zustände entfacht. Brutale Gewalt und zerstörerische Machtkämpfe bestimmen das Bild, zwei verfeindete Familienclans stehen sich unversöhnlich gegenüber. Island ist nunmehr gespalten, wird von der norwegischen Krone regiert. Da reicht einer der vormaligen Kriegstreiber, Gissur Thorvaldsson, dem Clan der Sturlungen die Hand zum Frieden. Eine Heirat zwischen den beiden Parteien soll den Pakt besiegeln, soll dem Land die Einheit geben und der Bevölkerung bessere Lebensbedingungen verschaffen. Aber nicht alle, die zur Hochzeit kommen, sind einverstanden mit diesem Plan ...
Ausgezeichnet mit dem Isländischen Literaturpreis.

Einar Kárason, geboren 1955, ist einer der wichtigsten Autoren der skandinavischen Gegenwartsliteratur. Berühmt wurde er durch seine Trilogie »Die Teufelsinsel«, »Die Goldinsel« sowie »Das Gelobte Land«. Sein Roman »Sturmerprobt« stand auf der Shortlist des Nordischen sowie des Isländischen Literaturpreises. Für »Versöhnung und Groll« erhielt er den Isländischen Literaturpreis. Zuletzt erschien bei btb 2017 die Isländer-Saga »Die Sturlungen«, an der der Autor über ein Jahrzehnt arbeitete. Für »Sturmvögel« wurde er 2020 mit dem schwedischen Kulturhuset-Stadsteatern-Preis für internationale Literatur ausgezeichnet. Kárason lebt in Reykjavík.
mehr

Produkt

KlappentextEine der kriegerischsten Zeiten Islands
Island, Mitte des 13. Jahrhunderts, in einer der kriegerischsten Zeiten, die das Land je erlebt hat: Der heimtückische Mord an Snorri Sturlusson, dem berühmten Politiker und Dichter, Autor der Edda und der Egils-Saga, hat bürgerkriegsähnliche Zustände entfacht. Brutale Gewalt und zerstörerische Machtkämpfe bestimmen das Bild, zwei verfeindete Familienclans stehen sich unversöhnlich gegenüber. Island ist nunmehr gespalten, wird von der norwegischen Krone regiert. Da reicht einer der vormaligen Kriegstreiber, Gissur Thorvaldsson, dem Clan der Sturlungen die Hand zum Frieden. Eine Heirat zwischen den beiden Parteien soll den Pakt besiegeln, soll dem Land die Einheit geben und der Bevölkerung bessere Lebensbedingungen verschaffen. Aber nicht alle, die zur Hochzeit kommen, sind einverstanden mit diesem Plan ...
Ausgezeichnet mit dem Isländischen Literaturpreis.

Einar Kárason, geboren 1955, ist einer der wichtigsten Autoren der skandinavischen Gegenwartsliteratur. Berühmt wurde er durch seine Trilogie »Die Teufelsinsel«, »Die Goldinsel« sowie »Das Gelobte Land«. Sein Roman »Sturmerprobt« stand auf der Shortlist des Nordischen sowie des Isländischen Literaturpreises. Für »Versöhnung und Groll« erhielt er den Isländischen Literaturpreis. Zuletzt erschien bei btb 2017 die Isländer-Saga »Die Sturlungen«, an der der Autor über ein Jahrzehnt arbeitete. Für »Sturmvögel« wurde er 2020 mit dem schwedischen Kulturhuset-Stadsteatern-Preis für internationale Literatur ausgezeichnet. Kárason lebt in Reykjavík.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641055011
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum25.02.2011
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1209 Kbytes
Artikel-Nr.1015267
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EYJÓLFUR (S. 74-75)

Da stand doch gestern kein Geringerer als der berühmte Gissur Þorvaldsson hier auf meiner Hofwiese, der mächtigste Mann von ganz Südisland. Ich hatte mich etwas hingelegt und in Ruhe gedöst, als ich plötzlich spürte, wie die Luft ins Sausen kam, die Leute tuschelten und Jessumaria riefen, ich hörte Pferde auf dem Hofplatz und Hundegebell, da riss die Neugier mich aus dem Bett; auf dem Weg nach draußen kam mir meine Frau in großer Eile entgegen und verschwand türenschlagend hinter mir, und als ich nach draußen kam, stand Gissur einfach dort. Und begrüßte mich in aller Freundlichkeit, unbewaffnet und nur von drei oder vier Männern begleitet. Lächelte. Schüttelte meine Hand. Sagte, er sei gekommen, um die wichtigsten Männer hier im Bezirk zu treffen.

Die Tage zuvor ging es mir nicht sehr gut, ich hatte das Gefühl, die ganze Welt habe sich gegen mich verschworen und niemand zeige mir Respekt, da kann ich nicht bestreiten, dass ich von Gissurs überraschendem Besuch und seinem freundlichen Lächeln etwas feuchte Augen bekam. Ich ergriff seine ausgestreckte Hand und bat ihn hinein. In den Wohnraum. Schickte nach Essen und Trinken. Und nach meinem Verwalter und zwei Knechten, damit wir uns beide mit derselben Anzahl Männer zu Tisch setzen konnten.

Die Männer saßen vorn an der Tür, Gissur und ich hingegen auf der erhöht stehenden Bank und plauderten höflich, wie es wichtige Anführer eben taten. Er trug ein blaues Gewand und feine Schuhe - es war eindeutig, dass mir ein Mann gegenübersaß, der es gewohnt war, unter Herrschern zu verkehren, schließlich kam er gerade von einem langen Aufenthalt am norwegischen Königshof zurück. Aber ich bin auch kein Bauerntölpel, wenn ich mich benehmen will. Also saßen wir zusammen, leerten den einen oder anderen Becher, und mit der Zeit konnte ich immer besser mit diesem wichtigen Mann reden. Worüber wir redeten?

Das weiß ich eigentlich gar nicht, ich erinnere mich nicht mehr, ich war viel zu froh, dass wir überhaupt redeten und Gissur sich entschlossen hatte, mir diese Ehre zu erweisen. Die meiste Zeit ließ ich ihn reden, lachte, wenn es sein musste, und schielte manchmal zu meinen Männern hinüber, die ehrfürchtig an der Tür saßen. Merkwürdig - da musste ich also einen Erzfeind treffen, damit mir endlich jemand den angemessenen Respekt zeigte. Und warum war er überhaupt mein Erzfeind? Ich kannte ihn doch bisher kaum, hatte ihn nur zwei, drei Mal auf der Thing-Stätte gesehen.

Und nun saß ich mit ihm zusammen und spürte, wie leicht es mir fiel, mich in seiner Gegenwart wohl zu fühlen und ihm zuzustimmen, denn wir waren meist einer Meinung. Auch darüber, dass es wahrscheinlich das Beste wäre, wenn ich aus dem Bezirk fortzog. Wir könnten uns ohne Probleme am Eyjafjörður niederlassen, auf der anderen Seite der Berge, im Hinterland der Sturlungen-Familie, da gab es auch große Höfe. Gissur sagte lächelnd, dass hier im Skagafjörður kein Platz für zwei Anführer sei. Zwei Anführer.

Da musste also unser erklärter Todfeind kommen, damit mich endlich jemand wie einen Anführer behandelte. Er war sogar so uneitel, uns beide, mich und ihn, in einem Atemzug zu nennen; womit er doch eigentlich gesagt hatte, dass wir einander ebenbürtig waren und daher nicht im selben Bezirk wohnen sollten. Damit war ich einverstanden. Errötete fast, als ich sah, dass einige der Männer vorn an der Tür nickten, als ob sie ihre Zustimmung zeigen wollten. Ich bot an, ihm das Land hier im Skagafjörður zu verkaufen, und wir besiegelten das Geschäft mit einem Handschlag nach der Art großer Ehrenmänner. Mehr braucht es nicht, wenn echte Anführer zusammensitzen.
mehr

Autor

Einar Kárason, geboren 1955, ist einer der wichtigsten Autoren der skandinavischen Gegenwart. Berühmt wurde er durch seine Trilogie »Die Teufelsinsel«, »Die Goldinsel« sowie »Das Gelobte Land«. Sein Roman »Sturmerprobt« stand auf der Shortlist des Nordischen sowie des Isländischen Literaturpreises. Für »Versöhnung und Groll« erhielt er den Isländischen Literaturpreis. Zuletzt erschien 2017 die imposante Isländer-Saga »Die Sturlungen«, an dem der Autor über ein Jahrzehnt arbeitete, bei btb. Für seinen neuesten Roman, »Sturmvögel« wurde er 2020 mit dem schwedischen Kulturhuset-Stadsteatern-Preis für internationale Literatur ausgezeichnet. Kárason lebt in Reykjavík.