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Das Sonnenkreuz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am08.08.20111. Auflage
Im Zeichen Odins.

Reykjavík zur Frühjahrstagundnachtgleiche: Die Doktorandin Embla wird von der Kripo ins Haus ihres Professors gerufen. Der Archäologe ist verschwunden, und alle Spuren deuten auf ein Blutbad hin. Ein Opfer für Odin, den obersten heidnischen Gott? Embla befürchtet, dass noch am gleichen Tag weitere Ritualmorde geschehen, um einen alten Wikingerbund aufleben zu lassen - den Sonnenkreuzorden. Eine fieberhafte Suche beginnt ...

Ein Thriller, der von der Gegenwart bis in die nordische Frühgeschichte führt, von einem der besten Spannungsautoren Islands.



ÓTTAR M. NORÐFJÖRÐ, geb. 1980, studierte Philosophie, Spanisch, Deutsch, Französisch und Arabisch an Universitäten in Island, Schottland, Deutschland und Frankreich. Seine Bücher sind große Bestseller in Island und erscheinen auch in den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Er lebt in Reykjavík.
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Produkt

KlappentextIm Zeichen Odins.

Reykjavík zur Frühjahrstagundnachtgleiche: Die Doktorandin Embla wird von der Kripo ins Haus ihres Professors gerufen. Der Archäologe ist verschwunden, und alle Spuren deuten auf ein Blutbad hin. Ein Opfer für Odin, den obersten heidnischen Gott? Embla befürchtet, dass noch am gleichen Tag weitere Ritualmorde geschehen, um einen alten Wikingerbund aufleben zu lassen - den Sonnenkreuzorden. Eine fieberhafte Suche beginnt ...

Ein Thriller, der von der Gegenwart bis in die nordische Frühgeschichte führt, von einem der besten Spannungsautoren Islands.



ÓTTAR M. NORÐFJÖRÐ, geb. 1980, studierte Philosophie, Spanisch, Deutsch, Französisch und Arabisch an Universitäten in Island, Schottland, Deutschland und Frankreich. Seine Bücher sind große Bestseller in Island und erscheinen auch in den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Er lebt in Reykjavík.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841203434
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum08.08.2011
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1031896
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;PRÆLUDIUM;8
2;Vor tausend Jahren;10
3;1. Kapitel;18
4;2. Kapitel;27
5;3. Kapitel;31
6;4. Kapitel;37
7;5. Kapitel;41
8;6. Kapitel;47
9;7. Kapitel;51
10;8. Kapitel;55
11;9. Kapitel;59
12;10. Kapitel;64
13;11. Kapitel;67
14;12. Kapitel;72
15;13. Kapitel;75
16;14. Kapitel;81
17;15. Kapitel;87
18;16. Kapitel;90
19;17. Kapitel;94
20;18. Kapitel;98
21;19. Kapitel;104
22;20. Kapitel;108
23;21. Kapitel;112
24;22. Kapitel;118
25;23. Kapitel;123
26;24. Kapitel;126
27;25. Kapitel;132
28;26. Kapitel;137
29;27. Kapitel;143
30;28. Kapitel;149
31;29. Kapitel;153
32;30. Kapitel;157
33;31. Kapitel;161
34;32. Kapitel;163
35;33. Kapitel;169
36;34. Kapitel;177
37;35. Kapitel;180
38;36. Kapitel;185
39;37. Kapitel;192
40;38. Kapitel;194
41;39. Kapitel;198
42;40. Kapitel;201
43;41. Kapitel;207
44;42. Kapitel;211
45;43. Kapitel;213
46;44. Kapitel;216
47;45. Kapitel;222
48;46. Kapitel;226
49;47. Kapitel;229
50;48. Kapitel;232
51;49. Kapitel;234
52;50. Kapitel;240
53;51. Kapitel;242
54;52. Kapitel;246
55;53. Kapitel;250
56;54. Kapitel;256
57;55. Kapitel;257
58;56. Kapitel;262
59;57. Kapitel;267
60;58. Kapitel;272
61;59.Kapitel;280
62;60. Kapitel;286
63;61. Kapitel;298
64;62. Kapitel;303
65;63. Kapitel;313
66;64. Kapitel;319
67;65. Kapitel;326
68;66. Kapitel;330
69;67. Kapitel;334
70;68. Kapitel;340
71;69. Kapitel;347
72;70. Kapitel;354
73;71. Kapitel;364
74;72. Kapitel;370
75;73. Kapitel;373
76;74. Kapitel;374
77;75. Kapitel;376
78;76. Kapitel;384
79;77. Kapitel;387
80;78. Kapitel;397
81;79. Kapitel;405
82;80. Kapitel;409
83;81. Kapitel;414
84;Epilog;426
85;Nachbemerkung des Autors;438
86;Nachbemerkung des Übersetzers;439
87;Danksa gun g des Autors;442
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Leseprobe


1. Kapitel


»Zwei Tage Wochenende nur«, seufzte Embla, während sie einer Schar kreischender Kinder voran die Treppe in den ersten Stock des Nationalmuseums Þjóðminjasafn hinaufstieg. Im Stillen verwünschte sie ihr Schicksal, zehnjährige Grundschulkinder durch die Ausstellungsräume dirigieren zu müssen. Sie war das, was in Island als Museumspädagogin bezeichnet wurde, und führte ausschließlich Schulklassen durch die Ausstellungen.

»Ich habe ja bloß zwölf Jahre Uni hinter mir.« Embla sah die aufgeregte Klasse und setzte ein mattes Lächeln auf. Vielleicht hatte ihr Vater doch recht gehabt. Medizin hätte sie studieren sollen, wie ihre ältere Schwester, anstelle der Archäologie. Dass ihre nur vier Jahre ältere Schwester bereits verheiratet war und zwei Jungs hatte, trug ebenfalls nicht besonders zu einer Steigerung ihres Selbstbewusstseins bei. Embla dagegen war unverheiratet und hatte deswegen noch mindestens neun Monate bis zu einem ersten Kind vor sich.

»Also dann, Kinder.« Sie wischte alle Grübeleien über die Irrwege des Lebens beiseite, mit denen sie ohnehin viel zu viel Zeit verschwendete und positionierte sich vor der ersten Vitrine mit der berühmten Þór-Statue. »Diese Statue aus dem 10. Jahrhundert stellt den Donnergott Þór dar, mit seinem Hammer Mjöllnir in der Hand. Die Gestaltung des Hammers erinnert sehr deutlich an das sogenannte Anch-Kreuz, das die ägyptischen Pharaonen trugen und das ein Hinweis dafür sein könnte, wie ein Motiv von weit aus dem Süden herauf bis auf unsere kleine Insel gelangt ist.«

Ganz offensichtlich war den Kindern dieses Informationshäppchen herzlich egal. Embla hatte hingegen gehofft, damit ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Aber die Kleinen rannten bloß umher, schubsten und neckten sich kichernd.

Embla ließ sich nicht entmutigen. Sie führte die Kinder zu der großen Landkarte von Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten. »Hier sehen wir, wie ungeheuer weit die Wikinger herumkamen.« Sie wies auf die bunte Karte. »Das Zeitalter der Wikinger begann im Jahre 793 mit ihrem Überfall auf das Kloster Lindisfarne an der schottischen Ostküste. Sie machten sich bevorzugt über Kirchen und Klöster her, da sie wussten, dass dort die größten Schätze lagerten. Aus Rache beschrieben die Kirchenleute sie daher als ungebildete Barbaren, und leider hat sich dieses Bild bis auf den heutigen Tag erhalten. Tatsächlich aber waren die Wikinger die fähigsten Seefahrer ihrer Zeit: geniale Sternbeobachter, Mathematiker, Militärstrategen, Bildhauer - und vieles mehr. Das war ein richtiges Weltreich.«

Hatte Embla zuvor nur Schwierigkeiten gehabt, die Kinder anzusprechen, so war ihr die Kontrolle über die Gruppe jetzt völlig aus der Hand geglitten. Ein Teil der Klasse hatte sich tuschelnd zusammengerottet, warf ihr immer wieder schiefe Blicke zu und feixte. Unbeirrt fuhr sie fort: »Und wie wir sehen, war ihr Weltreich groß. Sie eroberten Britannien, den Nordteil Frankreichs, Skandinavien und Russland. Ihre Schiffsrouten reichten von Amerika bis nach Konstantinopel und weiter südlich bis Afrika.« Sie lächelte die Klasse an. »Sogar Christoph Kolumbus soll vor seiner Entdeckung Amerikas in Island angelegt und dort ein Gerücht gehört haben, dass es jenseits des Atlantiks noch ein großes Land gab. Leifur Eiríksson hatte es entdeckt. Er bekam den Beinamen heppni - der Glück hatte .«

Umsonst. Die Kinder schienen Emblas vergeblich um Aufmerksamkeit ringender Rede nicht den geringsten Funken Interesse entgegenzubringen. Stattdessen schlenderten ein paar Schüler einfach drauflos zwischen die Ausstellungsstücke, und andere taten es ihnen kurz darauf gleich.

»Ach nein, Kinder. Nicht wegrennen«, stammelte Embla, was aber keinerlei Wirkung zeigte. Sie hatte nun mal keine Druckmittel in der Hand, das wussten die Kinder.

Nur ein Mädchen mit dicken Brillengläsern blieb stehen und studierte mit ernsthaftem Interesse die Landkarte. »Mami hat mir gesagt, dass viele englische Wörter von den Wikingern kommen, stimmt das?«

»Wie?«, entgegnete Embla gedankenabwesend und sah die anderen Kinder in Rekordgeschwindigkeit weiter ausschwärmen. Gleichzeitig hielt sie nach ihren Lehrerinnen Ausschau, aber die schienen schon längst über alle Berge. »Wart mal«, sagte sie zu dem bebrillten Mädchen und ging zur Treppe ins Erdgeschoss. Dort fand sie die eigentlichen Verantwortungsträger mit Zigaretten zwischen den Fingern in einiger Entfernung vor dem Museum herumstehen. Emblas Ärger schwoll merklich an. Die hielten das hier offenbar für eine Art Freizeit, und sie, Embla, sollte sich ganz allein um diese kleinen Monster kümmern.

Sie kehrte ins Museum zurück und ließ den Blick über die durcheinanderwuselnde Kinderschar schweifen. Sie atmete tief ein. Ganz plötzlich überkam sie tiefe Reue über den Lebensweg, den sie gewählt hatte. Doch anstatt in diesem Augenblick vor den Kindern in die Knie zu gehen, riss sie sich zusammen. Plötzlich, so wie ein Geysir ausbricht, schrie sie: »Her mit euch! Aber sofort!«

Die Kinder erstarrten und gehorchten unverzüglich - diesen Ton kannten sie von ihren Lehrern und Eltern - und setzten folgsamere Mienen auf: Sonntagsmienen.

»Danke«, sagte Embla entschuldigend. Um sich zu beruhigen, wischte sie ihre Ponyfransen zurecht und zupfte an ihrem dunkelgrünen, knielangen Rock herum. Sie war es nicht gewohnt, die Fassung zu verlieren. Normalerweise ließ sie es sich nicht anmerken, wenn Ärger in ihr hochzusteigen drohte. Stattdessen zeigte sie lieber eine lächelnde Fassade. Dieser kurze Zornesausbruch hatte aber Erfolg. Im Nu hatte sie den Kindern klargemacht, wer hier das Sagen hatte. Sie war deshalb auch ein klein wenig stolz auf sich.

»Du hast meine Frage noch nicht beantwortet«, beharrte das Mädchen mit der Brille, offenbar die Klassenprima.

»Ach so, stimmt«, antwortete Embla, stellte sich wieder in Positur und zupfte ihre braune Cordjacke zurecht. »Einflüsse der Wikinger kann man immer noch im Englischen beobachten, da die Engländer aufgrund der geringen räumlichen Distanz zu ihnen viele Worte aus dem Altnordischen übernommen haben.« Sie fand allmählich wieder zu sich zurück. Zu der freundlichen und höflichen Embla, auf die sich alle verlassen konnten. »Wie zum Beispiel unser isländisches Wort für Ei, egg, weißt du, wie man dazu auf Englisch sagt?«, fragte sie die Brillenschlange und konnte sogar ein Lächeln hervorquetschen.

Das Mädchen war flink mit der Antwort: »Einfach egg .«

»Genau. Und Kuchen - kaka? Oder Schwester - systir?«

» Cake . Sister «, gab die Schülerin sofort zurück.

»Das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie sich der Wortschatz der Wikinger in die englische Sprache eingeschlichen hat.« Embla legte die schmalen Arme übereinander, indem sie die Ellbogen jeweils in eine Hand nahm. Sie fühlte sich jetzt erheblich besser als noch vor ein paar Sekunden. »Ihr Einfluss ist auch bei unserem jól - Weihnachten - zu beobachten, was die Bezeichnung der Wikinger für ihr Winter- oder Julfest war. Man nimmt an, dass es von dem nordischen Wort hjól für Rad abgeleitet ist.«

»Jólahjól- Weihnachtsrad«, witzelte ein aufgeschossener Junge mit braunem Haar. Die ganze Klasse prustete los.

Embla lachte mit. »Ja, die Wikinger stellten sich wegen der Jahreszeiten das Jahr als ein vierteiliges Rad oder einen Kreis vor, und am Julfest begann der Kreislauf jeweils aufs Neue. Da gab es Schweinebraten, so wie wir das heute noch machen. Sie zündeten Mittwinterfeuer an und hängten Mistelzweige auf, um sich darunter zu küssen, und sie schmückten Weihnachtsbäume.«

»Hatten die Wikinger Weihnachtsbäume?«, fragte ein dunkelhaariger Junge mit unverhohlener Verwunderung. Seine Oberlippe ragte wie ein kleines Dach vor.

Embla ließ ihren Blick über die Klasse wandern. Plötzlich spürte sie ein Interesse der Kinder an dem Thema. Kleine, neugierige Augen saugten sie förmlich auf. »Ja, sie glaubten an den Immergrünen Baum - den Baum des Lebens, der ihr gesamtes Weltbild umschloss.«

»Meinst du die Weltenesche Yggdrasill?«, fragte das Brillen-Mädchen.

»Haargenau«, bestätigte Embla, hochbeglückt über das Wissen des Kindes. »Der Baum Óðinns, des obersten Gottes der Wikinger. Der erste Weihnachtsbaum der Welt stammte sogar aus heidnischer Zeit und war Þór geweiht.« Sie ging zu einer weiteren Glasvitrine. Jetzt folgten ihr die Kinder auf dem Fuß, neugierig, mehr über ihre Vorfahren zu lernen. »Hier sehen wir verschiedene Waffen der Wikinger und Fundstücke aus Silber. Die Wikinger waren eifrige Sammler und besaßen oft große Schätze.«

»So wie Piraten?«, fragte der dunkelhaarige Junge mit der vorgewölbten Lippe und machte erstaunte Augen. Diese Wikinger waren ja doch viel interessanter, als er geglaubt hatte.

Embla lächelte. Der Vergleich mit Seeräubern kam für sie nach der Piratomanie, die in den letzten Jahren die ganze Welt heimgesucht hatte, nicht unerwartet. »Ja, sie haben ihre Schätze sogar genau so wie die Piraten vergraben, um sie so mit nach Walhalla zu nehmen, in den Wikingerhimmel.«

»Auch hier in Island?«, fragte die Klassenprima, die nicht besonders glücklich darüber war, dass auch ihr Mitschüler Fragen stellte und damit die Aufmerksamkeit der Museumspädagogin auf sich zog.

Emblas Augen funkelten: »Natürlich! Übers ganze Land verstreut sind Schätze vergraben. Man muss sie nur noch finden.«

Ein Raunen ging durch die Kinderschar. Jetzt waren sie richtig fasziniert von ihr, und die nächste Frage überraschte sie deshalb nicht wirklich. »Wie...

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Autor

ÓTTAR M. NORÐFJÖRÐ, geb. 1980, studierte Philosophie, Spanisch, Deutsch, Französisch und Arabisch an Universitäten in Island, Schottland, Deutschland und Frankreich. Seine Bücher sind große Bestseller in Island und erscheinen auch in den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Er lebt in Reykjavík.