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Das Spiel der Götter (5)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
768 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am31.05.2012
Der fünfte Roman aus dem furiosen High-Fantasy-Epos voller Kampf, Magie und Heldentum.
Ungewöhnlich vielschichtige Saga, die den Autor in die erste Garde der internationalen Fantasy-Autoren aufrücken ließ!
Begeistert aufgenommen: Die erste Folge des Zyklus wurde für den World Fantasy Award nominiert, die zweite von den Lesern zum besten Roman des Jahres gewählt.
Für die Fans von George R. R. Martin, Terry Goodkind und Tad Williams.
Während Hohefaust Dujek Einarm und seine instabile Allianz sich den Horden des Pannionischen Sehers entgegenwerfen, entsteht eine neue Bedrohung: Die untoten T'lan Imass erheben sich, und düstere Gerüchte über den verkrüppelten Gott beunruhigen die Menschen ...


Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer fünfte Roman aus dem furiosen High-Fantasy-Epos voller Kampf, Magie und Heldentum.
Ungewöhnlich vielschichtige Saga, die den Autor in die erste Garde der internationalen Fantasy-Autoren aufrücken ließ!
Begeistert aufgenommen: Die erste Folge des Zyklus wurde für den World Fantasy Award nominiert, die zweite von den Lesern zum besten Roman des Jahres gewählt.
Für die Fans von George R. R. Martin, Terry Goodkind und Tad Williams.
Während Hohefaust Dujek Einarm und seine instabile Allianz sich den Horden des Pannionischen Sehers entgegenwerfen, entsteht eine neue Bedrohung: Die untoten T'lan Imass erheben sich, und düstere Gerüchte über den verkrüppelten Gott beunruhigen die Menschen ...


Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641089863
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum31.05.2012
Reihen-Nr.5
Seiten768 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3621 Kbytes
Artikel-Nr.1176259
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel Eins

Wenn es euch möglich ist, meine Freunde, dann lasst keine Belagerung über euch ergehen.

Ubilast (der Beinlose)

 


 


 


In der Schenke, die die südöstliche Ecke der alten Daru-Straße beherrschte, hielten sich nicht mehr als ein halbes Dutzend Stammgäste auf, die meisten von ihnen Besucher der Stadt, die jetzt ebenso wie Grantl in der Falle saßen. Die pannionischen Armeen vor den Mauern Capustans hatten jetzt fünf Tage lang überhaupt nichts getan. Der Karawanenführer hatte gehört, dass Staubwolken jenseits der Hügelkette im Norden aufgestiegen waren, ein Zeichen für ... was auch immer. Doch das war schon vor einigen Tagen gewesen, und seither war nichts geschehen.

Niemand wusste, worauf Septarch Kulpath wartete, obwohl natürlich jede Menge Vermutungen angestellt wurden. Noch mehr Boote voller Tenescowri hatten den Fluss überquert, bis es den Anschein hatte, als habe sich die halbe Bevölkerung des pannionischen Reiches der Bauern- und Bettlerarmee angeschlossen. »Wenn es so viele sind«, hatte jemand vor vielleicht einem Glockenschlag gesagt, »bleibt für jeden gerade mal ein Bissen capanischer Bürger.« Grantl war praktisch der Einzige gewesen, der an dem Witz Gefallen gefunden hatte.

Er saß an einem Tisch in der Nähe des Eingangs mit dem Rücken zu dem grob verputzten, doppelbalkigen Türrahmen; die Tür selbst befand sich zu seiner Rechten, und er blickte in die niedrige Gaststube. Eine Maus trippelte auf dem Fußboden aus festgestampfter Erde zwischen den Tischen entlang, huschte von einem Schatten zum nächsten, flitzte zwischen den Schuhen und Stiefeln der Gäste hindurch, die auf ihrem Weg lagen. Grantl schaute ihr aus halb geschlossenen Augen zu. Es gab immer noch eine Menge zu essen in der Küche - oder zumindest sagte der Maus das ihre Nase. Das würde jedoch nicht mehr lange so bleiben, wenn die Belagerung andauerte, wie Grantl nur zu gut wusste.

Sein Blick glitt hinauf zu dem vom Rauch geschwärzten Hauptbalken, der sich quer durch den Raum zog. Dort oben schlief die Katze der Schenke; ihre Beine baumelten vom Kreuzbalken. Im Augenblick jagte sie nur in ihren Träumen.

Die Maus erreichte den Fußbalken der Theke und trippelte an ihm entlang auf den Eingang zur Küche zu.

Grantl trank noch einen Schluck verdünnten Wein - genauer gesagt war es mehr Wasser als Wein, nachdem die Stadt seit fast einer Woche im Würgegriff der Pannionier war. Die sechs anderen Gäste saßen alle allein an einem Tisch oder lehnten an der Theke. Sie sprachen nur selten miteinander, abgesehen von ein paar vereinzelten Kommentaren dann und wann, gefolgt von kaum mehr als einem zustimmenden Brummen.

Im Laufe eines Tages und einer Nacht besuchten zwei verschiedene Arten von Gästen die Schenke; so war es Grantl zumindest vorgekommen. Die, die er jetzt vor sich sah, wohnten mehr oder weniger im Gastraum, tranken ihren Wein oder ihr Bier. Sie waren Fremde in Capustan und hatten anscheinend keine Freunde, hatten aber dennoch eine Art von Gemeinschaft gefunden, die durch die überragende Fähigkeit gekennzeichnet war, gemeinsam lange Zeit nichts zu tun. Bei Einbruch der Nacht würden die anderen Gäste auftauchen. Die waren laut und ausgelassen und lockten mit ihren Münzen, die sie ohne einen Gedanken an morgen auf die Tische schütteten, die Huren von der Straße herein. Sie legten eine Art verzweifelte Energie an den Tag, jubelten dem Vermummten auf derbe Weise zu. Wir gehören dir, du sensenschwingender Bastard, schienen sie zu sagen. Aber erst, wenn der Morgen dämmert!

Sie würden wie die schäumende See zwischen den unbeweglichen, gleichgültigen Felsen - den schweigenden, einsamen Stammgästen - hin und her wogen.

Die See und die Felsen. Die See feiert ausgelassen im Angesicht des Vermummten, sobald er bedrohlich näher rückt. Die Felsen haben dem Bastard schon so lange ins Auge gesehen, dass sie sich seinetwegen nicht einmal mehr von der Stelle rühren, geschweige denn feiern. Die See lacht laut über ihre eigenen Witze. Die Felsen bringen gerade mal einen knappen Satz heraus, der einen ganzen Raum verstummen lassen kann. Ein Bissen capanischer Bürger ...

Das nächste Mal halte ich meine Klappe.

Die Katze auf dem Kreuzbalken erwachte und streckte sich, schwarze Querstreifen tanzten über ihr graues Fell. Dann neigte sie den Kopf, spitzte die Ohren.

Die Maus war an der Ecke zum Kücheneingang, zur Bewegungslosigkeit erstarrt.

Grantl zischte leise.

Die Katze schaute in seine Richtung.

Die Maus schoss in die Küche und verschwand.

Mit einem lauten Quietschen schwang die Tür der Schenke nach innen. Buke trat ein, wechselte einen Blick mit Grantl und ließ sich dann auf den Stuhl neben ihm sinken.

»Bei dir weiß man wirklich immer, wo man dich finden kann«, murmelte der alte Mann und bedeutete dem Wirt hinter dem Tresen, noch zweimal das Gleiche zu bringen.

»Stimmt«, erwiderte Grantl. »Ich bin ein Felsen.«

»Ach, ein Felsen? Ich würde eher sagen, du bist ein fetter Leguan, der an einem Felsen klebt. Und wenn die große Welle kommt -«

»Was auch immer. Du hast mich gefunden, Buke - also, was gibt´s?«

»Ich wollte dir nur für all deine Hilfe danken, Grantl.«

»Sollte das so etwas wie feinsinnige Ironie sein, alter Mann? Ein bisschen geschliffene -«

»Eigentlich habe ich es beinahe ernst gemeint. Diese dreckige Brühe, die du mich hast trinken lassen - das Gebräu von Keruli -, die hat wahre Wunder gewirkt.« Auf Bukes schmalem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab, das etwas Verschwörerisches hatte. »Wahre Wunder ...«

»Freut mich zu hören, dass es dir wieder besser geht. Und - gibt es noch mehr welterschütternde Neuigkeiten? Falls nicht ...«

Buke lehnte sich zurück, als der Wirt zwei Krüge vor ihnen auf den Tisch stellte, und wartete mit seiner Antwort, bis der Mann wieder davongeschlurft war. »Ich habe mich mit den Ältesten aus den Trutzen getroffen. Anfangs wollten sie schnurstracks zum Fürsten gehen -«

»Aber dann sind sie wieder zur Vernunft gekommen.«

»Mit einem kleinen Ansporn.«

»Das heißt, du hast jetzt die Unterstützung, die du brauchst, um diesen verrückten Eunuchen davon abzuhalten, Pförtner am Tor des Vermummten zu spielen. Sehr schön. Ich mag es nicht, wenn Panik auf den Straßen herrscht - nicht, wenn gleichzeitig eine Viertelmillion Pannionier die Stadt belagern.«

Buke starrte Grantl aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich dachte, du würdest die Ruhe genießen.«

»Ja, ist besser so.«

»Ich brauche immer noch deine Hilfe.«

»Ich wüsste nicht, wozu, Buke. Es sei denn, du willst, dass ich eine ganz bestimmte Tür eintrete und Korbal Broach den Kopf von den Schultern trenne. In diesem Fall müsstest du allerdings dafür sorgen, dass Bauchelain abgelenkt ist. Zünde ihn an oder so was Ähnliches. Ich brauche nur einen Augenblick. Natürlich ist der genaue Zeitpunkt sehr, sehr wichtig. Wenn die ersten Breschen in die Mauern geschlagen sind, sagen wir mal, und die Tenescowri durch die Straßen ziehen. Auf diese Weise können wir alle Hand in Hand zum Vermummten gehen und dabei ein fröhliches Liedchen trällern.«

Buke lächelte hinter seinem Krug. »Ja, das würde gehen«, sagte er und trank einen Schluck.

Grantl leerte seinen Krug und griff nach dem neuen. »Du weißt, wo du mich findest«, sagte er nach kurzem Zögern.

»Bis die Welle kommt.«

Die Katze machte einen Satz vom Querbalken herunter, sprang vorwärts und hatte eine Küchenschabe zwischen den Pfoten. Sie begann mit ihrer Beute zu spielen.

»Na gut«, sagte der Karawanenführer nach einer kurzen Pause brummig. »Was willst du noch?«

Buke zuckte kurz die Schultern. »Ich habe gehört, Stonny hat sich freiwillig gemeldet. Die neuesten Gerüchte besagen, dass die Pannionier endlich zum ersten Angriff bereit sind - praktisch jederzeit.«

»Zum ersten Angriff? Sie brauchen höchstwahrscheinlich nur einen. Und von wegen bereit, Buke - die sind schon seit Tagen bereit. Wenn Stonny ihr Leben wegwerfen will, indem sie versucht, etwas zu verteidigen, was nicht zu verteidigen ist, dann ist das ihre Sache.«

»Und wie sieht die Alternative aus? Die Pannionier werden keine Gefangenen machen, Grantl. Wir werden alle kämpfen müssen - früher oder später.«

Das denkst du.

»Es sei denn«, fuhr Buke einen Augenblick später fort und hob erneut seinen Krug, »du hast vor, die Seiten zu wechseln. Hältst Glauben plötzlich für etwas Zweckdienliches -«

»Gibt es denn eine andere Möglichkeit?«

Die Augen des alten Mannes musterten Grantl scharf. »Du würdest dir den Bauch wirklich mit Menschenfleisch voll schlagen, Grantl? Nur um zu überleben? Das würdest du tatsächlich tun?«

»Fleisch ist Fleisch«, erwiderte Grantl, den Blick auf die Katze gerichtet. Ein leises Knirschen verkündete, dass sie genug gespielt hatte.

»Nun«, sagte Buke und stand auf. »Ich hätte nicht gedacht, dass du mich noch schockieren könntest. Ich habe wohl geglaubt, ich würde dich kennen -«

»Das hast du wohl.«

»Das ist dann also der Mann, für den Harllo sein Leben geopfert hat?«

Langsam hob Grantl den Kopf. Was auch immer Buke in seinen Augen sah, es ließ ihn einen Schritt zurücktreten. »Mit welcher Trutz arbeitest du gerade?«, fragte der Karawanenführer ruhig.

»Uldan«, flüsterte der alte Mann.

»Dann werde ich dort vorbeikommen, Buke. Und in der Zwischenzeit geh mir aus den Augen.«

Die Schatten hatten...

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Kritik
"Unglaublich vielfältig und herausfordernd, zieht dieses Epos jeden Leser in seinen Bann. Eriksons Stärke sind seine ausgereiften Charaktere und sein Vermögen, eine ganze Welt zu erschaffen, die genauso vielschichtig und verzwickt ist wie unsere eigene."mehr

Autor

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.