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Das Spiel der Götter (8)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am31.05.2012
Das Königreich Lether, eine vergessene Kolonie am Rande des Imperiums, richtet seine begehrlichen Blicke auf die fruchtbaren Küsten der Tiste Edur. Und während die Spannungen zwischen den Ländern wachsen, erwachen dunkle Mächte zu neuem Leben ...

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Königreich Lether, eine vergessene Kolonie am Rande des Imperiums, richtet seine begehrlichen Blicke auf die fruchtbaren Küsten der Tiste Edur. Und während die Spannungen zwischen den Ländern wachsen, erwachen dunkle Mächte zu neuem Leben ...

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641089757
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum31.05.2012
Reihen-Nr.8
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2519 Kbytes
Artikel-Nr.1176293
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Die Ersten Tage des Zerbrechens von Emurlahn
Die Edur-Invasion, das Zeitalter des
Scabandari Blutauge
Die Zeit der Älteren Götter

 


Aus den wirbelnden, rauchgeschwängerten Wolken regnete es Blut. Die letzten Himmelsfestungen hatten den Himmel preisgegeben, in Flammen gehüllt und schwarzen Rauch hinter sich herziehend. Sie hatten tiefe Furchen in den Boden gerissen, als sie mit donnerndem Widerhall zur Erde gestürzt waren und im Auseinanderbrechen blutbespritzte Felsbrocken über die zuhauf herumliegenden Leichen geworfen hatten, die das Land von Horizont zu Horizont bedeckten.

Die großen Schwarmstädte hatten sich in aschebedeckte Trümmerhaufen verwandelt, und die gewaltigen Wolken, die sich über ihnen auftürmten - Wolken voller Trümmer, Fleischfetzen und Blut, die bei der Zerstörung himmelwärts geschossen waren -, wirbelten jetzt in Hitzestürmen und schickten sich an, den ganzen Himmel auszufüllen.

Inmitten der ausgelöschten Armeen sammelten sich die Legionen der Eroberer auf der zentralen Ebene - die zumindest dort, wo keine herabgestürzten Himmelsfestungen tiefe Gräben gezogen hatten, sauber mit auserlesenen Steinen gepflastert war - auch wenn die zahllosen Kadaver der Besiegten die Wiederherstellung der Formationen behinderte. Und die Erschöpfung. Die Legionen gehörten zwei unterschiedlichen, in diesem Krieg verbündeten Armeen an, und es war nicht zu übersehen, dass es der einen weitaus besser ergangen war als der anderen.

Der blutige Nebel legte sich auf Scabandaris gewaltige, eisenfarbene Schwingen, als er durch die brodelnden Wolken herabglitt und dabei mit den Nickhäuten blinzelte, um durch seine eisblauen Drachenaugen etwas sehen zu können. Während der Drache sich zum Landeanflug in die Kurve legte, neigte er den Kopf und blickte auf seine siegreichen Kinder herab. Die grauen Banner der Tiste Edur wogten unstet über den sich sammelnden Kriegern hin und her, und Scabandari schätzte, dass noch mindestens achtzehntausend seiner Schattenverwandten übrig waren. Dennoch würde heute Nacht in den Zelten der Ersten Landung getrauert werden. Zu Tagesbeginn waren mehr als zweihunderttausend Edur auf diese Ebene hinausmarschiert. Doch ... es waren immer noch genug.

Die Edur waren auf die östliche Flanke der Armee der K´Chain Che´Malle gestoßen, und ihrem Angriff waren Wogen aus vernichtender Zauberei vorausgegangen. Die Streitkräfte des Feindes hatten mit einem Frontalangriff gerechnet und hatten, entsprechend formiert, tödlich lange gebraucht, um sich der Bedrohung an ihrer Flanke zuzuwenden. Wie ein Dolch waren die Legionen der Edur bis ins Herz der feindlichen Armee vorgestoßen.

Als er tiefer ging, konnte Scabandari hier und da verstreut die mitternachtsschwarzen Banner der Tiste Andii sehen. Eintausend Krieger waren noch übrig, vielleicht sogar noch weniger. Bei diesen mitgenommenen Verbündeten von einem Sieg zu sprechen, war mehr als fragwürdig. Sie hatten die K´ell-Jäger angegriffen, die Eliteeinheiten aus Blutsverwandten der drei Matronen. Vierhunderttausend Tiste Andii gegen sechzigtausend Jäger. Zusätzliche Gruppen von Andii und Edur hatten die Himmelsfestungen angegriffen, doch diese Krieger hatten gewusst, dass sie in den Tod gingen; ihr Opfer war von zentraler Bedeutung für den Sieg des heutigen Tages gewesen, denn sie hatten die Himmelsfestungen daran gehindert, den Armeen auf der Ebene zu Hilfe zu kommen. Die Angriffe selbst hatten den vier Himmelsfestungen nur geringen Schaden zugefügt. Obwohl die Kurzschwänze nicht besonders zahlreich gewesen waren, hatte sich ihre Wildheit doch als verheerend erwiesen. Mit dem Blut der angreifenden Tiste war für Scabandari und seinen Verbündeten  - einen Wechselgänger, der sich wie er in einen Drachen verwandeln konnte -, genügend Zeit erkauft worden, damit sie sich auf die fliegenden Festungen stürzen und einen Sturm der Gewirre gegen sie entfesseln konnten: Starvald Demelain, Kurald Emurlahn und Kurald Galain.

Der Drache glitt zu jener Stelle hinunter, wo ein wahrer Berg aus kreuz und quer übereinander liegenden K´Chain Che´Malle-Kadavern den Platz kennzeichnete, an dem eine der Matronen sich zu ihrem letzten Gefecht gestellt hatte. Kurald Emurlahn hatte die Verteidiger niedergemetzelt, und noch immer huschten wilde Schatten wie Gespenster über den Leichenberg. Scabandari spreizte die Schwingen, stand einen Augenblick reglos in der dampfenden Luft und ließ sich dann auf den reptilienartigen Leichnamen nieder.

Einen Augenblick später nahm er wieder seine Tiste-Edur-Gestalt an. Haut in der Farbe gehämmerten Eisens, lange, offen herabfallende graue Haare, ein hageres Adlergesicht mit eng beieinander stehenden Augen. Ein breiter Mund mit herabgezogenen Mundwinkeln, der aussah, als hätte er noch nie gelacht. Eine hohe, faltenfreie Stirn, auf der diagonale Narben verliefen, die sich hell gegen seine dunkle Haut abzeichneten. Er trug einen ledernen Harnisch, an dem sein zweihändiges Schwert befestigt war, und einen Gurt mit Langmessern um die Hüfte. Von seinen Schultern hing ein schuppiger Umhang - die Haut einer Matrone, so frisch, dass die natürlichen Öle sie noch immer glänzen ließen.

Da stand er nun - eine große, von zahllosen Blutspritzern gesprenkelte Gestalt, und schaute zu, wie sich die Legionen neu formierten. Offiziere der Edur sahen in seine Richtung und machten sich daran, ihren Truppen Anweisungen zu erteilen.

Jetzt blickte Scabandari gen Nordwesten, starrte aus zusammengekniffenen Augen in die aufgeblähten Wolken. Einen Augenblick später brach ein riesiger, knochenweißer Drache aus ihnen hervor, der fast noch größer wirkte als Scabandari in seiner Drachengestalt. Auch er war blutverschmiert - und viel von diesem Blut stammte von ihm selbst, denn Silchas Ruin hatte an der Seite seiner Andii-Verwandten gegen die K´ell-Jäger gekämpft.

Scabandari beobachtete, wie sein Verbündeter näher kam, trat nur einen Schritt zurück, als der gewaltige Drache sich auf der Hügelkuppe niederließ und sich dann schnell verwandelte - in ein Wesen, das mehr als einen Kopf größer war als der Wechselgänger aus dem Volk der Tiste Edur. Doch er war entsetzlich hager, die Muskelstränge zeichneten sich wie Seile unter seiner glatten, beinah durchsichtigen Haut ab. In den dichten, langen weißen Haaren des Kriegers schimmerten die Krallen eines Raubtiers. Seine roten Augen leuchteten so hell, dass sie fiebrig wirkten. Silchas Ruin war verwundet: Spuren mehrerer Schwerthiebe zogen sich über seinen Körper. Der größte Teil der Rüstung, die seinen Oberkörper bedeckt hatte, war abgefallen, so dass das sich verzweigende Geflecht aus Adern und Arterien unter der dünnen Haut seiner haarlosen Brust deutlich zu erkennen war. Auch seine Beine waren blutverschmiert, ebenso wie seine Arme. Die beiden Schwertscheiden an seinen Hüften waren leer; beide Waffen waren abgebrochen - trotz der eingewobenen Schutzzauber, mit denen sie ausgestattet gewesen waren. Er hatte einen verzweifelten Kampf gefochten.

Scabandari neigte grüßend den Kopf. »Silchas Ruin, mein Bruder im Geiste. Treuester aller Verbündeten. Seht Euch die Ebene an - wir haben gesiegt!«

Das farblose Gesicht des Albino-Tiste-Andii verzog sich zu einem stummen Grinsen.

»Meine Legionen sind Euch spät zu Hilfe gekommen«, sagte Scabandari. »Deswegen brechen mir Eure Verluste das Herz. Dennoch  - jetzt halten wir das Tor, oder? Der Weg, der auf diese Welt führt, gehört uns, und die Welt selbst liegt vor uns - wartet darauf, dass wir sie plündern und Reiche errichten, die unserer Völker würdig sind.«

Ruins langfingrige, blutbefleckte Hände zuckten, und er wandte sich der Ebene unter ihm zu. Die Legionen der Edur hatten sich zu einem groben Ring formiert, der die wenigen überlebenden Andii umschloss. »Tod verseucht die Luft«, knurrte Silchas Ruin. »Ich kann kaum Luft zum Sprechen holen.«

»Später wird noch genügend Zeit sein, um neue Pläne zu schmieden«, sagte Scabandari.

»Mein Volk ist hingeschlachtet worden. Jetzt umringt Ihr uns, doch Euer Schutz kommt viel zu spät.«

»Jetzt ist er eben eher symbolisch gemeint, mein Bruder. Es gibt noch andere Tiste Andii auf dieser Welt - das habt Ihr selbst gesagt. Ihr müsst nur jene erste Welle finden, und Ihr werdet wieder stark sein. Außerdem werden andere kommen. Meine wie Eure Art, wir sind auf der Flucht vor unserer Niederlage.«

Silchas Ruins Stirnrunzeln vertiefte sich. »Der Sieg dieses Tages ist eine bittere Alternative.«

»Die K´Chain Che´Malle sind fast dahin - so viel wissen wir. Wir haben die vielen anderen verlassenen Städte gesehen. Jetzt ist nur noch Morn übrig, und das liegt auf einem weit entfernten Kontinent  - und in ebendiesem Augenblick zerbrechen dort die Kurzschwänze ihre Ketten in blutiger Rebellion. Ein Feind, der uneins ist, ist ein Feind, der bald fallen wird, mein Freund. Wer auf dieser Welt hat sonst noch die Macht, sich uns entgegenzustellen? Die Jaghut? Sie leben weit verstreut und sind nur wenige. Die Imass? Was können Waffen aus Stein gegen unseren Stahl ausrichten?« Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: »Die Forkrul Assail scheinen nicht willens, über uns ein Urteil zu fällen. Und sie scheinen sowieso von Jahr zu Jahr weniger zu werden. Nein, mein Freund, durch den Sieg, den wir an diesem Tag errungen haben, liegt uns diese Welt zu Füßen. Hier werdet Ihr nicht unter den Bürgerkriegen leiden, die Kurald Galain heimsuchen. Und ich und meine Gefolgsleute, wir werden der Spaltung entfliehen, die nun Kurald Emurlahn bedrängt ...«

Silchas Ruin stieß ein Schnauben aus. »Eine Spaltung,...

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Steven Erikson, in Kanada geboren, lebt heute in Cornwall. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus Das Spiel der Götter nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.