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Das Rad der Zeit 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
896 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am09.10.20121. Auflage
In dem abgeschiedenen Dorf Emondsfelde erzählt man sich noch immer die alten Geschichten um den Dunklen König und die Magierinnen der Aes Sedai, die das Rad der Zeit drehen. Niemand ahnt, auch der junge Bauernsohn Rand al'Thor nicht, wie viel Wahrheit in diesen Legenden steckt. Dann jedoch überfallen blutrünstige Trollocs, die Häscher des Dunklen Königs, das Dorf und brennen den Bauernhof von Rands Familie nieder. Die Magierin Moiraine verhilft dem Jungen in letzter Minute zur Flucht. Eine phantastische Reise beginnt, während der Rand in sein Schicksal hineinwachsen wird, der Wiedergeborene Drache und der Retter der Welt zu sein ...

Robert Jordan, geboren 1948 in South Carolina, begeisterte sich schon in seiner Jugend für fantastische Literatur von Jules Verne und H. G. Wells. Als ihm der Lesestoff ausging, begann er selbst zu schreiben. 1990 erschien der Auftakt zu seinem Zyklus »Das Rad der Zeit«, einem einzigartigen epischen Werk, das Millionen Fans in der ganzen Welt gefunden hat und derzeit verfilmt wird. 2007 starb Robert Jordan an einer seltenen Blutkrankheit, danach wurde die Reihe von Bestsellerautor Brandon Sanderson fortgesetzt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR17,99

Produkt

KlappentextIn dem abgeschiedenen Dorf Emondsfelde erzählt man sich noch immer die alten Geschichten um den Dunklen König und die Magierinnen der Aes Sedai, die das Rad der Zeit drehen. Niemand ahnt, auch der junge Bauernsohn Rand al'Thor nicht, wie viel Wahrheit in diesen Legenden steckt. Dann jedoch überfallen blutrünstige Trollocs, die Häscher des Dunklen Königs, das Dorf und brennen den Bauernhof von Rands Familie nieder. Die Magierin Moiraine verhilft dem Jungen in letzter Minute zur Flucht. Eine phantastische Reise beginnt, während der Rand in sein Schicksal hineinwachsen wird, der Wiedergeborene Drache und der Retter der Welt zu sein ...

Robert Jordan, geboren 1948 in South Carolina, begeisterte sich schon in seiner Jugend für fantastische Literatur von Jules Verne und H. G. Wells. Als ihm der Lesestoff ausging, begann er selbst zu schreiben. 1990 erschien der Auftakt zu seinem Zyklus »Das Rad der Zeit«, einem einzigartigen epischen Werk, das Millionen Fans in der ganzen Welt gefunden hat und derzeit verfilmt wird. 2007 starb Robert Jordan an einer seltenen Blutkrankheit, danach wurde die Reihe von Bestsellerautor Brandon Sanderson fortgesetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492959322
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum09.10.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten896 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7203 Kbytes
Artikel-Nr.1206288
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DIE VORGESCHICHTE

Raben

Ein gutes Stück von Emondsfelde entfernt, auf halbem Weg zum Wasserwald, lag das von Bäumen gesäumte Ufer der Weinquelle. Es waren hauptsächlich Weiden, deren dicht mit Blättern bewachsene Äste in Ufernähe Schatten spendeten. Der Sommer war nicht mehr fern, die Sonne stieg dem Zenit entgegen, doch hier in den Schatten kühlte eine leichte Brise den Schweiß auf Egwenes Haut. Sie verknotete den braunen Wollrock oberhalb der Knie und watete ein Stück in den Fluss hinein, um ihren Holzeimer zu füllen. Die Jungen gingen einfach so ins Wasser, ihnen war egal, ob ihre eng sitzenden Hosen nass wurden. Einige der Mädchen und Jungen, die Eimer füllten, lachten und spritzten einander mit den Schöpfkellen voll, aber Egwene hatte beschlossen, das Gefühl der Strömung an ihren nackten Beinen zu genießen, und ihre Zehen gruben sich in den sandigen Grund, als sie wieder herausstieg. Sie war nicht zum Spielen hier. Mit neun Jahren trug sie das erste Mal Wasser, aber sie würde die beste Wasserträgerin aller Zeiten sein.

Sie blieb am Ufer stehen und stellte den Eimer ab, um den Rock zu lösen und bis zu den Knöcheln fallen zu lassen. Und um das dunkelgrüne Halstuch neu zu binden, das ihr Haar im Nacken zusammenhielt. Sie wünschte sich, sie hätte es an den Schultern abschneiden dürfen, oder sogar noch kürzer, so wie die Jungen. Schließlich würde sie noch viele Jahre kein langes Haar brauchen. Warum nur musste man etwas tun, nur weil es immer schon so gemacht wurde? Aber sie kannte ihre Mutter, und sie wusste, dass ihr Haar lang bleiben würde.

Etwa hundert Schritte flussabwärts standen Männer knietief im Wasser und wuschen die schwarzgesichtigen Schafe, die man später scheren würde. Sie gaben sich große Mühe, die blökenden Tiere sicher in den Fluss und auch wieder hinaus zu bekommen. Das Wasser der Weinquelle floss hier nicht so schnell wie in Emondsfelde, aber es war auch nicht gerade langsam. Ein Schaf, das den Halt verlor, konnte unter Umständen ertrinken, bevor es sich am Ufer in Sicherheit bringen konnte.

Ein großer Rabe flog über den Fluss und ließ sich nahe der Stelle, an der die Männer die Schafe wuschen, hoch oben im Geäst einer Pappel nieder. Schon im nächsten Augenblick schoss ein Rotbauch auf den Raben herab, ein blutroter Blitz, der laut schnatterte. Der Rotbauch musste in der Nähe ein Nest haben. Der Rabe flog jedoch nicht davon und griff den kleineren Vogel auch nicht an; er schob sich auf dem Ast nach vorn zu einer Stelle, an der ihm ein paar kleinere Äste ein wenig Schutz boten. Er schaute auf die arbeitenden Männer herunter.

Raben schreckten die Schafe manchmal auf, aber es war mehr als ungewöhnlich, dass er die Versuche des Rotbauchs, ihn zu verjagen, einfach ignorierte. Darüber hinaus hatte Egwene das seltsame Gefühl, dass der schwarze Vogel die Männer beobachtete und nicht die Schafe. Was natürlich albern war, es sei denn … Manche Leute behaupteten, Raben und Krähen seien die Augen des Dunklen Königs. Dieser Gedanke verursachte ihr auf den Armen und sogar auf dem Rücken eine Gänsehaut. Es war eine alberne Idee. Was sollte es für den Dunklen König bei den Zwei Flüssen schon Interessantes zu sehen geben? Bei den Zwei Flüssen geschah nie etwas.

»Was ist los, Egwene?«, wollte Kenley Ahan wissen und blieb neben ihr stehen. »Du kannst heute nicht mit den Kindern spielen.« Er war zwei Jahre älter als sie und hielt sich sehr aufrecht, um größer zu erscheinen, als er tatsächlich war. Für ihn war es das letzte Jahr, in dem er bei der Schafschur Wasser tragen musste, und er benahm sich, als würde ihm das irgendeine Art von Autorität verleihen.

Sie warf ihm einen energischen Blick zu, aber er hatte nicht die erhoffte Wirkung.

Er runzelte die Stirn. »Wenn dir schlecht wird, geh zur Dorfheilerin. Wenn nicht … nun, dann kümmere dich um deine Arbeit.« Als hätte er ein Problem gelöst, eilte er nach einem schnellen Nicken los und gab sich große Mühe, dass auch alle sehen konnten, wie er den Eimer mit einer Hand ein Stück weit von seinem Körper hielt. Das wird er nicht lange durchhalten, wenn er erst einmal außerhalb meiner Sicht ist, dachte Egwene mürrisch. Was diesen Blick betraf, da würde sie noch dran arbeiten müssen. Sie hatte gesehen, wie er bei älteren Mädchen funktionierte.

Der Schöpflöffel verrutschte auf dem Eimerrand, als sie ihn mit beiden Händen anhob. Der Eimer war schwer, und sie war nicht besonders groß für ihr Alter, aber sie folgte Kenley so schnell, wie sie konnte. Nicht wegen seinen Worten, das bestimmt nicht. Sie hatte ihre Arbeit zu erledigen, und sie würde die beste Wasserträgerin aller Zeiten sein. Auf ihrer Miene zeigte sich Entschlossenheit. Die vermoderten Reste der Blätter des Vorjahres raschelten unter ihren Füßen, als sie durch den Schatten der Uferbäume hinaus ins Sonnenlicht trat. Die Hitze war nicht besonders schlimm, aber ein paar kleine weiße Wolken hoch am Himmel schienen die Helle des Morgens zu unterstreichen.

Witwe Aynals Wiese - sie hieß seit Menschengedenken so, obwohl niemand zu sagen vermochte, nach welcher Witwe der Aynals sie benannt worden war -, eine von Bäumen umringte Wiese, war den größten Teil des Jahres ein beschauliches Plätzchen, aber jetzt drängten sich hier Menschen und Schafe, und zwar viel mehr Schafe als Menschen. An einigen Stellen ragten große Steine aus dem Boden, ein paar erreichten fast Mannshöhe, aber sie behinderten die Aktivitäten auf der Wiese keineswegs. Bauern aus der ganzen Umgebung von Emondsfelde kamen aus diesem Anlass zusammen, und Leute aus dem Dorf waren da, um ihren Verwandten zu helfen. Im Dorf hatte jeder Verwandte auf den Bauernhöfen. Überall bei den Zwei Flüssen würde jetzt die Schafschur stattfinden, von Devenritt bis hinauf nach Wachhügel. Nicht in Taren-Fähre, da natürlich nicht. Viele der Frauen trugen lose über die Arme drapierte Schultertücher und Blumen im Haar; einige der älteren Mädchen folgten ihrem Beispiel, auch wenn sie das Haar im Gegensatz zu den Frauen nicht zu einem langen Zopf geflochten trugen. Ein paar von ihnen trugen sogar Kleider mit Stickereien am Hals, als würde es sich tatsächlich um einen Festtag handeln. Die meisten Männer und Jungen hingegen gingen ohne Mantel, einige trugen die Hemden sogar unverschnürt. Egwene konnte nicht verstehen, warum man ihnen das erlaubte. Die Arbeit der Frauen war keinesfalls weniger schweißtreibend als die der Männer.

Die geschorenen Schafe waren in großen Holzpferchen am anderen Ende der Wiese untergebracht, in anderen warteten jene, die noch gewaschen werden mussten. Sie wurden von Jungen bewacht, die zwölf Jahre und älter waren. Die Schafhunde, die um die Pferche herum am Boden lagen, waren für diese Arbeit nicht zu gebrauchen. Die älteren Jungen trieben die Schafe mit Holzstäben zum Fluss, danach hielten sie die Tiere davon ab, sich auf den Boden zu legen und wieder schmutzig zu machen, bis sie trocken genug waren, zu den Männern an diesem Ende der Wiese gebracht zu werden, die das Scheren besorgten. Danach trieben die Jungen die Schafe zurück zu den Pferchen, während die Männer das Vlies zu den langen Tischen trugen, an denen die Frauen die Wolle sortierten und zu Ballen zusammenpackten. Sie führten Buch und mussten sorgfältig darauf achten, die Wolle verschiedener Besitzer nicht durcheinander zu bringen. Vor den Bäumen zu Egwenes Linken bereiteten andere Frauen auf langen aufgebockten Tischplatten das Mittagessen vor. Wenn sie beim Wasserreichen gut genug war, würden sie ihr vielleicht schon im nächsten Jahr erlauben, beim Essen oder bei der Wolle zu helfen, statt erst in zwei Jahren. Wenn sie die beste Leistung erbrachte, würde sie niemand je wieder als Kind bezeichnen.

Sie suchte sich einen Weg durch die Menge, trug den Eimer manchmal mit beiden Händen, wechselte ihn auch von der einen in die andere und blieb stehen, wenn jemand nach einer Kelle Wasser verlangte. Bald fing sie wieder an zu schwitzen, und dunkle Flecken zeichneten sich auf ihrem Wollkleid ab. Vielleicht waren die Jungen mit ihren offenen Hemden doch nicht so dumm. Sie ignorierte die kleineren Kinder, die umherliefen und Reifen drehten oder Bälle warfen oder Fangen spielten.

Jedes Jahr gab es nur fünf Anlässe, an denen so viele zusammenkamen: zu Bel Tine, das bereits hinter ihnen lag; zur Schafschur; wenn die Kaufleute kamen, um Wolle einzukaufen, was erst in einem Monat bevorstand; nach dem Sonnentag, wenn die Kaufleute für den getrockneten Tabak kamen; und im Herbst beim Narrenfest. Natürlich gab es noch andere Festtage, aber keinen, an denen alle zusammenkamen. Ihre Blicke schweiften umher und musterten die Menge. Bei all diesen Menschen war es schnell passiert, dass sie einer ihrer vier Schwestern über den Weg lief. Nach Möglichkeit ging sie ihnen aus dem Weg. Berowyn, die Älteste, war die Schlimmste. Knochenbruchfieber hatte sie vergangenen Herbst zur Witwe gemacht und im Frühling nach Hause zurückkehren lassen. Es fiel schwer, für Berowyn kein Mitleid zu empfinden, aber sie machte um alles so viel Aufhebens und wollte Egwene anziehen und ihr das Haar kämen. Manchmal weinte sie und erklärte ihr, wie froh sie doch war, dass das Fieber nicht auch ihre kleine Schwester dahingerafft hatte. Es wäre Egwene viel leichter gefallen, Verständnis für Berowyn aufzubringen, hätte sie den Gedanken verdrängen können, dass ihre Schwester sie manchmal als das Baby betrachtete, das sie zusammen mit ihrem Mann verloren hatte. Vielleicht sogar immer. Und so hielt sie Ausschau nach Berowyn. Oder einer der anderen drei. Das war alles.

In der Nähe der Schafpferche blieb sie stehen, um sich den...
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Autor

Robert Jordan, geboren 1948 in South Carolina, begeisterte sich schon in seiner Jugend für fantastische Literatur von Jules Verne und H.G. Wells. Als ihm der Lesestoff ausging, begann er selbst zu schreiben. 1990 erschien der Auftakt zu seinem Zyklus "Das Rad der Zeit", einem einzigartigen epischen Werk, das Millionen Fans in der ganzen Welt gefunden hat und das derzeit verfilmt wird. 2007 starb Robert Jordan an einer seltenen Blutkrankheit, danach wurde die Reihe von Bestsellerautor Brandon Sanderson fortgesetzt.