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Die Rolling-Stone-Jahre

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
768 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.11.2012
Die ultimative Hunter-Bibel!
Er ist ein einmaliges Phänomen: Ikone der amerikanischen Gegenkultur, König des Gonzo-Journalismus und wegweisender Kultautor. Hunter S. Thompson ist nach wie vor in aller Munde, seine Meisterschaft bleibt unerreicht. Die Rolling-Stone-Jahre setzen Thompson jetzt ein weiteres Denkmal: Aus bislang unveröffentlichten Briefen und Thompsons wohl größten Arbeiten für den legendären Rolling Stone entsteht das Bild eines faszinierenden, einzigartigen Künstlers, den man so nah und intensiv noch nie erlebt hat.

Hunter S. Thompson wurde 1937 in Louisville, Kentucky, geboren. Er begann seine Laufbahn als Sportjournalist, bevor er Reporter für den Rolling Stone und als Begründer des Gonzo-Journalismus zu einer Ikone der Hippiebewegung wurde. Zu seinen großen Büchern zählen neben Fear and Loathing in Las Vegas die journalistischen Romane Hells Angels, Königreich der Angst und Rum Diary. Thompson nahm sich am 20.02.2005 in seinem Wohnort Woody Creek, Colorado, das Leben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDie ultimative Hunter-Bibel!
Er ist ein einmaliges Phänomen: Ikone der amerikanischen Gegenkultur, König des Gonzo-Journalismus und wegweisender Kultautor. Hunter S. Thompson ist nach wie vor in aller Munde, seine Meisterschaft bleibt unerreicht. Die Rolling-Stone-Jahre setzen Thompson jetzt ein weiteres Denkmal: Aus bislang unveröffentlichten Briefen und Thompsons wohl größten Arbeiten für den legendären Rolling Stone entsteht das Bild eines faszinierenden, einzigartigen Künstlers, den man so nah und intensiv noch nie erlebt hat.

Hunter S. Thompson wurde 1937 in Louisville, Kentucky, geboren. Er begann seine Laufbahn als Sportjournalist, bevor er Reporter für den Rolling Stone und als Begründer des Gonzo-Journalismus zu einer Ikone der Hippiebewegung wurde. Zu seinen großen Büchern zählen neben Fear and Loathing in Las Vegas die journalistischen Romane Hells Angels, Königreich der Angst und Rum Diary. Thompson nahm sich am 20.02.2005 in seinem Wohnort Woody Creek, Colorado, das Leben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641100971
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum12.11.2012
Seiten768 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3854 Kbytes
Artikel-Nr.1219307
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Wie alles anfing ...

Hunters erster brieflicher Kontakt zu Jann Wenner datiert vom Januar 1970. Thompsons erstes Buch Hell´s Angels war 1966 erschienen und hatte weithin positive Kritiken geerntet. Der Rolling Stone seinerseits existierte damals seit zwei Jahren und war in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt durch seine Sonderausgabe über das Konzert der Rolling Stones in Altamont, bei dem im Dezember 1969 die Hells Angels, die unglaublicherweise als Sicherheitskräfte eingesetzt worden waren, das Publikum terrorisiert und einen Zuschauer mit Messerstichen getötet hatten. Anfangs dreht sich die Korrespondenz zwischen dem Herausgeber und dem Autor um einen möglichen Artikel über Terry the Tramp, einen kurz zuvor verstorbenen Hells Angel, bis Hunter eher beiläufig seine Kandidatur für das Amt des Sheriffs von Aspen, Colorado, erwähnt. »Die Schlacht von Aspen« - womit sowohl Hunters Wahlkampf als auch sein Bericht darüber im Rolling Stone gemeint ist - markiert den Punkt, an dem sich Thompson sowohl persönlich als auch journalistisch auf die politische Bühne begibt, und stellt den Beginn einer wortgewaltigen, engagierten und manchmal explosiven Partnerschaft zwischen Hunter und dem Rolling Stone dar.

Undatierter Brief

von Hunter S. Thompson an Jann S. Wenner

Owl Farm

Woody Creek, Colorado

Jan Wenner

Rolling Stone

Eure Berichterstattung über die Ereignisse von Altamont ist, was journalistische Qualität angeht, mit das Beste, was ich je gelesen habe. Als ich einem Freund, der an der UCLA als Dozent für Journalismus arbeitet, Passagen daraus zitiert habe, meinte dieser, er hätte noch nie vom Rolling Stone gehört ... und das sagt auch schon alles. Man könnte natürlich auch darüber spekulieren, dass das Problem nicht die Printmedien darstellen, sondern die Leute, die die Printmedien beherrschen. Aber das ist auch schon wieder kalter Kaffee, also scheiß drauf. Der Rolling Stone lässt jedenfalls [Marshall] McLuhan ziemlich alt aussehen. Er ist, egal welche Maßstäbe man auch anlegt, ein teuflisch gutes Medium mit einer Bandbreite von Hemingway bis [Jefferson] Airplane. Leute wie [der Gründer der Los Angeles Free Press, Art] Kunkin und [Autor/Journalist Paul] Krassner kommen nicht mal entfernt an das heran, was ihr macht ...... also vermasselt es nicht, indem ihr euch auf pompösen Quark verlegt; wenn der R.S. einginge, wäre das ein herber Verlust, der eine hässliche Lücke hinterließe.

Dabei fällt mir allerdings das beschissene, ignorante Gefasel ein, das bei euch über Eric von Schmidts letztes Album Who Knocked the Brains Out of the Sky? zu lesen war. Dieses Album ist eine der wenigen originellen Platten, die ich in den letzten fünf Jahren gehört habe, »Wooden Man« rangiert in einer Liga mit den besten Sachen von The Band, und der Typ, der diesen schleimigen Artikel zusammengeschmiert hat, ist ein Grützkopf mit Scheiße in den Ohren. Von Schmidt als miesen Rock-Künstler abzukanzeln ist so, als würde man behaupten, Lenny Bruce könne gegen die Hell´s Angels nicht anstinken, weil er schließlich auf der Strecke geblieben ist.

Mit besten Grüßen

Hunter S. Thompson

Undatierter Brief

von Jann S. Wenner an Hunter S. Thompson

746 Brannan Street

San Francisco 94103

Hunter:

Vielen Dank für deinen Brief. Ich bin ein Fan von dir, seit ich damals die Druckfahnen von deinem Angels-Buch gelesen habe (ich war damals bei Ramparts angestellt und habe sie mir einfach unter den Nagel gerissen). Die ungekürzte Version hat mich damals umgehauen. Daher ist es schön zu hören, dass du ein Fan von uns bist. Und schön, einen Brief von dir zu bekommen.

Die Plattenkritiken waren in der Vergangenheit öfter ein Problem - jede Menge Oberschülertypen, die ihren onanistischen Neigungen freien Lauf ließen. Wir sind gerade dabei, diese Typen auszusieben und das Ressort mit den Plattenkritiken unter meine Kontrolle zu bringen. Trotzdem entschuldige ich mich für den Schwachsinn, der in der Vergangenheit auf diesem Gebiet verzapft wurde.

Hättest du nicht Lust, für uns zu arbeiten? Worüber schreibst du in letzter Zeit? Schick mir doch einfach was. Vielleicht können wir es verwenden, oder vielleicht hast du auch neue Ideen. Halt mich auf dem Laufenden.

Zwei Sachen, die dich vielleicht interessieren: 1) Wir haben den Altamont Artikel (plus Groupies, Dylan usw.) für den Pulitzerpreis eingereicht. Ich mache mir zwar keine allzu großen Hoffnungen, aber was soll´s. Und 2) Ich habe gestern erfahren, dass Terry the Tramp Selbstmord begangen hat - Schlaftabletten. Er hatte nach Altamont vor, bei den Angels auszusteigen, und das hat er dann auf diese Weise getan. Ich denke, wir bringen eine größere Geschichte über ihn. Hättest du Lust, noch ein paar Gedanken beizusteuern?

Ich hoffe, Woody Creek ist so schön, wie es sich anhört.

Viele Grüße

Jann Wenner

Brief von HST an JSW

25. Febr. 70

Owl Farm

Woody Creek, Colorado

Lieber Jann,

danke für dein Schreiben & viel Glück in der Pulitzer-Angelegenheit. Wenn ich mitstimmen dürfte, wärt ihr fein raus ... Aber ihr habt es da mit einem Haufen hirnverkrusteter Arschgeigen zu tun, deswegen lass den Kopf nicht hängen, wenn sie euch keine Medaille geben. Und wenn doch, dann vermutlich aus den falschen Gründen.

Was eventuelle Beiträge meinerseits für euch angeht: Die Neuigkeiten über Terry the Tramp sind mir schwerstens auf die Seele geschlagen. Wenn ich an all die üblen Scheißkerle denke, bei denen es absolut angebracht wäre, wenn sie Selbstmord begingen, und dann höre, dass ausgerechnet Terry es wirklich gemacht hat, wird mir richtig schlecht. Ich habe stundenlange Unterhaltungen zwischen ihm & mir auf Band, die ich mir letzte Nacht angehört habe & ich weiß noch, wie der Sack immer wieder davon geredet hat, dass diese ganze Angels-Sache für den Arsch war & dass er da irgendwie rauswollte ... aber er hatte keine Ahnung, wie er es anstellen oder wo er danach hinsollte. Er war der Einzige von den Angels, der mir über längere Zeit so nahestand, dass ich in Erwägung gezogen habe, ihn als Freund zu bezeichnen. Ich hatte immer damit gerechnet, dass er hier mal auftauchen würde, & hätte mich darüber auch echt gefreut - aber er hat es nie getan. Und jetzt, wo ich deinen Brief lese, macht es mir weniger aus zu wissen, dass er tot ist, sondern was mich echt wurmt, ist die Vorstellung, wie er da sitzt und den Entschluss fasst, es tatsächlich zu machen. Er hätte sich seinen Bock schnappen und mit Tempo 200 auf dem Highway frontal in einen Bullenwagen reinbrettern sollen. Das wäre nach seinem Geschmack gewesen; deswegen bin ich stinksauer zu erfahren, dass er sich am Ende auf Knien davongemacht hat.

Egal - ich würde gerne was über ihn schreiben. Vielleicht eine längere Geschichte, denn bei dem Gedanken an ihn und die Szene damals fällt mir einiges ein, was allmählich verschüttgeht. San Francisco Mitte der Sechziger war schon sehr speziell ... und Terry war für mich immer eine Schlüsselfigur. Ich weiß noch, wie ich ihn ins Matrix mitgenommen habe, um Airplane zu sehen - das war noch vor ihren Tagen im Fillmore ... und dann mein Ausflug mit ihm nach LaHonda, wo wir Kesey getroffen haben ... und das ganze Rumgeficke mit den Peace Freaks in Berkeley. So gesehen sollte ich schon eine anständige Geschichte über ihn zustande bringen - ein Freak-Symbol einer Ära, die er selbst nie richtig verstanden hat. Wie viel Platz hast du denn zur Verfügung? Eher ein kurzer Nachruf oder ein langer Sermon mit der Wahrheit und nichts als der Wahrheit? Sag schnell Bescheid, wenn du es schnell brauchst - und außerdem, was du dafür zahlst. Ich schreibe das Ding sowieso, wenn es Platz dafür gibt, aber ich neige dazu, mich ein bisschen mehr ins Zeug zu legen, sobald ich Geld rieche.

Ich überlasse es dir: Einen kurzen Nachruf (etwa 2500 Wörter) schreibe ich für lau ... ein langer Artikel (10000-15000 Wörter) kostet was. Ich hätte ziemliche Lust, mich damit zu befassen, zumal es auch ganz gut zu dem Buch passen würde, das ich eigentlich derzeit für Random House fertig machen soll und das schon lange überfällig ist ... wenn du also einen langen Artikel gebrauchen kannst, wäre das kein Problem. Scheiße ... ich feilsche hier herum wie ein Teppichhändler (oder ein Speed-Dealer), andererseits hat es aber auch keinen Zweck, auf die Schnelle einen ellenlangen esoterischen Sermon voller Wahnwitz abzusondern, für den dann doch niemand Verwendung hat. So was hab ich schon zu oft gemacht, und so langsam ist die Luft raus was das angeht ...

O. K., so weit, so gut ... sieh zu, dass der R.S. in der Spur bleibt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Scheiße uns von allen Seiten um die Ohren fliegt.

Ciao

Hunter

Ach ja, schick mir doch alles zu, was du an Zeitungsmeldungen über Terry auftreiben...


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Kritik
»Thompson ist unter den amerikanischen Journalisten der beste Schriftsteller, und unter den Schriftstellern ist er der beste Journalist.«mehr

Autor

Hunter S. Thompson wurde 1937 in Louisville, Kentucky, geboren. Er begann seine Laufbahn als Sportjournalist, bevor er Reporter für den Rolling Stone und als Begründer des Gonzo-Journalismus zu einer Ikone der Hippiebewegung wurde. Zu seinen großen Büchern zählen neben Fear and Loathing in Las Vegas die journalistischen Romane Hells Angels, Königreich der Angst und Rum Diary. Thompson nahm sich am 20.02.2005 in seinem Wohnort Woody Creek, Colorado, das Leben.