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Celinas Tochter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am03.12.2012
Alexandra Gaither kehrt nach Jahren als erfolgreiche Anwältin in ihre Heimatstadt zurück, um den Tod ihrer Mutter aufzuklären. Keine einfache Aufgabe: Drei Männer kommen als Täter infrage, und alle drei sind reich, mächtig und überaus charmant. Doch Alexandra riskiert alles, um das Geheimnis zu lüften ...

Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAlexandra Gaither kehrt nach Jahren als erfolgreiche Anwältin in ihre Heimatstadt zurück, um den Tod ihrer Mutter aufzuklären. Keine einfache Aufgabe: Drei Männer kommen als Täter infrage, und alle drei sind reich, mächtig und überaus charmant. Doch Alexandra riskiert alles, um das Geheimnis zu lüften ...

Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641103309
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum03.12.2012
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2668 Kbytes
Artikel-Nr.1227721
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Alex schälte sich aus ihrer Kostümjacke und warf sie auf das Motelbett. Ihre Achseln waren schweißnaß, und ihre Knie drohten nachzugeben. Ihr war speiübel. Der Auftritt im Büro des Staatsanwalts hatte sie mehr mitgenommen, als sie sich eingestehen wollte.

Pat Chastains Räume hatte sie hocherhobenen Hauptes verlassen. Sie war nicht zu schnell gegangen, aber auch nicht zu langsam, hatte Imogene, die offensichtlich an der Tür gehorcht hatte und Alex mit offenem Mund anstarrte, zugelächelt.

Ihren Abgangstext hatte sie gut einstudiert, gut getimt und perfekt durchgeführt. Das Treffen war genauso verlaufen, wie sie es geplant hatte, aber ihr fiel ein Zentnergewicht vom Herzen, daß es nun vorbei war.

Inzwischen streifte sie ein klebriges Stück Kleidung nach dem anderen ab. Es wäre zu schön, annehmen zu dürfen, sie hätte das Schlimmste hinter sich; aber sie befürchtete, daß ihr das noch bevorstand. Die Männer, die sie heute kennengelernt hatte, würden sich nicht auf den Rücken legen und tot spielen. Sie mußte ihnen wieder gegenübertreten, und dann würden sie nicht so erfreut sein über das Treffen.

Angus Minton wirkte wie ein heiliger Nikolaus, aber Alex wußte, daß kein Mann in Angus´ Position so arglos sein konnte, wie er sich gab. Er war der reichste, der mächtigste Mann im Bezirk. Diesen Status erwarb man nicht durch gütige Führungsqualitäten. Er würde darum kämpfen, das zu behalten, was er sich ein Leben lang aufgebaut hatte.

Junior war ein Charmeur, der sich mit Frauen auskannte. Die Zeit war glimpflich mit ihm umgegangen. Er hatte sich kaum verändert im Vergleich mit den alten Fotos, die sie kannte. Sie wußte auch, daß er sein gutes Aussehen ausnutzte. Ihn zu mögen würde ihr nicht schwerfallen. Ihn des Mordes zu verdächtigen auch nicht.

Reede Lambert war am schwersten einzuschätzen, weil sie von ihm nur einen undeutlichen Eindruck hatte. Im Gegensatz zu den anderen war es ihr nicht gelungen, ihm in die Augen zu sehen. Reede, der Mann, sah viel härter und kräftiger aus als Reede, der Junge, aus der Fotoschachtel ihrer Großmutter. Er wirkte verstockt, unfreundlich und gefährlich.

Einer dieser Männer hatte ihre Mutter getötet, davon war sie überzeugt.

Celina Gaither war nicht von Buddy Hicks, dem Verurteilten, ermordet worden. Ihre Großmutter, Merle Graham, hatte das Alex ihr ganzes Leben lang wie den Katechismus eingebleut.

»Deine Aufgabe ist es, Alexandra, das wieder in Ordnung zu bringen«, hatte Merle ihr fast täglich gepredigt. »Das ist das mindeste, was du für deine Mutter tun kannst.« Dann hatte sie immer einen sehnsüchtigen Blick auf eines der vielen gerahmten Fotos ihrer toten Tochter geworfen, die im ganzen Haus verstreut standen. Und danach war sie unweigerlich in Tränen ausgebrochen, und ihre Enkelin hatte stets Mühe gehabt, sie zu trösten.

Doch bis vor wenigen Wochen hatte Alex nicht gewußt, wen Merle des Mordes an Celina verdächtigte. Es war die finsterste Stunde in Alex´ Leben gewesen, als die Großmutter auspackte.

Nach einem dringenden Anruf des Arztes aus dem Pflegeheim war Alex über die Interstate nach Waco gerast. Das Heim galt als ruhig, makellos gepflegt und von verantwortungsvollen Profis geführt. Merles Pension von der Telefongesellschaft ermöglichte ihren Aufenthalt. Trotz aller Annehmlichkeiten hing der graue Geruch des Alters, der Verzweiflung und des Verfalls wie ein Nebel in seinen Gängen.

Als sie an jenem scheußlichen, kalten, regnerischen Nachmittag dort ankam, hatte man Alex mitgeteilt, der Zustand ihrer Großmutter wäre kritisch. Sie betrat das stille Privatzimmer und ging auf das Krankenhausbett zu. Merles Körper war seit Alex´ Besuch letzte Woche in sich zusammengefallen. Aber ihre Augen funkelten wie Silvesterraketen, nur war es ein feindseliges Funkeln.

»Komm hier nicht rein«, ächzte Merle kurzatmig. »Ich will dich nicht sehen. Das ist alles nur wegen dir!«

»Was, Großmama?« fragte Alex entsetzt. »Wovon redest du überhaupt?«

»Ich will dich hier nicht haben.«

Beschämt über diese krasse Abfuhr sah Alex den anwesenden Arzt und die Schwestern an. Sie zuckten ratlos die Schultern. »Warum willst du mich nicht sehen? Ich bin den ganzen weiten Weg von Austin hergekommen.«

»Es ist deine Schuld, daß sie gestorben ist, weißt du. Wenn du nicht gewesen wärst...« Merle stöhnte vor Schmerz und klammerte sich mit bleistiftdünnen, blutleeren Fingern an ihr Laken.

»Daß sie...? Du sagst, ich wäre verantwortlich für Mutters Tod?«

Merle riß die Augen auf. »Ja«, zischte sie böse.

»Aber ich war doch erst ein Baby, ein Säugling«, wehrte Alex ab und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wie sollte ich...«

»Frag sie alle.«

»Wen, Großmama? Wen soll ich fragen?«

»Den, der sie ermordet hat. Angus, Junior, Reede. Aber du warst es, du... du... du...«

Der Arzt hatte Alex aus dem Zimmer bringen müssen, mehrere Minuten nachdem Merle in ein tiefes Koma gefallen war. Die schreckliche Beschuldigung hatte sie gelähmt, dröhnte durch ihr Gehirn und griff ihre Seele an.

Wenn Merle Alex für den Tod von Celina verantwortlich machte, dann erklärten sich so viele Dinge, die Alex seit ihrer Kindheit gespürt hatte. Sie hatte sich immer gefragt, wieso Großmama Graham nie sonderlich liebevoll mit ihr umgegangen war. Gleichgültig wie bemerkenswert Alex´ Leistungen waren, sie reichten nie für ein Lob von Großmama. Sie wußte, daß sie niemals als so talentiert, klug oder gemütvoll galt wie das lächelnde Mädchen auf dem Foto, das Merle mit so trauriger Sehnsucht anzustarren pflegte.

Alex haßte ihre Mutter nicht. Im Gegenteil, sie hatte sie wie ein Idol verehrt, mit der blinden Leidenschaft eines Kindes, das ohne Eltern aufgewachsen war. Sie bemühte sich ständig, genausogut in allem zu sein wie Celina; nicht nur, um eine würdige Tochter zu sein, sondern auch in der verzweifelten Hoffnung, die Liebe und Anerkennung ihrer Großmutter zu gewinnen. Deshalb war sie wie vom Donner gerührt, als die sterbende Großmutter ihr den Mord an Celina in die Schuhe schob.

Der Arzt hatte behutsam vorgeschlagen, es wäre doch vielleicht in ihrem Sinne, Mrs. Graham von den lebenserhaltenden Apparaten abzukoppeln. »Wir können jetzt nichts mehr für sie tun, Miss Gaither.«

»O doch«, sagte Alex so heftig, daß er erschrak. »Sie können sie am Leben erhalten. Ich möchte mit Ihnen in ständiger Verbindung bleiben.«

Sofort nach ihrer Rückkehr nach Austin begann sie im Mordfall Celina Gaither zu recherchieren. Sie verbrachte viele schlaflose Nächte mit dem Studium von Protokollen und Gerichtsdokumenten, bevor sie ihren Boß, den Bezirksstaatsanwalt von Travis County, darauf ansprach.

Greg Harper hatte seine brennende Zigarette von einem Mundwinkel in den anderen geschoben. Im Gerichtssaal war Greg die Geißel schuldiger Angeklagter, lügender Zeugen und gesitteter Richter. Er redete zu laut, rauchte zuviel, trank reichlich und trug fünfhundert Dollar teure Nadelstreifenanzüge mit Eidechsenstiefeln, die doppelt soviel kosteten.

Ihn als Angeber und Egomanen zu bezeichnen wäre eine glatte Untertreibung. Er war klug, ehrgeizig, rücksichtslos, ohne Erbarmen und hatte ein echtes Schandmaul, was seine Chancen, in die Politik des Staates einzusteigen, ziemlich schmälerte, und ausgerechnet das war sein größter Ehrgeiz. Er war ein Anhänger des Pluspunktesystems und dankbar für unverbogene Talente. Deshalb stellte er Alex in sein Team ein.

»Sie wollen einen fünfundzwanzig Jahre alten Mordfall aufrollen?« fragte er, als sie ihm erklärte, warum sie ihn um das Arrangieren dieses Treffens gebeten hatte. »Grund?«

»Das Opfer war meine Mutter.«

Zum ersten Mal seit sie ihn kannte, hatte Greg eine Frage gestellt, auf die er die Antwort noch nicht kannte - oder zumindest ahnte. »Mein Gott, Alex. Tut mir leid, das wußte ich nicht.«

Sie tat das mit einem Schulterzucken ab. »Na ja, ist auch nicht unbedingt etwas, das man an die große Glocke hängt, oder?«

»Wann war das? Wie alt waren Sie?«

»Ich war noch ein Säugling. Ich kann mich nicht an sie erinnern. Sie war erst achtzehn, als sie getötet wurde.«

Er strich mit seiner langen, knochigen Hand über sein noch längeres knochiges Gesicht. »Der Fall läuft in den Akten als offiziell unaufgeklärt?«

»Nicht direkt. Ein Verdächtiger wurde verhaftet und angeklagt, aber das Verfahren wurde eingestellt, kam nie vor Gericht.«

»Erzählen Sie mir alles Nötige, aber machen Sie´s kurz. Ich esse heute mit dem Generalstaatsanwalt zu Mittag«, erklärte er. »Sie haben zehn Minuten. Schießen Sie los.«

Nachdem sie fertig war, runzelte Greg die Stirn und zündete sich eine Zigarette an der glühenden Kippe in seiner Hand an. »Verdammt, Alex, Sie haben nicht gesagt, daß die Mintons da mit drinhängen. Ihre Oma glaubt wirklich, daß einer von ihnen Ihre Mutter abgemurkst hat?«

»Oder ihr Freund, Reede Lambert.«

»Hat sie ihnen vielleicht auch ein Motiv angehängt?«

»Nicht ausdrücklich.« Alex widerstrebte es, ihm zu sagen, daß Merle sie als Motiv genannt hatte. »Offensichtlich war Celina eng mit ihnen befreundet.«

»Warum sollte dann einer von ihnen sie umbringen?«

»Das will ich ja herausfinden.«

»Auf Staatskosten?«

»Der Fall ist aufklärbar, Greg«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.

»Alles, was Sie haben, ist eine Ahnung.«

»Es ist mehr als eine Ahnung.«

Er räusperte sich. »Sind Sie sicher, daß das keine persönliche Fehde ist?«

»Natürlich nicht«, Alex war gekränkt. »Ich verfolge die Sache vom strikt legalen Standpunkt...

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Autor

Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.