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Das Höhlengleichnis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
222 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am10.12.20121. Auflage
Das Höhlengleichnis ist das berühmteste Gleichnis der antiken Philosophie und der Erkenntnistheorie. Platon schildert einige gefangene Menschen, die in einer Höhle einzig die durch ein Feuer aufgeworfenen Schatten der wirklichen Gegenstände sehen können. Da sie nur diese Schatten wahrnehmen, halten sie sie für die reale Welt. Platons zentrale Grundgedanken treten in den von ihm erzählten Mythen und Gleichnissen hervor, sie erscheinen in verwandten, aber abgewandelten Bildern: die Wiedergeburt der Seele, das Leben im Jenseits, die Geburt des Eros, die Erfindung der Schrift, das Goldene Zeitalter und das Höhlengleichnis als Abbilder der menschlichen Erkenntnis.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR11,00
BuchKartoniert, Paperback
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TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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Produkt

KlappentextDas Höhlengleichnis ist das berühmteste Gleichnis der antiken Philosophie und der Erkenntnistheorie. Platon schildert einige gefangene Menschen, die in einer Höhle einzig die durch ein Feuer aufgeworfenen Schatten der wirklichen Gegenstände sehen können. Da sie nur diese Schatten wahrnehmen, halten sie sie für die reale Welt. Platons zentrale Grundgedanken treten in den von ihm erzählten Mythen und Gleichnissen hervor, sie erscheinen in verwandten, aber abgewandelten Bildern: die Wiedergeburt der Seele, das Leben im Jenseits, die Geburt des Eros, die Erfindung der Schrift, das Goldene Zeitalter und das Höhlengleichnis als Abbilder der menschlichen Erkenntnis.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458731856
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum10.12.2012
Auflage1. Auflage
Seiten222 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1477 Kbytes
Artikel-Nr.1235310
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover;1
2;Informationen zum Buch/Inhalt;2
3;Impressum;6
4;Inhalt;7
5;Vorbemerkung;9
6;Mythen;11
6.1;Vom Ursprung der Tiere und Menschen;13
6.2;Zamolxis;20
6.3;Das Leben im Jenseits;24
6.4;Die Inseln der Seligen und der Tartaros;27
6.5;Das Faß und das Sieb;37
6.6;Die Wiedergeburt der Seele;39
6.7;Das Leben im Jenseits;42
6.8;Bericht aus dem Jenseits;55
6.9;Die Erdgeborenen;68
6.10;Gyges und sein Ring;72
6.11;Der Seelenwagen;76
6.12;Die Zikaden;94
6.13;Von der Erfindung der Schrift;97
6.14;Der kugelrunde Urmensch;101
6.15;Die Geburt des Eros;107
6.16;Das Goldene Zeitalter;125
6.17;Atlantis;141
6.18;Der Demiurg;167
6.19;Das Zeitalter des Kronos;177
7;Gleichnisse;181
7.1;Das Höhlengleichnis;183
7.2;Das Schiffergleichnis;188
7.3;Das Ungeheuer, der Löwe und der Mensch;191
7.4;Der Vogelkäfig;195
7.5;Die Marionette;198
7.6;Der Magnetstein und die Muse;203
8;Nachwort: Platon und die Bilder;209
8.1;I · Leben;209
8.2;II · Werk;211
8.3;III · Mythen;213
8.4;IV · Gleichnisse;216
8.5;V · Bild - Bedeutung - Botschaft;219
9;Zu dieser Ausgabe;224
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Leseprobe
Vom Ursprung der Tiere und Menschen

Protagoras 320 C-323 A

Fast in Form einer Fabel führt der Philosoph Platon seinen frühesten mythologischen Vortrag vor. Die Erzählung rührt an eine gerade heute aktuelle Thematik: Es geht um Arterhaltung und Umweltanpassung. Bemerkenswert ist zunächst, daß sie nicht von Sokrates selbst berichtet wird, sondern von einem seiner geistig bedeutendsten Zeitgenossen: Protagoras.

Dieser, aus Abdera stammend, gilt als erster, vielleicht auch als wichtigster der Sophisten. Er führte ihre Lebensformen vor und damit auch ein. Er erteilte Unterricht gegen gutes Honorar, um areté zu lehren, »Tugend« oder besser »Tüchtigkeit« bzw. »Effizienz«. Er unternahm Vortragsreisen, und er lehrte als Gast bei begüterten bildungsbegeisterten Familien. Zahlreiche Jahre verbrachte er in Athen; daß er dort wegen seiner skeptischen Götterlehre verbrannt worden sei, ist späte Legende. Er war im Gegenteil mit Perikles befreundet und übte beachtlichen Einfluß aus auf Denker wie Demokrit, Antisthenes, Euripides und auch Platon, der seinen bedeutendsten Frühdialog nach ihm benannte und des Sophisten Figur in den Mittelpunkt des Szenarios stellte. Protagoras (ca. 485-415 v. Chr.) war freilich nicht mehr unter den Lebenden, als Platon ihn zur Titelfigur stilisierte; doch war, ähnlich wie im Falle des Gorgias (s. u. S. 27 ff.), sein Einfluß nach einiger Zeit noch immer stark, sein Name klangvoll genug, um ins Zentrum einer Auseinandersetzung gestellt werden zu können.

In der Philosophiegeschichte ist Protagoras vor allem durch zwei bedeutende Sätze bekannt. Der eine findet sich im ersten griechischen Werk >Über die Götterhomo-mensura-Satz, den Protagoras an den Anfang seiner Schrift >Die WahrheitProtagoraslogos, eine logisch lehrhafte Darlegung, einen Lehrvortrag, vorlegen solle oder aber einen mythos, also eine Art Fabel. Protagoras entscheidet sich für die indirekte Erörterung in Fabelform, und Platon mag damit auch eine leise Karikatur des großen Mannes verknüpfen, der in seiner etwas simplistischen Aufbereitung eines komplizierten Fragenkomplexes eher einen breiteren Schülerkreis zu fesseln als einen Sokrates oder Platon zu beeindrucken vermag. Es sei noch vorweggenommen, daß das Ende des Dialoges dazu führt, daß Protagoras anerkennen muß, daß >TugendEs war einst eine Zeit, wo es Götter zwar gab, sterbliche Geschlechter aber gab es noch nicht; nachdem aber auch für diese die vorherbestimmte Zeit ihrer Erzeugung gekommen war, bildeten die Götter sie innerhalb der Erde aus Erde und Feuer, auch das hinzumengend, was von Erde und Feuer gemengt ist. Und als sie sie nun ans Licht bringen sollten, übertrugen sie dem Prometheus und Epimetheus, sie auszustatten, und die Kräfte unter sie, wie es jedem zukomme, zu verteilen. Vom Prometheus aber erbat sich Epimetheus, er wolle verteilen, und, sagte er, wenn ich ausgeteilt, so komme du es zu besichtigen. Und so nachdem er ihn beredet, verteilte er. Bei der Verteilung nun verlieh er Einigen Stärke ohne Schnelligkeit, die Schwächeren aber begabte er mit Schnelligkeit; Einige bewaffnete er, Anderen, denen er eine wehrlose Natur gegeben, ersann er eine andere Kraft zur Rettung. Welche er nämlich in Kleinheit gehüllt hatte, denen verlieh er geflügelte Flucht oder unterirdische Behausung, welche aber zu bedeutender Größe ausgedehnt, die rettete er eben dadurch, und so auch verteilte er alles übrige ausgleichend. Dies aber ersann er so aus Vorsorge, daß nicht eine Gattung gänzlich verschwände. Als er ihnen nun des Wechselverderbens Entfliehungen zu Stande gebracht, begann er ihnen auch gegen die Zeiten vom Zeus leichte Gewöhnung zu ersinnen durch Bekleidung mit dichten Haaren und starken Fellen, hinreichend um die Kälte, aber auch vermögend die Hitze abzuhalten, und außerdem zugleich jedem, wenn es zur Ruhe ging, zur eigentümlichen und angewachsenen Lagerbedeckung dienend. Und unter den Füßen versah er einige mit Hufen und Klauen, andere mit Haaren und starken blutlosen Häuten. Hiernächst wies er dem einen diese, dem anderen jene Nahrung an, dem einen aus der Erde die Kräuter, dem anderen von den Bäumen die Früchte, einigen auch verordnete er zur Nahrung anderer Tiere Fraß. Und diesen letzteren verlieh er dürftige Zeugung, dagegen den von ihnen verzehrten eine vielerzeugende Kraft dem Geschlecht zur Erhaltung. Wie aber Epimetheus doch nicht ganz weise war, hatte er unvermerkt schon alle Kräfte aufgewendet [für die unvernünftigen Tiere;] übrig also war ihm noch unbegabt das Geschlecht der Menschen, und er war wieder ratlos was er diesem tun sollte. In dieser Ratlosigkeit nun kommt ihm Prometheus die Verteilung zu beschauen, und sieht die übrigen Tiere zwar in allen Stücken weislich bedacht, den Menschen aber nackt, unbeschuhet, unbedeckt, unbewaffnet, und schon war der bestimmte Tag vorhanden, an welchem auch der Mensch hervorgehn sollte aus der Erde an das Licht. Gleichermaßen also der Verlegenheit unterliegend, welcherlei Rettung er dem Menschen noch ausfände, stiehlt Prometheus die kunstreiche Weisheit des Hephaistos und der Athene, nebst dem Feuer, denn unmöglich war, daß sie einem ohne Feuer hätte können angehörig sein oder nützlich, und so schenkt er sie dem Menschen. Die zum Leben nötige Wissenschaft also erhielt der Mensch auf diese Weise, die bürgerliche aber hatte er nicht. Denn diese war beim Zeus, und dem Prometheus stand in die Feste, die Behausung des Zeus, einzugehen nicht mehr frei, auch waren furchtbar die Wachen des Zeus. Aber in das dem Hephaistos und der Athene gemeinschaftliche Gemach wo sie ihre Kunst übten geht er heimlich hinein, und nachdem er so die feurige Kunst des Hephaistos und die andere der Athene gestohlen, gibt er sie dem Menschen. Und...
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