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Wilde Rose der Prärie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am10.12.20121. Auflage
Arizona, 1888. Hell lodern die Flammen auf dem Markplatz von San Antonio: Lorelei Fellows verbrennt ihr Brautkleid! Nach dem Betrug ihres Verlobten will sie nicht mehr heiraten, stattdessen stolz und frei ihr eigenes Land bewirtschaften. Doch das grenzt an die Weiden der McKettricks. Kein Tag vergeht ohne Herausforderungen: Ausbrechende Rinder, ausbleibender Regen - und vor allem Holt McKettrick! Erbittert streitet Lorelei mit dem dickköpfigen Rancher, bis sie mit ihm nach Texas reiten muss. Denn als er sie unter dem hellen Präriemond leidenschaftlich küsst, fragt sie sich voller Sehnsucht: Ist diese Liebe doch den Preis der Freiheit wert?


Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99
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Produkt

KlappentextArizona, 1888. Hell lodern die Flammen auf dem Markplatz von San Antonio: Lorelei Fellows verbrennt ihr Brautkleid! Nach dem Betrug ihres Verlobten will sie nicht mehr heiraten, stattdessen stolz und frei ihr eigenes Land bewirtschaften. Doch das grenzt an die Weiden der McKettricks. Kein Tag vergeht ohne Herausforderungen: Ausbrechende Rinder, ausbleibender Regen - und vor allem Holt McKettrick! Erbittert streitet Lorelei mit dem dickköpfigen Rancher, bis sie mit ihm nach Texas reiten muss. Denn als er sie unter dem hellen Präriemond leidenschaftlich küsst, fragt sie sich voller Sehnsucht: Ist diese Liebe doch den Preis der Freiheit wert?


Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955762162
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum10.12.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1235763
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL

Arizona, 12. August 1888

Holt McKettrick zog mit einem Finger an seinem Hemdkragen, um ihn ein wenig zu lockern. Doch seine Bemühung war vergebens. Auf der weitläufigen Rasenfläche neben dem prächtigen Hauptgebäude der Triple M Ranch tummelten sich die Hochzeitsgäste. Über ihre elegante Kleidung spielten die fleckigen Schatten der jungen Eichen, die dort in die Höhe schossen. Zwei Geiger fiedelten eine schmachtende Version von Lorena .

Die drei Halbbrüder von Holt hatten ein Erdloch ausgehoben, in der ein ganzes Schwein schmorte. Der Rand der Grube war mit flachen Steinen aus dem Fluss befestigt. Holts Schwägerin hatte die Hochzeitstorte gebacken, die die Ausmaße einer kleinen Kutsche aufwies. Und ein langer Tisch, der eigentlich nur aus einigen Brettern auf einem halben Dutzend Fünfzig-Gallonen-Fässern bestand, bog sich unter dem Gewicht der feinen Speisen, die gut und gern für eine Woche gereicht hätten.

Der alte Mann und die übrigen McKettricks hatten weder Kosten noch Mühe gescheut, um dieses Fest zu etwas Unvergesslichem zu machen. Holt hätte sich gut vorstellen können, den Tag genauso zu genießen wie jeder seiner Gäste - wäre er nicht der Bräutigam gewesen.

Jemand klopfte ihm vergnügt auf den Rücken, sodass Holt beinahe den Obstpunsch aus seinem Becher verschüttet hätte - und dabei hatte sein Bruder Rafe ihn so großzügig mit Whiskey aus einer Flasche versorgt, die er unter seinem teuren Anzug verborgen bei sich trug.

Ich schätze, das dahinten ist der Priester , sagte Holts Vater Angus McKettrick. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf einen herannahenden Reiter, der sein Pferd quer durch den von der Sonne beschienenen kleinen Fluss jagte. Wird auch Zeit, dass er sich blicken lässt. Ich dachte schon, wir müssten jemanden zur Mission schicken, damit er den verkrüppelten Padre abholt.

Holt musste schlucken, während er die Augen zusammenkniff. Plötzlich machte sich ein Kribbeln in seinem Nacken bemerkbar, und etwas regte sich in ihm - eine angenehme Sehnsucht, wie er sie an manchem heißen Sommerabend verspürte, wenn die leichte Brise wie eine Stimme klang, die ihn zurück nach Texas locken wollte.

Würde ich auch sagen , murmelte er und fragte sich, wohin Rafe mit dieser Flasche verschwunden war. Trotzdem wandte er seinen Blick nicht von dem Reiter ab.

Der Neuankömmling, dessen Gesicht durch die blendende Nachmittagssonne nicht zu erkennen war, trieb sein Pferd das Flussufer hinauf, wobei das Wasser in kleinen glitzernden Fontänen aufspritzte.

Margaret ist eine anständige Frau , warf Angus ein. Er hatte die Angewohnheit, ohne jede Vorrede und ohne ersichtlichen Anlass irgendwelche Aussagen in die Welt zu setzen.

Wer? , fragte Holt, ohne hinzuhören. Zwischen seinen Schulterblättern juckte es, und seine Haut unter der gestärkten Baumwolle der Hemdbrust fühlte sich klatschnass an.

Deine Braut! Angus klang aufgebracht. Aus dem Augenwinkel sah Holt, wie sein Vater am Knoten seiner Fliege zerrte, als hätte seine Frau Concepcion ihn nicht längst wie ein Korsett zusammengeschnürt.

Der Reiter erreichte den Rand des Hofs, saß mit der Eleganz eines erfahrenen Cowboys ab, wobei er die Zügel einfach herabhängen ließ, und kam geradewegs auf Holt zu.

Das ist ja gar nicht der Prediger , ließ Angus völlig unnötigerweise und mit sorgenvoller Stimme verlauten. Obwohl er so gut wie keine Schulbildung genossen hatte, war Holts alter Herr sehr belesen.

Für einen Moment sah Holt zum Haus, wo seine Zukünftige, Miss Margaret Tarquin, sich im Schlafzimmer im ersten Stock eingeschlossen hatte, um sich für die Hochzeit herauszuputzen. Dann kehrte sein Blick zu dem Mann zurück, der soeben auf der Ranch eingetroffen war. Das Geigenspiel nahm mit einem letzten durchdringenden Akkord ein jähes Ende, und die Gäste verfielen in Schweigen. Nicht einmal von den Kindern oder den Hunden kam noch ein Laut.

Ich bin auf der Suche nach Holt Cavanagh , ließ der junge Mann die Menge wissen. Seine Jeans war von der Flussdurchquerung nass geworden, und trotz der brütenden Hitze an diesem Augustnachmittag zitterte der Fremde unübersehbar. Das müssen wohl Sie sein, nehme ich an.

Holt nickte knapp und dachte überhaupt nicht daran, dem anderen Mann zu erklären, dass er den Namen Cavanagh abgelegt hatte und er sich inzwischen McKettrick nannte - seit es ihm und seinem alten Herrn gelungen war, Frieden zu schließen.

Angus blieb dicht bei ihm, die buschigen Brauen argwöhnisch zusammengezogen, während seine bis dahin unauffindbaren Brüder Rafe, Kade und Jeb geistergleich wie aus dem Nichts bei ihm auftauchten. In den drei Jahren, die er sie nun kannte, hatte es zwischen Holt und ihnen immer wieder Differenzen gegeben, und es gab sie sogar jetzt noch - aber sie waren blutsverwandt, und das war stärker als alles andere. Brachte der Reiter gute Neuigkeiten, dann würden sie mit ihm feiern. Bei schlechten würden sie alles tun, um ihm zu helfen. Und standen Probleme ins Haus, dann waren sie bereit, auf der Stelle für ihn in den Kampf zu ziehen und erst danach Fragen zu stellen.

Holts Zuneigung für sie lag ihm im Blut, auch wenn er sich das manchmal nur widerwillig eingestehen wollte.

Der Besucher hielt einen Zettel in der Hand. Frank Corrales sagte mir, ich solle Ihnen das hier geben. Er hat Ihnen ein Telegramm geschickt, und als Sie nicht geantwortet haben, nahm er an, dass es Sie nicht erreicht hat. Daher wies er mich an loszureiten. Den Brief da habe ich von Texas bis hierher getragen.

Sorge überflutete seinen ganzen Körper, als würde sich das Gift einer Schlange in ihm ausbreiten. Einen Augenblick lang zögerte er, dann entriss er seinem Gegenüber das feucht gewordene, zusammengefaltete Blatt aus braunem Papier und öffnete es mit einer knappen Handbewegung. Er spürte, dass sein Vater und seine Brüder sich ihm einen Schritt näherten.

Ein Blick genügte, um den Text zu überfliegen, dann dachte er kurz über die Konsequenzen nach und las die Zeilen noch ein zweites Mal. Diesmal langsamer, um Gewissheit zu bekommen, dass er sie richtig erfasst hatte.


John Cavanagh soll von seinem Land vertrieben werden.

Gabe soll am 1. Oktober als Pferdedieb und Mörder an den Galgen. Komm schnell.

Frank Corrales


Holt hatte die Nachricht noch nicht ganz verarbeitet, da holte ihn eine Frauenstimme aus seiner Erstarrung, und jemand legte eine schlanke Hand auf seinen Ärmel. Holt? Stimmt etwas nicht?

Er zuckte leicht zusammen und drehte den Kopf so weit, bis er seiner Zukünftigen ins Gesicht sehen konnte. Mit ihrem blonden Haar und den ausdrucksstarken blauen Augen war sie eine hübsche Frau, eine bestellte Braut, die man den weiten Weg von Boston bis zu ihm gebracht hatte. Jedes Mal, wenn er sie ansah, versetzten seine Schuldgefühle ihm einen Stich ins Herz. Margaret verdiente einen Mann, der sie liebte, aber nicht jemanden, der für seine kleine Tochter eine Mutter und für sich selbst eine Bettgespielin suchte, mehr von ihr jedoch nicht wollte.

Ich muss zurück nach Texas. In seinem Kopf waren diese Worte seit Langem umhergegeistert, doch jetzt sprach er sie zum ersten Mal auch aus.

Angus räusperte sich, was wie ein Signal für die anderen wirkte, die sich auf einmal ebenfalls wieder rührten. Widerstrebend zogen sich Rafe, Kade und Jeb zurück, Angus drückte dem Reiter eine Goldmünze im Wert von fünf Dollar in die Hand, dann steuerte er auf den Tisch zu, auf dem die Speisen angerichtet waren.

Einer der Rancharbeiter nahm sich des erschöpften Pferdes an.

Margarets Lächeln wurde etwas schwächer, als sie Holt abwartend in die Augen sah.

Vielleicht, wenn ich zurück bin ⦠, setzte er unbeholfen an. Dann jedoch versagte seine Stimme.

Mit einem leisen Seufzer schüttelte sie den Kopf. Ich glaube, ich möchte nicht warten, Holt , erklärte sie. Falls es das ist, worum du mich bitten willst.

Er strich mit den Fingern über ihre Wange und ließ die Hand wieder sinken. Es tut mir leid , sagte er mit rauer Stimme. Er sprach die Wahrheit, aber er bezweifelte, dass dies angesichts der Situation noch etwas ausmachen konnte. Auf Drängen seiner Brüder hatte er diese Frau aus dem Osten des Landes herkommen lassen, und nun stand sie hier in Brautkleid und Schleier, die halbe Nachbarschaft war anwesend - und es würde keine Hochzeit geben.

Wir machen weiter, wie geplant, und ich werde dich heiraten , sagte er, obwohl all seine Instinkte ihn davon abzubringen versuchten. Aber er war der Sohn von Angus McKettrick, und in dessen Familie wurde ein gegebenes Versprechen gehalten. Dennoch kamen diese Worte nicht so über seine Lippen, als würde er es ernst meinen, und Margaret war keine dumme Frau. Trotzdem werde ich nach Texas zurückkehren müssen.

Eine Träne schimmerte auf ihrer Wange, dennoch hielt sie das Kinn trotzig erhoben und schüttelte erneut den Kopf. Nein , widersprach sie mit einer Mischung aus Trauer und Stolz. Würdest du mich wirklich lieben, dann hätten wir die Zeremonie zu Ende gebracht. Du hättest mir einen Ring an den Finger gesteckt, damit jeder wüsste, ich bin verheiratet. Und vielleicht hättest du mich sogar gebeten, dich zu begleiten.

Es wird eine anstrengende Reise sein , gab Holt zurück. Er kam sich vor wie eine lahmende Kuh, die immer nur im Kreis läuft und nach einem Ausweg sucht. Dennoch bemühte er sich weiter, Margaret einsichtig zu stimmen. Und wenn ich dort angekommen...
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