Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am21.02.20121. Auflage
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter der deutschen Nationalhymne, galt zu Lebzeiten als Aufrührer und Rebell. Über dreißig Mal wurde er des Landes verwiesen, immer wieder musste er seinen Wohnort und Beruf wechseln. Dieses Lesebuch lädt dazu ein, einen der interessantesten und schillerndsten Autoren des 19. Jahrhunderts kennenzulernen. Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold, bietet es Auszüge aus der Autobiographie, stellt den aufmüpfigen, politischen Dichter vor - und versammelt mit »Kuckuck, kuckuck« oder »Ein Männlein steht im Walde« einige der berühmtesten Kinderlieder dieses so vielseitigen Schriftstellers.

Heinz Ludwig Arnold, geboren 1940 in Essen und gestorben 2011 in Göttingen, war freiberuflicher Publizist und Honorarprofessor der Universität Göttingen. Er war Herausgeber der Zeitschrift »Text+Kritik« sowie des ?Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur?. 2009 erschien die von ihm herausgegebene dritte, völlig neu bearbeitete Auflage des ?Kindler Literatur Lexikons?.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextMit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter der deutschen Nationalhymne, galt zu Lebzeiten als Aufrührer und Rebell. Über dreißig Mal wurde er des Landes verwiesen, immer wieder musste er seinen Wohnort und Beruf wechseln. Dieses Lesebuch lädt dazu ein, einen der interessantesten und schillerndsten Autoren des 19. Jahrhunderts kennenzulernen. Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold, bietet es Auszüge aus der Autobiographie, stellt den aufmüpfigen, politischen Dichter vor - und versammelt mit »Kuckuck, kuckuck« oder »Ein Männlein steht im Walde« einige der berühmtesten Kinderlieder dieses so vielseitigen Schriftstellers.

Heinz Ludwig Arnold, geboren 1940 in Essen und gestorben 2011 in Göttingen, war freiberuflicher Publizist und Honorarprofessor der Universität Göttingen. Er war Herausgeber der Zeitschrift »Text+Kritik« sowie des ?Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur?. 2009 erschien die von ihm herausgegebene dritte, völlig neu bearbeitete Auflage des ?Kindler Literatur Lexikons?.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104018898
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.02.2012
Auflage1. Auflage
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1683 Kbytes
Artikel-Nr.1249657
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Unpolitische Lieder (1840 und 1841)
Erster Theil


Und ich ging hin zum Engel und sprach zu ihm: Gieb mir das Büchlein. Und er sprach zu mir: Nimm hin, und verschlinge es; und es wird dich im Bauch grimmen, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein von der Hand des Engels, und verschlang es; und es war süß in meinem Munde wie Honig; und da ich´s gegessen hatte, grimmete mich´s im Bauch.

Offenbarung St. Johannis 10, 9. 10.

Knüppel aus dem Sack


Von allen Wünschen in der Welt

Nur Einer mir anjetzt gefällt,

âNur: Knüppel aus dem Sack!

Und gäbe Gott mir Wunschesmacht,

Ich dächte nur bei Tag und Nacht,

âNur: Knüppel aus dem Sack!



Dann braucht´ ich weder Gut noch Gold,

Ich machte mir die Welt schon hold

âMit: Knüppel aus dem Sack!

Ich wär´ ein Sieger, wär´ ein Held,

Der erst´ und beste Mann der Welt

âMit: Knüppel aus dem Sack!



Ich schaffte Freiheit, Recht und Ruh

Und frohes Leben noch dazu

âBeim: Knüppel aus dem Sack!

Und wollt´ ich selbst recht lustig sein,

So ließ´ ich tanzen Groß und Klein

âBeim: Knüppel aus dem Sack!



O Märchen, würdest du doch wahr

Nur Einen einz´gen Tag im Jahr,

âO Knüppel aus dem Sack!

Ich gäbe drum, ich weiß nicht was,

Und schlüge drein ohn´ Unterlaß:

âFrisch: Knüppel aus dem Sack

ââAuf´s Lumpenpack!

ââAuf´s Hundepack!


Grün


Deutsches Volk, wie gut berathen!

Hoffnung sprießt in deinen Gau´n:

Grün sind stets noch deine Saaten,

Deine Wälder, deine Au´n.



In der Hoffnung ruht dein Leben:

Bleibt auch manche Hoffnung aus -

Steuern nehmen, Steuern geben,

Diese Hoffnung stirbt nicht aus.



Hoffnung tilget deine Klagen,

Löschet deines Zweifels Spur,

Denn mit grünem Tuch beschlagen

Sind die Sitzungstische nur.



Darum geh in diesen Tagen,

Deutsches Volk, in Hoffnungstracht;

Grüne Röcke musst du tragen,

Weil man dir nur Hoffnung macht.


Stand und Stände


Ha! eure Mauern, eure Wände,

Hat sie nicht längst die Zeit zerstört?

Wo blieb der Unterschied der Stände?

Hat jeder Stand nicht aufgehört?



Wir haben keine Zeit zum Stehen,

Nichts hat noch seinen alten Stand;

Jetzt will die ganze Welt nur gehen,

Wie kann da stehen noch ein Land?



Was soll der Stand? was sollen Stände?

Sie hemmen nicht der Zeiten Lauf.

O, reicht euch alle gern die Hände!

Euch alle nimmt Ein Haus nur auf.


Des Leibes und der Seele Krieg

Das die Albernen gelüstet, tödtet sie.

Sprüche Salomonis 1, 32.




Nach Seelen wird die Zählung nur gemacht,

Nach Köpfen wird die Steuer aufgebracht.

Da dachtet ihr, der Leib hat seine Rechte

Und wie man ihn in Reih´ und Glied wohl brächte.



Da fing mit einem Mal das Turnen an,

Und wer nicht turnte war kein biderb Mann;

Man sang vom Barrn, Rung, Reck und Schwingel Lieder

Und Deutschland hallte freudig alles wieder.



Da kam die Polizei euch auf den Leib:

Was soll der demagogische Zeitvertreib?

Der Staat will Köpf´ und Seelen, doch mit Nichten

Turnleiber, so die Steuer nicht entrichten.



Der Staat beschränkte drum das Turnen nur

Auf edle fromme geistige Dressur.

Was lerntet ihr doch auch vom Schwingen, Recken?

Ihr lerntet nur euch nach der Decke strecken.


Die deutschgesinnte Polizei

Mel.: Süße, heilige Natur.




Weg mit wälschem Ungeschmack

Und dem schamlos offnen Frack!

Deutscher Rock und deutsch Baret,

Ei, wie steht´s so fein und nett!



Also sprach man Tag und Nacht

Nach der Leipziger Freiheitsschlacht,

Doch behielt im ganzen Land

Stets der Frack die Oberhand.



Bald auch hing man an den Pflock

Hie und da den deutschen Rock;

Nur der Bruder Studio

Machte noch damit Halloh.



Und nun kam die Polizei

Und sie sprach: es ist vorbei!

Deutsche Tracht ist Tand und Schein,

Deutsch von Herzen sollt ihr sein!


Maîtres de danse

Le patriotisme des nations doit être égoiste.

Mme. de Staël.




Ja, es war ein tolles Tanzen

Ohne Rast und ohne Ruh;

Von den Wällen, aus den Schanzen

Tanzten sie nach Frankreich zu.



Welche Schmach für eure Väter,

O wie dumm und wie verkehrt,

Daß ihr lernt von Frankreichs Maîtres

Was wir selber sie gelehrt!



Pfui! welche Schmach und Schande,

O wie dumm und wie verkehrt,

Daß ihr lernt die Allemande,

Die wir selber sie gelehrt!



Sparet euren Fleiß und Eifer,

Bis der Feind uns kommt ins Haus,

Tanzt mit ihm dann einen Schleifer

Hopsasa! zum Land´ hinaus!


Zarte Rücksichten


Wir waren es! o Heil, daß wir es waren,

Die einst erfanden vor vierhundert Jahren

Dich, Pflegetochter hoher Gnad´ und Gunst,

Dich, weitberühmte edle Druckerkunst!



Herbei aus allen deutschen Gau´n in Schaaren!

Kommt, lasst uns unsern Dank Ihm offenbaren,

Ihm, der das Wort gefreit aus seinem Bann,

Daß es die ganze Welt erfreuen kann.



Von allen Thürmen soll es hell erschallen,

Aus allen Feuerschlünden wiederhallen!

Dank, Guttenberg, du hast das Wort gefreit,

Frei sei´s und bleib´s bei uns auch allezeit!



Doch nein! es ist manch allerhöchster Wille,

Daß wir uns jetzt nur freu´n ganz stille, stille:

Ein Jubelfest von Deutschland nur allein

Säh´ aus, als sollt´ es Schadenfreude sein.



Was würde Holland wohl, was China sagen,

Wenn wir so jubelten in diesen Tagen?

Es ist kein schönes, ist kein würdig Fest,

Wozu sich nicht der Nachbar laden lässt.


Schlafe! was willst du mehr?

Mel.: O gieb, vom weichen Pfühle.




Wo sind noch Würm´ und Drachen,

Riesen mit Schwert und Speer?

Was kannst du weiter machen?

Schlafe! was willst du mehr?



Du hast genug gelitten

Qualen in Kampf und Strauß;

Du hast genug gestritten -

Schlafe, mein Volk, schlaf´ aus!



Wo sind noch Würm´ und Drachen,

Riesen mit Schwert und Speer?

Die Volksvertreter wachen:

Schlafe! was willst du mehr?


Hunde und...
mehr

Autor

Heinz Ludwig Arnold, geboren 1940 in Essen und gestorben 2011 in Göttingen, war freiberuflicher Publizist und Honorarprofessor der Universität Göttingen.Er war Herausgeber der Zeitschrift »Text+Kritik« sowie des >Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen GegenwartsliteraturKindler Literatur Lexikons