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So frei wie der Himmel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am10.12.20121. Auflage
Jesse McKettricks Herz schlägt für das weite Land, das seine Vorfahren einst urbar gemacht haben, für die Ranch, auf der er lebt und arbeitet. Nichts kann ihn von hier vertreiben. Doch dann kommt die schöne Cheyenne Bridges nach Indian Rock und mit ihr die größte Herausforderung seines Lebens. Denn Cheyenne soll ihn im Auftrag ihres Bosses mit Charme und notfalls auch List dazu bringen, einen Teil seines Lands abzugeben. Jesse brennt vor Leidenschaft. Aber das Erbe seiner Vorfahren an eine Immobiliengesellschaft verkaufen? Niemals. Stattdessen schmiedet er einen Gegenplan, der seine Widersacherin von dem wilden Zauber der Natur und der unbegrenzten Freiheit überzeugen soll - und von seiner Liebe.


Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.
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Produkt

KlappentextJesse McKettricks Herz schlägt für das weite Land, das seine Vorfahren einst urbar gemacht haben, für die Ranch, auf der er lebt und arbeitet. Nichts kann ihn von hier vertreiben. Doch dann kommt die schöne Cheyenne Bridges nach Indian Rock und mit ihr die größte Herausforderung seines Lebens. Denn Cheyenne soll ihn im Auftrag ihres Bosses mit Charme und notfalls auch List dazu bringen, einen Teil seines Lands abzugeben. Jesse brennt vor Leidenschaft. Aber das Erbe seiner Vorfahren an eine Immobiliengesellschaft verkaufen? Niemals. Stattdessen schmiedet er einen Gegenplan, der seine Widersacherin von dem wilden Zauber der Natur und der unbegrenzten Freiheit überzeugen soll - und von seiner Liebe.


Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862787630
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum10.12.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1258433
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Das Land der McKettricks, dachte Cheyenne Bridges.

Sie stand neben ihrem Mietwagen auf dem Seitenstreifen und schirmte ihre Augen mit einer Hand gegen die Sonne ab. Aus weiter Ferne schienen leise Trommelschläge an ihr Ohr zu klingen. Cheyenne dachte an eine Zeit, die sie gar nicht kannte.

Eine Zeit, als nur der Große Geist Anspruch auf diese Täler und Berge erhoben hatte. Ihm allein gehörten damals der gewölbte blaue Himmel, die rote Erde, die weit verstreut stehenden Weißeichen, Joshuabäume und Gelbkiefern.

Erst Angus McKettrick und andere ebenso unerschrockene wie arrogante Pioniere zäunten diese Tausende von Quadratkilometern im neunzehnten Jahrhundert ein. Sie setzten ihre Namen unter Dokumente und trieben Viehherden auf das Land. Sie gruben Brunnen und rangen dem steinigen, mit Disteln überzogenen Boden Leben ab. Der alte Angus hatte seinen Kindern und Kindeskindern diesen kühnen Besitzanspruch weitervererbt, über Generationen hinweg.

Die McKettricks für immer und ewig, amen.

Cheyenne biss sich auf die Unterlippe. Ihr Handy, das im Wagen auf dem Beifahrersitz lag, klingelte - wieder Nigel. Sie ignorierte das beharrliche Klingeln, bis es verstummte, obwohl sie wusste, dass die Ruhepause nicht lange anhalten würde. Die Landschaft, die sie so gut kannte, berührte ihr Herz. Tief in ihr wuchs eine längst verschollen geglaubte Ahnung.

Ein bittersüßes Gefühl stieg in ihr auf, eine Mischung aus Einsamkeit und Heimweh und noch mehr, was sie nicht benennen konnte. Vor Jahren hatte sie sich geschworen, nie mehr zurückzukehren.

Jesse McKettrick nie mehr wiederzusehen.

Und jetzt zwang das Schicksal sie auf unnachahmliche Weise, beides zu tun. Sie seufzte. Ein alter Pick-up fuhr laut hupend an ihr vorbei, sentimentale Countrymusik drang durch die offenen Fenster. Auf dem Aufkleber, der an der Stoßstange flatterte, stand Rettet die Cowboys .

Cheyenne winkte, wobei sie sich in ihrem eleganten schwarzen Designerkostüm und den hohen Schuhen ein wenig unbehaglich fühlte. Hier trug man Stiefel und Jeans. Sie würde auffallen wie ein bunter Hund.

Willkommen zu Hause, dachte sie verdrossen.

Das Handy klingelte erneut. Sie griff durch das offene Fenster und drückte es ans Ohr.

Wird auch Zeit, dass du rangehst , zischte Nigel Meerland, bevor sie sich überhaupt melden konnte. Ich dachte schon, du wärst in irgendein Schlammloch gestürzt.

In Indian Rock gibt es nicht viele Schlammlöcher , entgegnete Cheyenne, ging um den Wagen und öffnete die Fahrertür.

Hast du ihn schon gesprochen? Nigel hielt sich nie lange mit Höflichkeiten wie Hallo, wie geht es dir? auf, weder von Angesicht zu Angesicht noch am Telefon. Er sagte einfach, was er wollte - und meistens bekam er es auch.

Nigel. Cheyenne versuchte, ruhig zu bleiben. Ich bin eben erst angekommen. Also, nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Er hieß Jesse McKettrick und war der letzte Mensch auf dieser Welt, den sie sehen wollte. Davon abgesehen würde er sie in der Masse der ihn anhimmelnden Frauen ohnehin nicht wiedererkennen.

Nun, dann mal ran an den Speck , rief Nigel. Ihr Chef war Ende dreißig und Engländer. Und er liebte Redewendungen. Leg los. Ich muss dir ja wohl nicht sagen, wie erpicht unsere Investoren darauf sind, dieses Apartmenthaus endlich auf den Weg zu bringen.

Nein, dachte Cheyenne. Wegen des engen Rocks musste sie sich seitlich in den Wagen setzen und dann die Beine nachziehen. Das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich habe in den letzten sechs Monaten nichts anderes von dir gehört.

Jesse wird nicht verkaufen , sagte sie.

Er muss verkaufen , versetzte Nigel. Du darfst auf keinen Fall versagen. Alles, und ich meine wirklich alles, hängt von diesem Geschäft ab. Wenn die Investoren sich zurückziehen, geht die ganze Firma den Bach runter. Du verlierst deinen Job, und ich muss auf den Knien zu meiner Familie kriechen und um mein karges Erbe als zweitgeborener Sohn betteln.

Cheyenne schloss die Augen. Auch für sie stand eine Menge auf dem Spiel. Nicht nur ihr Job. Sie musste auch an ihren jüngeren Bruder Mitch denken. Und an ihre Mutter. Der Erfolgsbonus, den Nigel ihr schriftlich zugesichert hatte, würde ihnen eine Sicherheit bieten, von der sie bisher nur geträumt hatten.

Ihr Magen verkrampfte sich.

Ich weiß , sagte sie düster. Ich weiß.

Dann leg dich ins Zeug, Pocahontas , befahl Nigel und legte auf.

Cheyenne öffnete die Augen, holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Dann schleuderte sie das Telefon auf den Beifahrersitz, startete den Wagen und fuhr Richtung Indian Rock.

Die Stadt hatte sich nicht sehr verändert, seit sie mit siebzehn weggezogen war, um in Tuscon aufs College zu gehen. Die Reinigung, die Bücherei, die Grundschule - alles stand noch an seinem alten Platz. Auch die kleine weiße Kirche, wo sie sich abgemüht hatte, Geschichten über die Arche Noah und brennende Büsche zu begreifen, und 25-Cent-Stücke aus einem billigen Stofftaschentuch gewickelt und in den Klingelbeutel geworfen hatte.

Als Cheyenne die Hauptstraße entlangfuhr, richtete sie sich ein wenig auf. Am alten Bahnhof, der schon vor langer Zeit in ein kleines Einkaufszentrum umgebaut worden war, bog sie links ab. Der Mietwagen rumpelte über Zuggleise und an heruntergekommenen Wohnwagensiedlungen vorbei durch einen kleinen Pappelwald. Ein uralter Gitterrost ratterte unter den Rädern.

Cheyenne seufzte dankbar, weil er nicht unter ihr weggebrochen war. Kurz darauf bremste sie ab, um auf die schmale unbefestigte Straße einzubiegen, die zum Haus führte. Es war in den letzten Jahren ziemlich heruntergekommen. Überall wucherte Unkraut, rostige Stacheldrahtspulen lagen verstreut auf dem Boden. Die Veranda war ein paar Zentimeter abgesackt, die Seitenwände hielten nur noch dank farblich nicht passender Bretter.

Gram war so stolz auf ihr Haus und den Garten gewesen. Es würde ihr das Herz brechen, es jetzt so zu sehen. Der alte Lieferwagen ihrer Mutter, genauso ein Flickwerk wie das Haus, stand mit offener Tür in der Auffahrt.

Cheyenne hatte eigentlich gehofft, ein paar Tage vor ihrer Mutter und ihrem Bruder in Indian Rock anzukommen, damit sie zumindest eine Rampe für Mitchs Rollstuhl bauen konnte. Sie stellte den Motor ab und musterte das einzige Heim, das sie je gekannt hatte.

Ich könnte dir mein Erbteil zeigen, Nigel , murmelte sie. Du müsstest nur in deinen Bentley hüpfen und nach Indian Rock in Arizona fahren.

Auf einmal schwang die Eingangstür auf, und Ayanna Bridges trat in einem ausgeblichenen Baumwollkleid, Turnschuhen und zaghaft lächelnd auf die Veranda. Ihr glattes schwarzes Haar reichte ihr bis zu den Hüften, locker zusammengehalten von einer silbernen Spange, die sie vermutlich schon seit den Sechzigerjahren besaß. Als ihre Mutter die wackelige Treppe hinunterlief, sprang Cheyenne aus dem Auto.

Sieh nur , rief Ayanna. Ich habe ein paar alte Bretter hinter dem Schuppen gefunden und eine Rampe gebaut. Mitch saust rauf und runter wie nichts!

Das Leben hatte Ayanna immer gezwungen, erfinderisch zu sein. Behelfsmäßige Rampen für ihren Sohn zu bauen, gehörte zu ihren leichtesten Übungen. Sie hatte als Bedienung gearbeitet, mit verschiedenen Sozialämtern gerungen, um die medizinische Versorgung von Mitch zu sichern, und Kosmetik und Wundervitamine verkauft. Dabei zeigte sie niemals auch nur einen Anflug von Selbstmitleid. Zumindest nicht ihren Kindern gegenüber.

Cheyenne zwang sich zu einem Lächeln und tat, als bewunderte sie die verwitterten Bretter. Zweifellos benutzte Mitch sie auch, um aus dem Lieferwagen herauszukommen. Wenn - falls - sie den Bonus bekam, wollte Cheyenne einen neuen Lieferwagen kaufen, mit einem speziellen hydraulischen Lift und vielleicht sogar mit einer Handschaltung. Bis dahin mussten sie irgendwie zurechtkommen, wie sie eben immer schon irgendwie zurechtgekommen waren.

Gute Arbeit , bemerkte Cheyenne.

Ayanna hatte inzwischen die Mitte des Gartens erreicht und schloss Cheyenne derart liebevoll in die Arme, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie musste ein paarmal blinzeln, bevor sie den zärtlichen Blick ihrer Mutter erwidern konnte.

Wo ist Mitch? , fragte Cheyenne.

Drinnen , antworte Ayanna leise. Mal wieder am Grübeln. Er vermisst seine Freunde in Phoenix. Aber er wird schon wieder, wenn er erst mal eine Weile hier ist und sich eingewöhnt hat.

Cheyenne verstand ihren Bruder. Auch sie selbst dachte sehnsüchtig an ihre Einzimmerwohnung im sonnigen San Diego, eine halbe Meile vom Strand entfernt, die sie nun untervermietet hatte. Und auch das bereitete ihr Sorgen. Wenn sie Jesse McKettrick nicht davon überzeugen konnte, fünfhundert Morgen erstklassiges Land zu verkaufen, würde sie weitaus mehr als nur ihren Job verlieren. Dann müsste sie länger in Indian Rock bleiben, sich irgendeine Arbeit suchen und jeden einzelnen Penny sparen, bis sie es sich leisten konnte, woanders wieder ganz von vorn anzufangen.

Wie ein Pfeil bohrte sich Nigels Kommentar von vorhin am Telefon in ihre Gedanken. Alles, und ich meine wirklich alles, hängt von diesem Geschäft ab.

Komm hinein, Liebling , sagte Ayanna und nahm Cheyenne am Arm, die am liebsten umgedreht und mit dem Mietwagen davongebraust wäre. Deine Sachen können wir später holen.

Cheyenne nickte, beschämt, weil sie nach all den Vorbereitungen und Mühen am liebsten die Flucht ergriffen hätte.
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Kritik
Gefährlich sexy - ein Muss für Romantic-Thriller-Fans!"RT Bookclubmehr

Autor

Linda Castillo wollte bereits als Kind Schriftstellerin werden. Ihren ersten Roman schrieb sie mit 13. Ihre spannenden Thriller fanden sich bereits auf den Bestsellerlisten der New York Times und des Spiegel. Linda Castillo, eine begeisterte Hobby-Reiterin, lebt mit ihrem Mann, vier Hunden und einem Pferd in Texas.