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Die POPkörner (3). Eine Bühne für Billie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am11.02.2014
Das ist die Chance ihres Lebens! Billie hat die Popkörner bei der Europäischen Popakademie in München angemeldet. Trotzdem scheinen die anderen Bandmitglieder wenig begeistert und Rosa hat sowieso nur noch David im Kopf. Billie kann das überhaupt nicht verstehen. Dann will plötzlich auch noch ihr Papa mit nach München kommen. Das kann ja nur peinlich werden. Doch die vier Freundinnen erwarten auf ihrer ersten Bandreise noch ganz andere Überraschungen.

Stefanie Taschinski, geboren 1969, schreibt Kinderbücher voller Wärme, Witz und Poesie. Die Autorin, deren Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind, nimmt ihre Zuhörer mit in Leseabenteuer voller Fantasie. Stefanie Taschinski ist Mitbegründerin des Netzwerks 'Die Elbautoren', Schreibcoach für das Projekt 'Schulhausroman' vom Literaturhaus Hamburg und engagiert sich für die Leseförderung. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und Hund in Hamburg. www.stefanietaschinski.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDas ist die Chance ihres Lebens! Billie hat die Popkörner bei der Europäischen Popakademie in München angemeldet. Trotzdem scheinen die anderen Bandmitglieder wenig begeistert und Rosa hat sowieso nur noch David im Kopf. Billie kann das überhaupt nicht verstehen. Dann will plötzlich auch noch ihr Papa mit nach München kommen. Das kann ja nur peinlich werden. Doch die vier Freundinnen erwarten auf ihrer ersten Bandreise noch ganz andere Überraschungen.

Stefanie Taschinski, geboren 1969, schreibt Kinderbücher voller Wärme, Witz und Poesie. Die Autorin, deren Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind, nimmt ihre Zuhörer mit in Leseabenteuer voller Fantasie. Stefanie Taschinski ist Mitbegründerin des Netzwerks 'Die Elbautoren', Schreibcoach für das Projekt 'Schulhausroman' vom Literaturhaus Hamburg und engagiert sich für die Leseförderung. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und Hund in Hamburg. www.stefanietaschinski.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401802657
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum11.02.2014
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1372129
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Song

Das Universum liegt daneben

Als Billie die Haustür hinter sich zuzog, schien ihr die Sonne ins Gesicht. Für Anfang Oktober war es ein ungewöhnlich warmer Nachmittag. Im Vorgarten des Pfarrhauses leuchteten die weißen und lilafarbenen Strahlenastern und zwischen den Latten des Zauns spannen die Spinnen ihre Netze, als wollte dieser Sommer niemals enden. Doch für all dies hatte Billie nicht einen Blick. Sie zitterte vor Wut. Es war ein Zittern, das ihren ganzen Körper - von den Füßen bis zu ihren wilden roten Locken - erfasste. Spätsommer! Kurzärmlige T-Shirts! Eis in der Waffel!, dachte Billie, während sie ihr Rad schnappte und die Gartenpforte aufriss. Wer brauchte das schon? Wo blieben die wilden Herbststürme und der erste Frost? Wie konnte ihr der Himmel nur so blau ins Gesicht lachen, wenn das Universum ihr solch einen Streich spielte?

»AUSTRALIEN!«, presste sie zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor, als sie zehn Minuten später vor der Jacobivilla scharf abbremste. »Ausgerechnet Australien!« Wer hatte denn hier eine Band? Wer probte mindestens zweimal pro Woche? Wer hatte sich die Finger wund geschrubbt, um aus dieser ollen, verrotteten Schrottgarage der Blums einen Probenraum für die Stars von morgen zu machen? SIE und die Popkörner! Und nicht ihre Schwester! Wer schrieb eigene Songs? Wer dachte sich abgefahrene Star-Porträts aus? Wer stand kurz vor dem Durchbruch? Billie pfefferte ihr Rad gegen die Hauswand. Wie konnte das Universum nur so blind sein? Wieso wurden nicht die Popkörner nach Australien eingeladen, sondern ausgerechnet Hannis lahme Chorschnecken?

Eine fröhliche Stimme riss Billie aus ihren Gedanken.

»Sie kommt!«, rief Lou, die ihr über die Auffahrt neben der Villa entgegenkam. »Die Bandprobe kann beginnen. Ich muss euch allerdings eine Sache gestehen ⦫ Plötzlich fielen Lou Billies zusammengepresste Lippen und die roten Flecken auf ihren Wangen auf. »Alles in Ordnung?«

»Du meinst, abgesehen davon, dass ich mich wie ein platt gefahrener Regenwurm fühle?« fragte Billie mit einem schiefen Grinsen.

Lou legte ihr den Arm um die Schulter. »Was ist denn los?«

Billie wollte ihrem Frust gerade Luft machen, als sie es sich überlegte. »Erzähl ich später.« Sie wollte den anderen nicht die Bandprobe vermiesen. Und außerdem fühlte Billie, dass es gegen das Feuer, das in ihrem Bauch tobte, nur eine Medizin gab: eine richtig fetzige Popkörner-Probe!

Eine knappe Viertelstunde später waren alle vier Popkörner im Probenraum versammelt und spielten sich ein. Billie musterte die anderen aus dem Augenwinkel: Rosa saß mal wieder mit total abwesendem Gesichtsausdruck hinterm Schlagzeug. Nein, dachte Billie, man brauchte wirklich keine hellseherischen Kräfte, um zu wissen, von wem Rosa gerade träumte. Natürlich von ihrem Sweetie-David. Die zwei waren jetzt sage-und-schreibe vier Monate zusammen!

Billie blickte zu Motte rüber, die auf dem Boden neben ihrem Keyboard hockte. Was wühlte die so verzweifelt in ihrer Tasche? Wahrscheinlich suchte Motte mal wieder den Choreografieplan, den Billie für die Popkörner ausgearbeitet hatte. Seit der Trennung ihrer Eltern im Sommer war Motte ziemlich neben der Spur und vergaß andauernd irgendwas. Billies Blick wanderte weiter zu Lou. Das Hippiemädchen kritzelte mal wieder in ihrem Traumtagebuch rum. Nach der neuen Choreografie sah es jedenfalls auch nicht aus.

Na ja. Billie holte tief Luft, nahm ihren Mikroständer und stellte ihn an die Wand. »Popkörner, heute wollen wir zum ersten Mal unsere neue Tanz-Choreografie üben!«

Kein Popkorn rührte sich vom Fleck. Rosa wickelte verträumt eine ihrer rausgewachsenen blau-blonden Haarsträhnen um den Finger. Motte kippelte mit ihrem Hocker und Lou starrte auf das fliegende Klavier, das Rosa vor ein paar Monaten an die Wand des Probenraums gepinselt hatte, als hätte sie es noch nie gesehen.

»Motte!«, sagte Billie ungeduldig und stemmte eine Hand in die Seite. »Für die erste Schrittkombi stehst du rechts neben mir.«

Motte machte ihre Tasche zu und kam hoch.

Nun sah Billie auffordernd zu Rosa und Lou. »Und ihr zwei seid auf meiner linken Seite.«

Zögernd kamen die drei auf ihre Plätze.

Billie strich sich eine Locke aus der Stirn. »Soll ich euch die Grundposition noch mal zeigen?« Ohne die Antwort der anderen abzuwarten, hob sie den linken Arm leicht angewinkelt, neigte ihr Gesicht nach unten und schob die rechte Hüfte vor. »Rosa, du musst den linken Arm nehmen, nicht den rechten!«, korrigierte sie Rosas Haltung.

»Ich bin doch sowieso am Schlagzeug«, stöhnte Rosa.

»Wer sagt das? Ich finde, es kommt viel besser, wenn wir alle vier tanzen«, widersprach Billie.

»Und wer spielt dann?«

»Das haben wir doch alles längst besprochen«, sagte Billie. »Für unsere Tanznummer kommt die Musik vom Band.« Sie drückte die Playtaste des CD-Spielers und die ersten Takte von Vergiss nicht klangen durch den Raum.

Lou flüsterte Motte zu: »Hast du die Schritte geübt?«

Motte schüttelte den Kopf. »Ich hab Billies Zettel letztes Wochenende bei meiner Mutter vergessen.«

Billie war ein paar Meter vorgetreten, damit die anderen sie besser sehen konnten. Ich weiß, worüber du nicht reden magst. Und ich weiß, worüber du lachst. Ich weiß, dass du manchmal an dir verzagst und einsam, einsam über Geheimnisse wachst. Dieser Song übte so einen Sog auf Billie aus, dass sie erst nach der zweiten Strophe merkte, dass die anderen gar nicht mehr mittanzten!

»Hey, was ist? Habt ihr etwa nicht geübt?« Billie tanzte zwei Schritte nach vorn und streckte ihren Arm in die Mitte. »Alle Hände in die Mitte und dann ⦫

Da läutete hinten am Schlagzeug Rosas Handy und spielte 99 Luftballons von Nena. Hast du etwas Zeit für mich? Dann singe ich ein Lied für dich.

Mit zwei Schritten war Rosa am Schlagzeug und griff nach ihrem Handy.

»Hallo! Du willst doch jetzt nicht rangehen?«, maulte Motte.

»Ausschalten!«, rief Billie.

Aber da hatte Rosa ihr Sternchenhandy bereits am Ohr. »Hallo, David«, flötete sie. »Nein! Nein du störst überhaupt nicht!«

Billie verschränkte die Arme vor der Brust. »Hallo, natürlich stört der!«

Doch Rosa schwebte an ihr vorbei und ließ sich auf das knautschige gelbe Ledersofa fallen. »Na klar, möchte ich morgen mit dir ins Kino gehen!« Sie warf Lou, Motte und Billie einen überglücklichen Blick zu. Billie schnappte nach Luft. »Das geht so nicht! Sie kann nicht während unser Probe telefonieren!« Sie wandte sich zu Lou und Motte. »Ich beantrage absolutes Handyverbot! Oder wie seht ihr das?«

Um Mottes Mund zuckte es. »Sonst bist du es doch immer, die am Handy rumhängt.«

»Nicht während der Probe!«

Auf dem Sofa klimperte Rosa aufgeregt mit den Augenlidern.

Lou zog Motte und Billie in Richtung Tür. »Lassen wir sie fünf Minuten in Ruhe. Draußen ist es heute sowieso viel schöner.«

Motte und Lou ließen sich auf die Treppe sinken, die außen am Kutscherhaus zu der Wohnung der Blums hochführte. Billie tigerte vor ihnen auf und ab. »Echt!«, grummelte sie. »Ich dachte, wir üben die Choreografie ein und dann können wir endlich unser eigenes Video ins Netz stellen!«

Motte holte den grünen Stein aus ihrer Hosentasche, den Grandmère ihr geschenkt hatte. »Du bist doch bloß eifersüchtig, weil Rosa einen Freund hat und du nicht.«

Billie blieb stehen. »Als wenn ich auf diesen Schlongi eifersüchtig wäre!« Sie schüttelte den Kopf. »Was mich nervt, ist, dass außer mir offenbar niemand hier unsere Band richtig ernst nimmt.«

»Jetzt übertreibst du aber«, widersprach Motte.

»Die Popkörner sind uns supersupersuperwichtig«, beteuerte Lou. »Was meinst du, weshalb ich einen Bleistift nach dem anderen abkaue, nur um endlich ein neues Lied für uns zu schreiben.«

Billie zuckte die Schultern. »Und warum hat dann keine von euch meine Choreografie geübt? Glaubt ihr echt, es reicht, wie Tiefkühlzombies auf der Bühne zu stehen und ein bisschen rumzufiepsen? Die Leute wollen eine Show!«

Motte drehte den Stein in ihrer Hand. »Nur falls du es vergessen hast, Billie. Wir drei spielen alle ein Instrument. Wie soll Rosa denn bitte mit ihrem Schlagzeug über die Bühne rocken oder ich mit meinem Keyboard?«

Billies Augen wurden schmal. Klar schoss Motte wieder ihre Giftpfeile ab, dachte sie und stellte einen Fuß auf die unterste Stufe der Treppe. »Denkt doch mal an Selena Gomez, Katy Perry oder Pink. Die haben alle mehr drauf, als nur den richtigen Beat zu treffen oder ein bisschen rumzuklimpern.«

Motte stand auf. »Schade nur, dass deine Lieblingsstars alle keine Band sind, sondern Solistinnen!«

Billie stöhnte auf. »Darum geht es doch nicht!!! Ich ⦫

In diesem Moment kam eine...
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Stefanie Taschinski, geboren 1969, schreibt Kinderbücher voller Wärme, Witz und Poesie. Die Autorin, deren Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind, nimmt ihre Zuhörer mit in Leseabenteuer voller Fantasie. Stefanie Taschinski ist Mitbegründerin des Netzwerks "Die Elbautoren", Schreibcoach für das Projekt "Schulhausroman" vom Literaturhaus Hamburg und engagiert sich für die Leseförderung. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und Hund in Hamburg.stefanietaschinski.de