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Wolken am Horizont

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am01.09.20141. Auflage
Schatten über dem Paradies Die junge, frisch verheiratete Laura Haverstock verbringt den Sommer auf einem idyllischen Landsitz bei Verwandten ihres Mannes Alec. Eine Krankheit und die ständige Sorge, im Schatten von Alecs Exfrau zu stehen, haben ihr in den vergangenen Monaten zugesetzt. Das blau glitzernde Meer und die sattgrünen Hügel Cornwalls wirken wie ein Zauber: Laura blüht auf, sie gewinnt neue Freunde. Doch der Frieden trügt: Ein anonymer Brief taucht auf, der sie einer Affäre bezichtigt. Wer möchte um jeden Preis Lauras Glück zerstören? Und welche Geheimnisse liegen in der Vergangenheit ihrer Familie verborgen?

Rosamunde Pilcher wurde 1924 in Lelant/Cornwall geboren, arbeitete zunächst beim Foreign Office und trat während des Zweiten Weltkrieges dem Women´s Royal Naval Service bei. 1946 heiratete sie Graham Pilcher und zog nach Dundee/Schottland. Rosamunde Pilcher schrieb seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Ihre Romane haben sie zu einer der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart gemacht. Rosamunde Pilcher starb im Februar 2019.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSchatten über dem Paradies Die junge, frisch verheiratete Laura Haverstock verbringt den Sommer auf einem idyllischen Landsitz bei Verwandten ihres Mannes Alec. Eine Krankheit und die ständige Sorge, im Schatten von Alecs Exfrau zu stehen, haben ihr in den vergangenen Monaten zugesetzt. Das blau glitzernde Meer und die sattgrünen Hügel Cornwalls wirken wie ein Zauber: Laura blüht auf, sie gewinnt neue Freunde. Doch der Frieden trügt: Ein anonymer Brief taucht auf, der sie einer Affäre bezichtigt. Wer möchte um jeden Preis Lauras Glück zerstören? Und welche Geheimnisse liegen in der Vergangenheit ihrer Familie verborgen?

Rosamunde Pilcher wurde 1924 in Lelant/Cornwall geboren, arbeitete zunächst beim Foreign Office und trat während des Zweiten Weltkrieges dem Women´s Royal Naval Service bei. 1946 heiratete sie Graham Pilcher und zog nach Dundee/Schottland. Rosamunde Pilcher schrieb seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Ihre Romane haben sie zu einer der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart gemacht. Rosamunde Pilcher starb im Februar 2019.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644510012
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.09.2014
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse724 Kbytes
Artikel-Nr.1381081
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


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2 Deepbrook


Alec Haverstock, Absolvent von Winchester und Cambridge, Anlageberater, Geschäftsführer der Firma Fortbright Northern Investment Trust und einer der Direktoren der Handelsbank Sandberg Harpers, stammte - und viele überraschte das - mitten aus dem West Country.

Er war in Chagwell geboren, als zweiter Sohn einer Familie, die seit drei Generationen etwa vierhundert Hektar Land im hügeligen Westen von Dartmoor bewirtschaftete. Das Farmhaus war aus Stein und in seiner Weiträumigkeit für große Familien geschaffen. Es war solide, strahlte etwas Beruhigendes aus und lag Richtung Südwesten, umgeben von hügeligen Weiden, auf denen die Guernsey-Rinderherden grasten, und dem üppigen Ackerland und den schilfigen Ufern des Baches Chag. Noch weiter entfernt, am Horizont, sah man den Ärmelkanal, oft verschleiert von einem Vorhang aus Regen und Nebel, aber an klaren Tagen seidig und blau in der Sonne.

Die Haverstocks waren eine fruchtbare Familie, mit verschiedenen Zweigen in ganz Devon und Cornwall. Manche Sprösslinge dieser Nebenlinien wandten sich akademischen Berufen zu und wurden Anwälte, Ärzte und Betriebswirtschaftler, aber im Großen und Ganzen blieben die männlichen Mitglieder des Clans hartnäckig dem Land verbunden, züchteten Rinder, hielten im Moor Schafe und Ponys, fischten im Sommer und gingen im Winter mit den einheimischen Fuchshunden auf die Jagd. Meistens ritt in dem jährlich stattfindenden Jagdspringen Hunt Steeplechase ein junger Haverstock mit, und gebrochene Schlüsselbeine wurden nicht ernster genommen als eine gewöhnliche Erkältung.

Weil das Land vom Vater an den ältesten Sohn vererbt wurde, waren jüngere Söhne gezwungen, sich ihren Lebensunterhalt anderswo zu verdienen, und fuhren, der Männertradition in Devon folgend, meistens zur See. Genau wie es unter den Farmern des Landes immer Haverstocks gegeben hatte, gab es in den Mitgliederlisten der Navy seit über hundert Jahren immer einen Anteil an Haverstocks, von Matrosen bis zu Kapitänen und gelegentlich sogar einen Admiral.

Alecs Onkel Gerald war dieser Tradition gefolgt und zur Royal Navy gegangen. Weil sein älterer Bruder Brian Chagwell erbte, wurde von Alec erwartet, dass er dieselbe Laufbahn einschlagen würde. Doch er war unter einem anderen Stern geboren als seine rauen, aber herzlichen Seefahrervorfahren und wählte eine ganz andere Richtung. Nach seinem ersten Halbjahr in der einheimischen Grundschule wurde deutlich, dass er nicht nur kräftig und einfallsreich, sondern auch hochintelligent war. Der Rektor dieser kleinen Schule ermutigte ihn, für ein Stipendium in Winchester zu büffeln, das er auch bekam. Von Winchester ging er nach Cambridge. Dort ruderte er, spielte Rugby und studierte Betriebswirtschaft mit einem glänzenden Abschlussexamen. Er hatte Cambridge noch nicht verlassen, als er einem Talentsucher von Sandberg Harpers auffiel und eine Stelle dort angeboten bekam, in der Londoner City.

Alec war zweiundzwanzig. Er kaufte sich zwei dunkle Geschäftsanzüge, einen Stockschirm und eine Aktentasche und stürzte sich in diese aufregende neue Welt mit tollkühner Begeisterung wie ein Haverstock, der sein Jagdpferd über ein Fünfstangenhindernis ritt. Er kam in die Abteilung der Bank, die auf Anlageberatung spezialisiert war, und lernte dort Tom Boulderstone kennen, der schon ein halbes Jahr bei Sandberg Harpers war. Die beiden jungen Männer hatten viel gemeinsam, und als Tom ihn fragte, ob er mit in seine Wohnung ziehen wolle, war Alec sofort einverstanden.

Es war eine gute Zeit. Obwohl beide in der Tretmühle von Sandberg Harpers hart arbeiten mussten, hatten sie reichlich Gelegenheit für die Art von unbeschwertem Vergnügen, das sich den meisten Menschen nur einmal im Leben bietet. Die kleine Wohnung konnte den ständigen Zustrom strahlender junger Mädchen kaum verkraften. Improvisierte Partys wurden gefeiert, auf dem Herd kochten Spaghetti, und auf dem Abtropfbrett der Spüle stapelten sich Kisten mit Lagerbier. Alec kaufte sein erstes Auto, und an den Wochenenden packten er und Tom zwei junge Mädchen ein und fuhren zu den Landhäusern von Bekannten oder im Sommer zum Kricketspielen und im Winter zum Jagen.

Es war Alec, der Daphne mit Tom bekannt machte. Alec hatte in Cambridge mit Daphnes Bruder studiert und wurde gebeten, ein guter Kumpel zu sein und dieses unschuldige Geschöpf, das zum Arbeiten nach London gekommen war, im Auge zu behalten. Alec erklärte sich ohne große Begeisterung dazu bereit, stellte aber zu seiner Freude fest, dass die junge Dame bildhübsch und wunderbar unterhaltsam war. Er ging ein paarmal allein mit ihr aus und brachte sie dann an einem Sonntagabend mit in die Wohnung, wo sie ihm und Tom die übelsten Rühreier briet, die er je gegessen hatte.

Trotz dieses Fiaskos verliebte sich Tom sofort in Daphne, was Alec etwas überraschte. Lange Zeit widerstand sie seinen Annäherungsversuchen und widmete sich weiter ihrem ausgedehnten Verehrerkreis, aber Tom war hartnäckig und flehte sie regelmäßig an, ihn zu heiraten. Das führte allerdings nur dazu, dass er mit endlosen Ausreden und Verzögerungen abgespeist wurde. Dementsprechend wechselte seine Stimmung zwischen Euphorie und tiefster Trostlosigkeit. Aber als er schließlich zu dem Schluss gekommen war, er habe nicht die mindeste Chance, und sich dafür wappnete, Daphne für immer aus seinem Leben zu verbannen, entschloss sie sich, weil sie das vielleicht witterte, zu einer Kehrtwendung, machte mit allen anderen jungen Männern Schluss und sagte Tom, sie wolle ihn jetzt doch heiraten. Alec war Trauzeuge, und Daphne zog pflichtschuldig in Toms Wohnung, als sehr junge, sehr unerfahrene Mrs. Boulderstone.

Alec musste ausziehen, und zu diesem frühen Zeitpunkt in seiner Karriere kaufte er das Haus in Islington. Niemand, den er kannte, wohnte in Islington, aber als er das Haus zum ersten Mal sah, kam es ihm größer und attraktiver vor als die winzigen Siedlungshäuser und Cottages, die seinen Freunden gehörten. Dazu kam der Vorteil, dass es wesentlich weniger kostete als Immobilien in anderen Teilen Londons. Und es war nur ein paar Minuten von der City entfernt.

Die Bank half ihm bei der Hypothek, und er zog ein. Das Haus war hoch und schmal, aber es hatte ein gutes Souterrain, das er eigentlich nicht brauchte; deshalb gab er in der Lokalzeitung eine Anzeige auf, und Mrs. Abney meldete sich. Sie war eine Witwe in mittleren Jahren. Ihr Mann war Bauarbeiter gewesen. Sie hatte keine Kinder, nur Dicky, ihren Kanarienvogel. Von Dicky wollte sie sich nicht trennen. Alec sagte, er habe nichts gegen Kanarienvögel, und es wurde abgemacht, dass Mrs. Abney einzog. Es war ein Arrangement zur gegenseitigen Zufriedenheit, denn jetzt hatte Mrs. Abney ein Zuhause und Alec eine Hausmeisterin und jemand, der seine Hemden bügelte.

 

Als Alec fünf Jahre bei Sandberg Harpers war, wurde er nach Hongkong versetzt.

Tom blieb in London, und Daphne war rasend neidisch. «Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie dich schicken und Tom nicht.»

«Er ist intelligenter als ich», sagte der gutmütige Tom.

«Überhaupt nicht. Er ist bloß größer und sieht besser aus.»

«So, das reicht.»

Daphne kicherte. Sie genoss es, wenn Tom den Hausherrn spielte. «Wie auch immer, Alec, Liebling, du wirst eine herrliche Zeit haben, und ich gebe dir die Adresse meiner besten Freundin, die gerade dort ist. Sie wohnt, glaube ich, bei ihrem Bruder.»

«Arbeitet er in Hongkong?»

«Vermutlich ein Chinese», sagte Tom.

«Ach, sei nicht albern.»

«Mr. Hu Mu Ku.»

«Du weißt ganz genau, dass Ericas Bruder kein Chinese ist; er ist Captain bei der britischen Armee.»

«Erica», sagte Alec.

«Ja. Erica Douglas. Sie ist umwerfend schön, eine gute Spielerin und überhaupt fabelhaft.»

«Und energisch», murmelte Tom, der in aufreizender Stimmung war.

«Schon gut, energisch, wenn du alles verderben willst.» Sie wandte sich wieder Alec zu. «So ist sie überhaupt nicht; sie ist einfach ein ganz wunderbarer Mensch, umwerfend attraktiv.»

Eine Woche später flog Alec nach Hongkong, und sobald er sich eingelebt hatte, machte er sich auf die Suche nach Erica. Sie wohnte mittlerweile bei Freunden in einem schönen Haus auf dem Peak. Ein chinesischer Hausdiener kam an die Tür und führte ihn durch das Haus auf eine schattige Terrasse. Unter ihr lagen ein von der Sonne ausgedörrter Garten und ein blauer, nierenförmiger Swimmingpool. Missy Ellica schwimme, teilte ihm der Hausdiener mit einer leichten Geste mit, und Alec bedankte sich bei ihm und ging die Treppe hinunter. Sieben Leute waren um den Pool versammelt. Als Alec näher kam, bemerkte ihn ein älterer Mann, stieg aus dem Liegestuhl und begrüßte ihn. Alec stellte sich vor, erklärte den Grund seines Besuches, und der Mann lächelte und wandte sich dem Pool zu.

Eine junge Frau, allein, kraulte gleichmäßig und gekonnt hin und her.

«Erica!» Sie rollte sich auf den Rücken, geschmeidig wie ein Seehund. Das schwarze Haar klebte ihr am Kopf. «Besuch für dich!» Sie schwamm an den Poolrand, zog sich mühelos aus dem Wasser und kam auf Alec zu. Sie war sehr schön. Groß, langbeinig, kupferbraun. Wassertropfen liefen ihr über das Gesicht und über den Körper.

«Hallo.» Sie lächelte, und ihr Lächeln war breit und offen, ihre Zähne waren ebenmäßig und glänzend weiß. «Sie sind Alec Haverstock. Daphne hat es mir geschrieben. Ich habe gestern einen Brief bekommen. Kommen Sie, trinken Sie etwas.»

Er konnte sein Glück kaum fassen. Schon am selben Abend ging er mit ihr zum Essen aus, und ab dann waren sie selten getrennt. Nach dem trüben...
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Autor

Rosamunde Pilcher wurde 1924 in Lelant/Cornwall geboren, arbeitete zunächst beim Foreign Office und trat während des Zweiten Weltkrieges dem Women¿s Royal Naval Service bei. 1946 heiratete sie Graham Pilcher und zog nach Dundee/Schottland. Rosamunde Pilcher schrieb seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Ihre Romane haben sie zu einer der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart gemacht. Rosamunde Pilcher starb im Februar 2019.