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Es duftet nach Sommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.04.2014
Sommer, Sonne, Meer - und die erste große Liebe
Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in ihrem Bestseller »Mein Sommer nebenan« und dessen Fortsetzung »Mein Leben nebenan« lieferte. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick unter anderem als Lektorin in einem großen Verlag.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextSommer, Sonne, Meer - und die erste große Liebe
Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in ihrem Bestseller »Mein Sommer nebenan« und dessen Fortsetzung »Mein Leben nebenan« lieferte. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick unter anderem als Lektorin in einem großen Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641101657
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum29.04.2014
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2081 Kbytes
Artikel-Nr.1381760
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel drei

Zuerst kann ich einfach nur starren, so wie das passiert, wenn man vor einem Wunder der Natur steht.

Die Niagarafälle.

Der Grand Canyon.

Okay. Weder die einen noch den anderen habe ich je live gesehen, aber ich kann's mir vorstellen.

Der Gartenboy dieses Sommers ist vom Rasenmäher abgestiegen. Er steht mit dem Rücken zu mir und schaut zur alten Mrs Partridge hoch, die ihn von ihrer Veranda her anbrüllt und gebieterische Armbewegungen vollführt.

»Warum könnt ihr Leute das denn nie begreifen?«, brüllt die alte Mrs Partridge. Sie ist reich, taub und steht ganz oben auf der Liste von Moms Anwärterinnen für eine Dosis nicht nachweisbaren Gifts. Nicht nur die Leute, die irgendwelche Arbeiten für sie erledigen, sind für sie »ihr Leute«, die meisten anderen Bewohner der Insel zählen ebenfalls dazu.

»Ich arbeite daran«, sagt der Gartenboy, der nach einer ganz kleinen Pause hinzufügt: »Ma'am.«

»Du wirst nicht nur dran arbeiten, du wirst es richtig machen. Hab ich mich klar ausgedrückt, José?«

»Ja.« Wieder diese Pause. »Ma'am.«

Die alte Mrs Partridge schaut auf und presst die Lippen so fest zusammen, dass sie damit eine Münze verbiegen könnte. »Du …« Sie stößt ihren Bambusstock in meine Richtung. »Maria! Komm her und sag diesem Jungen, wie ich meinen Rasen gemäht haben möchte.«

Oh verdammt, nein. Ich gehe ein paar Schritte rückwärts, mein Blick noch immer von dem Gartenboy wie magisch angezogen.

Er hat sich zur Seite gedreht und reibt sich die Stirn, eine Geste, die ich von Mom kenne (die alte Mrs Partridge kann in null Komma nix Migräne auslösen). Er trägt Shorts, kein Hemd … hat breite Schultern, schmale Hüften, einen lockigen, blonden Haarschopf, der in der Sonne glänzt, ganz knackige Oberarme, deren Form bei angewinkelten Ellenbogen so recht zur Geltung kommt. Der untypischste »José« der Welt.

Cassidy Somers.

Oh, ich sollte jetzt lieber immer weiter rückwärts gehen und nicht das tun, was ich tatsächlich tue, nämlich wie angewurzelt stehen bleiben. Aber ich kann nicht anders.

Mal wieder.

Cass reißt das Hemd an sich, das er über den Lenker des Mähers gelegt hat, wischt sich das Gesicht ab und fängt an, unter den Armen rumzuwischen, dann schaut er auf und sieht mich. Seine Augen werden größer, er lässt das Hemd sinken, dann ändert er anscheinend seine Meinung und zieht es sich schnell über den Kopf. Ein wenig argwöhnisch schaut er mir in die Augen.

»Na, mach schon«, blafft Mrs Partridge. »Sag's ihm. Wie es gemacht wird. Du bist schließlich schon lange genug dabei. Du weißt, wie ich meinen Rasen haben will. Erklär José hier, dass er nicht einfach so planlos kreuz und quer durch die Gegend mähen kann.«

Die scharfe Spitze einer Hummerschere zwickt mich unter dem Arm und ich lasse Grandpa Bens Netz hinter mir auf den Boden gleiten. Das hier ist schon ohne Hummer im Handgepäck schlimm genug.

»Also, José«, sage ich energisch. »Mrs Partridge möchte ihren Rasen gern sehr gleichmäßig gemäht haben. Und zwar horizontal.«

»Horizontal?«, wiederholt er, legt den Kopf ein wenig schräg und ein winziges Lächeln zupft an seinen Mundwinkeln.

Cass. Lass es. Das interessiert jetzt nicht.

»Genau«, sage ich. »José.«

Er lehnt sich an den Mäher, immer noch mit schräg geneigtem Kopf. Die alte Mrs Partridge hat Marco erspäht, den Chef der Jungs, die auf der Insel die Wartungsarbeiten ausführen. Er macht die letzten Runden mit dem Müllwagen und sie lässt vorübergehend von uns ab, um ihn stattdessen zu drangsalieren und über irgendeinen Hurrikan zu meckern, der niemals so weit die Küste hochziehen wird.

»Du bist diesen Sommer der Gartenboy?«, platze ich heraus. »Wärst du nicht besser dran als - keine Ahnung - Caddy im Countryclub?«

Cass legt zwei Finger an die Stirn und salutiert sarkastisch. »Der aktuelle Lakai, zu Ihren Diensten. Garten-Mann ist mir lieber. Doch offenbar habe ich da keine Wahl. Mein Vorname ist auch gegen meinen Willen geändert worden.«

»Für Mrs Partridge seid ihr alle José. Es sei denn, du bist ein Mädchen. Dann bist du Maria.«

Er verschränkt die Arme, lehnt sich ein wenig zurück und runzelt die Stirn. »Wie flexibel sie doch ist.«

Seit diesen Partys im Frühling habe ich kaum ein Wort mit Cass gesprochen. In der Schule bin ich ihm aus dem Weg gegangen, im Unterricht und bei Versammlungen habe ich mich so weit von ihm weg gesetzt wie möglich und Gespräche abgewimmelt. Leichte Übung, wenn er in einer Gruppe ist - der Gruppe -, die durch die Gänge der Stony Bay Highschool stolziert, als würde ihnen alles gehören, oder im Castle gestern. Schwieriger, wenn Cass allein ist.

Jetzt sieht er mich mit zusammengekniffenen Augen an und reibt sich gedankenverloren mit dem Daumen über die Unterlippe. Ich bin nah genug dran, um den Meerwassergeruch wahrzunehmen und einen Hauch Chlor. Plötzlich steht dieser kalte Frühlingstag wieder ganz lebendig vor meinen Augen, klarer als der Tag gestern. Denk nicht dran. Und vergiss seine Lippen.

Er senkt den Kopf, damit er in meine Augen sehen kann. Keine Ahnung, was die preisgeben, also lenke ich den Blick auf seine Beine. Starke Waden, auf denen blonde Härchen sprießen. Die Veränderungen an ihm, seit wir Kinder waren, sind mir viel bewusster als die an mir selbst. Gütiger Gott. Hör auf damit. Ich schaue hinaus in das grenzenlose Blau des Himmels, nehme jedes Geräusch intensiv wahr, das Seufzen des Meeres, das Summen der Bienen in den wilden Pflaumenbüschen, die einem Herzschlag ähnelnden wummernden Geräusche des Rennboots in der Ferne.

Er verlagert das Gewicht von einem Bein aufs andere, räuspert sich. »Ich hatte mich schon gefragt, wann ich dir wohl über den Weg laufen würde«, sagt er, gerade als ich sage: »Warum bist du eigentlich hier?«

Cass ist kein Insulaner. Seine Familie besitzt eine Werft auf dem Festland, Somers Sails, einer der größten Bootsbaubetriebe der Ostküste. Er muss sich nicht mit den Sommergästen rumschlagen. Nicht so wie wir anderen, die echten Josés und Marias.

Er zuckt die Achseln. »Dad hat mir den Job besorgt.« Er bückt sich und bürstet sich Gras von den Beinen. »Das soll einen Mann aus mir machen. Die harte Schule und so weiter.«

»Jawoll, wir armen Leute machen mit unserer Reife wett, was uns an Kohle fehlt.«

Ist ihm peinlich, sieht man, plötzlich scheint ihm eingefallen zu sein, dass wir zwar beide auf die Stony Bay High gehen, ich aber keine Mitgliedschaft im Schwimm- und Tennisclub habe. »Na ja …«, sagt er schließlich. »Ist ja kein Straflager.« Er lässt den Blick übers schimmernde Meer und den smaragdgrünen Streifen Rasen schweifen. »Der Blick ist nicht zu toppen.«

Ich nicke, versuche ihn mir in einem Büro vorzustellen. Viel vertrauter ist er mir am Wasser, zum Sprung bereit, um in den Pool der Schule abzutauchen, oder so wie diesen einen Sommer, wo er sich vom Pier in Abenaki mit einem Salto ins blauschwarze Wasser gestürzt hat. Kurze Zeit später wird mir klar, dass ich immer noch wie ein Idiot nickend vor ihm stehe. Ich höre auf damit, ramme die Hände mit solcher Wucht in die Hosentaschen, dass das Loch in der einen aufreißt und ein Geldstück ins Gras fällt. Ich schiebe den Fuß darüber.

Die alte Mrs Patridge ist fertig damit, Marco zu tyrannisieren, stapft den gepflasterten Gartenweg wieder hoch und richtet einen Hexenfinger auf Cass. »Ist jetzt Pause? Hab ich gesagt, dass jetzt Pause ist? Was machst du da, stehst rum und hältst Maulaffen feil? Du, Maria, bist doch wohl fertig damit, ihm zu erklären, wie man es richtig macht. Nun lass José wieder an die Arbeit gehen.« Sie marschiert ab ins Haus. Ich gehe ein paar Schritte weiter, Cass streckt die Hand aus, als wolle er mich aufhalten, dann lässt er sie sinken.

Wieder Stille.

Geh, befehle ich mir. Dreh dich einfach um und geh weg.

Cass räuspert sich, ballt und löst eine Faust und streckt die Finger. »Öh … Ich glaube, da krabbelt was aus deinem Beutel.«

Ich drehe mich um. Hummer A versucht über den Rasen zu entkommen, er schleift das Netz und Hummer B hinter sich her. Ich setze ihnen nach, in gebückter Haltung, schnappe das Netz und plötzlich rutschen mir die Worte so leicht raus wie eben das Geldstück. »Oh, ich hab da irgendwie so eine Art Bewerbungsgespräch … bei Mrs Ellington - da unten.« Vage zeige ich Richtung Low Road. »Mein Großvater kennt sie, er meint, ich soll ihr Hummersalat machen.« Ich schüttele die Hummer zurück ins Netz. »Und das heißt, dass ich diese Biester hier irgendwie kochen muss. Ich weiß, ich bin eine Schande für sieben Generationen portugiesischer Fischer, aber … was Lebendiges in kochendes Wasser werfen? Also, das ist doch einfach … na, was für ein Abgang …« Ich schaue auf zu...


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Autor

Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in ihrem Bestseller »Mein Sommer nebenan« und dessen Fortsetzung »Mein Leben nebenan« lieferte. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick unter anderem als Lektorin in einem großen Verlag.