Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Feuertaufe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
284 Seiten
Deutsch
neobookserschienen am10.05.2014
Kurzinhalt: Soll er wieder töten? Diese Frage kreist Falk Sturm im Kopf, seit ein Unterhändler den Ex-Polizisten für den Kampf gegen Terroristen angeworben hat. Gleichzeitig fliegt der Afghane Timur nach Deutschland, um den Tod seiner Familie durch einen Anschlag zu rächen. Beide Männer verknüpfen ihr Schicksal, bis einer dem anderen als Todfeind gegenübersteht.

Außer dem Lesen meiner Lieblingsautoren Grisham, Forsyth, DeMille, Follet, Deaver, Reich, Clancy, Brown, McNab, T. Harris, R. Harris, Cruz- Smith, Guillou, Lehane, Grange, Sullivan, Cleave und Winslow liebe ich das Hören von Musik vieler Sparten wie Rock, Metal, Dark Pop und Reggae. Hinzu kommt Motorrad fahren, möglichst auf langen Strecken, und Kampfsport.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR0,99

Produkt

KlappentextKurzinhalt: Soll er wieder töten? Diese Frage kreist Falk Sturm im Kopf, seit ein Unterhändler den Ex-Polizisten für den Kampf gegen Terroristen angeworben hat. Gleichzeitig fliegt der Afghane Timur nach Deutschland, um den Tod seiner Familie durch einen Anschlag zu rächen. Beide Männer verknüpfen ihr Schicksal, bis einer dem anderen als Todfeind gegenübersteht.

Außer dem Lesen meiner Lieblingsautoren Grisham, Forsyth, DeMille, Follet, Deaver, Reich, Clancy, Brown, McNab, T. Harris, R. Harris, Cruz- Smith, Guillou, Lehane, Grange, Sullivan, Cleave und Winslow liebe ich das Hören von Musik vieler Sparten wie Rock, Metal, Dark Pop und Reggae. Hinzu kommt Motorrad fahren, möglichst auf langen Strecken, und Kampfsport.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783847684664
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum10.05.2014
Seiten284 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1652 Kbytes
Artikel-Nr.1404238
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1




Zwei Wochen später

Die Gefangenen trampelten über die Eisentreppen und ihre Schritte sandten ein hohles Echo aus, das sich entlang der Balustrade fortsetzte. Stufen und Geländer vibrierten, dass es schien, als drohte der grüne Lack abzusplittern. Der Rhythmus wirkte provozierend und den Wärtern stellten sich die Nackenhaare auf. Uniformierte Männer und Frauen bewachten den Einmarsch und die Häftlinge rochen ihre Furcht. Neben Angst klebte Putzmitteldunst in der Luft; Hausarbeiterkolonnen schrubbten jeden Tag das Gebäude, wienerten Türen blank und scheuerten den Boden, über den der Marschtritt dröhnte. Die Justizvollzugsanstalt Köln, im Volksmund Klingelpütz genannt, hallte vom Geschrei der Knastinsassen wider, die aus der Freistunde zum Einschluss zurückkehrten. Sie waren auf dem Hof rumgelaufen, hatten Sport getrieben, Geschäfte getätigt oder einfach nur die letzten Strahlen der herbstlichen Abendsonne genossen. Die Hauptstadt des karnevalistischen Frohsinns, des Klüngels und der Skandale beherbergte auch eine ernst zunehmende Schattenseite, deren Mitglieder die Haftanstalt bevölkerten. Das Gefängnis breitete sich im Kölner Norden aus, im Stadtteil Ossendorf, bildete aber von der Größe her eine eigene Gemeinde. Ein Block aus roten Backsteinen reihte sich an den anderen. Dazwischen standen eine Kirche, Verwaltungsgebäude, Werkstätten und eine Bibliothek, alles umschlossen von der fünf Meter hohen Mauer, die unzählige Stacheldrahtrollen sicherten. In Abständen erhoben sich Wachtürme mit schräg nach unten geneigten Fenstern aus Sicherheitsglas, von wo die Beamten jeden Winkel einsahen. Aufmerksam beäugten sie die Häftlinge, bis der Hof geräumt war. Statt des blauen Overalls trugen alle Knackis Sportklamotten, meist Markenware, schließlich wollte man etwas gelten. Zwei Ausstattungen Freizeitkleidung erlaubte die Anstaltsleitung den Insassen, und da es Sonntag war, ließen sie den verpönten Blaumann im Schrank. Die Männer verteilten sich auf die Gänge und warteten vor den Zellentüren auf den Einschluss. Tätowierte Muskelpakete beugten sich über das Geländer und schauten durch das Fanggitter, das Springer abhielt, die Haftanstalt vorzeitig in einer Holzkiste zu verlassen. Rufe und Abschiedsworte flogen Kollegen zu, als ob der Kumpel für lange Zeit verreiste und man sich für eine Ewigkeit nicht wiedersah. Obwohl sie in Wirklichkeit für Jahre ortsgebunden waren und noch viele gemeinsame Hofrunden zu drehen hatten. Andere Häftlinge lehnten an den gelblichen Wänden, stützten sich mit einem Bein ab und fügten den zahlreichen Schuhabdrücken neue Stempel hinzu. Justizbeamte eilten umher, öffneten Türen, ließen die Gefangenen eintreten und sperrten sie ein. Der Bau summte wie ein Bienenstock. Allerdings waren Bienen fleißige Tiere, dagegen klang der Block wie ein Wespennest - gereizt und aggressiv. Sprachen aus vielen Ländern ertönten, die Einrichtung war multikultureller angelegt als der Babylonische Turm. Auch die Palette der Delikte war breit gefächert. Die Berufssparten reichten vom Betrüger über Einbrecher und Drogenhändler hin zum Autoknacker, von Eierdieben bis zu Mördern war fast alles vertreten. Nur Sittiche - Sittlichkeitsverbrecher - befanden sich nicht in ihren Reihen, und falls doch, hielten diese aus Angst den Mund. Dafür wusste jeder, dass sich sogar ein ehemaliger Polizist unter ihrem Dach aufhielt.

Falk Sturm wartete vor der eisernen Zellentür darauf, dass ein Schließer kam, um ihn einzulassen. Wie ein Athlet trippelte er auf der Stelle, führte Boxbewegungen aus und verschwitzte seine Kleidung. Der schwarze Jogginganzug und halbhohe, ebenfalls schwarze Sportschuhe ließen an einen Profisportler denken. Doch für ihn kam höchstens ein Medaillenrang bei der Knastolympiade in Betracht, falls es so was gäbe. Dann gelangte der Justizbeamte endlich zu ihm, steckte den Knochen ins Schloss und entriegelte es rasselnd. Falk betrat die Bude und Darko, der übergewichtige Bosnier und Zellenkumpel schlenderte hinterher. Hinter ihrem Rücken krachte die Tür zu und der Riegel schnappte ein.

Wohnklo nannten die Gefangenen ihre Zellen. An der linken Wand stand ein Etagenbett, von dessen Eisengestell der Lack abplatzte und gelegentlich Roststaub rieselte, wenn der Dicke auf die Matratze plumpste. Das Bett beanspruchte den meisten Platz auf den wenigen Quadratmetern und bog sich bereits durch. Weiterhin besaßen sie zwei zerschrammte Stühle, einen Tisch mit Kaffeeflecken sowie die Spinde, in denen sich stapelte, was ein Häftling im Laufe der Jahre ansammelte. Alles in der Knastschreinerei zusammengezimmert und mit Klarlack gespritzt. Auf dem grauen Linoleumboden verliefen Kabel von Mehrfachsteckdosen zu zahlreichen elektrischen Geräten, welche die weitverzweigte Familie des Bosniers in den Knast geliefert hatte. Die Besitztümer von Falk fanden dagegen in einem abgewetzten Seesack Platz, wobei sich das fadenscheinige und mit Flicken versehene Gepäckstück hervorragend der Umgebung anpasste.

Denn auf der ehemals weiß getünchten Zellendecke blühten großflächige Wasserkränze aus. Ein abgelehnter Asylbewerber in der Etage über ihnen protestierte vor sechs Monaten vergeblich gegen die Abschiebung, in dem er die Toilette mit Klopapier verstopfte und seine Zelle überflutete. Wenn der neue Bewohner oben seine Hanteln zu Boden polterte, schwebten Salze der Ausblühungen in ihr Essen. Darko redete es dann lachend als Parmesankäse schön, während er mit dem Besen an die Decke hämmerte, deren Oberfläche mittlerweile mehr Dellen als ein Golfball aufwies. Die Wände waren vergraut und Haarrisse durchzogen den Putz wie ein Spinnennetz. In ihre Bude kam eben keine dicke Fernsehtante mit ihrem Team und brachte einen frischen Anstrich herein. Dafür bedeckten Poster von halb nackten Weibern auf Luxuslimousinen den Großteil der Flächen. Blondinen in Reizwäsche drapierten ihre Körper auf Motorhauben, auch viele Schönheiten ganz ohne Fahrzeug und Kleidung rekelten sich auf Hochglanzdruck. Schlampen und teure Autos waren beides Dinge, die Knackis wie Darko geil fanden. Geil und unerreichbar weit weg. Krater von Nagellöchern deuteten darauf hin, dass Legionen von Kurgästen die gleiche Leidenschaft hegten und die Wände verziert hatten. Mit Ausnahme von Sonderlingen wie Falk Sturm, der nichts zur Dekoration beitrug.

Ein Kalender fehlte, beide wussten so, welches Jahr gerade ablief. Tage, Wochen oder Monate spielten keine Rolle, der Entlassungstermin lag fern.

Die Einrichtung komplettierte eine Ecke mit Kloschüssel und Waschbecken, von einem Duschvorhang verhüllt, der einen Hauch Privatsphäre ermöglichte. Glücklich schätzten sich die Häftlinge, die sich ihre Zelle nur zu zweit teilen mussten. Oft war die Anstalt überbelegt und die Verwaltung stopfte drei bis vier Insassen in ein Loch. Die Luft verdickte sich dann mit den Gerüchen von Menschen auf engen Raum. Es stank nach Schweiß, Zigaretten, Fürzen, Zwiebeln, Knoblauch, Füßen, angebranntem Essen und der Toilette aus der Ecke. Ganz abhängig davon, mit wem man zusammenlebte, aus welchem Kulturkreis derjenige stammte und ob er überhaupt Kultur besaß. Oder die Nachbarn störten, deren Geräusche durch die Wände drangen. Denn waren die Außenmauern selbstverständlich dick, hatte man bei den Zwischenwänden beim Bauen am Material gespart. Der übliche Pfusch, der überall dort gastierte, wenn es galt, die öffentliche Hand übers Ohr zu hauen. So wummerten Musikanlagen und Fernsehgeräte schallten. Schreie, Gelächter, Schnarchen und die Gebete der Frommen, meist Muslime, krochen ins Ohr und erschwerten es Falk stets, einen ruhigen Gedanken zu fassen.

Er hatte die Stunde im Hof genutzt und etliche Kilometer im Kreis gejoggt. Laufen hielt nicht nur seinen Körper fit, sondern auch den Geist, da kein Insasse mit ihm Schritt halten konnte, um ihn mit Schwachsinn vollzutexten. Der große, durchtrainierte Mann packte zwei Kanister, die früher mit Seifenlauge, jetzt mit Sand gefüllt waren und wie die Kolben eines Motors pumpten seine Arme die Gewichte hoch. Bei jeder Bewegung atmete er gleichmäßig aus und die Fasern seines Jogginganzugs mit dem Emblem der springenden Raubkatze knisterten. Darko holte ein Pfund Kaffee, Bombe genannt, unter seiner Jacke hervor und belud die Maschine. Er nutzte den Hofgang für wichtigere Dinge, als die Zeit mit Körperertüchtigungen zu vertrödeln. Kaufen und verkaufen, handeln und tauschen, lautete sein Motto und der dicke Glatzkopf agierte wie ein geborener Geschäftsmann. Allerdings brachte dieses Talent ihn hinter Gitter, da er in Freiheit Waren versilberte, die anderen gehörten. Im Knast wiederum bescherte diese Begabung beiden ein angenehmeres Leben, da Falk für Geschäfte zu gutmütig war und eher alles an Bedürftige verschenkt hätte. Andererseits, falls die Gerüchte stimmten, konnte der Mann ziemlich ungemütlich werden, wenn es jemand tatsächlich auf Streit anlegte. Nachdem die Kaffeemaschine brodelte und Aromen ihr Appartement erfüllten, schnappte der Bosnier die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Sollte sich der Kumpel alleine plagen, er flegelte sich lieber auf dem Bett und zappte durch die Kanäle.

Falk wechselte die Übung und hob die Kanister in Zeitlupe mit gestreckten Armen an. Ein wohliges Brennen durchzog die Schultern, als Blut in den Adern pulsierte. Schweiß lief von den dunkelblonden Haaren über das Gesicht und ätzte seine grünen Augen. Er keuchte und die Lunge gierte nach Sauerstoff. Jahraus, jahrein folgte täglich der gleiche Ablauf, die Haftzeit brachte ihn nicht davon ab, in Form zu bleiben. Die Ertüchtigung schützte ihn in der ersten Zeit, sonst hätten ihn die anderen Knackis fertig gemacht. Denn der ehemalige Polizist im Block - das war er.

Anfangs reagierte die...
mehr

Autor

Außer dem Lesen meiner Lieblingsautoren Grisham, Forsyth, DeMille, Follet, Deaver, Reich, Clancy, Brown, McNab, T. Harris, R. Harris, Cruz- Smith, Guillou, Lehane, Grange, Sullivan, Cleave und Winslow liebe ich das Hören von Musik vieler Sparten wie Rock, Metal, Dark Pop und Reggae. Hinzu kommt Motorrad fahren, möglichst auf langen Strecken, und Kampfsport.