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Bille und Zottel Bd. 19 - Ein Pony mit Herz

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
128 Seiten
Deutsch
Schneiderbucherschienen am02.05.20141. Auflage
Zottel hebt witternd den Kopf, dann bleibt er regungslos stehen. Vom Weidezaun her scheint sein Zwillingspony zu ihm herüberzuschauen! Und die kleine Scheckstute Panja ähnelt Zottel nicht nur äußerlich. Sie ist ebenso übermütig und verfressen, so schlau und unternehmungslustig und fast so einfallsreich wie Zottel! Und vor allem: Panjas Geschicklichkeit widersteht kein Weiderzaun, keine Boxentür und kein Koppelgatter! Bald sind das rot-weiße und das schwarz-weiße Pony dicke Freunde. Und bald stecken sie mitten in den schönsten Abenteuern!


Tina Caspari wurde in Berlin geboren und lebt heute in der Nähe von München. Das Leben auf dem Land, Tiere und besonders Pferde spielen für Tina Caspari eine wichtige Rolle, hier findet sie ihre Ideen für ihre Geschichten. Bevor Tina Caspari das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte, war sie Schauspielerin und Sprecherin in Funk und Fernsehen. Und eines möchte sie immer noch gerne: selber Filme machen.
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Produkt

KlappentextZottel hebt witternd den Kopf, dann bleibt er regungslos stehen. Vom Weidezaun her scheint sein Zwillingspony zu ihm herüberzuschauen! Und die kleine Scheckstute Panja ähnelt Zottel nicht nur äußerlich. Sie ist ebenso übermütig und verfressen, so schlau und unternehmungslustig und fast so einfallsreich wie Zottel! Und vor allem: Panjas Geschicklichkeit widersteht kein Weiderzaun, keine Boxentür und kein Koppelgatter! Bald sind das rot-weiße und das schwarz-weiße Pony dicke Freunde. Und bald stecken sie mitten in den schönsten Abenteuern!


Tina Caspari wurde in Berlin geboren und lebt heute in der Nähe von München. Das Leben auf dem Land, Tiere und besonders Pferde spielen für Tina Caspari eine wichtige Rolle, hier findet sie ihre Ideen für ihre Geschichten. Bevor Tina Caspari das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte, war sie Schauspielerin und Sprecherin in Funk und Fernsehen. Und eines möchte sie immer noch gerne: selber Filme machen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783505134609
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.05.2014
Auflage1. Auflage
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1405040
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Eine sonderbare Dame

Natürlich glaubte keiner von ihnen, dass die Zeiten wirklich so rosig werden könnten. Auch in den ruhigsten Wintermonaten gab es genug Aufregung. Simon war am wenigsten davon betroffen. Erst im kommenden Jahr wollte er sein Studium der Tiermedizin beginnen und die Zeit bis dahin noch einmal intensiv für die Ausbildung der Pferde in Tiedjens Stall nützen. Er durfte sich auf eine ruhige Zeit freuen.

Für Bille sah es anders aus. Das Abitur rückte näher, und die Arbeit dafür füllte nun, da die Turniersaison vorbei war, den größten Teil des Tages aus. Das Reiten diente jetzt mehr dem körperlichen Ausgleich und der Erholung. Trotzdem reservierte sie sich immer einige Stunden in der Woche für die Arbeit bei Hannes Horbach.

Mit dem Einverständnis Hans Tiedjens hatten die beiden sich für die Arbeit nach der Linda-Tellington-Jones-Methode einen besonderen Übungsplatz eingerichtet, der mit bunt gestrichenen Stangen und Tonnen, Wippen, Autoreifen und jeder Art Zubehör ausgerüstet war. Hier bauten sie täglich neue Landschaften, an denen ihre vierbeinigen Schützlinge ihre Geschicklichkeit erproben und ihren Gleichgewichtssinn schulen konnten. Billes Abenteuerspielplatz nannte Simon die Anlage mit liebevollem Spott, obwohl er ihre Arbeit dort durchaus ernst nahm.

Auch wenn Bille den Turniernachwuchs, den Jacaranda-Sohn Jacky Boy und ihren Liebling Sindbad, regelmäßig massierte und prüfend abtastete, um von vornherein Verspannungen auszuschließen, zeigte Simon Verständnis für diese Maßnahme. Nur wenn sie einen gestandenen Profi wie Black Arrow auf ihren Spielplatz holte, konnte er sich spöttische Bemerkungen nicht verkneifen. So etwas fand er einfach albern.

Das ist ja, als wenn du einen Weltmeister im Weitsprung zum Sackhüpfen auf einen Kindergeburtstag schickst! , sagte er, als er Bille bei ihrer Arbeit mit dem schönen Rappen eine Weile beobachtet hatte. Ihn kreuz und quer, vor und zurück über Stangen steigen zu lassen. Oder ihn durch eine Slalomstrecke aus bunten Fässern zu schicken! Das kann er doch alles! Und viel mehr!

Bille ließ sich durch Simons Kritik nicht entmutigen. Darauf kommt s doch nicht an, dass er es kann. Es ist gut für ihn und macht ihm Spaß. Pferde sollen nicht nur lernen müssen und sich anstrengen. Sie sollen sich entspannen und spielerisch lernen. Black Arrow zum Beispiel, was sein Gleichgewicht betrifft, die mangelnde Lockerheit seiner eisenhart trainierten Muskeln. Und vielleicht wird es auch Zellen in seinem Gehirn, die er noch nie benutzt hat, zu neuer Arbeit anregen.

Das hört sich zwar alles ganz toll an, aber ⦠ach, ich weiß nicht. Ich habe einfach nicht das Gefühl, dass Jamaika und Feodora, San Pietro, Troilus und die anderen, die ich reite, das brauchen. Ich überanstrenge sie nicht, das weißt du!

Bille wandte sich von Black Arrow ab und kam zu ihrem Freund herüber. Der Wallach schritt, ohne dass sie ihn am Führstrick gehalten hätte, hinter ihr her und blieb in respektvollem Abstand neben ihr stehen. Bille hängte sich bei Simon ein und legte für einen Augenblick ihren Kopf an seine Schulter.

Weißt du, ich glaube, ich kenne den Grund , sagte sie und sah ihn lächelnd an. Du hast immer schon instinktiv so viel richtig gemacht bei deinen Pferden ⦠Ich meine, du reitest sie nicht nur, du hast eine ganz starke persönliche Beziehung zu ihnen. Redest mit ihnen, kennst sie so genau, dass dir sofort auffällt, wenn eines sich nicht wohlfühlt, wenn es verspannt oder unglücklich ist. Kein Wunder, dass dir da diese Arbeit überflüssig vorkommt. Und trotzdem, glaub mir, auch deine Profis würden noch was gewinnen. Mehr Spaß an der Arbeit, mehr Intelligenz und Einsicht, eine bessere Anpassungsfähigkeit.

Seine wachsende Intelligenz bewies Black Arrow in diesem Moment dadurch, dass er Bille und Simon sanft, aber energisch voneinander trennte, indem er seinen Kopf zwischen sie schob. Es war, als wolle er sagen: Ich bin auch noch da! Arbeiten wir nun oder nicht? Sonst gehe ich jetzt!

Bille lachte. Hast recht, Blacky-Boy. Machen wir noch ein bisschen weiter! Wir wollten noch auf die Wippe!

Nein , sagte Simon und schob Black Arrows Kopf von seiner Schulter. Ich kam eigentlich her, um dich zu holen. Tiedjen hat eine Überraschung für dich! Du sollst bitte gleich zur Reithalle kommen , erklärte Simon.

Ist Daddy zurück? Also, wenn ich deine Trauermiene so ansehe, kann es keine gute Überraschung sein!

Wie man s nimmt. Sagen wir lieber: eine schöne Überraschung. Da kommt was auf uns zu! Mehr wollte Simon nicht verraten, doch sein Gesicht ließ nichts Gutes ahnen. Es verzog sich zu einem gequälten Grinsen, als habe er plötzlich Zahnschmerzen bekommen.

Bille machte sich auf den Weg. Black Arrow folgte ihr völlig selbstverständlich, als hätte man so etwas wie Führstricke für ihn nicht erfinden müssen. Na, das ist jedenfalls neu, dachte Simon verdutzt. Eins zu null für Linda-Tellington-Jones! Früher wäre Blacky abgehauen.

Sie gingen durch den Park am Gutshaus vorbei, in dem seit einigen Jahren das Reiter-Internat untergebracht war, und kamen auf den Gutshof. Vor der Reithalle, die den Turnierpferden Hans Tiedjens und den von ihm persönlich ausgebildeten Reitschülern vorbehalten war, stand ein Transporter.

Sie sind drinnen , murmelte Simon düster.

Bille wurde von einer plötzlichen Unruhe befallen.

Ist es ein Käufer? Will Daddy etwa Sindbad verkaufen? Oder Jacky Boy?

Nein, nein, keine Sorge. Es ist ⦠na sagen wir, eine etwas sonderbare Dame. Ich fürchte, sie spinnt!

Auweia. Doch nicht etwa eine Frau, die Daddy den Hof macht? Bille musste sich eingestehen, dass sie bei dem Gedanken, Hans Tiedjen könne doch noch einmal heiraten, eine starke Abneigung empfand. Auch wenn ihr selbst ernannter Adoptivvater nur ein väterlicher Freund und Lehrer für sie war, betrachtete sie ihn ein bisschen als ihr Eigentum. Simon durchschaute Bille. Er grinste unverhohlen. Weiß man s? Also, dem ersten Anschein nach ist sie ziemlich kratzbürstig. Aber das soll ja bei manchen ein Zeichen besonders großer Liebe sein! Simon hielt Bille die Tür auf, und sie betraten die Reithalle.

Auf der Tribüne saß Hans Tiedjen, allein. Sein Blick war nachdenklich und ziemlich ratlos auf ein Wesen gerichtet, das wie eine feuerrote Rakete durch die Halle schoss. Über den Rand der Bande sah Bille nur ein Stück des Kopfes, eine kohlschwarze Mähne, die wie eine Fahne bei Sturm hin und her schlug, und flüchtig etwas von einer schneeweißen Blesse und kohlschwarzen Augen.

Wow! Bille beeilte sich, zu Tiedjen auf die Tribüne zu kommen. Hi, Daddy! Das ist ja eine einmalige Schönheit!

So heißt sie auch: Rarität.

Gefällt mir nicht. Das hört sich so steif an. Wie ein Verkaufsartikel aus dem Antiquitäten-Shop. Ich würde sie umtaufen.

Und wie? , fragte Tiedjen amüsiert.

Bille überlegte eine Weile. Vielleicht Raissa?

Raissa, die Rasende , bemerkte Simon trocken und ließ sich neben Bille nieder. Klingt irgendwie logisch!

Und warum sagst du, sie hat nicht alle Tassen im Schrank?

Weil sie, seit sie hier drin ist, verrückt spielt. Sie lässt sich nicht anfassen, von reiten gar nicht zu reden.

Bille sah ungläubig auf das schöne Tier, das jetzt schweißüberströmt in einer Ecke stand. Wo hast du sie her, Daddy?

Ein Händler rief mich an. Sie sollte als unreitbar und wegen ihres angeblich schlechten Charakters getötet werden. Zum Glück zweifelte er an diesem angeblich schlechten Charakter. Er hat den Verdacht, dass die Stute über längere Zeit von ihrem Bereiter schwer misshandelt wurde. Narben deuten daraufhin. Sie ist sechs Jahre jung und hat hervorragende Anlagen.

Ihre Gänge sind ein Traum , sagte Simon. Nicht auszudenken, dass sie zum Schlachter gewandert wäre!

So denke ich auch. Aber was nun? Tiedjen seufzte. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich ratlos. Sie hat nach mir geschlagen, versucht, mich zu beißen, und ist völlig durcheinander!

Mich hat sie auch angegriffen , berichtete Simon. Offenbar mag sie keine Männer. Die Dame, der sie gehörte, hat sie immerhin in den Sattel gelassen. Aber sie ist ihr immer wieder durchgegangen. Auch wenn sie eine gute Reiterin ist, allmählich wurde der Besitzerin das zu gefährlich. Das kann man ja verstehen.

Bille sah eine Weile nachdenklich auf die Stute. Die hatte sich, als wäre ein Schuss gefallen, aufgebäumt und herumgeworfen. Von Neuem begann sie, mit in den Nacken geworfenem Kopf, durch die Halle zu galoppieren.

Wie hatte Hannes gesagt? Ein unsicheres, ängstliches Pferd wirft den Kopf immer sehr hoch, in ständiger Fluchtbereitschaft. Diese dauernde Fehlhaltung führt dazu, dass die Halsmuskeln sehr bald überentwickelt sind. Der Unterhals wird stark nach vorn, der Rücken nach unten weggedrückt. So etwas erzeugt anhaltend starke Schmerzen und Verspannungen. Dadurch wird so ein Pferd bald zum Problem. Wenn es schon ohne Reiter ständig unter Schmerzen leidet, wie viel schlimmer dann erst unter dem Sattel! Ob das für Raissa zutraf? Es war anzunehmen, denn die Folgen der Fehlhaltung waren auch mit bloßem Auge zu erkennen.

Bille holte tief Luft. Nahm sie sich zu viel vor? Aber sie hatte ja Hannes zur Unterstützung, wenn sie unsicher werden sollte. Und außerdem Johnny den Indianer, der sich so wundervoll auf die Sprache der...


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Autor

Tina Caspari wurde in Berlin geboren und lebt heute in der Nähe von München. Das Leben auf dem Land, Tiere und besonders Pferde spielen für Tina Caspari eine wichtige Rolle, hier findet sie ihre Ideen für ihre Geschichten. Bevor Tina Caspari das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte, war sie Schauspielerin und Sprecherin in Funk und Fernsehen. Und eines möchte sie immer noch gerne: selber Filme machen.