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Wilde Obsession

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
122 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am21.05.20141. Auflage
Eine prickelnde Geschichte über eine verführerische Beziehung zu dritt! Joana hat von Männern eigentlich gerade die Nase voll, als sie den charismatischen Victor kennenlernt. Victors wechselhaftes Temperament und seine dominante Attitüde nerven und reizen sie zugleich und nach anfänglicher Scheu lässt sie sich auf seine erotischen Spiele ein, in die auch Victors Mitbewohner Gordian verwickelt ist. Je mehr sie mit den Beiden zu tun hat, desto faszinierter ist sie von ihnen und erlebt nie geahnte sexuelle Erfüllung. Doch es passieren auch sehr irritierende Dingen, denn ihre Gespielen haben ein Geheimnis...

Aimee Laurent arbeitete viele Jahre in der Werbebranche, bevor sie sich in Hamburg als freie Autorin selbständig machte. Inzwischen liegt ihr Lebensmittelpunkt wieder in Berlin, wo sie sich vom Herzschlag der Hauptstadt zu ihren Geschichten inspirieren lässt. Neben »Wilde Obsession« ist von der Autorin außerdem der Kurzroman »Frühlingsstürme« erschienen.
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Produkt

KlappentextEine prickelnde Geschichte über eine verführerische Beziehung zu dritt! Joana hat von Männern eigentlich gerade die Nase voll, als sie den charismatischen Victor kennenlernt. Victors wechselhaftes Temperament und seine dominante Attitüde nerven und reizen sie zugleich und nach anfänglicher Scheu lässt sie sich auf seine erotischen Spiele ein, in die auch Victors Mitbewohner Gordian verwickelt ist. Je mehr sie mit den Beiden zu tun hat, desto faszinierter ist sie von ihnen und erlebt nie geahnte sexuelle Erfüllung. Doch es passieren auch sehr irritierende Dingen, denn ihre Gespielen haben ein Geheimnis...

Aimee Laurent arbeitete viele Jahre in der Werbebranche, bevor sie sich in Hamburg als freie Autorin selbständig machte. Inzwischen liegt ihr Lebensmittelpunkt wieder in Berlin, wo sie sich vom Herzschlag der Hauptstadt zu ihren Geschichten inspirieren lässt. Neben »Wilde Obsession« ist von der Autorin außerdem der Kurzroman »Frühlingsstürme« erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426433256
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum21.05.2014
Auflage1. Auflage
Seiten122 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse665 Kbytes
Artikel-Nr.1410197
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1


Der Wetterbericht hatte Sonne versprochen, aber momentan sah es nicht danach aus. Joana schlug den Kragen ihres Mantels hoch und zog die schwere eiserne Gartenpforte hinter sich zu. Es waren nur ein paar Schritte bis zu der steilen Treppe, die direkt hinunter zu den Landungsbrücken führte. Hier befand sich das kleine Café, in dem sie oft ihre Mittagspause verbrachte, wenn sie von der Agentur gebucht war. Auf der winzigen Terrasse, von der aus man einen wunderbaren freien Blick auf die Ladekräne und die großen Docks hatte, war trotz des bewölkten Himmels nur noch ein Tischchen frei. Joana schob den metallenen Klappstuhl in eine sichere Position und lächelte den Kellner an, der in der offenen Eingangstür lehnte und ihr freundlich zunickte. Sie hatten vor nicht allzu langer Zeit eine Nacht miteinander verbracht. Es war nicht bedeutsam gewesen, weder für sie noch für ihn, und sie hatten nicht einmal ihre Handynummern ausgetauscht. Ohne einen Blick in die Karte zu werfen, bestellte sie eine Orangina und einen großen Joghurt mit Honig und frischen Früchten. Sie hätte lieber etwas Herzhaftes gegessen, aber für den Nachmittag war eine Präsentation angesetzt, und da durfte sie weder müde sein noch nach Knoblauch riechen.

»Darf ich?«

Joana blickte erstaunt hoch. Sie war es nicht gewöhnt, dass man sie ansprach. Sie wusste, dass sie immer etwas kühl und abweisend wirkte, und sie wusste auch, dass sie diesen Schutzmantel brauchte seit der Beziehung zu Tim. Doch Tim war Vergangenheit, endgültig. Joana konzentrierte sich. Vor ihr stand ein Mann, etwa in ihrem Alter, vielleicht etwas älter. Er zeigte auf den Klappstuhl neben ihr, den einzigen, der noch frei war. Joana machte eine einladende Geste und nahm ihre Tasche vom Sitz.

»Danke.«

Wieder trafen sich ihre Blicke. Er setzte sich und begann, die Karte zu studieren. Nachdem er seine Bestellung aufgegeben hatte, ließ er sich entspannt zurücksinken und betrachtete Joana ohne jede Scheu. Als sie seine Blicke spürte, fühlte sie Verlegenheit in sich aufsteigen. Sie mochte es nicht, wenn sie im Mittelpunkt stand, weder privat noch beruflich. Sie setzte das fast leere Glas hart auf dem Tisch ab und sah ihn an.

»Haben Sie noch nie eine Frau essen sehen?«

Es sollte kokett klingen, aber Joana wusste, es war schroff. Sie war sich ihrer Unsicherheit bewusst, aber sie konnte nichts dagegen tun. Der Mann neben ihr betrachtete sie weiter; es war ihm nicht anzumerken, ob ihm gefiel, was er sah, oder was ihm sonst so durch den Kopf ging. Joana konnte seinem Blick nicht lange standhalten. Sie schaute weg und versuchte, sich auf den Tanker zu konzentrieren, der viele Meter unter ihr in geradezu majestätischer Ruhe in das Hafenbecken einlief. Der Fremde bedankte sich bei dem Kellner für den doppelten Espresso und sah sie weiter an. Joana wurde unruhig. Sie griff in ihre Tasche und kramte nach ihrem Portemonnaie.

»Habe ich Sie verärgert?«

Die Stimme klang freundlich, und der leicht britische Akzent, den sie nun wahrnahm, verlieh ihr etwas Besonderes.

»Ich mag es nicht, wenn ich angestarrt werde«, sagte Joana knapp und winkte dem Kellner.

»Also habe ich Sie verärgert. Das wollte ich nicht. Verzeihen Sie bitte ... Erlauben Sie?«

Bevor Joana etwas erwidern konnte, hatte der Mann dem Kellner bereits einen Schein in die Hand gedrückt.

»Danke.«

Joana versuchte, entspannt zu klingen, aber sie fühlte sich irgendwie nicht wohl. Die intensive Art des Fremden hatte sie verstört. Sie nahm ihre Tasche und verließ das Café, ohne den Gruß des Mannes oder seinen Blick zu erwidern. Weiter unten bei Brücke 10 gab es eine Wurstbude, die bei ihren Kollegen sehr beliebt war. Vielleicht traf sie dort jemanden aus der Agentur. Sie wollte jetzt nicht allein sein.

Joana hatte die Begegnung mit dem Fremden bald vergessen. Die Arbeit in der Agentur war anspruchsvoll; sie war froh, in den Mittagspausen ein wenig an den Landungsbrücken entlangschlendern zu können und einfach mal an nichts denken zu müssen. Sie holte sich ein Eis und setzte sich auf die leere Bank, die vor dem Eiscafé stand.

»Darf ich mich zu Ihnen gesellen, oder muss ich zehn Meter Abstand halten?«

Joana ließ ihre Eiswaffel sinken und blinzelte ins Gegenlicht. Der Wetterbericht hatte endlich Wort gehalten, wenn auch mit ein paar Tagen Verspätung. Langsam wurde es Sommer. Es war wieder dieser Fremde. Er stand direkt vor ihr. Joana rutschte etwas zur Seite, was der Mann offensichtlich als Einladung verstand. Auch er hatte eine große Eistüte in der Hand.

»Sind Sie ein Beißer oder ein Lutscher?«, fragte er unvermittelt. Joana überlegte und grinste.

»Beißer, würde ich sagen.«

»Ich auch.«

Der Mann biss ein großes Stück von der oberen Eiskugel ab und lächelte sie offen an. Joana betrachtete ihn. Er hatte ein fein geschnittenes Gesicht mit einer schmalen Nase und hohen Wangenknochen. Er war dünn, nicht sonderlich muskulös und er trug seine braunen Haare streng nach hinten gekämmt. Überhaupt ging eine gewisse Strenge von ihm aus, aber sie konnte nicht ausmachen, was genau es war. Sein Blick hatte etwas Ernstes und Eindringliches, auch wenn er lächelte. Er zeigte mit der Eiswaffel auf ihre lang ausgestreckten Beine. Sie hatte sich am Morgen dazu durchgerungen, endlich mal wieder einen Rock anzuziehen und Luft an die Beine zu lassen, wie ihre Mutter immer sagte.

»Sie haben sehr schöne Beine, wenn ich mir das Kompliment erlauben darf, aber Sie sitzen hier so - wie soll ich sagen - so unweiblich.«

»Unweiblich?«

Joana schüttelte den Kopf. Dieser Typ war wirklich anmaßend. Sie griff nach ihrer Jacke.

»Bin ich schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten?«

Seine Stimme klang vorsichtig und leise. Joana stand auf und schaute auf ihn herab. Er biss an seinem Eis herum und sah sie mit großen Augen an. Fast musste Joana lachen. Irgendwie war das ein verrückter Typ. Aber dann gewann die verletzte Seite in ihr wieder die Oberhand. Sie wollte niemanden kennenlernen.

»Ich habe Sie nicht um Ihre Meinung gebeten, und ich würde mich freuen, wenn Sie mich künftig in Ruhe lassen.«

»Schade.«

Die Eiswaffel des Mannes krachte in seinem Mund. Er grinste und kaute gleichzeitig, was ihn wie einen Clown aussehen ließ.

»Was muss ich tun, damit Sie sich wieder setzen?«

Er schaute Joana an, als hinge sein Leben von dieser Antwort ab. Sie seufzte und legte ihre Tasche wieder auf die Bank. Dann setzte sie sich und wandte ihm den Oberkörper zu. Jetzt hellte sich seine Miene auf.

»Sehen Sie, das meine ich«, sagte er mit weichem Timbre und zeigte auf ihre verschränkten Unterschenkel.

»So sehen Sie wirklich bezaubernd aus. Anmutig und - weiblich.«

Er warf den Rest seiner Waffel hinter sich auf das schmale Rasenstück und lehnte sich zurück, ohne den Blick von ihr zu lassen. Joana wusste nicht, was sie sagen sollte. Dieser Mann war wirklich ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich sogar. Jetzt beugte er sich zu ihr. Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange und nahm den Duft eines holzigen Parfums wahr, der von seiner Haut zu ihr herüberwehte.

»Ich würde Sie sehr gern zum Essen einladen.«

Joana sagte nichts. Warum fiel Männern nie etwas anderes ein als essen gehen? Warum sagten sie nicht einfach: Du gefällst mir. Ich will Sex mit dir, und zwar möglichst bald. Der Fremde blickte auf seine Uhr und sprang mit einer federnden Bewegung von der Bank hoch. Er richtete seine Manschetten und strich sich eine widerspenstige Strähne hinters Ohr. Dann griff er in die Tasche seines Jacketts und zog eine Visitenkarte hervor.

»Rufen Sie mich an, wenn Sie mögen.«

Joana nickte. Sie sah ihm nach, wie er schnell im Strom der flanierenden Touristen verschwand. Sie würde ihn nicht anrufen, sie hatte von Männern die Nase voll. Die Karte warf sie weg, ohne ein einziges Mal draufgeguckt zu haben. Sie ahnte nicht, dass sie den Fremden bereits am nächsten Tag wiedersehen würde.

»Sie haben mich nicht angerufen. Böses Mädchen.«

In der Stimme des Mannes lag ein gespielter Vorwurf. Joana nahm ihre Sonnenbrille ab und blieb stehen.

»Wie man sieht, hat das nichts genützt. Sie laufen mir schon wieder über den Weg.«

Der Mann lachte laut auf und zog sie zur Seite. Sein charmantes Lächeln war entwaffnend.

»Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg zum Propheten, oder?«

»Und ich dachte schon, Sie hätten mir heimlich einen Chip eingesetzt. Mit Ortungssystem.«

Der Mann schüttelte den Kopf. Sein Blick war tief.

»So etwas würde ich nie tun, aber ... wenn Sie noch einmal meine Visitenkarte wegwerfen, dann ...«

Sein Gesicht war auf einmal ganz ernst. Joana schluckte. Diese Bestimmtheit war ihr ein wenig unheimlich. Sie setzte ihre Brille wieder auf und wollte ihren Weg fortsetzen, doch der Mann stellte sich ihr in den Weg.

»Bitte.«

Seine Stimme klang auf einmal ganz traurig. Joana war zunehmend irritiert und genervt. Vielleicht wurde sie ihn wirklich am besten wieder los, indem sie sich mit ihm traf und dafür sorgte, dass dieser Abend zu einem der langweiligsten seines Lebens werden würde. Der Mann seufzte und vergrub die Hände tief in den Taschen seines Jacketts.

»Sind Sie noch gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Sie etwas verpassen könnten, wenn Sie mir einen Korb geben?«

Seine großen hellen Augen glitzerten, als wäre er kurz davor, in Tränen auszubrechen. Dann drückte er ihr eine neue Visitenkarte in die Hand.

»Rufen Sie mich an. Bald.«

Ohne ihre Antwort...
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Aimee Laurent arbeitete viele Jahre in der Werbebranche, bevor sie sich in Hamburg als freie Autorin selbständig machte. Inzwischen liegt ihr Lebensmittelpunkt wieder in Berlin, wo sie sich vom Herzschlag der Hauptstadt zu ihren Geschichten inspirieren lässt. Neben »Wilde Obsession« ist von der Autorin außerdem der Kurzroman »Frühlingsstürme« erschienen.