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Psychopathologie

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
346 Seiten
Deutsch
Springer Berlin Heidelbergerschienen am10.05.20072007
Wie erklärt die Neurowissenschaft Bewusstsein? Was passiert im Gehirn z.B. bei Angstzuständen, Antriebslosigkeit oder Bedrücktheit? Psychiatrische Krankheitsbilder sind Merkmalskomplexe, die eine genaue Beobachtung und Wertung benötigen. Hier finden Leser zum ersten Mal die Psychopathologie mit ihren neurowissenschaftlichen Grundlagen umfassend dargestellt. Systematisch und übersichtlich sind alle Symptome beschrieben. Fallbeispiele vertiefen Beobachtung und klinische Erfahrung. Jedem Kapitel folgen Definitionen, klinische Gesichtspunkte und Diagnostik. Mit neurowissenschaftlichen Modellen für jede Merkmalsgruppe und spezielle Aspekte.mehr

Produkt

KlappentextWie erklärt die Neurowissenschaft Bewusstsein? Was passiert im Gehirn z.B. bei Angstzuständen, Antriebslosigkeit oder Bedrücktheit? Psychiatrische Krankheitsbilder sind Merkmalskomplexe, die eine genaue Beobachtung und Wertung benötigen. Hier finden Leser zum ersten Mal die Psychopathologie mit ihren neurowissenschaftlichen Grundlagen umfassend dargestellt. Systematisch und übersichtlich sind alle Symptome beschrieben. Fallbeispiele vertiefen Beobachtung und klinische Erfahrung. Jedem Kapitel folgen Definitionen, klinische Gesichtspunkte und Diagnostik. Mit neurowissenschaftlichen Modellen für jede Merkmalsgruppe und spezielle Aspekte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783540372547
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum10.05.2007
Auflage2007
Seiten346 Seiten
SpracheDeutsch
IllustrationenX, 346 S.
Artikel-Nr.1429865
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Vorwort;5
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Psychopathologie und Neurowissenschaft;11
3.1;Was ist Psychopathologie?;12
3.2;Einführung in die Kapitelstruktur;23
4;Wahrnehmung - neuropsychologische Störungen;29
4.1;Wahrnehmungselemente;30
4.2;Objektwahrnehmung;31
4.3;Klinik;32
4.4;Neurowissenschaft;33
4.5;Psychopathologische Merkmale der Wahrnehmung;38
5;Episodisches Gedächtnis;41
5.1;Einführung;42
5.2;Autobiographisches Gedächtnis;43
5.3;Gedächtnisprozesse;43
5.4;Modalitäten;45
5.5;Methoden;46
5.6;Klinik;46
5.7;Diagnostik;49
5.8;Neurowissenschaft;52
5.9;Psychopathologische Merkmale des episodischen Gedächtnisses;61
6;Aufmerksamkeit;68
6.1;Einführung;69
6.2;Definitionen;70
6.3;Störungen der Aufmerksamkeit, klinische Störungsbilder;75
6.4;Diagnostik;79
6.5;Neurowissenschaft;81
6.6;Psychopathologische Merkmale der Aufmerksamkeit;92
7;Zentrale Motorik;98
7.1;Abgrenzung und Überblick;99
7.2;Hierarchische Ebenen der Spontanmotorik;100
7.3;Klinik der Störung zentraler Motoraktskripte bzw. Aktionsschemata;103
7.4;Diagnostik;104
7.5;Neurowissenschaft;106
7.6;Psychopathologische Merkmale der zentralen Motorik;107
8;Exekutive Funktionen und Arbeitsgedächtnis;110
8.1;Einführung;111
8.2;Störung exekutiver Funktionen und des Arbeitsgedächtnisses;112
8.3;Neurowissenschaft;112
8.4;Neurowissenschaft der komplexen exekutiven Regulation;114
8.5;Psychopathologische Merkmale der exekutiven Kontrolle;114
9;Antrieb, Intentionsbildung - Handlungs- und Bewegungsstörungen;117
9.1;Das Konstrukt des Antriebs;118
9.2;Klinik;122
9.3;Diagnostik;124
9.4;Neurowissenschaft;125
9.5;Psychopathologische Merkmale des Antriebs;131
10;Bewusstsein;146
10.1;Einführung;147
10.2;Definitionen;149
10.3;Klinik;154
10.4;Diagnostik;156
10.5;Neurowissenschaft;158
10.6;Psychopathologische Merkmale des Bewusstseinsbereichs;166
11;Sprache;171
11.1;Einführung;172
11.2;Klinik;175
11.3;Diagnostik;177
11.4;Neurowissenschaft;179
11.5;Psychopathologische Merkmale der Sprache;183
12;Denken;185
12.1;Einführung;186
12.2;Funktionen des Denkens im Alltag;189
12.3;Elemente des Alltagsdenkens;190
12.4;Klinik;192
12.5;Diagnostik;194
12.6;Neurowissenschaft;196
12.7;Psychopathologische Merkmale des Denkens;205
13;Emotion und Affekt;216
13.1;Einführung;217
13.2;Klinik;225
13.3;Diagnostik;226
13.4;Neurowissenschaft;229
13.5;Psychopathologische Merkmale der Emotion und Aff ekte;246
14;Sinnestäuschungen;280
14.1;Einführung;281
14.2;Klinik;284
14.3;Diagnostik;285
14.4;Neurowissenschaft;287
14.5;Psychopathologische Merkmale;295
15;Wahn - inhaltliche Denkstörungen;310
15.1;Einführung;311
15.2;Erscheinungsformen des Wahns;313
15.3;Klinik;317
15.4;Diagnostik;319
15.5;Neurowissenschaftliche Erklärungsansätze;320
15.6;Psychopathologische Merkmale;326
16;Urteilsfähigkeit;333
16.1;Einführung;334
16.2;Störung der Urteilsfähigkeit;335
16.3;Diagnostik der Urteilsfähigkeit;336
16.4;Psychopathologische Merkmale der Urteilsfähigkeit;336
17;Ausblick;341
18;Sachverzeichnis;343
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Leseprobe
Aufmerksamkeit (S: 79-80)

4.1 Einführung -60
4.2 Definitionen -61
4.2.1 Kategoriale Unterscheidungen -62
4.2.2 Dimensionale Merkmale -63
4.2.3 Kontrolle/Faktoren der Aufmerksamkeit -64
4.2.4 Verlauf der Aufmerksamkeit -65
4.3 Störungen der Aufmerksamkeit, klinische Störungsbilder -66
4.3.1 Beispiele gestörter Aufmerksamkeitsfunktionen bei psychiatrischen Krankheitsbildern -66
4.3.2 Störung der Komponenten der Aufmerksamkeit -67
4.3.3 Inhaltliche Aufmerksamkeitsstörungen -69
4.3.4 Aufmerksamkeit und Alter -69
4.3.5 Neglekt -70
4.4 Diagnostik -70
4.5 Neurowissenschaft -72
4.5.1 Vigilanz und Müdigkeit -74
4.5.2 Arousal, Attentiveness -75
4.5.3 Fokussierte Aufmerksamkeit -77
4.6 Psychopathologische Merkmale der Aufmerksamkeit -83
Literatur -87

4.1 Einführung

Die Aufmerksamkeitsfunktionen sind vielfältig. Zunächst soll eine Reihe von Beispielen den weiten Bereich von Phänomenen anschaulich machen, um den es bei der Aufmerksamkeit geht.

Ungerichtete Aufmerksamkeit

Beispiel
Ein Mann döst auf dem Sofa, in seiner Wohnung in den oberen Etagen eines Hochhauses. Plötzlich klingelt es. Er schreckt hoch und drückt den Türöff ner, wobei er durch den »Spion« in der Tür schaut und sieht, dass nicht ein Nachbar vor der Wohnungstür steht. Es kommt off enbar jemand zu ihm mit dem Fahrstuhl hochgefahren. Der Mann ist »hellwach« im Vergleich zum vorigen Zustand auf dem Sofa.

Das Beispiel soll demonstrieren, dass Aufmerksamkeit vor allem auch eng mit Handlungsbereitschaft in der nahen Zukunft zu tun hat. In dieser Form der Aufmerksamkeit ist der Zustand reaktiv ausgelöst. Zuerst kam eine Phase des Schrecks und Alarmzustands und danach eine andauernde Phase aufmerksamer Wachheit. Diese Aufmerksamkeit kann aber noch nicht auf ein Objekt gerichtet sein, das zu sehen oder zu hören ist. Es laufen mentale Suchprozesse ab, in der Art »Wer könnte das sein?«. Bei psychiatrischen Krankheitsbildern wie der paranoiden Störung kommt es zur Veränderung des tonischen und ungerichteten Aufmerksamkeitsniveaus. Es wird eine hohes Aufmerksamkeitsniveau beobachtet, der Patient ist überwach und achtet auf alles in der Umgebung mit gespannter Aufmerksamkeit. Dieser Zustand ist im Kontrast zu wacher aber tiefer Entspannung zu betrachten. Man hat diesen Zustand als hypervigilant bzw. als Zustand gesteigerter Attentiveness bezeichnet.

Gerichtete Aufmerksamkeit

Beispiel
Eine Familie fährt im Auto in mittlerer Geschwindigkeit auf einer Schnellstraße. Das Auto wird von vielen anderen Autos überholt. Der Fahrer bemerkt, dass ein blaues Auto, das ihn gerade überholt hat, ein neuer Typ ist, den er nicht kennt. Er sagt zu seinem Sohn, »schau einmal, dort fährt ein neues Auto, ich versuche einmal es zu überholen«. Er versucht, das blaue Auto unter den vor ihm fahrenden zu fi nden und mit den Augen zu verfolgen und gibt Gas, um es zu erreichen.

In diesem Beispiel ist der Fahrer zwar beim Autofahren allgemein aufmerksam, seine Aufmerksamkeit wird aber beim Betrachten der vorbeifahrenden Autos auf eines besonders ausgerichtet, da es ihm nicht vertraut vorkommt. Er richtet die Aufmerksamkeit darauf. Hier ist die gerichtete Aufmerksamkeit wie im ersten Beispiel reaktiv ausgelöst. Auch die gerichtete Aufmerksamkeit hat mit Handlungsvorbereitung zu tun, allerdings mehr mit der konkreten Handlungskontrolle. Wenn eine Person eine Routinetätigkeit aufmerksam durchführen will, vielleicht weil ihr gerade dabei ein Fehler unterlaufen war, meint dies, dass sie im Gegensatz zur automatischen Durchführung im Alltag nun auf alle Details der Handlung achtet: sowohl die Zielrichtung der Handlungen, die sensomotorischen Rückmeldungen als auch die Schnelligkeit der Ausführung von motorischen Akten.

Verzichtbarkeit des psychopathologischen Symptoms Aufmerksamkeitsstörungen?

Bei einer Intoxikation mit Beruhigungsmitteln oder Alkohol und beim Delir springt eine Veränderung der Aufmerksamkeit ins Auge. Der dazu gerufene Polizist spricht wie jeder Laie in der Beschreibung von Personen mit derartigen Syndromen von gestörter Aufmerksamkeit, auch wenn er nicht defi nieren könnte, was Aufmerksamkeit ist. Jeder Mensch deutet das Hinwenden und Hinsehen eines Menschen als dessen »Aufmerksamsein« auf das, was er dort wahrnehmen könnte. Wenn diese Aufmerksamkeitsbegleitenden Bewegungen nicht nachvollziehbar sind oder ausbleiben, nehmen wir eine Störung der Aufmerksamkeit an. Der Begriff der Aufmerksamkeitsstörung ist aus den angedeuteten Gründen nicht verzichtbar.
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