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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
575 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.10.20091. Auflage
»Der Mann starrte auf das Serum. Das war es, wonach die Menschheit seit Urzeiten gesucht hatte: der wahre Odem Gottes. Es hatte viele Opfer gefordert, um seiner habhaft zu werden. Sie waren es wert gewesen ...« Im Untergrund von New York wird bei Bauarbeiten ein unheimliches Beinhaus entdeckt: Ende des 19. Jahrhunderts hat ein Serienkiller Menschen bei lebendigem Leibe Rückenmark entnommen, um eine Formel für die Verlängerung seines Lebens zu finden. Als nach einer Zeitungsmeldung über den Fund ganz ähnliche Mordtaten geschehen, greift in der Millionenmetropole Panik um sich. Lebt der besessene Wissenschaftler dank seiner Formel noch immer? Formula von Lincoln Child, Douglas Preston: Spannung pur im eBook!

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Der Mann starrte auf das Serum. Das war es, wonach die Menschheit seit Urzeiten gesucht hatte: der wahre Odem Gottes. Es hatte viele Opfer gefordert, um seiner habhaft zu werden. Sie waren es wert gewesen ...« Im Untergrund von New York wird bei Bauarbeiten ein unheimliches Beinhaus entdeckt: Ende des 19. Jahrhunderts hat ein Serienkiller Menschen bei lebendigem Leibe Rückenmark entnommen, um eine Formel für die Verlängerung seines Lebens zu finden. Als nach einer Zeitungsmeldung über den Fund ganz ähnliche Mordtaten geschehen, greift in der Millionenmetropole Panik um sich. Lebt der besessene Wissenschaftler dank seiner Formel noch immer? Formula von Lincoln Child, Douglas Preston: Spannung pur im eBook!

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426557259
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum02.10.2009
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten575 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2613 Kbytes
Artikel-Nr.1433101
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1


Pee-Wee Boxer blickte mit Abscheu auf die Baustelle. Der Polier war ein Großmaul und seine Crew ein zusammengewürfelter Haufen von Stümpern. Der Schlimmste war der Baggerführer, der offenbar keinen blassen Schimmer davon hatte, wie man einen Cat bedient. Vielleicht war er durch die Gewerkschaft zu seinem Job gekommen, oder irgendein guter Freund hatte ihm dazu verholfen. Jedenfalls fuhrwerkte er herum, als säße er zum ersten Mal auf einem Hochleistungs-Queens. Boxer stand mit verschränkten Armen da und beobachtete, wie sich die mächtige Schaufel in den Steinschutt grub, der von den abgerissenen Wohnblocks übrig geblieben war. Sie hob sich, brach die Aufwärtsbewegung jäh ab, startete unter jämmerlichem Jaulen der Hydraulik einen neuen Versuch und schaukelte dann unkontrolliert hin und her. O Gott, wo hatten sie bloß diesen Komiker aufgetrieben?

Er hörte knirschende Schritte hinter sich, drehte sich um und sah den Polier näher kommen, das verschwitzte Gesicht über und über mit Staub beschmiert. »Boxer, hast du ´ne Eintrittskarte für die Show gelöst, oder was?«

Boxer ließ die Muskeln seiner kräftigen Arme spielen und tat, als habe er nichts gehört. Er war der Einzige auf der Baustelle, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hatte, und das genügte den anderen, um ihn schief anzusehen. Ihm war´s egal, er blieb sowieso am liebsten für sich allein.

Er hörte, wie die Baggerschaufel sich ratternd in das massive ehemalige Fundament wühlte. Seitdem es vollständig freigelegt war, sah die Baugrube im hellen Sonnenlicht wie eine frische Wunde aus - ganz oben Asphalt und Zement, darunter Ziegelsteine, Steinschutt und wieder Ziegelsteine, dann erst kam lockeres Erdreich. Damit sie das Fundament des geplanten glasverkleideten Apartmentturms direkt auf den gewachsenen Fels setzen konnten, mussten sie sich tief in den Boden wühlen.

Boxer ließ den Blick über die Baustelle schweifen. Im Hintergrund, an der Lower East Side, leuchteten die wie Kettenglieder aneinander gereihten Wohnhäuser aus rötlichem Ziegelstein im hellen Licht des Nachmittags. Einige waren gerade erst renoviert worden, der Rest sollte in Kürze folgen. Die so genannte Stadtsanierung für soziale Aufsteiger.

»He - Boxer! Bist du taub?«

Boxer spannte wieder die Muskeln und erging sich einen Moment in der Vorstellung, dem Kerl die Faust in das verschwitzte, widerlich rote Gesicht zu pflanzen.

»Nun mach schon, setz deinen Arsch in Bewegung! Hier läuft keine Peepshow ab.«

Der Polier reckte den Kopf, kam aber vorsichtshalber nicht näher. Und daran tat er gut. Boxer musterte die Männer, die Ziegel zu einem Stapel aufschichteten. Jede Wette, dass sie die an irgendeinen überkandidelten Yuppie verscherbeln wollten, der die mit Mörtel bekleckerten Abbruchreste für den letzten Schick hielt und pro Stück locker fünf Dollar hinblätterte. Schließlich setzte er sich betont langsam in Bewegung, um zu demonstrieren, dass er sich von dem Polier nicht herumschubsen ließ.

Irgendwo laute Rufe, der Lärm des Baggers verstummte jäh. Der Cat hatte sich in eine Mauer gewühlt, hinter der ein dunkler, baufällig aussehender Hohlraum lag. Als der Baggerführer aus der Kabine kletterte, stapfte der Polier stirnrunzelnd zu ihm hinüber, dann redeten beide eine Weile aufgeregt aufeinander ein.

»Boxer«, rief der Polier, »du hast doch offenbar nichts zu tun, wie? Na gut, ich hab hier was für dich.«

Boxer änderte seinen Kurs so unauffällig, als wäre er ohnehin Richtung Bagger unterwegs gewesen, dachte aber nicht daran, den Kopf zu heben oder dem Polier gar zu signalisieren, dass er ihn gehört hatte. Den aufgeblasenen Fatzke immer schön links liegen lassen! Knapp vor dem schmächtigen Mann blieb er stehen und starrte demonstrativ auf dessen schmutzige Stiefel. Kleine Füße, kleiner Schwanz.

Schließlich hob er langsam den Kopf.

»Schön, dass du wenigstens Notiz von mir nimmst, Pee-Wee.

Guck dir das mal an!«

Boxer schielte flüchtig zu dem Hohlraum hinüber.

»Gib mir deine Taschenlampe!«

Boxer hakte die gelbe Stablampe aus der Haltelasche und hielt sie dem Polier hin.

Der schaltete sie ein, murmelte mit spöttischer Bewunderung »O Mann, die brennt ja sogar«, und beugte sich weit über den Mauerrand. Ein ausgemachter Volltrottel, dachte Boxer, als der Polier sich auf Zehenspitzen tief über die Mauer beugte. Er murmelte etwas, was aber nicht zu verstehen war, und kam schließlich wieder hoch.

»Sieht aus wie ein unterirdischer Gang.« Er fuhr sich mit dem Handrücken übers Gesicht und verteilte den schmierigen Film aus Schweiß und Staub in die Breite. »Und da unten stinkt´s wie die Beulenpest.«

»Haste irgendwo König Tut gesehen?«, rief jemand.

Alle außer Boxer lachten. Wer, zum Teufel, war König Tut?

»Ich hoffe, verdammt noch mal, dass das nicht so was Archäologisches ist«, knurrte der Polier und wandte sich zu Boxer um. »Pee-Wee, so ´n großer, kräftiger Kerl wie du sollte sich das mal aus der Nähe ansehen.«

Boxer nahm die Stablampe, ignorierte die anderen, die sich neben ihm wie Winzlinge ausnahmen, und stemmte sich durch das Loch, das der Bagger geschlagen hatte. Er kauerte auf der Halde aus zertrümmerten Ziegelsteinen und glitt mit dem Lichtstrahl kreuz und quer durch die unterirdische Höhle. Es schien tatsächlich ein langer, niedriger, an den Seitenwänden und der Decke von bedrohlichen Rissen durchzogener Tunnel zu sein. Sah aus, als würde er jeden Moment einstürzen. Boxer zögerte unschlüssig.

»Gehst du nun rein, oder was?«, drängte von oben die ungeduldige Stimme des Poliers.

Einer der Arbeiter witzelte in weinerlichem Ton: »Davon steht nichts in meinem Gewerkschaftsvertrag!« Die anderen reagierten mit schallendem Gelächter.

Boxer kroch über den Steinschutt weiter in den Stollen.

Der Boden des unterirdischen Gangs war mit zerbrochenen oder zu Schutt zersplitterten Ziegelsteinen bedeckt. Boxer musste sich, von aufgewirbeltem Staub umwölkt, kriechend vorarbeiten, bis er einigermaßen festen Boden unter den Füßen hatte und sich aufrichten konnte. Er leuchtete mit der Stablampe ins Dunkel, aber der Staub, der in der Luft hing, verschluckte den Lichtstrahl schon nach wenigen Metern. Boxer wartete, bis der Dunst sich gesetzt hatte und seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt waren. Er hörte, dass die Männer oben sich lachend unterhielten, was seltsam gedämpft klang, wie aus weiter Ferne.

Er ging ein paar Schritte weiter und schwenkte den Lichtstrahl hin und her. Von der Decke hingen Stalaktiten wie dünne Fäden. Ein Schwall übel riechender Luft schlug ihm entgegen. Tote Ratten, vermutlich.

Der Tunnel schien leer zu sein, nur ein paar Brocken Kohle lagen herum. Links und rechts waren roh mit Ziegeln zugemauerte und oben abgerundete Nischen in die Wände eingelassen, etwa einen Meter breit und anderthalb hoch. An den Stollenwänden glitzerte Wasser, das monotone Tröpfeln erinnerte an gedämpften, eintönigen Chorgesang. Ansonsten herrschte Grabesstille, der unterirdische Gang verschluckte alle Geräusche aus der Welt, die irgendwo über ihm lag.

Boxer wagte noch einen Schritt, den Lichtstrahl der Lampe abwechselnd auf die Wände und die Decke gerichtet. Das Netz aus Rissen schien dichter zu werden, immer wieder rieselte feiner Schutt auf ihn herab, stellenweise vermischt mit größeren Brocken. Er blieb stehen und suchte mit einem mulmigen Gefühl die zugemauerten Nischen ab.

Schließlich ging er vorsichtig auf die nächstgelegene zu. Die Ziegelmauer machte keinen sonderlich Vertrauen erweckenden Eindruck, ein Stein war schon herausgebrochen, die übrigen sahen ebenfalls locker aus. Aber irgendwie ließ ihm die Frage keine Ruhe, was sich wohl dahinter in den Nischen verbergen mochte. Seitengänge? Oder hatte jemand etwas Wertvolles verstecken wollen?

Er richtete die Stablampe auf die Stelle, an der der Stein herausgebrochen war, konnte aber außer nachtschwarzer Dunkelheit nichts ausmachen. Er schob die Hand in das Loch und fing an, den darunter liegenden Stein hin und her zu bewegen. Wie er sich´s gedacht hatte: Der war auch schon locker. Er brach ihn heraus, was prompt eine kleine Staublawine auslöste. Dann nahm er sich den nächsten vor - und noch einen. Der widerliche Gestank wurde stärker, er kam direkt aus dem Loch.

Boxer leuchtete abermals in den Hohlraum. Noch eine Wand, etwa einen Meter hinter der ersten. Er richtete den Lichtstrahl auf den Boden. Da lag irgendetwas, eine Art Porzellanschüssel. Von dem widerlichen Gestank fingen ihm die Augen zu tränen an, er zog sich ein paar Schritte zurück, hin- und hergerissen zwischen Neugier und der vagen Ahnung, dass er sich womöglich einer unbestimmten Gefahr aussetzte. Irgendjemand hatte irgendetwas da drin verborgen, so viel stand fest. Vielleicht etwas Altes, Wertvolles. Warum hätte er sich sonst die Mühe gemacht, eine Mauer hochzuziehen?

Boxer kannte einen, der hatte bei Abbrucharbeiten einen Beutel mit Silberdollars gefunden. Seltene Münzen, ein paar Riesen wert. Der Typ hatte sich von dem Erlös einen nagelneuen Mähtraktor kaufen können. Falls er hier tatsächlich auf etwas Wertvolles stieß - zum Teufel mit den anderen, was es auch war, er würde es für sich behalten.

Er knöpfte den Overall auf, zog das Unterhemd hoch und stülpte es sich über Mund und Nase. Dann steckte er die Stablampe durch das Loch, gab sich einen Ruck und schob Kopf und Schultern hinterher.

Ein paar Sekunden hing er reglos in der Öffnung, wie erstarrt. Dann zuckte sein Kopf unwillkürlich zurück und stieß hart gegen die oberen Ziegel. Die Lampe rutschte ihm aus der Hand, er taumelte rückwärts und holte sich prompt die nächste Schramme, diesmal...
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Autor

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Child lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New Jersey.