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Kalte Asche

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am05.10.20091. Auflage
Asche zu Asche, Staub zu Staub, Leben zu Tod Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendent mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord ... «Die Chemie des Todes» ist der beste Thriller, den ich seit langem gelesen habe. Simon Beckett schreibt atemberaubend gut, sein Stil hat einfach diese gewisse Magie, der man hoffnungslos verfällt.» (Tess Gerritsen)

SIMON BECKETT ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen und wurde für Paramount+ als sechsteilige Serie verfilmt: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung», «Totenfang» und «Die ewigen Toten» waren allesamt Bestseller, ebenso sein atmosphärischer Psychothriller «Der Hof». «Die Verlorenen», der Auftakt einer neuen Thrillerserie um den ehemaligen Polizisten Jonah Colley, stand mehrere Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAsche zu Asche, Staub zu Staub, Leben zu Tod Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendent mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord ... «Die Chemie des Todes» ist der beste Thriller, den ich seit langem gelesen habe. Simon Beckett schreibt atemberaubend gut, sein Stil hat einfach diese gewisse Magie, der man hoffnungslos verfällt.» (Tess Gerritsen)

SIMON BECKETT ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen und wurde für Paramount+ als sechsteilige Serie verfilmt: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung», «Totenfang» und «Die ewigen Toten» waren allesamt Bestseller, ebenso sein atmosphärischer Psychothriller «Der Hof». «Die Verlorenen», der Auftakt einer neuen Thrillerserie um den ehemaligen Polizisten Jonah Colley, stand mehrere Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644200616
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum05.10.2009
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2325 Kbytes
Artikel-Nr.1433539
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Bei entsprechender Temperatur brennt alles. Holz. Kleidung.

Menschen.

Ab 250° Celsius fängt Fleisch Feuer. Die Haut wird schwarz und platzt auf. Die subkutane Fettschicht beginnt zu schmelzen wie Butter in einer heißen Pfanne. Bald darauf brennt der ganze Körper. Von den Armen und Beinen greift das Feuer auf den Rumpf über. Sehnen und Muskelfasern ziehen sich zusammen, sodass die lodernden Gliedmaßen sich bewegen, als wäre noch Leben in ihnen. Zuletzt sind die inneren Organe an der Reihe. In Feuchtigkeit eingehüllt, bleiben sie oft selbst dann noch erhalten, wenn das übrige Gewebe schon zerstört ist.

Die Knochen sind jedoch etwas ganz anderes. Sie halten noch den heißesten Feuern stand. Und selbst wenn die Kohlenstoffe verbrannt sind und das Skelett tot und leblos wie Bimsstein zurückbleibt, behalten die Knochen ihre Form. Sie sind dann allerdings nur noch ein fragiler Schatten ihrer selbst, der leicht zerfällt; die letzte Bastion des Lebens verwandelt sich zu Asche. Ein Prozess, der, von wenigen Abweichungen abgesehen, unweigerlich demselben Muster folgt.

Aber nicht immer.

Die friedliche Stille in dem alten Cottage wird von Schritten durchbrochen. Als die verrottete Tür aufgestoßen wird, quietschen die verrosteten Angeln. Tageslicht fällt hinein und wird dann von der Gestalt verdeckt, die in der Tür erscheint. Der Mann bückt sich, um hineinzuschauen. Der alte Hund an seiner Seite wird unruhig, er hat bereits Witterung aufgenommen. Jetzt hält auch der Mann inne, als würde es ihm widerstreben, über die Schwelle zu treten. Als sich der Hund hineinwagt, ruft der Mann ihn zurück.

«Hierher.»

Gehorsam kehrt der Hund um und schaut den Mann mit seinen vom grauen Star trübe gewordenen Augen an. Das Tier spürt die Unruhe seines Herrn.

«Sitz.»

Nervös beobachtet der Hund, wie der Mann in das verfallene Cottage geht. Feuchter Mief umgibt ihn. Und nun macht sich ein weiterer Geruch bemerkbar. Langsam, beinahe widerwillig, geht der Mann hinüber zu einer niedrigen Tür an der hinteren Wand. Sie ist zugefallen. Er will sie aufdrücken, hält aber erneut inne. Hinter ihm jault der Hund leise auf. Der Mann hört es nicht. Behutsam, als hätte er Angst davor, was er zu sehen bekommen wird, öffnet er die Tür.

Doch zuerst sieht er nichts. Der Raum ist dunkel, das einzige Licht fällt durch ein kleines Fenster. Die Scheibe ist gesprungen und mit Spinnennetzen und jahrzehntealtem Schmutz überzogen. In dem schwachen Licht, das hindurchsickert, verbirgt der Raum seine Geheimnisse noch einige Augenblicke länger. Dann, als sich die Augen des Mannes an die Finsternis gewöhnt haben, werden die Einzelheiten sichtbar.

Und er sieht, was in der Mitte des Raumes liegt.

Ihm stockt der Atem, als hätte er einen Schlag abbekommen. Unwillkürlich weicht er zurück.

«O mein Gott.»

Obwohl leise gesprochen, klingen die Worte in der stillen Enge des Raumes unnatürlich laut. Aus dem ohnehin blassen Gesicht des Mannes scheint nun auch das letzte bisschen Farbe gewichen. Er schaut sich erschrocken um. Aber er ist allein.

Rückwärts verlässt er den Raum, als könne er sich von dem Objekt auf dem Boden nicht abwenden. Erst nachdem er über die Schwelle getreten ist und die verzogene Tür quietschend zufällt, dreht er sich um.

Mit wackligen Schritten geht er nach draußen. Der alte Hund begrüßt ihn, doch der Mann nimmt ihn nicht wahr. Er greift in die Manteltasche und zieht eine Zigarettenschachtel hervor. Seine Hände zittern so, dass er drei Versuche braucht, sein Feuerzeug zu entzünden. Er zieht den Rauch tief in seine Lungen, die Glut knistert rasch auf den Filter zu. Als er die Zigarette aufgeraucht hat, hat sich sein Zittern gelegt.

Er lässt die Kippe ins Gras fallen und tritt sie aus, beugt sich dann hinab und hebt sie auf. Nachdem er sie in die Manteltasche gesteckt hat, holt er tief Luft und geht los, um zu telefonieren.

 

Ich war gerade auf dem Weg zum Glasgower Flughafen, als mich der Anruf erreichte. Es war ein fürchterlicher Februarmorgen, der Himmel war mit grauen Wolken verhangen, und der kalte Wind trieb deprimierenden Nieselregen übers Land. Gegen die Ostküste peitschten Orkanböen, und obwohl sie noch nicht so weit ins Landesinnere gekommen waren, sah es nicht vielversprechend aus.

Ich hoffte nur, dass das Schlimmste erst käme, wenn mein Flugzeug schon gestartet war. Ich befand mich auf dem Rückweg nach London und hatte die vergangene Woche damit zugebracht, eine in den Grampian Highlands gefundene Leiche erst zu bergen und dann zu untersuchen. Es war eine undankbare Aufgabe gewesen. Der Boden des Hochmoores war gefroren und mit Raureif überzogen, es war dort oben zwar atemberaubend schön, aber auch eiskalt gewesen. Bei dem verstümmelten Opfer hatte es sich um eine junge Frau gehandelt, die bislang nicht identifiziert worden war. Es war die zweite derart zugerichtete Leiche in den Grampians gewesen, bei deren Bergung man mich im Lauf der letzten paar Monate um Mithilfe gebeten hatte. Noch war nichts davon an die Presse weitergegeben worden, aber keiner der Ermittlungsbeamten zweifelte daran, dass für beide Taten ein und derselbe Mörder verantwortlich war. Einer, der weitermorden würde, wenn man ihn nicht fasste, und danach sah es im Moment nicht aus. Was die Sache noch schlimmer machte, war - obwohl man es bei der fortgeschrittenen Verwesung nur schwer mit Gewissheit sagen konnte -, dass die Verstümmelungen wahrscheinlich nicht erst nach Todeseintritt zugefügt worden waren.

Alles in allem war es also eine äußerst frustrierende Reise gewesen, und ich freute mich darauf, nach Hause zu kommen. Seit achtzehn Monaten lebte ich in London und arbeitete am Forensischen Institut der Universität. Ich hatte einen befristeten Vertrag, der mir Zugang zu den Laboreinrichtungen verschaffte, bis ich irgendwo eine dauerhafte Anstellung finden würde. In den vergangenen Wochen war ich jedoch wesentlich häufiger draußen an Tatorten gewesen als in meinem Büro. Ich hatte meiner Freundin Jenny gesagt, wir würden nach diesem Auftrag ein wenig Zeit zusammen verbringen können. Das hatte ich ihr zwar schon häufiger versprochen, doch dieses Mal war ich entschlossen, es auch zu halten.

Als mein Telefon klingelte, dachte ich, sie würde anrufen, um sich zu erkundigen, ob ich wirklich auf dem Heimweg war. Doch die Nummer auf dem Display kannte ich nicht. Die Stimme, die sich meldete, klang schroff und humorlos.

«Entschuldigen Sie die Störung, Dr. Hunter. Hier ist Detective Superintendent Graham Wallace vom Polizeipräsidium Inverness. Haben Sie ein paar Minuten Zeit?»

Es war der Ton eines Mannes, der daran gewöhnt war, sich durchzusetzen. Sein harter Dialekt klang eher nach den Mietskasernen Glasgows als nach der weicheren Mundart von Inverness.

«Nur ein paar. Mein Flug geht gleich.»

«Ich weiß. Ich habe gerade mit Detective Inspector Allan Campbell von der Polizei der Grampians gesprochen, und er hat mir gesagt, dass Sie da fertig sind. Gut, dass ich Sie noch erwische.»

Campbell war der Ermittlungsleiter, mit dem ich bei der Bergung der Leiche zusammengearbeitet hatte. Ein anständiger Mann und guter Polizeibeamter, dem es schwerfiel, Arbeit und Freizeit zu trennen.

Was ich verstehen konnte.

Der Taxifahrer konnte jedes Wort mithören, ich dämpfte die Stimme. «Was kann ich für Sie tun?»

«Sie können mir einen Gefallen tun.» Wallace sprach abgehackt, als würde ihn jedes Wort mehr kosten, als er bezahlen wollte. «Haben Sie von dem Zugunglück heute Morgen gehört?»

Hatte ich. Bevor ich abgereist war, lief in den Nachrichten ein Bericht über einen Pendlerzug an der Westküste, der nach dem Zusammenstoß mit einem Minibus entgleist war. Die Fernsehbilder sahen schlimm aus; der Zug lag zerquetscht und verdreht neben den Gleisen. Noch wusste niemand, wie viele Todesopfer es gegeben hatte.

«Jeder verfügbare Mann ist hier, aber im Moment herrscht Chaos», fuhr Wallace fort. «Es besteht die Möglichkeit, dass die Entgleisung kein Unfall war, wir müssen also die gesamte Gegend untersuchen. Wir haben von anderen Polizeistationen Hilfe angefordert, im Moment arbeiten wir auf Hochtouren.»

Ich glaubte zu ahnen, was nun kommen würde. Den Nachrichten zufolge hatten einige Waggons Feuer gefangen, die Opfer mussten also schnell identifiziert werden. Ein forensischer Albtraum. Doch ehe damit begonnen werden konnte, mussten die Leichen geborgen werden, und soviel ich gesehen hatte, würde das noch dauern.

«Ich bin mir nicht sicher, was ich im Moment für Sie tun könnte.»

«Ich rufe nicht wegen des Zugunglücks an», sagte er ungeduldig. «Auf den Äußeren Hebriden ist eine verbrannte Leiche gefunden worden. Auf einer kleinen Insel namens Runa.»

Von dieser Insel hatte ich noch nie gehört, aber das wunderte mich nicht. Ich wusste von den Äußeren Hebriden nur, dass die Inseln einer der abgelegensten Außenposten des Vereinigten Königreiches waren, meilenweit von der nordwestlichen Küste Schottlands entfernt.

«Hinweise auf ein Verbrechen?», fragte ich.

«Hat sich nicht so angehört. Könnte Selbstmord sein, wahrscheinlicher ist allerdings, dass es ein Betrunkener oder Landstreicher war, der zu nah am Lagerfeuer eingeschlafen ist. Die Leiche ist auf einem verlassenen Bauernhof gefunden worden. Ein Mann ist zufällig mit seinem Hund vorbeispaziert und hat uns sofort benachrichtigt. Ein pensionierter Detective Inspector, der jetzt da draußen lebt. Habe früher mit ihm zusammengearbeitet. War mal ein guter Mann.»

Ich fragte mich, ob die Formulierung war mal etwas zu bedeuten hatte. «Was hat er...
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SIMON BECKETT ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen und wurde für Paramount+ als sechsteilige Serie verfilmt: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung», «Totenfang» und «Die ewigen Toten» waren allesamt Bestseller, ebenso sein atmosphärischer Psychothriller «Der Hof». «Die Verlorenen», der Auftakt einer neuen Thrillerserie um den ehemaligen Polizisten Jonah Colley, stand mehrere Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.Andree Hesse wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs bei Celle auf. Bevor er sich an der Filmhochschule in München einschrieb, erlernte er das Sattlerhandwerk. Sein erster Roman erschien 2001. Andree Hesse lebt als freier Autor und Übersetzer in Berlin.