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Raus aus der Schuldenfalle!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am15.02.20101. Auflage
Vier bis fünf Millionen Haushalte sind überschuldet, Tendenz steigend. Die Ursachen sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung, aber auch übersteigerter Konsum. Irgendwann bleiben Rechnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheide ungeöffnet. Die Betroffenen werden immer verzweifelter, schämen sich, ziehen sich zurück. Aber wie entkommt man der Schuldenfalle? Wie geht man mit Banken und anderen Gläubigern um? Kann man Privatinsolvenz anmelden? Und: Was kann man in Zukunft tun, um gar nicht erst in eine finanziell prekäre Lage zu kommen? Peter Zwegat und Liane Scholze beantworten diese und viele andere Fragen zum Thema Schulden, geben praxisnahen Rat und stellen Musterbriefe bereit, die die Leser auf ihrem Weg «Raus aus der Schuldenfalle!» unterstützen.

Peter Zwegat leitet seit zwanzig Jahren eine Schuldnerberatungsstelle in Berlin. Er hält Vorträge an öffentlichen Einrichtungen und bei Firmen. Seit 2007 läuft seine Sendung 'Raus aus den Schulden' mit großem Erfolg auf RTL.
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Produkt

KlappentextVier bis fünf Millionen Haushalte sind überschuldet, Tendenz steigend. Die Ursachen sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung, aber auch übersteigerter Konsum. Irgendwann bleiben Rechnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheide ungeöffnet. Die Betroffenen werden immer verzweifelter, schämen sich, ziehen sich zurück. Aber wie entkommt man der Schuldenfalle? Wie geht man mit Banken und anderen Gläubigern um? Kann man Privatinsolvenz anmelden? Und: Was kann man in Zukunft tun, um gar nicht erst in eine finanziell prekäre Lage zu kommen? Peter Zwegat und Liane Scholze beantworten diese und viele andere Fragen zum Thema Schulden, geben praxisnahen Rat und stellen Musterbriefe bereit, die die Leser auf ihrem Weg «Raus aus der Schuldenfalle!» unterstützen.

Peter Zwegat leitet seit zwanzig Jahren eine Schuldnerberatungsstelle in Berlin. Er hält Vorträge an öffentlichen Einrichtungen und bei Firmen. Seit 2007 läuft seine Sendung 'Raus aus den Schulden' mit großem Erfolg auf RTL.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644417212
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum15.02.2010
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1435365
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Allgemeine Tipps


Wie wir schon im Vorwort erwähnt haben, ist es bisweilen notwendig, Schulden zu machen: Woher bekommt der Zahnarzt seinen Behandlungsstuhl? Wer kann schon sein Haus oder seine Eigentumswohnung bar bezahlen? Wie bezahlen ehemals Liebende die alten und neu entstehenden Kosten nach der Trennung, wo doch die ehemals heiße Liebe jetzt kalt und schal geworden ist und man vielleicht kein vernünftiges Wort mehr miteinander reden kann? Wie kommt der Arbeitslose zu seiner neuen Arbeit, wenn er kein Auto hat und es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, die die Strecke bedienen? Er kauft ein Auto auf Kredit, und flugs sind die Schulden da!

Der Schuldner behauptet: «Wer konnte denn wissen, dass ...?» - häufig eine Schutzbehauptung. Wissen, also voraussehen konnte man die Überschuldung vielfach nicht, aber man hätte den Schaden schon im Vorfeld begrenzen können.

Bleiben wir bei dem Beispiel Autokauf: Hätte es eine billigere Finanzierung gegeben, z. B. bei den Eltern? Oder bei einer anderen Bank? Oft ist der Kredit über die Hausbank eine bessere Finanzierungsvariante als die Autobank, weil man dann bei der Autofirma einen Barzahlungsrabatt heraushandeln kann, der dann letztlich die Kreditkosten senkt.

Musste das gekaufte Auto genau dieses sein, das jetzt vor der Tür steht und die Nachbarn staunen lässt? Hätte mich ein kleineres, gebrauchtes und damit günstigeres Auto nicht auch von A nach B gebracht?

Gehen wir zunächst einmal von der harmlosen Variante aus, der «einfachen» Verschuldung. Schulden verlangen eine regelmäßige Abzahlung, sie schmälern also Ihr Einkommen bzw. müssen als feste Kosten für die gesamte Laufzeit einkalkuliert werden. Je größer der Kredit ist, desto länger fallen diese Ausgaben an. Mal ganz davon abgesehen, dass der Kredit Geld kostet, nämlich Zinsen. Schulden engen Sie also finanziell ein.

Was machen nun die meisten, die einen Kredit aufnehmen? Sie verlassen sich für den Zeitraum des Abbezahlens darauf, dass alles finanziell (und auch sonst) mindestens so gut läuft wie heute oder noch besser wird! In vielen Fällen mag das ja auch so sein, aber oft genug eben auch nicht. Das sind dann diese Fälle, die zuhauf in den Schuldnerberatungsstellen auflaufen. Es darf also nichts schiefgehen!

«Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man schlauer», will uns eine Redensart weismachen. Das mag wohl so sein, aber bis dahin hat es schon ordentlich wehgetan.


Tipp

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, planen Sie immer unvorhergesehene Ereignisse (Ausgaben) mit ein, die Ihnen die Abzahlung erschweren könnten.


Denn: Das Unglück schläft nicht. Gehen wir einmal davon aus, dass ich mich nach der Pleite meiner Firma und baldiger neuer Arbeit nicht in der Gehaltshierarchie wieder hinten anstellen muss. Unterstellen wir weiter, dass Amors Pfeil eine Spitze mit Widerhaken hatte, die nicht leicht abgeschüttelt werden kann. Und selbst wenn wir unterstellen, dass wir eine robuste körperliche Natur aufweisen, die einem kanadischen Holzfäller Ehre machen würde - was aber machen Sie, wenn sonst etwas dazwischenkommt? Wenn die Oma stirbt, deren monatlichen Hunderter Sie fest eingeplant haben? Wenn die Waschmaschine den Geist aufgibt, dem Fernseher durch die eine oder andere schlechte Sendung - meist kurz vor der WM oder EM - die Röhre platzt, der Hund ständig krank ist und der Tierarzt auf der Bezahlung der Rechnung beharrt? Was, wenn der Staubsauger plötzlich mehr Staub aufwirbelt, als er aufsaugt, und der große Rostfresser am Auto nagt? Was ist, wenn die Kinder so nach und nach ins turnschuhpflichtige Alter kommen und adidas schon wieder die Preise erhöht? Wenn Ihre halbwüchsige Tochter sich einen OP-Gutschein für eine Nasenkorrektur wünscht? Und was ist mit dem (Familien-)Urlaub? Sie waren schon so oft in Wanne-Eickel, und das ist auch nicht mehr das, was es einmal war.

Kurzum, die Liste der kleinen unvorhersehbaren Ereignisse ist lang - und ruck, zuck ist der nächste Kredit für die nächste Anschaffung, der nächste und übernächste fällig. Vorausgesetzt, die Bank gewährt überhaupt noch einen. Schon endet das Ganze in einem mittelschweren Finanzchaos. Man versucht, das eine Loch zu stopfen, indem man woanders das nächste aufreißt. Das ist so, als würde man einem wackeligen Kartenhaus immer wieder eine Karte entziehen, um sie an anderer Stelle aufzulegen - bis dann der erste Windstoß kommt ...

Aber wie können Sie es verhindern, in eine solche Situation zu kommen?


Tipp

Widerstehen Sie ab und zu der Werbung!


«Jeder erfüllte Wunsch kriegt sofort zwei Junge», soll der begnadete Zeichner und Karikaturist Wilhelm Busch einst gesagt haben. Und wer versteht sich besser darauf, Wünsche in uns zu wecken, als die Werbung? Werbung ist bunt, spannend, aufregend, exotisch und mitunter witzig. Sie riecht förmlich nach Lust, Laune und Abenteuer. Kaum hat man sich mit einem bestimmten Deo eingesprüht und will in Ruhe in einer gelben Zelle telefonieren, kommen die schönsten Frauen der Umgebung herbeigelaufen und küssen die Glasscheibe der Telefonzelle ab. Schade nur, dass das Gespräch so wichtig war.

Aber Spaß beiseite, ist Werbung nun gut oder schlecht? Beides. Wobei wir hier nicht die Machart der Werbung meinen, sondern, wie man mit ihr umgeht. Werbung ist zunächst einmal ein großer Wirtschaftsfaktor, Werbung informiert. Woher wüsste man sonst, dass es verbesserte Motoren, Sparglühlampen oder Teppichreiniger gibt?

Es mag wohl sein, dass der «Offizier» ein gutes Putzmittel ist, aber ob man beim Putzen dadurch wirklich so beschwingt durch das Haus schwebt und es schon sauber ist, bevor der Mann von der Arbeit kommt? Einerseits könnte das der Beweis sein, dass das bisschen Haushalt doch nicht so schlimm ist - oder andererseits dafür, dass die Werbung vielleicht ein ganz, ganz klein wenig flunkert, damit man sich den Namen des Mittels für den nächsten Einkauf merkt. Und «Offizier», das ist doch etwas Hohes, oder?

Wenn man sich einen Versandhauskatalog nähme und all die Dinge raussuchen würde, die man schön fände und gebrauchen könnte, wäre bei vielen wohl jede zweite Seite angestrichen. Würde man den Katalog ein paar Tage liegenlassen und dann überlegen, ob man die angekreuzten Dinge immer noch braucht, wäre die Überraschung wahrscheinlich groß. Und spätestens, wenn man das, was übrigbleibt, dem Portemonnaie-Inhalt gegenüberstellt, macht sich Ernüchterung breit. Wenn Sie dann allerdings bereits den 24-Stunden-Bestellservice genutzt haben, ist es zu spät.

Damit wir uns nicht missverstehen, das Leben ist kurz, und man ist so lange tot. Wenn Sie eine Eismaschine kaufen wollen, weil Sie deren Bewerbung so toll fanden, tun Sie es. Wenn Sie Hexenpuppen sammeln und eine großartige Anzeige für ein neues Modell gesehen haben, kaufen Sie es. Wenn Sie einen Schokoriegel essen wollen, weil er so viel Kraft verspricht, dass Ihr Auto ohne Benzin den Berg hochkommt, essen Sie ihn. Aber immer nur, wenn Sie das Ganze auch bezahlen können.


Tipp

Prüfen Sie vor größeren Anschaffungen immer, ob Sie sie sich auch wirklich leisten können.


Wir sind uns sicher, viele Mütter von Schreihälsen sind schon zur Löwin geworden, weil die Quengelei im Supermarkt an der Kasse ihnen den letzten Nerv und den vorletzten Euro geraubt hat.

Machen Sie sich also vorher schlau, bevor Sie auf ein für Sie verlockendes Angebot «reinfallen». Fragen Sie sich: Benötige ich das Produkt wirklich? Oder finde ich einfach die Werbung dafür gut? Was unterscheidet das Produkt von ähnlichen Produkten? Welche Stärken und Schwächen hat das Produkt? Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Finde ich das Produkt bei einem anderen Anbieter zu einem günstigeren Preis?

Beachten Sie dabei: Das gleiche Produkt kann woanders billiger sein und durch Verpackung, Transport und Ver-sicherung letztlich fast das Doppelte kosten. Lesen Sie also auch das Kleingedruckte. Und behalten Sie im Auge: Auch viele kleine «Schnäppchenangebote» können sich zu einem großen Betrag summieren. Wir kennen keinen, der sich durch Schnäppchen «reich» gespart hat, eher das Gegenteil - außer die Schnäppchenanbieter natürlich.

 

Damit Sie flexibel reagieren können, wenn sich ein finanzieller Engpass ergibt, sollten Sie darauf achten, keine Verträge mit langen Laufzeiten und langen Kündigungsfristen abzuschließen. Sie kommen aus diesen Verträgen vor Ablauf der Fristvereinbarung nur schwer heraus, es sei denn, es liegen außerordentliche Kündigungsgründe vor, z. B. eine Preisanhebung. Ist dies aber nicht der Fall, müssen Sie die Raten immer weiter bezahlen, obwohl Sie es eigentlich nicht mehr können. Langzeitverträge finden Sie häufig bei Strom-, Gas-, Telefon- und Handyanbietern, Versicherungen, Fitnessstudios oder bei Zeitschriften-Abonnements.


Tipp

Binden Sie sich möglichst nicht an Langzeitverträge und gehen Sie nicht in Vorkasse!


Mehrere Stromanbieter, die im Vergleich als die preisgünstigsten weit vorn stehen, verlangen inzwischen ihr Geld im Voraus. Sollte Ihr Stromverbrauch höher sein, als Sie ihn eingeschätzt und vorab bezahlt haben, müssen Sie einen ordentlichen Betrag nachbezahlen. Meist zum Ende des Jahres, wenn sowieso viele Rechnungen zur Bezahlung anstehen und das Geld knapp ist. Haben Sie jedoch weniger verbraucht als erwartet, ist Ihr Geld erst mal weg. Der schlimmste Fall tritt ein, wenn der Stromanbieter in die Insolvenz geht: Dann ist Ihr Geld gänzlich verloren, und Sie stehen zu Hause im...

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Autor

Peter Zwegat leitet seit zwanzig Jahren eine Schuldnerberatungsstelle in Berlin. Er hält Vorträge an öffentlichen Einrichtungen und bei Firmen. Seit 2007 läuft seine Sendung "Raus aus den Schulden" mit großem Erfolg auf RTL.Liane Scholze ist geschäftsführende Gesellschafterin einer Bildungs- und Beschäftigungseinrichtung und privaten Arbeitsvermittlung. Sie kennt die Sorgen und Nöte Überschuldeter aus dem Effeff.
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