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Der große Basar

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.06.2010
Dunkelheit regiert die Welt. Jede Nacht steigen Dämonen aus dem Boden hervor und bedrohen die Menschen. Keiner wagt es, sich den übermächtigen Kreaturen entgegenzustellen, bis auf Arlen. Der Junge beschließt, nach den alten, längst vergessenen magischen Siegeln zu suchen, mit denen die Dämonen besiegt werden können. Ein Abenteuer, das den Lauf der Welt für immer verändern wird ...

Peter V. Brett, 1973 geboren, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte in Buffalo und entdeckte Rollenspiele, Comics und das Schreiben für sich. Danach arbeitete er zehn Jahre als Lektor für medizinische Fachliteratur, bevor er sich ganz dem Schreiben von fantastischer Literatur widmete. Mit seinen Romanen und Erzählungen aus der Welt von »Das Lied der Dunkelheit« hat er die internationalen Bestsellerlisten gestürmt. Peter V. Brett lebt in Brooklyn, New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDunkelheit regiert die Welt. Jede Nacht steigen Dämonen aus dem Boden hervor und bedrohen die Menschen. Keiner wagt es, sich den übermächtigen Kreaturen entgegenzustellen, bis auf Arlen. Der Junge beschließt, nach den alten, längst vergessenen magischen Siegeln zu suchen, mit denen die Dämonen besiegt werden können. Ein Abenteuer, das den Lauf der Welt für immer verändern wird ...

Peter V. Brett, 1973 geboren, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte in Buffalo und entdeckte Rollenspiele, Comics und das Schreiben für sich. Danach arbeitete er zehn Jahre als Lektor für medizinische Fachliteratur, bevor er sich ganz dem Schreiben von fantastischer Literatur widmete. Mit seinen Romanen und Erzählungen aus der Welt von »Das Lied der Dunkelheit« hat er die internationalen Bestsellerlisten gestürmt. Peter V. Brett lebt in Brooklyn, New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641044886
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum14.06.2010
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse745 Kbytes
Artikel-Nr.1437709
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Brayans Gold

324 NR

Halt still«, knurrte Cob, während er die Rüstung anpasste.

»Ist gar nicht so einfach, wenn einem eine Stahlplatte in den Schenkel drückt«, verteidigte sich Arlen.

Der Morgen war kühl, und erst in einer Stunde würde die Dämmerung einsetzen, aber Arlen schwitzte bereits mächtig in seiner neuen Rüstung - solide Platten aus getriebenem Stahl, die an den Stoßstellen durch Nieten und dünne, ineinander verhakte Ringe zusammengehalten wurden. Darunter trug er eine wattierte, gesteppte Jacke und gepolsterte Hosen, damit die Platten nicht in seine Haut schnitten, doch diese Untergewänder boten nur wenig Schutz, als Cob die Ringe fest anzog.

»Umso wichtiger ist es, dass ich das ganze Zeug richte«, entgegnete Cob. »Je besser die Rüstung sitzt, umso geringer ist das Risiko, dass so etwas passiert, wenn du auf der Straße vor einem Horcling wegrennst. Ein Kurier muss schnell sein.«

»Ich weiß nicht, wie ich auch nur halbwegs flott sein kann, wenn ich in eine Bettdecke gewickelt bin und siebzig Pfund Stahl auf dem Rücken herumschleppe«, murrte Arlen. »Und dieses verdammte Ding ist heiß wie Feuerspucke.«

»Wenn du erst einmal auf den windigen Pfaden unterwegs bist, die zu den Minen des Herzogs führen, wirst du noch froh sein, dass du so warm eingepackt bist«, prophezeite Cob.

Arlen schüttelte den Kopf und hob den schweren Arm, um sich die Platten anzusehen, in die er mit einem winzigen Hammer und Meißel akribisch Siegel eingeritzt hatte. Die Schutzsymbole waren kraftvoll genug, um die meisten Dämonen abzuwehren, doch auch wenn er sich durch die Rüstung gut geschützt fühlte, gleichzeitig kam er sich vor, als sei er in ihr eingesperrt wie in einem Gefängnis.

»Fünfhundert Sonnen«, bedauerte er. So viel hatte der Harnischer ihm für die Rüstung berechnet - und Monate für die Anfertigung gebraucht. Mit so viel Gold war Arlen der zweitreichste Mann in Tibbets Bach, dem Ort, in dem er aufgewachsen war.

»Man spart nicht an Dingen, von denen das eigene Überleben abhängt«, mahnte Cob. Er war ein ehemaliger Kurier und sprach aus Erfahrung. »Wenn es um die Rüstung geht, dann sucht man sich den besten Waffenschmied in der Stadt, bestellt die stärkste, die es gibt, und berappt ohne mit der Wimper zu zucken die Kosten.«

Mit dem Finger stach er auf Arlen ein. »Und versäume nie ...«

»... die Siegel selbst anzubringen«, beendete Arlen den Satz unisono mit seinem Meister und nickte geduldig. »Ich weiß. Das hast du mir schon tausendmal unter die Nase gerieben.«

»Und ich werde es noch zehntausend Mal wiederholen, damit es sich in deinen dicken Schädel einprägt.« Cob hob den schweren Helm auf und stülpte ihn über Arlens Kopf. Die Innenseite war ebenfalls gepolstert, und er saß wie angegossen. Mit den Fingerknöcheln trommelte Cob kräftig gegen das Metall, aber Arlen hörte das Klopfen mehr, als dass er eine Erschütterung spürte.

»Hat Curk dir gesagt, zu welcher Mine es geht?«, erkundigte sich Cob. Als Lehrling durfte Arlen nur für die Gilde reisen, wenn ein lizensierter Meister ihn begleitete. Die Gilde hatte ihn Curk zugeteilt, einem alternden und oftmals betrunkenen Kurier, der im Allgemeinen nur auf kurzen Routen arbeitete.

»Zu Euchors Kohlemine«, antwortete Arlen. »Zwei Übernachtungen im Freien.« Bis jetzt hatte er mit Curk lediglich Tagesreisen unternommen. Dies sollte seine erste Tour werden, auf der sie ihre tragbaren Bannzirkel auslegen mussten, um sich vor den Horclingen zu schützen, wenn sie am Straßenrand ihr Nachtlager aufschlugen.

»Zwei Nächte unter freiem Himmel sind viel für das erste Mal«, gab Cob zu bedenken.

Arlen schnaubte durch die Nase. »Ich bin schon länger nachts draußen gewesen, da war ich erst zwölf.«

»Und bist von diesem Ausflug mit Verletzungen zurückgekommen, die Ragen mit einem ganzen Yard Faden nähen musste, wenn ich mich recht entsinne«, bemerkte Cob. »Plustere dich bloß nicht auf, nur weil du einmal Glück hattest. Jeder Kurier wird dir sagen, dass man nur draußen übernachtet, wenn es gar nicht anders geht, und nicht etwa aus freien Stücken. Diejenigen, die im Dunkeln draußen bleiben wollen, werden über kurz oder lang von den Horclingen geholt.«

Arlen nickte, obwohl es ihm ein bisschen unehrlich vorkam, denn sie beide wussten, dass er den Gefahren der Nacht trotzen wollte. Selbst nach so vielen Jahren hatte er immer noch das Gefühl, etwas beweisen zu müssen. Sich selbst und auch der Nacht.

»Ich möchte gern die hoch gelegenen Minen sehen«, erklärte er wahrheitsgemäß. »Angeblich hat man von dort oben einen Ausblick über die ganze Welt.«

Cob nickte. »Ich will dich nicht belügen, Arlen. Wenn es ein noch schöneres Panorama gibt, dann war es mir nicht vergönnt, es zu sehen. Daneben verblassen selbst die Paläste der Damaji von Krasia.«

»Es heißt, in den höheren Minen gäbe es Schneedämonen«, fuhr Arlen fort. »Ihre Schuppen sind so kalt, dass der Speichel gefriert und splittert, wenn man sie anspuckt.«

Cob gab einen Grunzlaut von sich. »Die dünne Luft da oben verwirrt den Geist. Als Kurier war ich mindestens ein Dutzend Mal bei den Minen, aber ich habe weder einen Schneedämon gesehen noch einen einzigen Bericht gehört, der einer genaueren Prüfung standhielt.«

Arlen zuckte mit den Schultern. »Das bedeutet noch lange nicht, dass es dort keine Schneedämonen gibt. In der Bibliothek habe ich gelesen, dass sie sich in den Gipfelregionen aufhalten, wo der Schnee das ganze Jahr über liegenbleibt.«

»Ich habe dich davor gewarnt, zu sehr der Bibliothek zu vertrauen, Arlen«, erwiderte Cob. »Die meisten dieser Bücher wurden vor der Rückkehr geschrieben, als die Leute glaubten, Dämonen seien nichts weiter als Schauermärchen, die sich jemand mit beduseltem Kopf ausgedacht hat, und jeder, der Lust hatte, steuerte noch seinen Teil Blödsinn dazu bei.«

»Egal, ob Schauermärchen oder nicht, ohne diese Geschichten hätten wir die Siegel niemals wiederentdeckt und die Rückkehr überlebt«, hielt Arlen dagegen. »Es kann doch nicht schaden, wenn ich Ausschau nach Schneedämonen halte, oder?«

»Auf der Hut sein ist immer das Beste«, stimmte Cob zu. »Aber vergiss darüber nicht, auch nach Nachtwölfen und Töpfchen von Elfen Ausschau zu halten.«

Arlen verzog wütend das Gesicht, aber Cobs Lachen wirkte ansteckend, und bald stimmte er ein.

Als der letzte Gurt der Rüstung festgezurrt war, drehte Arlen sich um und betrachtete sich in dem Spiegel aus poliertem Metall, der an einer Wand des Ladens hing. In der neuen Rüstung war er zweifellos eine imposante Erscheinung, doch anstatt schneidig auszusehen, wie er gehofft hatte, glich er eher einem ungeschlachten Metalldämon. Die Ähnlichkeit wurde nur leicht abgemildert, als Cob ihm einen dicken Umhang über die Schultern warf.

»Halte ihn immer fest geschlossen, wenn du durch das Gebirge reitest«, riet ihm der alte Bannzeichner. »Dann spiegelt sich das Licht nicht auf dem Stahl, und der Wind kann nicht durch die Fugen blasen.«

Arlen nickte.

»Und hör auf das, was der Kurier Curk dir sagt«, mahnte Cob. Arlen lächelte ergeben.

»Außer er verzapft etwas, von dem ich dir beigebracht habe, dass es Unsinn ist«, ergänzte Cob. Arlen stieß ein glucksendes Lachen aus.

»Ich verspreche es«, betonte er.

Eine geraume Weile blickten sie einander an, unschlüssig, ob sie sich die Hand geben oder sich umarmen sollten. Schließlich brummelten beide etwas vor sich hin und wandten sich ab; Arlen marschierte zur Tür, Cob zu seiner Werkbank. An der Tür schaute Arlen noch einmal zurück und begegnete wieder Cobs Blick.

»Komm gesund heim«, befahl Cob.

»Ja, Meister«, erwiderte Arlen und trat hinaus in das Licht des frühen Morgengrauens.

Arlen beobachtete den großen Platz vor dem Gildehaus der Kuriere, auf dem Männer mit Händlern stritten und Wagen beluden. Dazwischen bewegten sich Mütter mit Schiefertafeln, die mit Kreide beschrieben waren, um die Transaktionen zu beaufsichtigen und darüber Buch zu führen. Der Ort pulsierte vor Leben und Betriebsamkeit, und das gefiel Arlen.

Er warf einen Blick auf die große Uhr über dem Portal des Gildehauses, deren Zeiger das Jahr, den Monat, den Tag und die Stunde auf die Minute genau angaben. Am Gildehaus einer jeden Freien Stadt gab es noch eine zweite große Uhr, die jedoch war nach dem Almanach des Fürsorgers gestellt und zeigte die Zeiten des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs für die kommende Woche an, die mit Kreide unter dem Zifferblatt festgehalten wurden. Den Kurieren brachte man bei, ihr Leben nach diesen Uhren auszurichten. Pünktlichkeit, oder besser noch eine verfrühte Ankunft, galt als Ehrensache.

Aber Curk kam immer zu spät. Geduld hatte noch nie zu Arlens Tugenden gehört, nun jedoch, da die offene Straße lockte, kam es ihm vor, als würde er eine Ewigkeit warten. Sein Herz hämmerte in der Brust, und seine Muskeln verspannten sich vor Aufregung. Es war Jahre her, dass er zum letzten Mal nicht im Schutz von mit Siegeln befestigten Wänden geschlafen hatte, aber dieses Gefühl war ihm unvergesslich geblieben. Nie hatte die Luft besser geschmeckt als auf der offenen Straße, und noch nie zuvor hatte er sich so lebendig gefühlt. So frei.

Endlich hörte er das schleppende Poltern von Stiefeln, und die Bierfahne verriet ihm, dass Curk eingetrudelt war, noch ehe er sich zu dem Mann umgedreht hatte.

Kurier Curk trug einen Panzer aus Leder, das durch Kochen in...
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Autor

Peter V. Brett, 1973 geboren, studierte Englische Literatur und Kunstgeschichte in Buffalo und entdeckte Rollenspiele, Comics und das Schreiben für sich. Danach arbeitete er zehn Jahre als Lektor für medizinische Fachliteratur, bevor er sich ganz dem Schreiben von fantastischer Literatur widmete. Mit seinen Romanen und Erzählungen aus der Welt von »Das Lied der Dunkelheit« hat er die internationalen Bestsellerlisten gestürmt. Peter V. Brett lebt in Brooklyn, New York.