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Wer weiß, was morgen mit uns ist

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.09.2014
Frisch, spannend, anders - und doch ganz die alte
Brashares
Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt ...

Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.
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Produkt

KlappentextFrisch, spannend, anders - und doch ganz die alte
Brashares
Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt ...

Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641142209
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum22.09.2014
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1043 Kbytes
Artikel-Nr.1444854
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Prolog

23. April 2010
Haverstraw Creek

Sein Vater musste arbeiten und so ging Ethan allein zum Fischen. Normalerweise lief er auf dem Weg durch den Wald zu den engen Biegungen des kleinen Flusses einfach seinem Vater hinterher, während er sich darauf konzentrierte, sich nicht in dem Dornengestrüpp zu verheddern, das auf Höhe seiner Knöchel wucherte. Doch jetzt war er irritiert darüber, wie schlecht er die Strecke kannte, obwohl er sie bereits unzählige Male gegangen war. Nach dem heutigen Tag allerdings würde er sie kennen. So viel stand fest.

Als er endlich am Fluss ankam, war es nicht die ihm bekannte Stelle, aber wenigstens das gleiche Wasser, dachte er. Und der gleiche Fisch. Er setzte seinen Rucksack ab, spießte einen Köder auf den Haken und warf geschickt die Angelleine aus. Er war allein, und deswegen war es nicht wie sonst, denn heute warf er die Leine aus, um einen Fisch zu fangen, und nicht um seinem Vater zu demonstrieren, dass er wusste, wie man das machte.

Er lauschte dem Wasser, behielt seine Angelleine im Auge und sann darüber nach, wie still die Luft war. Nur dort drüben nicht. Weiter flussabwärts sah es so aus, als würde die Luft sich bewegen. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, dann riss er sie weit auf, schloss sie wieder und fragte sich, ob sich damit der merkwürdige Eindruck vertreiben ließ, dass sich die Luft über dem Strom wellenförmig kräuselte. Aber es sah immer noch so aus, ja der Eindruck verstärkte sich sogar - die Luft flirrte und flimmerte so stark, dass er es mit bloßem Auge erkennen konnte.

Er bewegte sich langsam flussabwärts und zog dabei seine Angelleine mit. Während er am Ufer entlangging, konnte er weit über die Flusskrümmung hinaus bis zu einer Fußgängerbrücke in der Ferne sehen. Dort regte sich weder die Luft noch das Laub der Bäume, wohingegen die Luft hier in immer schnellere Bewegung geriet und so unruhig wie aufgewühltes Wasser war. Als er langsam auf die Stelle zuging, nahm die Luft eine eigenartige Konsistenz an. Wieder kniff er die Augen zusammen und beobachtete erstaunt, dass sich das Sonnenlicht um ihn herum farbenprächtig brach. Er ging ein paar Schritte weiter und fühlte, wie die Luft schneller über seine Haut strich, fast als wäre sie eine Flüssigkeit, nur weicher. Er versuchte, sich auf einzelne Lichtkristalle zu konzentrieren, aber alles bewegte sich viel zu schnell.

Als die gewissermaßen flüssige Luft mit dem Flusswasser eins zu werden schien und er in dieses Gemisch hineingezogen wurde, entglitt ihm seine Angelrute. Er wusste nicht mehr, wo oben war und wo unten, wo sich der Himmel befand und wo die Erde, welche Luft er atmen sollte oder wo sein Körper anfing und endete. Merkwürdigerweise verspürte er keinerlei Drang, das alles herauszufinden. Es war, als würde er bei klarem Verstand träumen. Er befand sich in einer ihm völlig unbekannten Welt, doch er wusste, dass er aus diesem Traum erwachen würde.

Er hatte jedes Zeitgefühl verloren, hatte kein Gespür dafür, ob Stunden vergangen waren oder nur wenige Sekunden. Aber irgendwann entließ ihn der Kreisel aus Luft und Fluss auf festen Boden und allmählich rückte alles wieder an seinen Platz. Er hielt die Augen eine Weile geschlossen, und als er sie erneut öffnete, befand sich der Fluss fast wieder in seinem Bett, die Luft war wie eh und je unsichtbar und der Sonnenschein so strahlend wie vorher. Er setzte sich auf, fand langsam sein Orientierungsvermögen wieder, wusste, wo oben und unten war. Der Wirbelsturm hatte eine blank geputzte, funkelnde Aussicht auf die Bäume erschaffen. Und er hatte ein Mädchen hervorgebracht.

Ganz bestimmt war sie Teil seines Traums, denn sie sah gar nicht aus wie ein gewöhnliches Mädchen. Ihre Umrisse waren unscharf. Sie war genau der Typ Mädchen, wie er ihn sich erträumte - ungefähr in seinem Alter, und abgesehen von dunklen, nassen Haarsträhnen, die über ihren Körper fielen, war sie nackt und unglaublich schön, wie eine Seejungfrau oder eine elfenhafte Prinzessin. Und weil sie ja nur in seiner Einbildung existierte, fand er, dass er sie ruhig ungeniert anstarren durfte.

Dabei dämmerte ihm langsam, dass sie ihre Arme um den Körper geschlungen hatte, als wäre ihr kalt und als genierte sie sich. Ihre Beine waren bis zu den Knien verdreckt. Er hörte, dass ihr das Atmen schwerfiel. Je länger er sie anstarrte, desto mehr Details nahm er an ihr wahr und desto schärfer wurden ihre Körperumrisse, und schließlich hatte er den Verdacht, dass sie echt war und dass er sie nicht länger so anglotzen durfte.

Er stand auf und versuchte, nach unten zu schauen. Ein paar scheue Blicke überzeugten ihn, dass sie, obgleich die Luft um sie herum merkwürdig aufgeladen blieb, keine von ihm erträumte Nymphe war, sondern ein zitterndes, dünnes Mädchen mit schmutzigen Füßen und einer merkwürdigen Prellung, die sich an der Innenseite eines Arms ausbreitete.

»Ist alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe?«, fragte er. Es war gar nicht einfach, aus dem Traum zu erwachen. Vielleicht hatte sie der Sturm beim Schwimmen mit sich flussabwärts gezogen. Doch eigentlich war es zum Schwimmen viel zu kalt.

Sie sagte nichts. Er versuchte, seinen Blick auf ihr Gesicht zu konzentrieren. Sie hatte große Augen und hielt die Lippen fest aufeinandergepresst. Er hörte, wie von den Blättern um sie herum Wasser tropfte, plitsch, plitsch, plitsch. Und das Geräusch ihres mühsamen Atmens. Sie schüttelte den Kopf.

»Bist du sicher?«

Sie schüttelte ein weiteres Mal den Kopf. Sie sah aus, als hätte sie Angst, sich zu bewegen.

Sie war echt, aber irgendwie anders als alle anderen, und nicht nur weil sie keine Kleider anhatte. Schön war sie immer noch.

Er öffnete den Reißverschluss seines New-York-Giants-Sweatshirts und hielt es ihr hin, während er ein paar Schritte auf sie zuging. »Möchtest du das?«

Wieder schüttelte sie den Kopf, riskierte aber einen Blick auf die Jacke und dann auf ihn.

Er ging noch weiter auf sie zu. »Im Ernst. Du kannst es behalten, wenn du willst.«

Er hielt das Sweatshirt ganz nah vor sie hin, sie überlegte einen Augenblick, dann schnellte ihr Arm nach vorn und sie griff danach. Jetzt erkannte er, dass der dunkle Fleck an ihrem dürren Arm gar keine Prellung war, sondern schwarze Schrift. Es waren Zahlen, fünf mit einem Filzstift oder etwas Ähnlichem hingekritzelte Zahlen.

Er wandte sich ab, während sie sich das Sweatshirt überstreifte und den Reißverschluss bis zum Kinn hochzog. Sie wich schrittweise vor ihm zurück. Sie musste Schweres durchgemacht hatte, überlegte er.

»Ich hab ein Handy. Möchtest du das benutzen?«

Sie öffnete den Mund, aber es dauerte einen Augenblick, bis sie etwas sagte. »Nein.« Ein Atemzug, zwei Atemzüge. »Danke.«

»Brauchst du Hilfe?«, erkundigte er sich erneut. »Hast du dich verlaufen?«

Sie schaute sich voller Angst um. Wieder öffnete sie den Mund, zögerte jedoch erneut mit der Antwort. »Gibt es hier eine Brücke?«, fragte sie schließlich.

Er wies flussabwärts. »Wenn du in diese Richtung läufst, dann kannst du sie gleich nach der Biegung sehen«, gab er Auskunft. »Soll ich sie dir zeigen?«

»Nein.«

»Bist du sicher?«

»Ganz sicher.« Sie sah aus, als wäre sie sich sicher. Sie warf ihm verstohlen einen Blick zu, als wollte sie ihn damit zwingen, sich nicht zu rühren, und machte sich auf den Weg Richtung Brücke.

Er wollte sie begleiten, tat es aber nicht. Er beobachtete sie, wie sie sich in seinem blauen Giants-Sweatshirt durch die Bäume davonmachte. Inmitten der verschlungenen Äste und knotigen Wurzeln, dem Dreck und den Büschen, die nach ihr griffen, sah sie ganz hilflos aus.

Einmal sah sie ihn über die Schulter kurz an. »Alles in Ordnung«, hörte er sie leise sagen, dann verschwand sie.

Er blieb noch lange am Flussufer, bevor er nach Hause ging. Er suchte nach seiner Angelrute, rechnete aber eigentlich nicht damit, sie wiederzufinden. Er wartete, weil er sehen wollte, ob das Mädchen vielleicht zurückkam, doch auch damit rechnete er nicht wirklich. Und sie kam auch nicht.

Während des Abendessens und bis spät in die Nacht dachte er über das nach, was er gesehen hatte. Schließlich verließ er das Bett, stellte sich ihren dünnen, zitternden Arm vor und schrieb aus dem Gedächtnis die Zahlen nieder: 17514. Er wusste, dass sie irgendwie wichtig waren.

Während der folgenden zweieinhalb Jahre dachte Ethan so oft an jenen Tag zurück, dass seine Erinnerungen unscharf wurden. So oft, dass er sich schon fragte, ob er sich das Ganze nicht eingebildet hatte. Bis zum ersten Tag seines ersten Highschooljahres, als genau dieses Mädchen, diesmal bekleidet, in den Vorbereitungskurs Infinitesimalrechnung hereinspaziert kam und hinter ihm Platz nahm.

18. Mai 2010

Lieber Julius,

morgens schwitzt die Erde. Ehrlich. Hier kann man fast immer nach draußen gehen, genau wie Poppy gesagt hat. Mir gefällt es, im Garten hinter dem Haus im Gras zu liegen und darauf zu warten, dass die Sonne aufgeht. Sogar wenn tagelang schönes Wetter war, ist mein T-Shirt am Rücken nass, als ob die Erde weinen würde.

Mr Robert und Ms Cynthia und ein paar andere sind für die meisten von uns Kindern verantwortlich. Sie versuchen uns beizubringen, wie wir nicht auffallen, und achten darauf, dass wir supervorsichtig sind. Kannst du dich noch an das Gerede über Fernsehen erinnern? Also, wir schauen die ganze Zeit fern, damit wir lernen, wie man sich richtig ausdrückt. Eine Sendung heißt...


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Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.