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faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am11.12.20141. Auflage
'die Welt ist eine Zentrifuge' Ewald Palmetshofer Endlich: Sechs Stücke des wortgewaltigen Dramatikers Ewald Palmetshofer in einem Band! Von ?wohnen. unter glas? bis zu seinem neuesten Theatertext ?die unverheiratete? stellt er 'seine enorme Sprachkraft, sein vielschichtiges, sezierendes und provozierendes Denken unter Beweis' (nachtkritik). Inhalt: ?wohnen. unter glas?, ?hamlet ist tot. keine schwerkraft?, ?faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete?, ?tier. man wird doch bitte unterschicht?, ?räuber.schuldengenital?, ?die unverheiratete?. 'Solche Dialoge (...) hat vor Ewald Palmetshofer noch keiner geschrieben.' (Theater heute)

Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Philosophie/Psychologie auf Lehramt. 2008 wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt und erhielt den Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. ?wohnen. unter glas? wurde für den Nestroy-Preis 2008 in der Kategorie Bester Nachwuchs nominiert. ?hamlet ist tot. keine schwerkraft? und ?faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete? wurden 2008 bzw. 2010 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen (uraufgeführt 2007 bzw. 2009, Schauspielhaus Wien, Regie: Felicitas Brucker). 2010 wurde ?tier. man wird doch bitte unterschicht? am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt (Regie: Simone Blattner). 2011 wurde Palmetshofer mit dem Förderpreis der Stadt Wien in der Sparte Literatur ausgezeichnet. 2012 fand die Uraufführung von ?räuber.schuldengenital? (Regie: Stephan Kimmig) am Wiener Akademietheater statt, wo 2015 auch ?die unverheiratete? uraufgeführt wurde.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext'die Welt ist eine Zentrifuge' Ewald Palmetshofer Endlich: Sechs Stücke des wortgewaltigen Dramatikers Ewald Palmetshofer in einem Band! Von ?wohnen. unter glas? bis zu seinem neuesten Theatertext ?die unverheiratete? stellt er 'seine enorme Sprachkraft, sein vielschichtiges, sezierendes und provozierendes Denken unter Beweis' (nachtkritik). Inhalt: ?wohnen. unter glas?, ?hamlet ist tot. keine schwerkraft?, ?faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete?, ?tier. man wird doch bitte unterschicht?, ?räuber.schuldengenital?, ?die unverheiratete?. 'Solche Dialoge (...) hat vor Ewald Palmetshofer noch keiner geschrieben.' (Theater heute)

Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Philosophie/Psychologie auf Lehramt. 2008 wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt und erhielt den Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. ?wohnen. unter glas? wurde für den Nestroy-Preis 2008 in der Kategorie Bester Nachwuchs nominiert. ?hamlet ist tot. keine schwerkraft? und ?faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete? wurden 2008 bzw. 2010 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen (uraufgeführt 2007 bzw. 2009, Schauspielhaus Wien, Regie: Felicitas Brucker). 2010 wurde ?tier. man wird doch bitte unterschicht? am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt (Regie: Simone Blattner). 2011 wurde Palmetshofer mit dem Förderpreis der Stadt Wien in der Sparte Literatur ausgezeichnet. 2012 fand die Uraufführung von ?räuber.schuldengenital? (Regie: Stephan Kimmig) am Wiener Akademietheater statt, wo 2015 auch ?die unverheiratete? uraufgeführt wurde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104030708
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum11.12.2014
Auflage1. Auflage
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse917 Kbytes
Artikel-Nr.1447135
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


(15)



JEANI


Ja. Der Max is gern allein. Dem macht das nichts. Wirklich. Das Alleinsein, das macht ihm nichts, dem Max. Nein. Gar nicht. Weil der Max. Ich mein, der Max, der war ja immer. Immer. Oder fast. Ich mein fast immer. Und da glaub ich nicht, dass er jetzt. Also, dass der Max jetzt. Ich mein, dass der jetzt wen. Hat der wen, der Max? Ich hab noch gar nicht gefragt, aber sicher nicht, ich mein, der Max. Der is doch gern allein. Der is doch wirklich gern allein. Bevor der irgendwas. Ich mein, Tschuldigung, aber, bevor der Max irgendwas. Ich mein, irgendwas. Ich mein, bevor der irgendwas, da bleibt er lieber allein.


BABSI


Warst du »irgendwas«?, frag ich sie. Warst du »irgendwas«?, Jeani? Ha? »Irgendwas«?, frag ich sie. Weil wenn der Max lieber »nichts« als »irgendwas«. Und damals, da hat der Max. Und das würd dann heißen, dass die Jeani. Dass die »irgendwas«. Die Jeani. Das würd das heißen. Denk ich mir. Warst du »irgendwas«?, frag ich sie. Und dann Stille. Stille. Schweigen. Nichts. Aber die Babsi. Die Babsi. Die hat auch einen. Ja, die hat sich auch entwickelt, die Babsi. Auch einen Schritt gemacht. Und nicht mehr so. Nicht mehr so wie damals. Babsi. Babsilein. Babsilein. Babsilili. Babsichen. Babsilein durchschaut das. Durchschaut das alles. Was die Jeani vom Max. Die Jeani. Weil das ist sicher kein Zufall, dass sie plötzlich auf die Idee kommt. Ganz plötzlich soll die auf die Idee kommen, dass wir drei. Nein, ein Zufall ist das sicher nicht. Dass die Jeani. Den Max. Die will den Max, die Jeani. Nicht so. Nicht so wie man wen will, wenn man. Nein. Nicht so. Und die durchschaut das, die Babsi. Die durchschaut die Jeani. Und wie die Babsi die Jeani durchschaut. Weil die Babsi, die merkt sowas. Die kann auch zwischen den Zeilen, die Babsi. Die durchschaut das. Eine Ahnung hat die Babsi. Einen Verdacht. Einen bösen Verdacht. Böse aber wahr. Sehr wahr sogar. Bestimmt wahr sogar, der Verdacht, der böse. Dass die Jeani. Dass das alles hier. Das alles. Das schöne. Das wunderschöne Hotel und das alles hier. Das ist alles nur. Alles nur, damit die Jeani. Damit die Jeani einmal noch. Noch ein letztes Mal. Einen linken Abschiedsfick will sie. Die Jeani.


JEANI


Ich find das eine tolle Eigenschaft. Ja. Toll. Toll find ich das. Wenn wer sagt: Du, unter einem Level. Unter einem gewissen Level. Unter einer Grenze: Nein. Wenn wer sagt: Nein, unter einer gewissen Grenze. Nicht mit mir. Das ist toll. Wenn´s wer nicht nötig hat und auch allein und einfach bei sich selber und. Toll. Der Max is total intern. Das is er. Intern. Ganz bei sich. Der braucht das alles nicht. Nicht der Max. Der braucht das nicht. Der is frei. Der is intern und frei und schert sich einen Dreck. Einen Dreck schert sich der Max, was man soll und muss und überhaupt. Extern. Was man extern muss und soll und überhaupt. Da schert sich der echt einen Dreck drum, der Max. Intern. Ja. Intern. Sicher. Intern schon. Das schert ihn. Das Interne. Sein eigener Level. Einen Anspruch haben. Einen Anspruch. Intern und eigen und drunter geht nichts und intern mit sich selber konsistent und stimmig. Stimmig. Der Max ist stimmig. Das mag ich so. Wenn mich wer fragt, was ich am Max so mag, dann sag ich: »stimmig.« »Stimmig,« sag ich. Der Max ist stimmig. Intern völlig stimmig mit sich selber und alles. So allein. Und so stimmig allein. Der braucht das gar nicht. Ich glaub, der braucht das nicht. Das Externe braucht der Max nicht. Ich mein, vielleicht. Vielleicht nur ein bisschen. Aber nicht soviel wie die Babsi oder ich. Der Max. Der Max, der kann sein. Der kann bei sich selber sein. Das kann er wirklich gut. Und der kommt auch wirklich gut aus. Der kommt wirklich gut aus mit sich selber und den Dingen und dem Geld. Ich mein, der braucht einfach nicht so viel, und dem ist das auch nicht so wichtig. Ich mein, sicher, für so alltägliche Sachen. Da schon. Aber so insgesamt. Ich mein. Der Max, der legt da nicht soviel Wert drauf. So Accessoires und so. Nein. Nicht der Max. Ist ihm nicht so wichtig. So Accessoires und so. Dabei, ich mein, sicher, so ein Faible. So ein Faible hat er schon, der Max. So ein Faible für die Technik. Also für so technisches Spielzeug. Für so kleine technische Sachen. So was mag er. So technisches Spielzeug. Aber so was kostet halt. So was kostet. Und drum kann sich das der Max auch nicht. Also hin und wieder schon. Aber. Ich mein, so was braucht man ja auch nicht so dringend. Das sind ja dann doch mehr so die Luxus-Sachen. Und »brauchen« kann man das echt nicht nennen. Aber der Max bekommt so was dann immer von seinen Eltern zu Weihnachten. Süß irgendwie. Zu Weihnachten. Süß.


BABSI


Das mit dem Max. Also das mit dem Max und mir. Ich mein. Ja. Das war. Ich mein, wir beide, der Max und ich, haben halt gedacht. Ich mein. Das muss ja nicht immer alles, also muss doch nicht immer alles sexuell oder so. Muss es nicht. Und wir haben uns da einfach. Ich mein, es gibt doch auch wirklich noch was anderes, und nicht immer alles sexuell. Weil zufällig gibt´s da auch noch ein paar andere Bedürfnisse. Zufällig auch noch andere. Andere Bedürfnisse. Und das ist jetzt wirklich ganz ohne Wertung. Also ich würd das nicht als Wertung, wenn ich da jetzt sage, dass das vielleicht. Vielleicht sind das sogar tiefere Bedürfnisse. Also jetzt ohne Wertung, aber vielleicht tiefer. Muss ja nicht immer alles sexuell oder so. Muss ja nicht immer. Und der Max und ich. Ich mein, wer sagt denn, dass das immer alles. Kuscheln. Kann doch auch mal nur Kuscheln sein. Ohne. Ich mein ohne. Nur mit Kuscheln. Sonst ohne. Kuscheln ohne. Also ohne. Geht doch auch. Haben der Max und ich gesagt. Weil man hat doch auch seine Bedürfnisse. Jetzt nicht nur sexuell hat man doch auch seine verdammten Bedürfnisse, dass dich mal wer. Ja verdammt, dass dich mal wer einfach nur so, ganz ohne, dass dich mal wer einfach nur so. Einfach nur so. Und der Max und ich. Wir beide. Der Max und ich voll mit diesem verdammten scheiß Bedürfnis. Und dann haben wir gesagt, wir zwei, der Max und ich, dass wir uns da zusammentun. Zusammentun, so ein Mikrosystem, haben wir uns gedacht, ein Kuschel-Mikrosystem. Tun wir uns zusammen, haben wir uns gesagt, wir zwei. Nur so. Nur so tun wir uns zusammen, ganz ohne, zum Kuscheln, weil jeder sein Bedürfnis hat, mal ganz. Also. Mal ganz. Weil man muss doch auch mal loslassen. Und der Max und ich. Also das Loslassen. Drum so ein System, so ein System im System, so ein Kuschel-Mikrosystem im System, weil die Jeani, die kuschelt ja nicht so gern. Und man kann sich da auf dieser Ebene ja doch einiges geben, ohne dass das immer gleich. Ja. Muss ja nicht immer gleich, verdammt. Bloß kuscheln. Bloß kuscheln, der Max und ich. Bloß so. Ohne irgendwas. Ich mein. Ja. Versteht halt keiner. Versteht keiner, dass wir zwei da einfach bloß so, ganz ohne. Und liegen nur so da. Im Bett, der Max und ich. Kommt spät in der Nacht noch zu mir, der Max, und in mein Bett, und kuscheln wir zwei, kuscheln wir und drücken und halten, und total schön für uns beide, weil wir sonst ja jeder für sich ziemlich, also der Druck ist schon recht groß, und drum so ein bisschen kuscheln, und ich mein damals, da waren wir ja beide doch eher, also psychisch, da waren wir beide. Jedenfalls so ein Kuschel-Mikrosystem im System und ja. Jedenfalls.


JEANI


Ich mein. Das mit der Babsi und dem Max. Ich mein. Naja. Das war ja nur. Also das war ja wirklich. Dabei hätt ich´s ihr wirklich. Also der Babsi. Hätt ihr das wirklich vergönnt, der Babsi, dass das mit ihr und Max. Dass das. Ja. Das hätt ja auch was werden können, das mit der Babsi und. Aber der Max. Ich mein, der Max, der is da einfach anders. Der Max, der is da. Ich glaub, der is da nicht so auf Beziehung und so. Der is total intern der Max.


BABSI


Und dann liegst du neben diesem Typen im Bett, und er seinen Kopf auf deiner Brust, und du fragst dich, was verdammt da jetzt Halten dran sein soll, wenn der Typ immer mit seinem Kopf auf deiner Brust liegt und du vielleicht auch gern mal mit deinem Kopf auf seiner, aber der seinen scheiß Kopf nicht wegbewegt und dein Busen schon ganz wehtut von seinem Arschlochkopf und du dir denkst, okay, vielleicht einfach bisschen streicheln den Kopf, und dann genügt´s ihm und er legt sich verdammt nochmal wieder normal ins Bett und nicht mit dem Kopf auf deinem Busen, und beginnst seinen Kopf zu streicheln, weil das Ganze ist ja schon auch ein Deal, also auf Gegenseitigkeit, und du denkst dir, wenn du ihn streichelst, dann fällt ihm auf, dass jetzt dann langsam er auch mal bei dir. Und drum streichelst du und streichelst du. Und dein Busen tut scheiß weh, und du streichelst und kraulst und herzt und liebkost - verdammtes Scheißwort »liebkosen« - liebkost seinen Kopf an dieser Stelle, wo er in ein paar Jahren eine Glatze haben wird, und »liebkost« wie eine Wahnsinnige, wie verrückt liebkost du den Scheißkopf von diesem Egoschwein. Und das Ganze mit dem Kuscheln, das soll doch für euch beide. So war doch der Plan, dass ihr euch beide gegenseitig was Tolles. Also einfach gegenseitig sich was Tolles tun. Und dir tut der Busen weh und die Hand schon vom Streicheln, und dieses Kuscheln ist der größte verwichste Scheißdreck, und der atmet plötzlich so ruhig, der atmet so ruhig, wie der plötzlich ruhig atmet auf deinem Busen mit seinem Kopf, und dann schläft er. Und seiner Depri-Stimmung geht´s wieder gut, und schläft wie ein Baby und kann nicht abspritzen und kann auch nicht kuscheln. Aber so ist halt der Max, und unser Mikro-Kuschelsystem war leider nicht so eine gute Idee. Weil unter Kuscheln stell ich mir was anderes vor. Echt. Ich mein, bitte. Da stell ich mir wirklich was anderes. Weil...


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Autor

Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Philosophie/Psychologie auf Lehramt. 2008 wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt und erhielt den Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. >wohnen. unter glashamlet ist tot. keine schwerkraftfaust hat hunger und verschluckt sich an einer gretetier. man wird doch bitte unterschichträuber.schuldengenitaldie unverheiratete