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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am08.09.2014
Roger Ackroyds große Liebe Mrs. Ferrars soll ihren ersten Ehemann ermordet haben.  Nun ist sie selber tot, gestorben an einer Überdosis Veronal. War es Selbstmord? Ist sie erpresst worden? In der Zeitung findet Ackroyd einen letzten Hinweis auf die Umstände ihres Todes. Doch bevor er sein Wissen teilen kann, wird er ermordet. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRoger Ackroyds große Liebe Mrs. Ferrars soll ihren ersten Ehemann ermordet haben.  Nun ist sie selber tot, gestorben an einer Überdosis Veronal. War es Selbstmord? Ist sie erpresst worden? In der Zeitung findet Ackroyd einen letzten Hinweis auf die Umstände ihres Todes. Doch bevor er sein Wissen teilen kann, wird er ermordet. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455170191
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum08.09.2014
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1456237
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteFür Punkie, [...]1 Dr. Sheppard am Frühstückstisch2 Ein Who's who von King's Abbot3 Der Mann, der Kürbisse züchtet4 Dinner auf Fernly Park5 Ein Mord6 Der tunesische Dolch7 Der Beruf meines Nachbarn8 Inspector Raglan ist sich seiner Sache sicher9 Der Goldfischteich10 Das Serviermädchen11 Poirot stattet einen Besuch ab12 Um einen Tisch13 Der Gänsekiel14 Mrs Ackroyd15 Geoffrey Raymond16 Ein Mah-Jongg-Abend17 Parker18 Charles Kent19 Flora Ackroyd20 Miss Russell21 Die Zeitungsmeldung22 Ursulas Geschichte23 Poirots kleine Zusammenkunft24 Ralph Patons Geschichte25 Die ganze Wahrheit26 Und nichts als die Wahrheit27 ApologieÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
1 Dr. Sheppard am Frühstückstisch

Mrs Ferrars starb in der Nacht vom 16. auf den 17. September, einem Donnerstag. Ich wurde am Freitag, dem 17., um acht Uhr morgens gerufen. Es war nichts mehr zu machen. Sie war bereits seit mehreren Stunden tot.

Kurz nach neun war ich schon wieder zu Hause. Ich schloss die Tür auf und blieb absichtlich ein Weilchen in der Diele, hängte erst einmal meinen Hut und den Mantel auf, den ich mir in weiser Voraussicht gegen die Frische eines frühen Herbstmorgens übergezogen hatte. Ehrlich gesagt war ich ziemlich aufgewühlt und besorgt. Ich will nicht behaupten, dass ich in dem Augenblick schon die Ereignisse der nächsten Wochen voraussah. Das war beileibe nicht der Fall. Allerdings sagte mir mein Instinkt, dass bewegte Zeiten bevorstünden.

Aus dem Esszimmer zu meiner Linken drangen das Klappern von Teetassen sowie das kurze, trockene Husten meiner Schwester Caroline.

»Bist du es, James?«, rief sie.

Eine überflüssige Frage, denn wer sollte es sonst sein? Offen gestanden war einzig und allein meine Schwester Caroline der Grund dafür, dass ich noch einige Augenblicke in der Diele blieb. Das Motto der Mungos, so lehrt uns Mr Kipling, lautet: »Lauf los und find es raus.« Sollte sich Caroline je ein Wappen zulegen, so würde ich definitiv für einen aufgerichteten Mungo plädieren. Den ersten Teil des Mottos könnte man allerdings getrost weglassen. Caroline findet jede Menge heraus, indem sie ganz gemütlich zu Hause sitzt. Ich weiß nicht, wie sie es anstellt, aber sie schafft es. Ich vermute, das Dienstpersonal und die Lieferanten sind ihr privates Nachrichtenkorps. Wenn sie das Haus verlässt, dann nicht, um sich Informationen zu beschaffen, sondern um sie zu verbreiten. Und auch darin ist sie erstaunlich versiert.

Tatsächlich war es der letztgenannte Charakterzug, der zu meinem jähen Zaudern geführt hatte. Was immer ich Caroline jetzt über Mrs Ferrars' Ableben erzählte, innerhalb von anderthalb Stunden würde es das ganze Dorf wissen. Dabei bin ich von Berufs wegen natürlich auf Diskretion bedacht. Deshalb habe ich mir angewöhnt, meiner Schwester stets sämtliche Informationen so weit wie möglich vorzuenthalten. Meistens findet sie trotzdem alles heraus, doch dann bleibt mir zumindest die moralische Genugtuung zu wissen, dass mich keinerlei Schuld trifft.

Mrs Ferrars' Gatte ist vor gut einem Jahr gestorben, und seitdem behauptet Caroline ständig, seine Frau habe ihn vergiftet, obwohl diese Behauptung jeder Grundlage entbehrt.

Meine gleichbleibende Antwort, Mr Ferrars sei an akuter Gastritis gestorben, wozu sein notorisch übermäßiger Alkoholgenuss einen Gutteil beigetragen habe, überschüttet sie mit Hohn und Spott. Die Symptome einer Magenschleimhautentzündung und einer Arsenvergiftung sind, das gebe ich zu, nicht unähnlich, doch Carolines Beschuldigung beruht auf gänzlich anderen Überlegungen.

»Man braucht sie sich nur anzusehen«, hörte ich sie des öfteren sagen.

Mrs Ferrars stand zwar nicht mehr in der ersten Jugendblüte, war aber dennoch eine äußerst attraktive Frau, deren zugegebenermaßen schlichte Kleider stets sehr gut saßen, aber schließlich kaufen viele Frauen ihre Kleider in Paris, ohne deshalb zwangsläufig gleich ihre Gatten zu vergiften.

Während mir all diese Dinge durch den Kopf gingen und ich noch immer zögernd in der Diele stand, ertönte Carolines Stimme von neuem, diesmal schon etwas ungehaltener:

»Was in aller Welt machst du eigentlich da draußen, James? Weshalb kommst du nicht rein und frühstückst?«

»Ich komme ja schon, meine Gute«, sagte ich schnell. »Ich habe nur meinen Mantel aufgehängt.«

»In der Zeit hättest du ein halbes Dutzend Mäntel aufhängen können.«

Sie hatte völlig recht. Dafür wäre tatsächlich genügend Zeit gewesen.

Ich betrat das Esszimmer, gab Caroline das übliche Küsschen auf die Wange und widmete mich den Eiern mit Speck. Der Speck war bereits ziemlich kalt.

»Du wurdest heute aber schon früh gerufen«, sagte Caroline.

»Ja«, erwiderte ich. »Nach King's Paddock. Zu Mrs Ferrars.«

»Ich weiß«, sagte meine Schwester.

»Woher denn?«

»Annie hat's mir erzählt.«

Annie war unser Hausmädchen. Ein nettes Geschöpf, aber ein unverbesserliches Klatschmaul.

Es entstand eine Pause. Ich beschäftigte mich wieder mit den Eiern und dem Speck. Die Spitze der langen, schmalen Nase meiner Schwester bebte ein wenig, wie immer, wenn sie etwas interessant oder aufregend findet.

»Und?«, fragte sie.

»Eine traurige Angelegenheit. Nichts mehr zu machen. Muss im Schlaf gestorben sein.«

»Ich weiß«, sagte meine Schwester abermals.

Diesmal wurde ich ärgerlich.

»Das kannst du überhaupt nicht wissen«, blaffte ich. »Ich wusste es selbst erst, als ich dort ankam, und ich habe noch keiner Menschenseele davon erzählt. Wenn dieses Mädchen Annie es weiß, muss sie eine Hellseherin sein.«

»Es war nicht Annie, die es mir erzählt hat. Es war der Milchmann. Und der hatte es von der Köchin der Ferrars'.«

Wie gesagt, Caroline hat es nicht nötig, das Haus zu verlassen, um Informationen zu erhalten. Sie sitzt einfach in ihrem Sessel und bekommt sie zugetragen.

Meine Schwester fuhr fort:

»Woran ist sie denn gestorben? An Herzversagen?«

»Das hat dir der Milchmann nicht erzählt?«, fragte ich sarkastisch.

An Caroline ist jedoch jeglicher Sarkasmus verschwendet. Sie nimmt ihn ernst und antwortet dementsprechend.

»Er wusste es nicht«, erklärte sie.

Nun, früher oder später würde Caroline es ohnehin erfahren. Da konnte sie es ebenso gut von mir hören.

»Sie starb an einer Überdosis Veronal. Das nahm sie in letzter Zeit gegen Schlaflosigkeit. Muss wohl zu viel genommen haben.«

»Unsinn«, erwiderte Caroline postwendend. »Das war Absicht. Erzähl mir doch nichts!«

Merkwürdig, wenn jemand ausspricht, was man insgeheim selbst glaubt, aber sich nicht eingestehen möchte, fühlt man sich prompt dazu verleitet, es wütend abzustreiten. Sofort überschüttete ich sie mit einem empörten Wortschwall.

»Jetzt geht das schon wieder los«, sagte ich. »Du quasselst einfach ohne Sinn und Verstand drauflos. Warum in aller Welt sollte Mrs Ferrars Selbstmord verübt haben? Eine relativ junge, wohlhabende und gesunde Witwe, die einfach nur das Leben zu genießen brauchte. Das ist doch absurd.«

»Absolut nicht. Sogar dir dürfte nicht entgangen sein, wie verändert sie in letzter Zeit wirkte. Das fing vor einem halben Jahr an. Sie schien völlig verhärmt. Und du hast selbst gerade zugegeben, dass sie an Schlaflosigkeit litt.«

»Und wie lautet deine Diagnose?«, fragte ich kühl. »Vielleicht eine unglückliche Liebesaffäre?«

Meine Schwester schüttelte den Kopf.

»Reue«, sagte sie mit Verve.

»Reue?«

»Genau. Du wolltest mir ja nie glauben, dass sie ihren Mann vergiftet hat. Jetzt bin ich davon mehr denn je überzeugt.«

»Für mich klingt das nicht sehr logisch«, wandte ich ein. »Wenn eine Frau ein Verbrechen wie einen Mord begangen hat, wäre sie doch wohl sicher auch kaltblütig genug, die Früchte ihrer Tat zu ernten, ohne irgendwelchen sentimentalen Launen wie Reumütigkeit anheimzufallen.«

Caroline schüttelte den Kopf.

»Wahrscheinlich gibt es solche Frauen, aber Mrs Ferrars zählte nicht zu ihnen. Sie war ein einziges Nervenbündel. Ein übermächtiger innerer Drang trieb sie dazu, sich ihres Gatten zu entledigen, denn sie war ein Mensch, der einfach kein Leid ertragen konnte, und es steht außer Frage, dass die Gattin eines Mannes wie Ashley Ferrars einiges zu leiden hatte …«

Ich nickte.

»Und seither ging ihr ihre Tat nicht mehr aus dem Kopf. Ich kann mir nicht helfen, aber sie tut mir wirklich leid.«

Ich glaube nicht, dass Mrs Ferrars Caroline zu Lebzeiten je leidgetan hatte. Doch jetzt, wo sie für immer von uns gegangen ist an einen Ort, wo man Pariser Mode (vermutlich) nicht mehr tragen kann, war Caroline bereit, sanftere Gefühle wie Mitleid und Verständnis zuzulassen.

Ich sagte ihr klipp und klar, dass ihre Hypothese völliger Nonsens sei. Und ich betonte es umso entschiedener, als ich ihr insgeheim zumindest teilweise zustimmte. Aber es geht doch nicht, dass Caroline einfach nur aufgrund irgendwelcher cleveren Vermutungen zur Wahrheit gelangt. So etwas wollte ich nicht noch unterstützen. Dann würde sie nämlich durchs ganze Dorf ziehen und überall ihre Ansichten kundtun, und alle würden denken, sie beruhten auf medizinischen Fakten, die sie von mir hatte. Das Leben ist wirklich anstrengend.

»Unsinn«, gab Caroline auf meine scharfe Kritik zurück. »Du wirst schon sehen. Ich wette zehn zu eins, dass sie einen Brief mit einem umfassenden Geständnis hinterlassen hat.«

»Sie hat überhaupt keinen Brief hinterlassen«, sagte ich schroff, ohne zu merken, in was für eine Situation ich mich mit dieser Bemerkung hineinmanövrierte.

»Oh!«, sagte Caroline. »Du hast dich also tatsächlich danach erkundigt, ja? James, ich glaube, im Grunde deines Herzens denkst du genau dasselbe wie ich. Du alter Gauner.«

»Die Möglichkeit eines Selbstmords muss stets in Erwägung gezogen werden«, erwiderte ich wichtigtuerisch.

»Wird es eine Untersuchung durch den Coroner geben?«

»Kann sein. Kommt darauf an. Wenn ich mich absolut überzeugt davon zeige, dass die Überdosis versehentlich genommen wurde, wird man eventuell auf eine Untersuchung verzichten.«

»Und bist du absolut überzeugt?«, fragte meine Schwester listig.

Ich...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.