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Macht Stahlratte zum Präsidenten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am28.08.2014
Wählt Stahlratte!
Stahlratte hat erst die Erde und dann die gesamte Galaxis gerettet - doch jetzt ist endlich Zeit, die Flitterwochen nachzuholen! Mit seiner Familie macht Jim di Griz Urlaub auf Paraiso-Aqui, einem paradiesischen Planeten, der von einem Diktator regiert wird. Dieser unterdrückt sein Volk mit brutalsten Methoden und lässt sich in manipulierten Wahlen immer wieder aufs Neue im Amt bestätigen - bis die Stahlratte gegen ihn antritt ...

Harry Harrison, 1925 in Stamford, Connecticut geboren, ist einer der großen Meister der Science Fiction. Mit zahllosen Romanen und Erzählungen hat er sich weltweit ein Millionenpublikum erobert, darunter 'New York 1999', der als 'Soylent Green' verfilmt wurde und heute als einer der bedeutendsten Klassiker des Genres gilt. Harry Harrison starb am 15. August 2012 im Alter von 87 Jahren.
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Produkt

KlappentextWählt Stahlratte!
Stahlratte hat erst die Erde und dann die gesamte Galaxis gerettet - doch jetzt ist endlich Zeit, die Flitterwochen nachzuholen! Mit seiner Familie macht Jim di Griz Urlaub auf Paraiso-Aqui, einem paradiesischen Planeten, der von einem Diktator regiert wird. Dieser unterdrückt sein Volk mit brutalsten Methoden und lässt sich in manipulierten Wahlen immer wieder aufs Neue im Amt bestätigen - bis die Stahlratte gegen ihn antritt ...

Harry Harrison, 1925 in Stamford, Connecticut geboren, ist einer der großen Meister der Science Fiction. Mit zahllosen Romanen und Erzählungen hat er sich weltweit ein Millionenpublikum erobert, darunter 'New York 1999', der als 'Soylent Green' verfilmt wurde und heute als einer der bedeutendsten Klassiker des Genres gilt. Harry Harrison starb am 15. August 2012 im Alter von 87 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641126803
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum28.08.2014
SpracheDeutsch
Dateigrösse906 Kbytes
Artikel-Nr.1482568
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
ZWEI

 

Ich bin zwar gut, aber so gut nun auch wieder nicht. Das bloße Gewicht der Übermacht genügte, mich am Boden festzuhalten. Die beiden ersten Angreifer sackten bewusstlos zu Boden, wie auch die nächsten zwei. Doch schon hatte mich jemand in den Schwitzkasten genommen, und während ich mich aus dem Griff zu befreien versuchte, schnappte sich ein anderer Polizist mein Fußgelenk. Und so weiter. Vor Wut brüllend, einem Riesen vergleichbar, der von Ameisen überwältigt wird, fiel ich dem Ansturm zum Opfer. Meine letzte Tat bestand darin, den rechten Arm lange genug freizukämpfen, um das juwelenbesetzte Polizeiabzeichen aus der Tasche zu ziehen und quer durchs Zimmer Angelina vor die Füße zu werfen.

»Hier!«, intonierte ich. »Das hast du dir verdient! Nicht als Souvenir, wie ich vorhatte, sondern als schmückendes Symbol für deine neue, verräterische Allianz mit der Polizei!«

»Nett gesagt!«, rief sie, hob das Ding auf, machte einen Schritt vorwärts und versetzte mir einen hart geschlagenen Uppercut auf die Kinnspitze. »Und das ist dein schmückendes Symbol, weil du deiner Frau misstraust. Lasst das Geschöpf los!«

Die Hände, die mich festhielten, ließen los, und ich sank betäubt zu Boden. Angelinas Kinnhaken haben es in sich. Als die herumwirbelnden Konstellationen verschwunden waren und ich wieder sehen konnte, bekam ich gerade noch mit, wie sie dem Polizisten neben sich das Abzeichen zurückgab.

»Dies ist Captain Kretin«, erklärte sie, »der schon vorhin mit dir sprechen wollte. Bist du nun endlich bereit zuzuhören?«

Ich brummte etwas vor mich hin, das nicht mal ich verstehen konnte, torkelte zum nächsten Stuhl, rieb mir das Kinn und hatte unheimlich Mitleid mit mir selbst.

»Wie ich Ihrer charmanten Frau schon erklärt habe, Mr. diGriz«, legte der Captain los, »bitten wir Sie lediglich um die Mithilfe bei Ermittlungen. Ein Mann ist brutal ermordet worden …«

»Ich war es nicht! Zu der Zeit befand ich mich nicht in der Stadt! Ich will meinen Anwalt sprechen …«

»Jim, Liebling, hör dir doch endlich an, was dieser nette Polizist zu sagen hat!«

Die Art und Weise, wie sie das Liebling betonte, vermittelte mir das Gefühl, Eiswasser liefe durch meine Adern. Ich klappte den Mund zu. Es kann tödliche Folgen haben, meine Angelina zu provozieren.

»Sie haben das missverstanden. Niemand hat Sie im Verdacht. Wir benötigen lediglich Ihre Hilfe bei dem Versuch, diese scheußliche Missetat aufzuklären. Es ist seit hundertunddreizehn Jahren der erste Mord auf Blodgett, wir sind also nicht gerade geübt in solchen Dingen.«

Der Captain zog sein Notizbuch zu Rate und fuhr mit langweilender, monotoner Stimme fort: »Am frühen Nachmittag, gegen 13.00 Uhr, gab es im Zaytoun-Bezirk dieser Stadt, unweit Ihrer Wohnung, einen Aufruhr. Zeugen sagen aus, dass sich drei Männer im Laufschritt vom Schauplatz des Verbrechens entfernten. Die Polizei wurde gerufen und fand das Opfer des Überfalls vor, auf das brutal eingestochen worden war. Der Mann starb, ohne das Bewusstsein wiederzuerlangen. Seine Taschen waren leer, seine Brieftasche fehlte, er besaß keinerlei Ausweis. Während der anschließenden Leichenschau aber wurde ein Stück Papier in seinem Mund gefunden. Das ist es.« Er hielt einen zerknüllten Fetzen empor, und ich griff vorsichtig danach.

In ungelenken Buchstaben stand darauf: EDLSTALRATA.

»Die Person, die das geschrieben hat, steht mit der Rechtschreibung aber auf Kriegsfuß«, brummte ich, noch immer etwas angeschlagen von Angelinas zierlicher, aber durchschlagender Faust.

»Eine bemerkenswerte Beobachtung«, sagte sie, nachdem sie mir über die Schulter geschaut hatte. Ihr Tonfall war alles andere als freundlich. Der Polizist salbaderte weiter:

»Wir vertreten die Theorie, das Opfer habe sich mit Ihnen in Verbindung setzen wollen. Wenn das der Fall ist, dürfte der Mann, als er angegriffen wurde, das Papier in den Mund gesteckt haben, damit die Angreifer es nicht bei ihm fänden. Hier ist sein Bild. Wir würden gern die Identität des Toten feststellen.«

Er reichte mir die Aufnahme. Ich stellte blinzelnd meine Augen scharf und schaute mir die Szene an. Es war deprimierend. Ich weiß, wie Leichen aussehen, so dass mir dieser Aspekt keine Mühe machte. Es war eine gute Holographie in dreidimensionalen Farben, klar und scharf. Immer wieder drehte ich das Gebilde in der Hand - und gab es zurück.

»Das ist ja alles sehr interessant«, bemerkte ich, »aber ich habe diesen Mann wirklich und wahrhaftig noch nie gesehen.«

Die Beamten hätten mir am liebsten nicht geglaubt, doch schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig. Sie waren sichtlich der Überzeugung, dass ich sie anlog - obwohl ich die reine Wahrheit sagte. Nach etlichen weiteren sinnlosen Fragen zog die Ordnungsstreitmacht ab, wobei sie drei Uniformierte mitnahm, die noch nicht wieder zu sich gekommen waren. Ich ging an die Bar, um uns ein starkes Getränk zusammenzumixen, da es nun doch ein ziemlich anstrengender Abend geworden war. Doch als ich mich mit den Gläsern in der Hand umdrehte, entdeckte ich kaum einen Zentimeter von meinem linken Augapfel entfernt die Spitze eines scharfen Küchenmessers.

»Also, was hast du da eben über mich als Verräterin gesagt?«, fragte Angelina mit warm-kalter Stimme - Honig über Eis.

»Meine Liebste!«, japste ich und wich zurück. Das Messer aber bewegte sich mit und veränderte seine Position in Bezug auf mein Auge nicht. Der Schweiß brach mir aus, während ich geschickt zu lügen begann. »Wie kannst du so herzlos sein? So wenig verständnisvoll? Als die Polizei erschien, war ich natürlich sicher, dass sie dich gefangen hatte, dich gezwungen hatte, sie gegen deinen Willen hierherzuführen. Da nannte ich dich eine Verräterin, damit die Beamten denken mussten, du hättest mit der Tat, derer man mich beschuldigen wollte, nichts zu tun. Ich wollte dich damit nur schützen, mein Liebstes!«

»O Jim, ich war ja so grausam zu dir!« Das Messer klapperte zu Boden, und schon legte sie die Arme um mich, und ich jonglierte verzweifelt, damit ich ihr die Drinks nicht über den Rücken goss. Ihre Arme waren kräftig, ihre Umarmung heißblütig, ihre Küsse leidenschaftlich. Und ich kam mir vor wie eine miese Ratte.

»Na, na«, keuchte ich, als wir endlich Luft holen mussten. »Ist doch nur ein Missverständnis. Jetzt wollen wir uns den Drinks widmen und herauszufinden versuchen, was hier eigentlich läuft.«

»Hast du wirklich die Wahrheit gesagt? Du hast den Toten nie vorher gesehen?«

»Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Ich weiß, dass ich damit eine alte Regel gebrochen habe, der Polizei niemals etwas mitzuteilen, das ihr im geringsten weiterhelfen kann. In diesem Fall aber kann es nicht schaden. Der Mann ist mir völlig fremd.«

»Dann wollen wir feststellen, wer er ist.« Sie holte die Holografie hinter dem Sofa hervor, wo sie sie versteckt hatte. »Dies konnte ich dem Captain aus der Tasche klauen, als er ging. Es besteht kein Anlass, die hiesige Polizei in die Angelegenheiten des Spezialkorps hineinzuziehen. Ich setze mich sofort mit dem hiesigen Agenten in Verbindung.«

Natürlich hatte sie recht. Zweifellos besaß diese Affäre Aspekte, die weit über diesen Hinterhofplaneten hinausreichten. Da die Identitätsunterlagen auf dieser Welt unangenehm komplett waren, musste der Mann von auswärts kommen. Und daraus ergab sich die Konsequenz, dass der Fall in die Zuständigkeit der legendären, galaxisweit arbeitenden, professionellen, überlegenen und allesumfassenden Polizeimacht gehörte, die als Spezialkorps bekannt war - deren wichtigstes Mitglied ich bin, wie ich in aller Bescheidenheit hinzufügen darf.

»Zur Identifizierung brauchen wir mehr als das Bild«, sagte ich und gab es Angelina zurück. »Der Agent soll zu uns kommen. In einer Stunde bin ich wieder da und bringe ihm alles, was er für seine Ermittlungen braucht.«

Vor dem Abmarsch schob ich mir ein kleines Werkzeugetui in die Tasche. Das städtische Leichenschauhaus war nicht weit entfernt - daran sehen Sie, wie mies die Gegend wirklich war -; ich brach durch ein rückwärtiges Fenster ein und überwand ohne Zeitverlust drei verschlossene Türen. Ich knacke Schlösser wie andere mit den Fingerknöcheln knacken.

Ich zog die Kühlschublade heraus und besah mir die Leiche. Die vage Hoffnung, dass er mir gekühlt-leibhaftig bekannter vorkommen würde, verflog. Das Rätsel war und blieb ein Rätsel. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ich Haut- und Haarmuster genommen und dem Mann Schmutz unter den Fingernägeln hervorgekratzt hatte. Seine Kleidung war von der Polizei sorgfältig registriert und nummeriert worden. Ich machte sie ausfindig und verschaffte mir ebenfalls Proben. Und weitere Brocken, die ich von den Schuhen kratzte. Danach verschwand ich auf dem Weg, auf dem ich gekommen war - und niemand erfuhr von meinem Erscheinen und Verschwinden. Dieser kleine Einsatz lief so reibungslos, dass ich praktisch gleichzeitig mit dem Spezialkorpsagenten eintraf, der ebenfalls den Toiletteneingang benutzte.

»Schönes Wetter heute, Mr. diGriz«, sagte er und ordnete seine Kleidung.

»Es ist ja immer schön auf Blodgett, Charley. Deshalb hasse ich es hier. Wann geht die nächste Kuriersendung zum Hauptquartier ab?«

»In wenigen Stunden. Die wöchentliche Tasche. Ich überbringe sie persönlich.«

»Bestens. Nehmen Sie diese Behälter mit. Sagen Sie dem Labor, es soll die Muster in jeder denkbaren Richtung untersuchen. Hier ist ein Bild des kürzlich Verstorbenen, von dem die Proben stammen. Verschaffen Sie mir Gen-Tests, Pollentests, Blutgruppenbestimmung, eine...
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Autor

Harry Harrison, 1925 in Stamford, Connecticut geboren, ist einer der großen Meister der Science Fiction. Mit zahllosen Romanen und Erzählungen hat er sich weltweit ein Millionenpublikum erobert, darunter "New York 1999", der als "Soylent Green" verfilmt wurde und heute als einer der bedeutendsten Klassiker des Genres gilt. Harry Harrison starb am 15. August 2012 im Alter von 87 Jahren.