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Teuflischer Sog

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.01.2015
Ein amerikanischer Satellit mit waffenfähigem Plutonium stürzt mitten in den argentinischen Dschungel ab. Juan Cabrillo und das Team der Oregon werden mit höchster Priorität beauftragt, ihn sicherzustellen. Auch ein argentinischer General setzt alles daran, den Satelliten in seine Finger zu kriegen. Doch als Cabrillo und sein Team das Plutonium endlich bergen können, erkennen sie, dass die Verschwörung noch viel weiter reicht. Denn der Satellit wurde abgeschossen - von einem Waffensystem, wie es nur die Chinesen besitzen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
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Produkt

KlappentextEin amerikanischer Satellit mit waffenfähigem Plutonium stürzt mitten in den argentinischen Dschungel ab. Juan Cabrillo und das Team der Oregon werden mit höchster Priorität beauftragt, ihn sicherzustellen. Auch ein argentinischer General setzt alles daran, den Satelliten in seine Finger zu kriegen. Doch als Cabrillo und sein Team das Plutonium endlich bergen können, erkennen sie, dass die Verschwörung noch viel weiter reicht. Denn der Satellit wurde abgeschossen - von einem Waffensystem, wie es nur die Chinesen besitzen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641152024
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum29.01.2015
Reihen-Nr.7
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1799 Kbytes
Artikel-Nr.1543277
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



7. Dezember 1941
Pine Island
Washington State

Ein goldener Schatten sprang über das Dollbord des kleinen Bootes, als dessen Bug auf dem steinigen Strand aufsetzte. Der Golden Retriever platschte ins Wasser und pflügte durch die Wellen, wobei er seinen Schweif wie eine Siegesfahne hochreckte. Als er dann wieder auf trockenem Boden stand, schüttelte er sich, so dass die Wassertropfen aus seinem Fell flogen: wie Diamantsplitter durch die kühle, frische Luft. Dann blickte er zum Boot zurück. Der Hund bellte ein Seemöwenpaar an, das in einiger Entfernung auf dem Strand spazieren ging. Erschrocken ergriffen die Vögel die Flucht. Da ihre Gefährten viel zu langsam folgten, rannte die Rassehündin zu einer Baumgruppe in der Nähe. Ihr Gebell wurde immer leiser, bis es von dem Wald völlig verschluckt wurde, der den größten Teil der etwa zweieinhalb Quadratkilometer großen Insel bedeckte, die ungefähr eine Ruderstunde vor dem Festland lag.

»Amelia«, rief Jimmy Ronish, der jüngste der fünf Brüder im Boot, den Hund.

»Ihr wird schon nichts passieren«, sagte Nick, zog die Ruder ein und nahm die Bootsleine in die Hand. Er war der älteste der Ronish-Jungen.

Vollendet koordinierte er seinen Sprung mit der Brandung und landete auf dem kiesbedeckten Strand, als sich eine Welle zurückzog. Drei lange Schritte später befand er sich oberhalb der Flutlinie aus Strandgut und teilweise getrocknetem Seetang und schlang die Leine um einen Balken Treibholz, der von der Sonne und dem Salzwasser gebleicht und mit zahllosen eingeschnitzten Initialen schraffiert war. Kräftig zerrte er an der Leine, um das vierzehn Fuß lange Boot auf festen Boden zu hieven. Dann band er es fest.

»Beeilt euch«, ermahnte Nick Ronish seine jüngeren Brüder. »In fünf Stunden ist Ebbetiefststand, und wir haben noch eine Menge zu tun.«

Während die Lufttemperatur um diese späte Jahreszeit noch einigermaßen angenehm war, hatte sich der Nordpazifik bereits empfindlich abgekühlt und zwang sie, ihre Ausrüstung im Rhythmus der vom Strand ablaufenden Wellen zu entladen. Eines der schwersten Ausrüstungsteile war ein einhundert Meter langes Hanfseil, das sich Ron und Don, die Zwillinge, gemeinsam auf die Schultern laden mussten, um es bis zum Strand zu schaffen. Jimmy war für den Rucksack mit ihrer Verpflegung zuständig, und da er erst neun Jahre alt war, hatte seine schmächtige Gestalt an dieser Last schwer zu tragen.

Die vier älteren Jungen - Nick, neunzehn Jahre alt, Ron und Don ein Jahr jünger, und Kevin, nur elf Monate nach ihnen geboren - hätten mit ihren schlaffen, flachsblonden Haaren und ihren blassblauen Augen auch Vierlinge sein können. Obwohl sie bereits an der Schwelle zum Mannesalter standen, hatten sie sich die überschäumende Energie ihrer Jugend erhalten. Jimmy hingegen wirkte für sein Alter eher klein, mit dunklem Haar und braunen Augen. Seine Brüder hänselten ihn, indem sie meinten, er sehe wie Mr. Greenfield aus, der Gemüsehändler des Städtchens. Und auch wenn Jimmy nicht genau wusste, was das bedeutete, wusste er doch sofort, dass es ihm nicht gefiel. Er vergötterte seine älteren Brüder und hasste alles, was ihn von ihnen unterschied.

Ihre Familie besaß die kleine Insel vor der Küste - und das schon so lange, wie die Erinnerung ihres Großvaters zurückreichte. Es war ein Ort, an dem jede Generation Jungen - denn seit 1862 hatte die Familie Ronish keinen weiblichen Nachwuchs mehr hervorgebracht - mit Abenteuern ausgefüllte Sommerferien verlebt hatte. Es fiel ihnen leicht, sich vorzustellen, sie wären allesamt Huck Finns und auf dem Mississippi gestrandet - oder Tom Sawyers und damit beschäftigt, das weitläufige Höhlensystem der Insel zu erforschen. Außerdem ging von Pine Island allein schon wegen des Schachts eine ganz besondere Faszination aus.

Mütter hatten ihren Jungen stets verboten, in der Nähe des Schachts zu spielen, seit Abe Ronish, Großonkel des gegenwärtigen Ronish-Nachwuchses, im Jahr 1887 hineingestürzt war und dabei den Tod gefunden hatte. Das Verbot wurde selbstverständlich ignoriert, sobald es ausgesprochen worden war.

Seine eigentliche Anziehungskraft verdankte die Insel aber einer örtlichen Legende, die zu berichten wusste, dass ein gewisser Pierre Devereaux, einer der erfolgreichsten Kaperer, die jemals die Karibik unsicher gemacht hatten, einen Teil seiner Beute auf dieser hoch im Norden liegenden Insel versteckt haben sollte. Und zwar allein aus dem Grund, sein Schiff während einer hartnäckigen Verfolgung durch ein Fregattengeschwader, das ihn um Kap Horn herum und an der süd- und nordamerikanischen Küste entlangjagte, leichter zu machen. Untermauert wurde die Legende durch die Entdeckung einer kleinen Pyramide von Kanonenkugeln in einer der Höhlen der Insel - und außerdem durch die Tatsache, dass der quadratische Schacht mit roh behauenen Holzbalken abgestützt wurde.

Die Kanonenkugeln waren zwar längst verschwunden und wurden mittlerweile als Mythos betrachtet, doch die Existenz der Balkenverschalung rund um das rätselhafte Loch in der steinigen Erde war ja nicht zu leugnen.

»Meine Schuhe sind nass geworden«, beklagte sich Jimmy.

Ungehalten fuhr Nick zu seinem jüngsten Bruder herum und schimpfte: »Verdammt noch mal, Jimmy, ich hab dir doch gesagt, wenn ich dich nur einmal meckern höre, bleibst du beim Boot.«

»Ich hab ja gar nicht gemeckert«, erwiderte der Junge und bemühte sich, nicht wehleidig zu klingen. »Ich hab es doch nur gesagt.« Er schüttelte ein paar Wassertropfen von seinem nassen Fuß, um zu zeigen, dass es ihm nichts ausmachte. Drohend musterte ihn Nick mit eisigem Blick und konzentrierte sich wieder auf ihr Vorhaben.

Pine Island hatte die Umrisse eines Valentinstag-Herzens, das aus dem eisigen Pazifik aufgestiegen war. Der einzige Strandabschnitt befand sich dort, wo sich die beiden oberen Wölbungen trafen. Die restliche Insel war mit Klippen umgürtet, die so uneinnehmbar wie Burgmauern erschienen, oder sie wurde von unter Wasser liegenden Felsen geschützt, die wie Perlen auf einer Schnur aussahen und den Boden auch des stabilsten Bootes aufschlitzen konnten. Nur eine Handvoll Tiere war auf der Insel heimisch, vorwiegend Eichhörnchen und Mäuse, die von Stürmen auf das Eiland verschlagen worden waren, sowie Seevögel, die sich auf den hochgewachsenen Kiefern ausruhten und in den Wellen nach Beute Ausschau hielten.

Eine einzige Straße teilte die Insel. Sie war vor zwanzig Jahren von einer anderen Generation Ronish-Männer mühsam aus dem Wald gehackt worden. Mit benzingetriebenen Pumpen bewaffnet, waren sie der Insel zu Leibe gerückt, um den Schacht trockenzulegen. Allerdings hatten sie schließlich feststellen müssen, dass ihnen kein Erfolg beschieden war. Ganz gleich wie viele Pumpen sie auch betrieben oder wie viel Wasser sie aus der Tiefe zutage förderten, der Schacht lief immer wieder voll. Eine gründliche Suche nach dem unterirdischen Gang, der ihn mit dem Meer verband, führte zu keinem Ergebnis. Man überlegte, in der Nähe des Schachtes einen Kofferdamm um die Öffnung der Bucht aufzuschütten, da man glaubte, dass es logischerweise keinen anderen Zufluss geben konnte. Doch die Männer entschieden, dass sich ein solcher Aufwand nicht lohne.

Nun waren Nick und seine Brüder an der Reihe. Und jener hatte etwas herausgefunden, auf das seine Onkel und sein Vater bislang nicht gekommen waren. Als nämlich Pierre Devereaux den Schacht damals ausgehoben hatte, um dort seinen Schatz zu verstecken, dürfte ihm als einzige Pumpe die von Hand zu bedienende Bilgenpumpe seines Schiffes zur Verfügung gestanden haben. Auf Grund ihrer geringen Leistung hatten die Piraten den Schacht mit ihrer Ausrüstung aber niemals trockenlegen können, wenn nicht einmal drei Zehn-PS-Pumpen es geschafft hatten.

Eine Erklärung für die besonderen Verhältnisse in dem Schacht musste also woanders zu finden sein.

Nick wusste von den Geschichten, die seine Onkel erzählten, dass sie ihren Versuch, in den Schacht vorzudringen, im Hochsommer unternommen hatten. Als er einen alten Almanach zu Rate zog, sah er, dass sich die Männer für ihr Unterfangen eine Periode mit besonders hohem Ebbestand ausgesucht hatten. Er wusste jedoch, dass er und seine Brüder - um einige Aussicht auf Erfolg zu haben - ihren Versuch, den Grund des Schachtes zu erreichen, zu dem gleichen Zeitpunkt im Jahr starten müssten, an dem Devereaux den Schacht gegraben hatte: und zwar wenn die Ebbephasen den niedrigsten Stand hatten. Das würde in diesem Jahr am siebten Dezember um kurz nach zwei Uhr der Fall sein.

Die älteren Brüder hatten ihr Projekt, das Geheimnis des Schachtes zu lüften, bereits seit dem Frühsommer geplant. Indem sie alle möglichen Jobs annahmen, hatten sie genug Geld zusammengekratzt, um eine geeignete Ausrüstung zu kaufen, und zwar als Erstes eine mit Benzin betriebene Zweiwegpumpe, dann das Seil und Grubenhelme mit Batterielampen. Sie hatten mit dem Seil und einem gefüllten Eimer so lange trainiert, bis ihre Arme und Schultern in der Lage gewesen waren, ohne zu ermüden stundenlang arbeiten zu können. Und sie hatten sich sogar Brillen gebastelt, mit denen sie unter Wasser sehen konnten, falls es nötig sein sollte.

Jimmy war eigentlich nur deshalb mitgenommen worden, weil er sie darüber reden gehört und ihnen gedroht hatte, alles ihren Eltern zu erzählen, falls sie ihn nicht mitmachen ließen.

Plötzlich entstand rechts von ihnen ein Tumult. Ein ganzer Schwarm Vögel schwang sich explosionsartig mit heftigem Flattern und lautem Gezwitscher in den blauen Himmel. Amelia, ihre Golden-Retriever-Hündin, kam zwischen den Bäumen hervorgestürmt, bellte...


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Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.