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Nussgipfel und Alpenglück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am08.05.2015Auflage
Die attraktive Floristin Andrea Steinberg steht kurz vorm Burnout: Kurzerhand trennt sie sich von ihrem Freund, kündigt ihren Job und übernimmt ein Chalet in Pontresina. Was für ein Neuanfang! Die Landschaft des Engadins, ein Traumhaus am Hang und endlich mal wieder gesunde Bergluft. Leider gibt es da noch den Hausmeister, der aus seiner Abneigung gegen die Städterin keinen Hehl macht. Doch Andrea ist fasziniert von dem kernigen Julian und will schließlich nicht nur sich selbst beweisen, dass sie zum Landleben geboren ist ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
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Produkt

KlappentextDie attraktive Floristin Andrea Steinberg steht kurz vorm Burnout: Kurzerhand trennt sie sich von ihrem Freund, kündigt ihren Job und übernimmt ein Chalet in Pontresina. Was für ein Neuanfang! Die Landschaft des Engadins, ein Traumhaus am Hang und endlich mal wieder gesunde Bergluft. Leider gibt es da noch den Hausmeister, der aus seiner Abneigung gegen die Städterin keinen Hehl macht. Doch Andrea ist fasziniert von dem kernigen Julian und will schließlich nicht nur sich selbst beweisen, dass sie zum Landleben geboren ist ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843711098
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum08.05.2015
AuflageAuflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2565 Kbytes
Artikel-Nr.1547279
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


»Nach Junkersdorf, bitte.« Andrea schloss die Augen, als das Taxi anfuhr und den Flughafenbereich verließ. Sie war erschöpft und hatte das Gefühl, die letzten zwei Tage wie in einem Film erlebt zu haben. Einem Horrorfilm.

Natürlich hatte Marc sie gleich bei Ellen gesucht. Wie ein Irrer hatte er vor der Wohnung der Freundin getobt. Dann hatte er sich aufs Bitten verlegt und geschworen, Andrea zu lieben, sich zu ändern, nicht mehr ohne sie auszugehen.

Doch sie hatte sich nicht umstimmen lassen.

»Du kannst dir deine Worte sparen. Ich verlasse dich. Endgültig. Schick meine Sachen an Ellens Adresse. Und jetzt geh, sonst rufen wir die Polizei.«

Die Warnung wirkte - er hörte auf, gegen die Tür zu hämmern, und ging, fluchend und wüste Beschimpfungen ausstoßend. Sie hörte nichts mehr von ihm, bis sie im Flieger nach Deutschland saß. Dank einer leichten Beruhigungstablette verschlief sie den größten Teil des Flugs.

Erst als die große Maschine den Landeanflug auf den Airport Köln-Bonn begann, stieß sie der ältere Herr, der neben ihr saß, behutsam an. »Wach werden, junge Frau. Gleich landen wir.«

»Danke.« Sie blinzelte verschlafen, doch als das Flugzeug aufsetzte und sie heimischen Boden unter den Füßen hatte, war sie hellwach.

Und als sie erst die Domtürme von weitem erblickte, schlug ihr Herz rascher.

Zu Hause! Sie war wieder zu Hause!

In diesem Moment wurde ihr erneut bewusst, dass es ihr wirkliches Zuhause nicht mehr gab. Die Wohnung war schon lange wieder vermietet, und sie würde wohl die ersten Tage in einer Pension verbringen müssen.

Aber zunächst würde sie ihre Schulfreundin Christiane treffen!

Noch vom Flughafen in New York aus hatte sie Christiane angerufen und ihr gesagt, dass sie auf dem Weg zurück nach Hause sei.

»Komm auf jeden Fall erst mal zu mir«, hatte die Freundin gesagt. »Dann reden wir - und ich schwöre, dass ich dich wieder aufrichten kann, Drehwürmchen.«

Drehwürmchen ... so hatte Christiane sie als Kind oft genannt, weil Andrea so quirlig war und in der Schule nie stillsitzen konnte. Das hatte sich zum Glück geändert, doch der Spitzname war ihr geblieben.

»Ich ... ich freu mich, dich wiederzusehen.«

»Und ich mich erst! Komm auf jeden Fall gleich vom Flughafen aus zu mir. Ich kann dich leider nicht abholen, muss noch so vieles erledigen. Aber das erzähle ich dir, wenn du da bist.«

Andrea traten Tränen in die Augen, als sie an die Freundin dachte. Sie hatten sich nicht oft geschrieben, nur die obligatorischen Karten zu Weihnachten und zu den Geburtstagen. Aber als sie Christiane anrief und ihr erzählte, dass sie Markus verlassen hatte, war die alte Vertrautheit sofort wieder zu spüren gewesen, sogar über die vielen tausend Kilometer hinweg.

Das Taxi hielt vor der angegebenen Adresse, und noch ehe Andrea ihr Gepäck in Empfang genommen hatte, stürmte Christiane aus der weiß gestrichenen Jugendstilvilla. Das lange blonde Haar war im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden, der jetzt aufgeregt wippte.

»Endlich! Ich warte seit einer Stunde auf dich!« Sie umarmte die Freundin und winkte mit einer Hand dem Fahrer zu. »Bringen Sie bitte alles ins Haus.«

Der Mann nickte. Christiane hatte etwas Bestimmendes an sich, so war es schon immer gewesen. Es gab kaum jemanden, der sich ihr widersetzen konnte.

Sie steckte dem Fahrer einen Schein zu. »Stimmt so. Danke.«

»Aber ...«

Andreas Protest erstickte Christiane in einer weiteren Umarmung. »Lass dich erst mal richtig drücken. Und dann sieh mich an.« Sie schob die Freundin ein Stück von sich. »Schlanker bist du als früher. Beneidenswert. Nur diese Schatten unter den Augen ... also, die wollte ich nicht haben. Aber die vergehen bald wieder, das schwör ich dir.«

Sie redete ununterbrochen. So wie früher, dachte Andrea, und ein warmes Gefühl stieg in ihr auf, als sie der Freundin in den großen Wohnraum folgte. Alles hier war noch so wie vor zehn Jahren. Die breite taubenblaue Ledercouch, der blau-rot-beige gemusterte Perserteppich mit dem runden Medaillon in der Mitte, der breite Kamin an der Stirnseite des Raums, auf dem in Silberrahmen eine ganze Bildergalerie stand.

Als Kind war sie oft hier gewesen, Christianes Eltern waren großzügig und hatten nichts dagegen, dass die Freunde ihrer Tochter bei ihnen ein und aus gingen.

Andrea, die in einer engen Mietwohnung aufgewachsen war, hatte sich hier immer sehr wohl gefühlt - und so war es jetzt auch wieder. Gemütlich war das weitläufige Zimmer, das im Westen in einen Wintergarten überging. Damals, als Christianes Mutter noch gelebt hatte, war der Wintergarten ein blühendes Paradies gewesen. Die Hausherrin züchtete Orchideen und Kamelien. Doch viel zu früh starb sie an einer tückischen Krebserkrankung. Die Mädchen waren damals gerade vierzehn gewesen.

Die Kamelien wurden verschenkt, die Orchideen blühten zwar noch, aber nicht mehr in ihrer einstigen Pracht. Dafür herrschten Grünpflanzen vor, die pflegeleichter waren. Christiane hatte nicht allzu viel übrig für das Gemüse, wie sie es insgeheim nannte.

Ihr Vater, ein bekannter Hotelier, der vier Häuser in ganz Deutschland besaß, verwöhnte seine Tochter nach Strich und Faden, und auch Andrea hatte er ins Herz geschlossen. Er mochte Christianes beste Freundin, die inzwischen ruhig und besonnen geworden war und seinem Gefühl nach einen guten Einfluss auf Christiane ausübte.

Die beiden Freundinnen waren unzertrennlich gewesen. So lange, bis Christiane zum Kunststudium nach Basel ging. Auch Andrea begann gleich nach dem Abitur zu studieren, sie entschied sich für Volkswirtschaft. Doch nach zwei Semestern verunglückten ihre Eltern bei einem Autounfall tödlich, und sie war gezwungen, ihren Lebensunterhalt allein zu bestreiten. Eine Großtante von ihr besaß einen Blumenladen, und hier begann Andrea ihre Ausbildung zur Floristin. Sie hatte ebenso großes Talent wie einen guten Geschmack, und rasch sprach sich das herum. Der Laden florierte und wurde an eine große Kette verkauft. Mit dem Erlös hatte sich Tante Anna in einem Seniorenstift einkaufen können, und Andrea blieb als Geschäftsführerin im Laden.

Sie war zufrieden mit ihrem Leben.

Bis zu dem Tag, an dem Markus ins Geschäft kam.

»Dieser Markus ... ich hab ihn nie leiden können, das weißt du.« Christiane zog die Freundin neben sich auf die Couch. »Ich hab immer geahnt, dass er dich unglücklich machen wird.«

»Du hast ihn doch nur zweimal gesehen!«

»Das hat mir auch gereicht.« Christiane winkte ab. »Aber der Typ ist ja jetzt Vergangenheit. Hier kannst du dich erst mal ausruhen.«

»Ich bin so froh, dass ich für ein paar Tage bei dir bleiben kann. Gleich morgen suche ich mir eine kleine Wohnung, zum Glück hab ich ja ganz gut verdient und komme zunächst mal über die Runden.«

»Gemach, gemach. Du bist mal wieder viel zu schnell in allem, Drehwürmchen. Ich hab da eine viel bessere Idee.« Christiane stand auf. »Aber erst mal essen wir was. Frau Schneider hat was Leckeres für uns vorbereitet.«

»Frau Schneider ... sie ist immer noch bei euch?« Andrea folgte der Freundin in die gemütliche Wohnküche, die auf der entgegengesetzten Seite der breiten Diele lag.

»Klar doch. Ohne sie wären wir aufgeschmissen.« Christiane lachte. »Sie sagt immer, sie hätte bei uns lebenslänglich. Sie passt auf Paps auf, als wären die zwei ein altes Ehepaar.« Sie kicherte. »Er hat Diabetes und Gicht, der arme Paps, und Frau Schneider achtet penibel darauf, dass er seine Diät einhält. Und natürlich nicht zu dick wird.«

»Der Arme!«

»Du sagst es!« Christiane kicherte. »Aber ich weiß, dass er sich hin und wieder im Hotelrestaurant schadlos hält.« Sie zuckte mit den Schultern. »Kann ich aber verstehen. Allzu viel Freude im Leben hat er ja doch nicht mehr. Und mit mir hat er´s auch nicht leicht, der arme Paps.«

»Wieso nicht?«

Christiane schob sich eines der delikaten Lachshäppchen in den Mund. »Ich will einfach nicht heiraten! Und schon gar nicht den Mann, den er für mich ausgeguckt hat, der gute Paps.«

»Und der wäre?«

»Natürlich ein Hotelier!« Christiane schüttelte sich. »Das kommt überhaupt nicht infrage. Ich mag damit nichts zu tun haben. Das muss mein alter Herr endlich einsehen.« Sie zwinkerte Andrea zu. »Ich hab ganz andere Ambitionen. Aber davon erzähl ich dir später. Du willst dich jetzt sicher ausruhen, oder?«

Andrea nickte.

»Das Gästezimmer ist fertig. Paps ist gerade zu einer Messe in Paris, hinterher trifft er sich noch mit einem alten Freund in der Provence. Wir sind also ungestört.« Sie stand auf und zog Andrea hoch. »Komm mit, ich zeig dir dein Zimmer. Dann muss ich noch mal kurz weg.«

Als sie schon auf der Treppe hinauf in den ersten Stock waren, blieb sie noch einmal stehen. »Ach ja ... du, ich muss auch übermorgen weg. Davon aber später.« Sie öffnete eine Tür. »Hier, das Gästezimmer. Gleich dahinter ist ein kleines Bad. Richte dich in Ruhe ein und schlaf ein bisschen. Bis heute Abend!« Sie gab Andrea einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Tschau, Drehwürmchen. Ich bin riesig froh, dass du da bist!«

***

Etwas Feuchtes, Kaltes berührte Andrea am Arm. Sie blinzelte und zuckte zusammen. Neben ihrem Bett stand ein großes schwarzes Ungeheuer, das gerade Anstalten machte, ihr seine Zunge quer übers Gesicht zu ziehen.

»Aus, Benny!« Christianes Stimme klang ungewöhnlich scharf. »Du sollst das nicht tun! So weckt man...

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Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.