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Damals dieser Kuss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2015
Perfekte Sommer- und Ferienlektüre
Heute weiß Anna, dass der Kuss damals in der Neunten eine letzte Chance war - bevor Finn sich aus dem Staub machte, der schlaksige, zu kurz geratene (und unglaublich nette) Junge, in den sie sich heimlich, still und leise verknallt hatte ... sehr heimlich sogar, denn nie im Leben hätte Anna vor ihren Freundinnen zugegeben, dass sie mit einem Nerd geht. Doch nun, vier Jahre später, ist Finn plötzlich zurück in L.A.! Der unbeholfene Streber von einst hat sich zum attraktiven Mädchenschwarm gemausert und macht klar, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Anna versucht, sich einzureden, dass Finn ihr egal ist - ganz im Gegensatz zu ihren BFFs, die plötzlich Feuer und Flamme sind ...

Claire LaZebnik lebt mit ihrem Mann, einem Drehbuchautor, und ihren vier Kindern in Los Angeles. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher in der Belletristik veröffentlicht und schreibt nun auch Bücher für Jugendliche. Nicht so einfach mit der Liebe ist ihr erster Jugendroman, der auf Deutsch erschienen ist.
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Produkt

KlappentextPerfekte Sommer- und Ferienlektüre
Heute weiß Anna, dass der Kuss damals in der Neunten eine letzte Chance war - bevor Finn sich aus dem Staub machte, der schlaksige, zu kurz geratene (und unglaublich nette) Junge, in den sie sich heimlich, still und leise verknallt hatte ... sehr heimlich sogar, denn nie im Leben hätte Anna vor ihren Freundinnen zugegeben, dass sie mit einem Nerd geht. Doch nun, vier Jahre später, ist Finn plötzlich zurück in L.A.! Der unbeholfene Streber von einst hat sich zum attraktiven Mädchenschwarm gemausert und macht klar, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Anna versucht, sich einzureden, dass Finn ihr egal ist - ganz im Gegensatz zu ihren BFFs, die plötzlich Feuer und Flamme sind ...

Claire LaZebnik lebt mit ihrem Mann, einem Drehbuchautor, und ihren vier Kindern in Los Angeles. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher in der Belletristik veröffentlicht und schreibt nun auch Bücher für Jugendliche. Nicht so einfach mit der Liebe ist ihr erster Jugendroman, der auf Deutsch erschienen ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641149932
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum11.05.2015
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse822 Kbytes
Artikel-Nr.1560418
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Prolog

Das erste Jahr auf der Highschool

Manchmal abends, wenn ich ehrlich mit mir bin, kann ich mir eingestehen, dass Finn Westbrook das Beste an meinem neunten Schuljahr war.

Aber es tut weh, an ihn zu denken, deshalb versuche ich nicht allzu oft ehrlich mit mir zu sein.

Das war damals mein erstes Jahr an der Sterling Woods High gewesen, aber ich war mit einer Gruppe von Freunden aus meiner alten Schule dorthin gewechselt, die Umstellung war also nicht total krass. Nur so das übliche Maß an krass.

Ich kam mit einem ganz anständigen Selbstvertrauen dorthin, in meiner alten Schule hatte mir am Ende der Mittelstufe der Laden praktisch gehört. Seite an Seite mit meiner Freundin Lucy war ich nach allen Seiten grüßend durch die achte Klasse gezogen, im Unterricht hatte ich mich oft zu Wort gemeldet und nach Schulschluss war ich meistens noch mit meinen Freundinnen unterwegs gewesen. Ich hatte sowohl am Schuljahrbuch als auch an der Schülerzeitung mitgearbeitet und ein Kunst- und Literaturmagazin ins Leben gerufen, das meiner Englischlehrerin Freudentränen in die Augen trieb.

Zu Hause war mein Leben allerdings weniger großartig. Meine Eltern hatten sich scheiden lassen, als ich in der fünften Klasse war, das war nichts Besonderes, viele meiner Freunde hatten Eltern, die ein, zwei Mal geschieden waren. Doch soweit ich wusste, war ich das einzige Mädchen, deren Mutter das volle Sorgerecht ihrem Ex-Mann überlassen hatte. Und das nicht, weil er darum gekämpft hatte. Sondern weil sie es noch weniger haben wollte als er.

»Ich bin einfach nicht gut als Mutter.« So erklärte sie ihren drei Töchtern die Entscheidung. »Das werdet ihr doch wohl bestätigen können.«

Damit hatte sie recht.

Aber egal, solange Marta unser Kindermädchen war, hatten wir im Grunde so was wie eine Mutter: Sie hatte uns all diese Jahre immer in den Arm genommen und sie hatte Kuchen für uns gebacken, nicht meine Eltern, die beide die Woche über jeden Tag bis lange nach dem Abendessen arbeiteten und sich dann stritten, wer sich jetzt zurückziehen und das Wochenende ohne die Kinder verbringen durfte. (Martas Schwester Rosa löste dieses Problem, indem sie unser Wochenendkindermädchen wurde.)

Ungefähr drei Jahre nachdem meine Mutter ausgezogen war, feierte Dad meinen dreizehnten Geburtstag, indem er mich und meine Schwestern ins Benihana einlud, wo er uns bei gebratenem Reis und sautierten Krabben darüber in Kenntnis setzte, dass er sowohl Marta als auch Rosa gefeuert habe. »Ihr seid jetzt zu alt für Kindermädchen«, sagte er. »Molly hat schon ihren Führerschein, Lizzie kriegt ihren bald und ...« - Kopfbewegung in meine Richtung - »Anna ist alt genug, allein zu Hause zu bleiben. Zeigt das nicht, wie viel Vertrauen ich in meine vernünftigen Mädchen habe?« Er lächelte und fuhr sich mit der Hand durchs volle braune Haar, in dem noch kein Grau zu sehen war.(Später lernte ich das kritischer zu sehen, aber damals war ich stolz darauf gewesen, dass mein Vater nicht grau oder kahl wurde wie viele der anderen Väter).

»So, wer will Eis von grünem Tee?«

Ich schüttelte den Kopf, mir war der Appetit vergangen. Molly ging es genauso. Lizzie sagte, sie wolle Eis, dann rückte sie ihren Hocker dichter an Dad heran und sagte: »Du bist doch alles, was wir brauchen, Daddy.« Und er lächelte zu ihr herunter.

»Und was wird aus Marta und Rosa?«, fragte Molly mit dumpfer Stimme. »Haben sie andere Jobs in Aussicht?«

»Ich höre mich um«, sagte Dad. »Ich helfe ihnen dabei, was zu finden, keine Sorge. Ich habe den beiden ein gutes Zeugnis gegeben und eine sehr großzügige Abfindung, sie werden bestens zurechtkommen.«

Ich glaube, da wurde Molly dann ganz still. Viel geredet hatte sie nie, aber sie hatte immer gern mit Marta und mir zusammengesessen und uns von ihrem Tag erzählt. Nachdem Dad Marta gefeuert hatte, verlor sie kaum noch ein Wort, wenn er in der Nähe war. Er nannte sie »einen typischen maulenden Teenager« und ging lachend darüber hinweg.

Als Marta und Rosa noch für uns arbeiteten, hatten wir drei Mädchen immer mit ihnen zusammen am Tisch gegessen, aber als sie weg waren, fiel das so gut wie ganz weg. Wenn wir Hunger kriegten, machte sich jede von uns selbst was zu essen aus den Sachen, die Dad auf dem Heimweg von der Arbeit besorgte, oder wir bestellten Pizza und aßen sie stückweise vor unseren Computern. Ich verbrachte den größten Teil meiner Zeit zu Hause mit Ohrstöpseln, die mich mit dem Laptop verbanden, und guckte Filme oder skypte mit Freunden. Meine Schwestern machten das genauso, Molly kam aber manchmal mit ihren Hausaufgaben in mein Zimmer, dann saßen wir Seite an Seite, redeten eigentlich nicht, sondern leisteten uns nur Gesellschaft.

Wir waren immer gut miteinander ausgekommen, doch der Altersunterschied zwischen uns war groß, vier Jahre, und wir waren ziemlich verschieden. Ich traf mich gern mit Freundinnen und malte Pferdebilder, und sie war im Grunde eine Einzelgängerin und hörte viel Musik. Dennoch hielten wir zusammen. Lizzie setzte sich manchmal zu uns, doch eigentlich langweilten wir sie. Sie war in jeder Beziehung die Tochter ihres Vaters: Die beiden liebten feines Essen und Sport und Tratsch über andere Leute - und das war´s auch schon. Molly und ich waren eine Enttäuschung für sie, weil wir andere Interessen hatten. Meistens brach die Familie also in zwei Teile. Wenn Dad nicht zu Hause war, besuchte Lizzie Freunde oder verzog sich in ihr Zimmer.

Bis Molly auszog und aufs College ging (und danach dann in den Ferien), fuhr sie mit uns einmal im Monat zu Marta, die wir in ihrer kleinen Wohnung in Glendale besuchten. Die ersten Male war Lizzie noch mitgekommen, dann nicht mehr. Ich machte ihr keine Vorwürfe, Marta und wir hatten uns nicht mehr viel zu sagen, seit sie nicht mehr Teil unseres täglichen Lebens war und für eine andere Familie arbeitete.

Wir mochten sie, weil sie sich um uns gekümmert hatte, und deshalb wollten wir sie weiterhin besuchen, doch das reichte irgendwie nicht, die Besuche hatten immer etwas Gezwungenes.

Mit vierzehn war aus meinem Interesse am Zeichnen eine Art Besessenheit geworden. Ich nahm Unterricht in der Kunstschule in der Nähe und entdeckte, dass ich beim Zeichnen und Malen alles um mich herum vergessen konnte - nun hatte ich etwas zu tun, wenn ich mich langweilte und einsam fühlte - was zu Hause meistens der Fall war, seit Molly aufs College ging.

Molly war in dem Herbst weggegangen, in dem ich auf die Highschool kam. Das hieß, Lizzie war dafür verantwortlich, uns beide zur Schule zu fahren. Am ersten Morgen sagte sie mir, ich müsse hinten sitzen, weil sie ihre Freundin Cameron abholen würde, mit der sie sich unterhalten wolle. Sie würde noch jemanden mit zur Schule nehmen, Namen und Adresse hatte sie im Schülerverzeichnis gefunden - und eine Person mehr im Auto bedeutete, dass wir eine Vierer-Fahrgemeinschaft waren und damit Anspruch auf einen der besten Parkplätze direkt vor der Schule hatten, gleich am Eingang.

Cameron stieg ein und die beiden tratschten und ignorierten mich straßenlang, bis Lizzie vor einem kleinen Haus mit einem struppigen Vorgarten hielt und auf die Hupe drückte. Ein Junge kam aus der Haustür und flitzte mit einem Rucksack über der Schulter den Gartenweg entlang.

Ich dachte mir, das müsse der kleine Bruder des Neuen sein, der auf dem Weg zur Bushaltestelle war, aber der Junge kam zum Auto und machte die Tür auf. Da merkte ich, dass er älter war, als es von Weitem den Anschein gehabt hatte. Wir konnten tatsächlich gleichaltrig sein. Er hatte ein schmales Gesicht mit braunen Augen hinter einer dicken Hornbrille, die dunklen Locken hätten mal einen Haarschnitt vertragen können und die Schultern zog er hoch bis an die Ohren. Mehr als vierzig Kilo brachte er bestimmt nicht auf die Wage.

Er rutschte auf den Platz neben mir, klappte die Autotür zu, stellte sich als Finn Westbrook vor und holte ein Smartphone aus der Tasche. »Hier«, sagte er. »Guck dir das an. Ist das nicht cool?«

Es war ein Foto von der Aurora Borealis über einer verschneiten Landschaft in Norwegen. Beeindruckend und wunderschön, mit grünem Wasser, das Eisschollen umspülte. Er erklärte mir schnell, er habe das Foto nicht gemacht, es gefalle ihm nur. Mir gefiel es auch - und das sagte ich ihm. Er strahlte, das Lächeln ging über sein ganzes schmales Gesicht, und er blätterte in der Fotogalerie seines Handys nach weiteren Schätzen, die er mir zeigen konnte.

Viele Bilder bekam ich daraufhin zu sehen, nicht nur an diesem Tag, sondern an jedem weiteren Morgen danach. Finn liebte die Natur und war fasziniert davon, wie Kameras, Teleskope, Mikroskope und Mars-Rover und Tiefseekameras Dinge abbilden konnten, von deren Existenz wir sonst nie erfahren hätten. Manchmal ließ er mich raten, was ich mir da gerade ansah. Meistens lag ich falsch mit meiner Vermutung. Wenn ich dachte, ich würde die Oberfläche irgendeines Planeten betrachten, war es in Wirklichkeit meistens nur ein verdorrter Landstrich irgendwo in Asien oder so - und immer sagte er dann etwas wie: »Das habe ich zuerst auch gedacht.« Das konnte gar nicht wahr sein, war aber nett.

Und was er in diesen ersten Tagen noch...


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Autor

Claire LaZebnik lebt mit ihrem Mann, einem Drehbuchautor, und ihren vier Kindern in Los Angeles. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher in der Belletristik veröffentlicht und schreibt nun auch Bücher für Jugendliche. Nicht so einfach mit der Liebe ist ihr erster Jugendroman, der auf Deutsch erschienen ist.