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Rendezvous in Paris

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.02.2015
Was passiert nach dem Happy End?
Isla kann ihr Glück kaum fassen: Zu Beginn ihres letzten Schuljahres in Paris sucht Josh tatsächlich ihre Nähe. Innerhalb kürzester Zeit schwebt Isla im siebten Himmel, denn Josh ist alles, wovon sie immer geträumt hat. Aber was passiert eigentlich nach dem Happy End? Als Josh von der Schule fliegt, werden die beiden auf eine harte Probe gestellt ...

Stephanie Perkins, geboren in North Carolina, ist in Arizona aufgewachsen und hat in San Francisco and Atlanta studiert. Sie hat schon immer mit Büchern gearbeitet - erst als Buchhändlerin, dann als Bibliothekarin und jetzt als Autorin. Sie liebt spannende Abenteuer, Mocca Latte, Märchen, laute Musik, Nachmittagsschläfchen und Küssen. »Rendezvous in Paris« ist ihre dritter Jugendroman.
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Produkt

KlappentextWas passiert nach dem Happy End?
Isla kann ihr Glück kaum fassen: Zu Beginn ihres letzten Schuljahres in Paris sucht Josh tatsächlich ihre Nähe. Innerhalb kürzester Zeit schwebt Isla im siebten Himmel, denn Josh ist alles, wovon sie immer geträumt hat. Aber was passiert eigentlich nach dem Happy End? Als Josh von der Schule fliegt, werden die beiden auf eine harte Probe gestellt ...

Stephanie Perkins, geboren in North Carolina, ist in Arizona aufgewachsen und hat in San Francisco and Atlanta studiert. Sie hat schon immer mit Büchern gearbeitet - erst als Buchhändlerin, dann als Bibliothekarin und jetzt als Autorin. Sie liebt spannende Abenteuer, Mocca Latte, Märchen, laute Musik, Nachmittagsschläfchen und Küssen. »Rendezvous in Paris« ist ihre dritter Jugendroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641148133
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum09.02.2015
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1289 Kbytes
Artikel-Nr.1560584
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel drei

Und ich kann mich an nichts mehr erinnern! Ich habe keinen Schimmer, was ich gesagt habe oder was er gesagt hat, und er muss mich nach Hause gebracht haben, weil er wusste, dass ich so auf Droge war, dass ich sonst von einem Taxi überfahren worden wäre.

Kurt Donald Cobain Bacon blickt weiter stur zur Decke. »Dann hat Josh also dein Essen bezahlt.«

Es dauert einen Moment, bis diese Aussage bei mir angekommen ist. Mein bester Freund und ich liegen nebeneinander auf meinem Bett. Meine Hand greift von selbst nach der Vorderseite seines Shirts und verdreht es zu einem festen Knoten.

»Lass das.« Seine Stimme klingt schroff wie so oft, aber nicht unhöflich.

Ich ziehe die Hand weg und fasse mir direkt ans geschwollene, pochende, sich schlimmer als gestern anfühlende Zahnfleisch. Und gebe ein ziemlich beängstigendes Stöhnen von mir.

»Du hast gesagt, er hat dich geweckt und dann seid ihr gegangen«, fasst Kurt zusammen. »Das bedeutet, er hat die Rechnung bezahlt.«

»Ich weiß. Ich weiß.« Trotzdem klettere ich vom Bett runter. Ich schnappe mir meine Handtasche, drehe sie um und schüttle sie hektisch.

»Du wirst keine finden«, sagt er.

Ein heiß geliebtes Taschenbuch über eine Bergsteigerkatastrophe auf dem Mount Everest fällt mit einem dumpfen Schlag auf meinen Läufer. Stifte, Lippenstifte und kleine Münzen prasseln heraus und kullern davon. Mein Portemonnaie. Eine leere Taschentücherpackung, eine Sonnenbrille, ein zerknitterter Flyer für einen neuen Bagelshop. Nichts. Ich schüttle fester. Immer noch nichts. Ich sehe in meinem Portemonnaie nach, obwohl ich genau weiß, was ich nicht finden werde: eine Quittung aus dem Lokal.

»Sag ich doch«, sagt Kurt.

»Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich so durchgeknallt war. Ich muss ihm das Geld geben.«

»Wem musst du Geld geben?«, will Hattie wissen.

Ich wirble herum und sehe meine kleine Schwester neugierig in der Tür stehen. Sie lehnt mit verschränkten Armen am Türrahmen und sieht trotzdem viel zu groß aus. Und das ist sie auch. Sie hat mich letztes Jahr nicht nur eingeholt, sondern überragt mich inzwischen um ein gutes Stück.

»Ich weiß, was du gestern Abend gemacht hast«, sagt sie. »Ich weiß, dass du dich rausgeschlichen hast.«

»Ich hab mich nicht rausgeschlichen. Ich bin nur ein paar Stunden rausgegangen.«

»Aber Maman und Dad wissen nichts davon.«

Ich gebe keine Antwort und Hattie grinst. Sie wirkt selbstzufrieden wie eine Stubenkatze. Natürlich wird sie nichts verraten. Eine so wertvolle Information wird sie für sich behalten, bis sie sie irgendwann gebrauchen kann. Hattie schnappt sich mein Portemonnaie vom Fußboden - wobei sie mich dabei durch ihren blöden Wachstumsschub überheblich von oben herab ansieht - und lässt es in meine Tasche fallen. Dann ist sie weg.

Ich werfe die Tasche an die Stelle, wo Hattie gestanden hat, und klettere wieder aufs Bett. Dann schlinge ich beide Arme um Kurts Arm. »Du musst mitkommen«, bitte ich ihn. »Zum Kismet. Heute Abend.«

Er zieht die Augenbrauen zum üblichen V zusammen. »Glaubst du, dass er dort Stammgast ist?«

»Vielleicht.« Keine Ahnung, wie ich darauf komme. Eigentlich wünsche ich es mir bloß. »Bitte, ich muss es ihm erklären.«

Ich spüre, wie er mit den Schultern zuckt. »Dann suche ich den richtigen Weg .«

Kurt ist ein Gewohnheitsmensch und weiß immer gern vorher, wo er hingeht. Er ist besessen davon, die beste Route an einen bestimmten Ort auszuarbeiten, auch wenn es um ein Lokal geht, das nur ein paar Minuten weit weg ist. Diese Routen nennt er »den richtigen Weg«. Der richtige Weg beinhaltet niemals öffentlichen Personennahverkehr, überfüllte Kreuzungen oder Straßen mit Geschäften im Stile von Abercrombie & Fitch, aus denen furchtbare Musik und/oder Parfümgestank strömt.

Die Kartografie fasziniert ihn, seit er sechs Jahre alt war und den Times-Weltatlas entdeckte, mit dem meine ältere Schwester gerade eine ihrer klebrigen Werkarbeiten beschwerte. Von da an ließ ihn das Buch nicht mehr los und er vertiefte sich jahrelang in die Seiten und lernte Namen, Formen und Entfernungen auswendig. Als wir noch klein waren, legten wir uns bei mir auf den Fußboden und malten unsere eigenen Karten. Kurt zeichnete ordentliche, detaillierte, maßstabsgetreue Karten unserer Gegend, während ich England-förmige Inseln mit altenglisch klingenden Namen entwarf. Sie hatten dichte Wälder, krakelige Flüsse und schneebedeckte Gipfel und waren umgeben von dreieckigen Haifischflossen und gebogenen Meerungeheuern. Es brachte Kurt auf die Palme, dass ich nichts Reales malen wollte.

Ich kenne ihn schon ewig. Unsere Mütter sind ebenfalls beste Freundinnen - und sie sind beide Französinnen in New York -, deshalb war er einfach ... immer schon da. Wir sind bereits in Manhattan auf dieselben Schulen gegangen und jetzt besuchen wir dieselbe Highschool in Paris. Er ist dreizehn Monate jünger als ich, daher waren wir nur ein Jahr voneinander getrennt - als er in die achte Klasse ging und ich im ersten Jahr der Highschool war. Keiner von uns beiden denkt gern an dieses Jahr zurück.

Ich puste mir eine Strähne seines struppigen blonden Haares aus dem Gesicht. »Könnte es nicht sein ...«

»Du musst den Satz schon zu Ende sprechen.«

»Es ist bloß ... Josh und ich haben uns unterhalten. Ich erinnere mich, dass ich mich gut gefühlt habe. Könnte es nicht sein, dass das letzte Nacht nicht ... irgendein peinliches Missgeschick war, sondern ... eine Chance für mich?«

Kurt runzelt wieder die Stirn. »Chance worauf?«

Er ist nicht besonders gut darin, meine Gedanken zu Ende zu denken. Und obwohl er schon seit Langem weiß, was ich für Josh empfinde, zögere ich, es laut auszusprechen. Diese winzige aufflackernde Hoffnung. »Eine Beziehung. Kismet, weißt du?«

»Es gibt kein Schicksal.« Er verzieht abschätzig das Gesicht. »Hake letzte Nacht einfach als weiteres peinliches Missgeschick ab. Du hattest schon lange keins mehr«, fügt er hinzu.

»Fast ein Jahr nicht«, seufze ich. »Kommt ja genau pünktlich.«

Josh und ich hatten bisher jeweils ein bedeutsames Aufeinandertreffen pro Jahr. Bei keinem davon habe ich einen anziehenden Eindruck hinterlassen. Im ersten Jahr auf der Highschool sah Josh mich in der Mensa Joann Sfar lesen. Er freute sich, jemanden gefunden zu haben, der sich auch für europäische Comics interessiert, und bombardierte mich mit einer Reihe von Fragen. Ich war aber viel zu überwältigt, um zu antworten, und glotzte ihn nur stumm an. Woraufhin er verwirrt dreinschaute und ging.

Im zweiten Jahr ließ uns unsere Englischlehrerin zu zweit einen Zeitungsartikel schreiben. Ich war so nervös, dass ich die ganze Zeit mit meinem Stift auf den Tisch klopfte. Bis er mir aus der Hand flog. Und sich in Joshs Stirn bohrte.

Im dritten Jahr erwischte ich ihn und seine Freundin beim Knutschen im Aufzug. Nicht in der Schule, sondern bei BHV, einem riesigen Kaufhaus. Ich stotterte ein unverständliches Hallo, ließ die Türen wieder zugehen und nahm die Treppe.

»Aber«, beharre ich, »jetzt habe ich doch einen Grund, mit ihm zu reden. Meinst du nicht, dass sich daraus vielleicht was ergeben könnte?«

»Seit wann verhalten sich die Menschen logisch?«

»Ach, komm.« Ich sehe Kurt mit unschuldigen Rehaugen an. »Können wir es uns nicht einfach vorstellen? Wenigstens einen Moment lang?«

»Ich wüsste nicht, wozu das gut sein soll.«

»Das war ein Witz«, erkläre ich, weil Kurt manchmal Erklärungen braucht.

Er macht ein finsteres Gesicht. »Notiert.«

»Ach, ich weiß ja auch nicht.« Ich kuschle mich an seine Seite. »Es gibt eigentlich keinen Grund dafür und ich kann es nicht erklären, aber ... ich glaube, Josh wird heute Abend da sein. Ich glaube, wir werden ihn sehen.«

»Bevor du fragst« - drei Monate später platzt Kurt in mein neues Wohnheimzimmer in Paris und stößt dabei fast mit einem leeren Koffer zusammen - »nein. Ich hab ihn nicht gesehen.«

»Ich wollte gar nicht fragen.« Doch, wollte ich.

Mein letzter Funken Hoffnung erlischt. Im Laufe des Sommers war er immer kleiner geworden, bis er kaum noch zu sehen war. Nur noch eine Spur von Hoffnung. Denn Kurt hatte recht, Menschen verhalten sich nicht logisch. Oder vorhersehbar. Oder sogar zufriedenstellend. Josh war an jenem Tag danach nicht um Mitternacht da. Auch nicht in der Nacht darauf. Oder am folgenden Tag. Zwei Wochen lang habe ich rund um die Uhr im Kismet nachgesehen, und all meine Erinnerungen an Glück lösten sich in Nichts auf, als ich der Realität ins Auge sehen musste: Ich hörte keine Musik. Ich spürte keinen Regen. Nicht einmal Abraham bekam ich zu Gesicht.

Es war, als hätte es diese eine...


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Autor

Stephanie Perkins, geboren in North Carolina, ist in Arizona aufgewachsen und hat in San Francisco and Atlanta studiert. Sie hat schon immer mit Büchern gearbeitet - erst als Buchhändlerin, dann als Bibliothekarin und jetzt als Autorin. Sie liebt spannende Abenteuer, Mocca Latte, Märchen, laute Musik, Nachmittagsschläfchen und Küssen. »Rendezvous in Paris« ist ihre dritter Jugendroman.