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Vom ersten Tag an und für immer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am08.09.2015
Eine bittersüße Geschichte über Liebe, Loslassen und die Kunst sich selbst zu vertrauen
Nell mag ihr Leben. Wie könnte es auch anders sein, wo sie seit zehn Jahren nichts daran verändert hat. Sie führt den Blumenladen, der schon ihrer Mutter gehörte, und hat seit dem ersten Tag ihrer Studienzeit dieselben Freunde - Alex, Maria und Jason. Ihre Angestellte Olive sagt, sie ist in der Vergangenheit hängen geblieben, doch Nell meint, sie ist glücklich. So lange, bis Alex verkündet, Maria heiraten zu wollen - und Nells Herz zerbricht. Sie war doch schon so lange in ihn verliebt ...

Lucy Hepburn kann nie an einem Schuhladen vorbeigehen, ohne wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Sie schrieb unterhaltsame Kurzgeschichten, um ihre Freunde bei der Arbeit zu amüsieren, bevor sie sich entschied, dass es an der Zeit war, sie stattdessen abendfüllend zu unterhalten. Ihre Inspiration sind die Begegnungen mit Menschen und Alltagssituationen - einfach das Leben selbst. Vom ersten Tag an und für immer ist Lucy Hepburns fünfter Roman.
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Produkt

KlappentextEine bittersüße Geschichte über Liebe, Loslassen und die Kunst sich selbst zu vertrauen
Nell mag ihr Leben. Wie könnte es auch anders sein, wo sie seit zehn Jahren nichts daran verändert hat. Sie führt den Blumenladen, der schon ihrer Mutter gehörte, und hat seit dem ersten Tag ihrer Studienzeit dieselben Freunde - Alex, Maria und Jason. Ihre Angestellte Olive sagt, sie ist in der Vergangenheit hängen geblieben, doch Nell meint, sie ist glücklich. So lange, bis Alex verkündet, Maria heiraten zu wollen - und Nells Herz zerbricht. Sie war doch schon so lange in ihn verliebt ...

Lucy Hepburn kann nie an einem Schuhladen vorbeigehen, ohne wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Sie schrieb unterhaltsame Kurzgeschichten, um ihre Freunde bei der Arbeit zu amüsieren, bevor sie sich entschied, dass es an der Zeit war, sie stattdessen abendfüllend zu unterhalten. Ihre Inspiration sind die Begegnungen mit Menschen und Alltagssituationen - einfach das Leben selbst. Vom ersten Tag an und für immer ist Lucy Hepburns fünfter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641161514
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum08.09.2015
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1493 Kbytes
Artikel-Nr.1560879
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

Kapitel 1

Für Nell Marnie hatte der Valentinstag wenig mit Romantik zu tun. Wenn man einen Blumenladen besaß, dann war der 14. Februar der arbeitsreichste Tag des Jahres, und sie war seit über zwölf Stunden auf den Beinen.

Kurz nach Tagesanbruch war sie zum New Covent Garden Market gefahren, hatte sich anschließend um die zusätzlichen Lieferungen gekümmert, Bestellungen von quengelnden Kunden entgegengenommen, die auf den letzten Drücker dran waren, und zwischendurch Sträuße gebunden und Rosenstiele entdornt, bis sie vor Erschöpfung beinahe aus den Latschen gekippt wäre. Nicht etwa, dass sie sich beschweren würde! Keineswegs! Es war toll, dass es in ihrem Laden Every Blooming Thing so ge­schäftig zuging. Wenn dies doch nur jeden Tag so wäre! Dann müsste sie sich keine Sorgen um ihre Finanzen machen. Während sie sich die wunden Finger unter dem kaltem Wasserstrahl abspülte, versuchte sich Nell auf die Schnelle im Kopfrechnen - was nicht gerade ihre Stärke war -, denn sie wollte herausfinden, wie viel sie heute eingenommen hatte, bevor die Einnahmen wie immer in einem großen schwarzen Loch verschwanden.

Obwohl die Zeiger der Ladenuhr langsam Richtung sechs krochen, ließ der Strom der Kunden immer noch nicht nach. Olive, Nells Mitarbeiterin, kam in ihrem Bemühen, sämtliche Kunden zu bedienen, gar nicht mehr zum Luftholen. Nell legte ihre Blumen auf die kühle Marmorplatte des Tresens, ignorierte ihre von den Dornen zerstochenen Finger, strich sich das lockige, kasta­nienbraune Haar aus den Augen und eilte ihr zu Hilfe.

Sie erkannte sogleich den älteren Mann, der sie anlächelte. Es war Jacob Rubenstein, ein talentierter Musiker, der schon seit über vierzig Jahren mit Esmé verheiratet war und spannende Geschichten zu erzählen wusste. Manche waren herzzerreißend tragisch und hatten mit der Flucht aus Polen Ende der Dreißigerjahre zu tun, während andere unglaublich bezaubernd waren. Nell wusste, dass die Rubinsteins knapp bei Kasse waren, denn sie lebten von einer kleinen Rente, und Esmé war schon lange krank. Aber trotzdem kaufte Jacob seiner Frau jede Woche Blumen. Und das schon, seit sie sich in den Fünfzigerjahren zum ersten Mal in einem verrauchten Jazzclub in Soho begegnet waren, wie er Nell voller Stolz erzählt hatte, und er dachte nicht daran aufzuhören, nur weil er jetzt alt und arm war.

Nell wusste, dass Jacob nur eine einzige rote Rose für seine große Liebe kaufen würde. Dass er Esmé damit eine Riesenfreude bereiten würde, machte sie zu einem bedeutsameren Geschenk als jeder teure und protzige Strauß, egal wie umwerfend Nells Kreationen auch sein mochten.

Sie begrüßte den alten Mann mit einem Lächeln. »Eine rote Rose für Esmé, Mr. Rubinstein?«

Er nickte. »Ja bitte, Miss Marnie. Mit einer Schleife, wenn´s nicht zu viel Mühe macht.«

»Aber natürlich nicht.« Nell suchte das schönste Exem­plar aus, band es mit Schleierkraut, etwas Grün und einer an einem Draht befestigten Fertigschleife zusammen, wickelte das Ganze in gepunktetes Papier und band eine hübsche Schnur darum. »Ist das gut so?«

»O ja, das wird ihr gefallen, vielen Dank.« Jacob kramte in seiner Einkaufstasche herum, bis er sein Portemonnaie fand. Ein besorgter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Wie viel bin ich Ihnen schuldig?«

Normalerweise kosteten Rosen am Valentinstag fünfmal so viel wie sonst, aber da es sich um Mr. Rubinstein handelte ... »Zwei Pfund für Sie«, flüsterte sie ihm zu, damit es die anderen Kunden in der Schlange nicht hören konnten.

O Gott. Kein Wunder, dass sie Mühe hatte, die Kosten für den Laden zu decken. Zu viel Großzügigkeit war nicht gerade gut fürs Geschäft, aber das Lächeln des alten Mannes machte es mehr als wieder wett, dass sie ein bisschen draufzahlte. Außerdem kaufte Jacob seine Blumen aus echter Liebe. Ging es nicht am Valentinstag genau darum?

»Also ehrlich, Nell«, sagte Olive, nachdem er gegangen war. »Du hast ein viel zu weiches Herz.«

Nell zuckte mit den Schultern. »Wie sonst hätte er sich heute die Rose leisten können?«

»Und wieso ist das unser Problem?« Olive warf ihr einen strengen Blick zu. »Du kannst keine hoffnungslose Romantikerin sein und gleichzeitig ein Geschäft führen. Kein Wunder, dass du so gestresst bist wegen deiner Finanzen!«

Nell bewunderte Olive des Öfteren. Sie war jung, aber pragmatisch und zielstrebig.

All das, was ich nicht bin.

Olive wäre in vielerlei Hinsicht besser geeignet, den Blumenladen zu führen, als sie selbst, dachte Nell. Sie würde bestimmt nicht ihre wichtigen Belege in einer Plastiktüte aufbewahren und sie in einen Pflanztopf stopfen, aber Nell war der Ansicht, dass ihre Stärken eben mehr im künstlerischen Bereich lagen.

Seit sie das Geschäft von ihrer Mutter geerbt hatte, war es ihr zumindest gelungen, alles am Laufen zu halten.

Wenn auch nur knapp.

Kaum dass die letzten Rosen verkauft waren, stolperte ein junger Mann zur Ladentür herein. Es war Mikal, ein weiterer Stammkunde, der als Taxifahrer viel arbeitete, um seine große Familie zu ernähren. Nell nutzte regelmäßig seine Dienste, wenn sie ein Taxi benötigte. Daher gab es nur wenig, was sie nicht über seine vier Kinder, seine Frau Sacha und die betagte Mutter wusste.

»Bin ich zu spät dran?«, fragte er keuchend und warf einen Blick über seine Schulter nach draußen. »Ich stehe im absoluten Halteverbot.«

Die Politessen waren in der letzten Zeit in Hackney sehr fleißig gewesen. Nells Auslieferungsfahrer hatte genügend Strafzettel bekommen.

»Mikal, das könnte teuer werden!«

Er zuckte unter seiner Lederjacke mit den Schultern. »Tss! Besser, als ohne Blumen bei meiner Frau aufzutauchen. Mein Leben wäre nicht mehr lebenswert.«

Nell lachte. Sie hatte Sacha zwar noch nicht persönlich kennengelernt, aber schon genug über sie gehört, um daraus zu folgern, dass sie mit eiserner Faust regierte. Meist begannen die Unterhaltungen, die sie während ihrer Taxifahrten führten, mit den Worten: »Meine Frau sagt ...«, und ständig nahm er ihre Anrufe über die Freisprechanlage entgegen. Nell konnte sich sehr gut vorstellen, dass er am Valentinstag besser nicht ohne Blumenstrauß zu Hause erschien.

»Wir wollten gerade schließen«, sagte Olive mit Nachdruck. Nell sah ihr an, dass sie es kaum erwarten konnte, Feierabend zu machen. Olive, der es nicht an Verehrern mangelte, hatte am Valentinstag gewiss irgendetwas Aufregendes vor. Anders als Nell, die Single war und nichts weiter plante, als mit einer Flasche Wein nach Hause zu gehen, ein Curry in die Mikrowelle zu schieben und sich an den rosafarbenen Rosen zu erfreuen, die sie extra für sich zurückbehalten hatte. Vielleicht würde sie auch ein heißes Bad nehmen.

»Bitte erbarmen Sie sich meiner!«, rief Mikal mit charmantem Grinsen, das andeutete, wie er seine Frau besänftigte, wenn diese wieder einmal in Rage geraten war.

Doch Olive blieb ungerührt. »Die roten Rosen sind aus.«

Der Taxifahrer machte ein langes Gesicht. »Ich bin ein toter Mann!«

Nell tat er leid. »Wie wäre es mit cremeweißen und rosaroten Rosen?«, schlug sie vor. Sie nahm den letzten Strauß aus dem Eimer und hielt ihn ihm hin. »Ich weiß, dass es keine roten sind, aber diese sind viel eleganter, und Sie haben mir doch erzählt, dass Ihre Frau Rosa mag. Wollte sie nicht sogar, dass Sie das Taxi rosa lackieren lassen?«

»Erinnern Sie mich bloß nicht daran!«, erwiderte Mikal und grinste. »Das wäre ja ein Barbie-Taxi gewesen ... Und was die Blumen betrifft, haben Sie recht, die werden ihr gefallen. Vielen Dank, Nell.«

»Ich dachte, die hättest du für dich zurückbehalten?«, sagte Olive schroff, sobald Mikal davongefahren war - nur Sekunden bevor eine Politesse auftauchte. »Ich hab´s dir ja gesagt: Du hast ein zu weiches Herz.«

Nell seufzte. »Ich weiß, aber er braucht sie nötiger als ich. Und welche Frau ist schon so blöd und schenkt sich selbst Blumen am Valentinstag?«

»Eine, die mehr ausgehen und sich amüsieren sollte«, sagte Olive und klappte das GESCHLOSSEN-Schild an der Tür zur Straßenseite um.

Nell verdrehte ihre Augen so sehr, dass es ein Wunder war, dass sie ihr nicht aus dem Kopf fielen und über den Ladenboden kullerten. Wenn sie jedes Mal ein Pfund da­­für kriegen würde, wenn Olive versuchte, ihr Privat­leben für sie zu organisieren, müsste sie sich keine Sorgen über ihre Bilanzen machen. Sie wollte ihr gerade antworten, dass sie sich auf einen Fernsehabend mit Game of Thrones freute, als sie der Summton ihres Handys ablenkte.

Wie läuft´s im Laden? Bist du heute im Pub dabei? M xxx

Als Nell die SMS ihrer besten Freundin Maria las, musste sie schmunzeln. Ja, klar! Heute war ja nicht nur Valentinstag, sondern auch Freitag! Sie traf sich seit Studienende praktisch jeden Freitagabend mit ihren Freunden im Bell and Whistle, daher konnte sie mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sie auch heute dabei sein würde. Was bedeutete, dass sie vom Mikrowellen-­Hähnchen Tikka Masala verschont bliebe. Es sei denn, Ryan Gosling und Johnny Depp schauten zufällig vorbei und lieferten sich ein Duell darüber, wer sie zum Essen ausführen durfte.

»Hey, du lächelst! Wer schreibt dir da?« Olive, die damit beschäftigt war, den Haufen Stiele aus der Spüle zu fischen und in den Abfall zu befördern, warf Nell einen gespannten Blick zu. »Ich sag´s ja immer: Stille Wasser sind tief! Also, wer ist...

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Lucy Hepburn kann nie an einem Schuhladen vorbeigehen, ohne wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Sie schrieb unterhaltsame Kurzgeschichten, um ihre Freunde bei der Arbeit zu amüsieren, bevor sie sich entschied, dass es an der Zeit war, sie stattdessen abendfüllend zu unterhalten. Ihre Inspiration sind die Begegnungen mit Menschen und Alltagssituationen - einfach das Leben selbst. Vom ersten Tag an und für immer ist Lucy Hepburns fünfter Roman.