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Meine verfickte Reise

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
208 Seiten
Deutsch
MVG Moderne Vlgs. Ges.erschienen am13.02.2015
Mona Rausch ist frisch geschieden und hat ihren Job verloren. Doch statt Trübsal zu blasen, packt sie den Rucksack und unternimmt, wovon sie schon immer geträumt hat: eine Weltreise. Dabei lernt sie nicht nur Land und Leute, sondern auch deren Unsitten und Gebräuche kennen. Ihre Liebhaber gabelt sie rechts und links der Reiseroute oder auf internationalen Datingplattformen auf. In Kenia wandelt sie auf den Spuren der »weißen Massai«, in Moskau belegt sie einen Flirtkurs und in Malaysia erfährt sie, dass Kopfjäger sich auch für andere Körperteile interessieren. Sie erkundet das erotische Treiben auf fünf Kontinenten und erfährt am eigenen Leib, dass Sex eine weltweit gültige Währung ist. Wo die Liebe sie hinführt, bleibt offen, aber sie erkennt, dass man manchmal um die ganze Welt reisen muss, um bei sich selbst anzukommen.

Mona Rausch ist das Pseudonym einer attraktiven Blondine Anfang 40. Sie war Weltenbummlerin, Sprachenlehrerin, Schmuckberaterin, Dogsitterin, Sekretärin, Kellnerin, Werbetexterin, Produktmanagerin und ist Autorin von Mein verficktes Jahr. Heute lebt sie in Köln.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR2,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextMona Rausch ist frisch geschieden und hat ihren Job verloren. Doch statt Trübsal zu blasen, packt sie den Rucksack und unternimmt, wovon sie schon immer geträumt hat: eine Weltreise. Dabei lernt sie nicht nur Land und Leute, sondern auch deren Unsitten und Gebräuche kennen. Ihre Liebhaber gabelt sie rechts und links der Reiseroute oder auf internationalen Datingplattformen auf. In Kenia wandelt sie auf den Spuren der »weißen Massai«, in Moskau belegt sie einen Flirtkurs und in Malaysia erfährt sie, dass Kopfjäger sich auch für andere Körperteile interessieren. Sie erkundet das erotische Treiben auf fünf Kontinenten und erfährt am eigenen Leib, dass Sex eine weltweit gültige Währung ist. Wo die Liebe sie hinführt, bleibt offen, aber sie erkennt, dass man manchmal um die ganze Welt reisen muss, um bei sich selbst anzukommen.

Mona Rausch ist das Pseudonym einer attraktiven Blondine Anfang 40. Sie war Weltenbummlerin, Sprachenlehrerin, Schmuckberaterin, Dogsitterin, Sekretärin, Kellnerin, Werbetexterin, Produktmanagerin und ist Autorin von Mein verficktes Jahr. Heute lebt sie in Köln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864157417
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum13.02.2015
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1571098
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Mona reist aus

Der Typ zu meiner Rechten ist der absolute Traummann. Markantes Gesicht und klare, blaue Augen, die verträumt in die Ferne schauen. Blonde Haare, durch die ich gerne mit allen fünf Fingern wuscheln möchte. Sehnige Unterarme, die aus dem hochgekrempelten Hemd herausragen. Wunderschöne Muskeln, die man aber unter dem locker sitzenden Hemd nur erahnen kann oder ertasten könnte. Wenn nur der Typ zu meiner Linken nicht wäre. Kopf im Nacken, aus seinem geöffneten Mund dringt ein Gemisch aus Schnarchgeräuschen und Spuckerasseln. Zwischen den beiden sitze ich. Eingekeilt im Mittelsitz. Warum bekomme ich eigentlich immer einen Mittelsitz? Es ist wie im richtigen Leben. Die einen sitzen am Gang, stets an der Quelle und mit allen Bewegungsfreiheiten. Die anderen genießen die schöne Aussicht. Und dann gibt es die Leute auf dem Mittelsitz, zwischen zwei Stühlen. So wie ich.

Mein Blick geht zurück nach rechts, zu meinem Traummann. Unter seinen langen Wimpern blickt er nach draußen. Plötzlich ertönt eine laute Stimme: »Ladies and Gentlemen, we re about to land in a couple of minutes. Please make sure your seatbelts are fastened.« Jeder setzt sich unwillkürlich gerade, auch wenn er den Sitz gar nicht nach hinten gestellt hat, Tabletts werden hochgeklappt, Becher ineinandergestapelt. Ich nestele in Hüfthöhe an meinem Gurt und berühre dabei den Traummann, der freundlich lächelt. Natürlich lächele ich zurück und werfe dann meinen Becher in den Müllsack, den die Stewardess mir hinhält. Ich kann es kaum erwarten, auf dem Boden zu sein. Mittelsitz hin oder her. Endlich mal bin ich nicht zwischen den Stühlen, sondern habe mich für etwas entschieden, was ich wirklich will. Eine Weltreise.

Dabei hatte ich noch vor wenigen Wochen gedacht, dass ich ein für alle Mal sicher bei meinem Mann Paul in Hamburg landen würde. Nach unserem Trennungsjahr, das ich in Köln verbracht hatte, gab es zunächst eine Versöhnung. Paul hatte mich überraschend in Köln besucht, und wir hatten eine Wiederaufnahme der Beziehung beschlossen. Die Wiedersehensfreude war dann auch tatsächlich so groß gewesen, dass wir Sex hatten. Das erste Mal seit Jahren. Zumindest bewusst wahrgenommenen Sex. Sex ist die schönste Nebensache der Welt und Versöhnungssex toppt das Ganze noch, da sind wir uns sicher alle einig. Daher ist es wohl gut nachvollziehbar, dass uns dieser erste Sex in einen Rausch versetzte, der uns glauben ließ, wir könnten an unsere besten Zeiten anknüpfen.

Ich kehrte also nach Hamburg zurück und wir lebten wieder in der alten Wohnung. Schritt für Schritt eroberte ich mir mein altes Leben. Genug Zeit hatte ich jetzt ja, denn meine Stelle in Köln hatte ich verloren und ich war zu ausgelaugt, um mich gleich in den nächsten Job zu stürzen. Ich hatte das Gefühl, wie nach langer Krankheit zunächst einmal eine Regenerationszeit zu benötigen.

Mit Paul lebte ich wie im Rausch. Wir entdeckten uns neu und zunächst war dies ein erstaunlich gutes Gefühl: Sex mit jemandem, den man kennt, dem man vertraut, und trotzdem aufregend neu. Dazwischen kochten wir, aßen und führten Gespräche über die Zukunft. Über die Vergangenheit weniger. Bis zu dem einen Abend, als der Moment kam, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Paul und ich saßen am Kamin, den Gaumen rau vom Rotwein, und sahen dem prasselnden Feuer zu. Irgendwann rückte Paul näher, sodass ich schon dachte, wir würden in die Horizontale übergehen, doch er blieb sitzen. Offenbar war das seine Art, mir zu signalisieren, dass er bereit war für ein intimes Gespräch.

»Erzähl doch mal«, sagte er in Gönnerlaune, »was hast du denn so erlebt in unserem Trennungsjahr?« Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, möglichst harmlos auszusehen. Dazwischen stahl sich jedoch immer wieder ein Grinsen auf mein Gesicht, das Paul nur neugierig machte. »Erzähl schon«, insistierte er und gab mir einen Puff. Also begann ich mit dem, was ich für am wenigsten heikel hielt, und erzählte von meinen Treffen im Pornokino. Paul machte ein Gesicht, als hätte er einen gewaltigen Klumpen Weinstein in der Kehle. »Du meinst, du hattest Sex in der Öffentlichkeit?«, fragte er entsetzt. Ich war mir nicht sicher, ob man ein Pornokino wirklich als »Öffentlichkeit« bezeichnen konnte, beschloss aber, Themen wie Parkplatzsex oder den Sex am See gänzlich auszuklammern. Das Pornokino stellte ich dar wie eine harmlose Kabine. »Es ist eine Art öffentliche Toilette für Sex, nur mit Polstermöbeln«, erklärte ich. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass Paul eigentlich bereits bedient war, bohrte er weiter.

Also erzählte ich von der Liaison mit »Apoll« und »Merlin« in der Annahme, gegen eine Dreiecksgeschichte könne er nichts einzuwenden haben, da hier ja keine Zweisamkeit aufkommen konnte. »Du hattest zwei Männer auf einmal? Mein lieber Mann!«, rief er und versuchte, seine Erschütterung zu verbergen. Okay, dachte ich, jegliche Gangbang-Erlebnisse sind ebenfalls aus der Historie gestrichen. Nun überlegte ich angestrengt, was von den Dingen, die ich erlebt hatte, ich ihm überhaupt erzählen konnte. Zunächst hatte ich geglaubt, seine größte Angst sei, dass ich mich hätte verlieben können. Stattdessen rührte seine Angst aber daher, dass ich zu abenteuerlustig war. Weil ich spürte, dass das Gespräch eine falsche Richtung nahm, versuchte ich, das Thema auf seine Studentinnen zu lenken. Vergeblich. Er hatte Blut geleckt und wollte mehr wissen. Also kam ich auf die Aphrodisiaka zu sprechen beziehungsweise mein indisches Viagra.

Darauf reagierte er zunächst recht positiv. Ich erklärte ihm, dass die Tabletten, von denen sich noch einige in einer meiner geheimen Schubladen befanden, Männern einen sanften Support bieten und keine steinharte Latte zur Folge haben. Und dass das erotisierende Mittel auch bei mir seine Wirkung zeigt. Er fragte so interessiert nach, dass ich vorschlug, gleich eine Portion zu teilen, doch er winkte ab. »Lass mal, das geht zu sehr aufs Herz.« Dagegen wagte ich nichts einzuwenden, denn der Mann, mit dem ich das Mittel getestet hatte, war immerhin gut zehn Jahre jünger gewesen als Paul und ich wollte natürlich kein Risiko eingehen. Unser Gespräch versiegte dann allmählich, da ich das unbehagliche Gefühl hatte, gar nichts mehr erzählen zu können.

Was für eine Zukunft hatten wir vor uns, wenn wir nicht über meine Vergangenheit sprechen konnten? Insgesamt kann ich sagen, dass ich Paul nur etwa zehn Prozent dessen, was ich tatsächlich erlebt hatte, offenbart habe, und schon das fand Paul hanebüchen. Ein anderer Streitpunkt war meine Kollektion an erotischer Unterwäsche. Hatte ich angenommen, ihm damit ein textilgewordenes Paradies bieten zu können, lehnte er meine »Pornoverkleidungen«, wie er es nannte, strikt ab. Es kostete mich mehrere Streits und hartnäckiges Nachbohren, um zu erfahren, dass es auch hier die Eifersucht war, die ihn trieb. Er hatte einfach keinen Bock auf Klamotten, mit denen ich schon andere beglückt hatte. Da nutzte es auch nichts zu beteuern, dass ich noch nicht mal die Hälfte der edlen Textilien bisher jemals getragen hatte. Mit meinem damaligen Einkauf im Kölner Erotikshop für Frauen hatte ich mich ja mit einer Menge an Reizwäsche eingedeckt, die locker bis zur Rente reichen würde. Und so, wie die Sache gerade lief, auch bis dahin ungenutzt im Schrank vor sich hinmodern würde. Von Motten heimgesucht, wenn die Motten daran überhaupt etwas zu knabbern hatten. Paul blieb hart: Meine Wäsche erinnerte ihn an meine Vergangenheit und war damit tabu. Genau, Sie haben richtig gelesen. Mein Mann redete von »meiner Vergangenheit«, als hätte ich ein Jahr auf dem Straßenstrich hinter mir.

Kurz gesagt, ich stand unter Zensur. Er dagegen wartete mit ein paar Geschichten von Studentinnen auf, die bei mir nicht mehr als ein Gähnen verursachten. Absprachewidrig hatte sich eine von ihnen gar in Paul verliebt, und nur in einem langwierigen Briefverkehr konnte er sie davon überzeugen, dass er sie nicht heiraten wollte. Mein Mann wollte mir die Briefe sogar zeigen, doch ich winkte ab. Wenn das der einzige Verkehr war, für den sich mein Mann noch begeistern konnte, sah ich schwarz für unsere erotische Zukunft.

Tja, und dann schlich sich wieder etwas ein, das ich schon zur Genüge von uns kannte: Langeweile. Ich hatte im letzten Jahr viel schlechten Sex gehabt, aber auch so manchen guten. Und in Bezug auf Paul keimte in mir nun die deprimierende Erkenntnis: Er war nicht nur verklemmt, er war auch enorm schlecht im Bett. Ober besser ausgedrückt, er behalf sich nach kurzer Zeit schon wieder mit Routine. Bald hatten wir erneut den Sex, den man absolviert wie eine notwendige Untersuchung, bei der man überprüft, ob noch alle Funktionen intakt sind. So eine Art TÜV der Körperflüssigkeiten. Und ich hasse Routine. Nicht nur beim Sex. Ich werde schon nervös, wenn die Freundin, die ich alle paar Monate sehe, mich immer in dasselbe bezaubernde Tapas-Restaurant schleppen will. Oder der Freund, mit dem ich einmal an der »Strandperle« war, mir fortan immer dieses Programm aufdrücken möchte. Beim Essen mag es hilfreich sein, wenn man beim ersten Gang schon weiß, was später noch kommt. Einfach, um den nötigen Stauraum freizulassen. Beim Sex finde ich es allerdings wenig erbaulich, vorher schon zu wissen, was nachher serviert wird.

Hey, ich hatte fast ein Jahr lang Sex mit Typen, von denen ich vorher noch nicht einmal wusste, wie sie aussahen. Und die ich verließ, bevor sich irgendeine Routine einschleichen konnte. Da konnte Paul mit seiner antrainierten Routine natürlich nicht mithalten. »Aber du mochtest doch sonst immer Cunnilingus«, erwiderte er erstaunt, als ich ihm mittelte, er könne sein erotisches Angebot durchaus...

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