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Schlangenjagd

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.01.2015
Juan Cabrillo und die Crew des Sondereinsatzschiffs Oregon retten die schöne Sloane Macintyre vor Piraten - und erfahren durch sie von einem unermesslichen Diamantenschatz. Wenig später wird Cabrillo von riesigen metallenen Schlangen berichtet, die das Meer genau dort unsicher machen, wo der Schatz zu bergen sein soll. Ihm bleibt kaum eine Wahl - er begibt sich auf Schlangenjagd!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
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Produkt

KlappentextJuan Cabrillo und die Crew des Sondereinsatzschiffs Oregon retten die schöne Sloane Macintyre vor Piraten - und erfahren durch sie von einem unermesslichen Diamantenschatz. Wenig später wird Cabrillo von riesigen metallenen Schlangen berichtet, die das Meer genau dort unsicher machen, wo der Schatz zu bergen sein soll. Ihm bleibt kaum eine Wahl - er begibt sich auf Schlangenjagd!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641151973
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum29.01.2015
Reihen-Nr.4
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3340 Kbytes
Artikel-Nr.1571696
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

Die Laboratorien von Merrick/Singer
Genf, Schweiz
Gegenwart

Susan Donleavy beugte sich wie ein Geier über das Okular ihres Mikroskops und betrachtete die Vorgänge auf dem Objektträger, als wäre sie eine Göttin der griechischen Mythologie, die sich über das Treiben der Sterblichen amüsiert. Und in einem gewissen Sinn war sie auch genau dies, denn was sich da auf dem Objektträger befand, war ihre eigene Schöpfung, ein künstlich geschaffener Organismus, dem sie ebenso Leben eingehaucht hatte, wie die Götter den Menschen aus Lehm geschaffen hatten.

Fast eine Stunde lang saß sie reglos da, gefesselt von dem, was sie sah, und verblüfft darüber, dass die Ergebnisse in einem derart frühen Stadium ihrer Arbeit bereits so positiv waren. Gegen alle wissenschaftlichen Prinzipien, aber auf ihr Bauchgefühl vertrauend, nahm Susan Donleavy den Objektträger aus dem Mikroskop und legte ihn auf den Labortisch, der neben ihr stand. Sie ging durch den Raum zu einem großen Industriekühlschrank, der vor einer der Laborwände vor sich hin summte, und entnahm ihm einen von mehreren Krügen voll Wasser, das bei einer Temperatur von genau zwanzig Grad Celsius gehalten wurde.

Das Wasser lagerte dort seit weniger als einem Tag, nachdem es zum Labor geflogen worden war, sobald man es entnommen hatte. Die Notwendigkeit, ständig frische Wasserproben zur Verfügung zu haben, war eine der kostenmäßig aufwändigsten Grundlagen ihrer Experimente - fast genauso teuer wie die detaillierte Gensequenzierung ihrer Forschungsobjekte.

Sie öffnete den Behälter und roch das salzige Aroma des Meerwassers. Sie tauchte eine Pipette hinein und saugte eine geringe Menge an, die sie dann auf den Objektträger träufelte. Sobald sie diesen wieder unter ihrem Mikroskop zentriert hatte, blickte sie erneut in die Welt des unendlich Kleinen. In der Probe wimmelte es von Leben. In nur wenigen Millilitern Wasser befanden sich Hunderte Exemplare von Zooplankton und Kieselalgen, jenen einzelligen Lebewesen, die das erste Glied der Nahrungskette in den Weltmeeren darstellen.

Die mikroskopisch kleinen Tiere und Pflanzen ähnelten denen, die sie vorher studiert hatte, nur waren diese nicht genetisch verändert worden.

Erfreut, dass die Wasserprobe durch den Transport nicht verdorben worden war, schüttete sie ein wenig davon in ein Becherglas. Indem sie es über den Kopf hielt, konnte sie im hellen Schein der Leuchtstoffröhren einige der größeren Kieselalgen erkennen. Susan konzentrierte sich dermaßen auf ihre Arbeit, dass sie nicht hörte, wie die Labortür geöffnet wurde, und da es schon so spät war, erwartete sie auch nicht, dass jemand sie stören würde.

»Was haben Sie denn da?« Die Stimme erschreckte sie so, dass sie beinahe das Becherglas fallen ließ.

»Oh, Dr. Merrick. Ich wusste gar nicht, dass Sie hier sind.«

»Ich sagte Ihnen doch, so wie ich es jedem in der Firma erkläre: Nennen Sie mich Geoff.«

Susan runzelte leicht die Stirn. Geoffrey Merrick war eigentlich kein übler Bursche, aber sie mochte seine leutselige Art überhaupt nicht. Er bestand darauf, dass sein Milliardenvermögen keinen Einfluss auf die Art und Weise haben sollte, wie die Menschen ihm begegneten, vor allem die Angestellten von Merrick/Singer, die immer noch an ihren Dissertationen zur Erlangung der Doktorwürde arbeiteten. Er war einundfünfzig Jahre alt, hielt sich jedoch in Form, indem er das ganze Jahr über dem Skilaufen frönte und auf die Schneehänge von Südamerika auswich, wenn in den Schweizer Alpen der Sommer anbrach. Er war auch ein wenig eitel, was seine äußere Erscheinung betraf, und seine Haut wirkte nach einem Gesichtslifting einfach zu straff. Obwohl selbst Doktor der Chemie, hatte sich Merrick längst aus der Laborarbeit zurückgezogen und verbrachte seine Zeit stattdessen damit, das Forschungsunternehmen, das seinen eigenen und den Namen seines ehemaligen Partners trug, zu leiten und zu beaufsichtigen.

»Gehört das zu diesem Flockungsprojekt, das Ihr Supervisor mir vor ein paar Monaten vorgestellt hat?«, fragte Merrick, nahm Susan das Becherglas aus der Hand und studierte seinen Inhalt.

Unfähig, ihn anzulügen, damit er möglichst schnell das Labor wieder verließ, sagte Susan: »Das stimmt, Doktor, ich meine - Geoff.«

»Es schien mir eine interessante Idee zu sein, als es vorgestellt wurde, obwohl ich nicht die geringste Vorstellung habe, wozu man es verwenden könnte«, sagte Merrick und gab das Becherglas zurück. »Aber ich denke, das liegt genau auf der Linie dessen, was wir hier tun. Wir frönen unseren ganz persönlichen Launen und Ideen und warten mal ab, wohin sie uns führen. Wie kommt das Projekt denn voran?«

»Ganz gut, glaube ich.« Susan war nervös, denn ganz gleich, wie nett er sich gab, Merrick schüchterte sie ein. Wenn sie sich selbst gegenüber jedoch ganz ehrlich war, musste sie zugeben, dass die meisten Menschen - von ihrem Boss über die alte Dame, von der sie ihre Wohnung gemietet hatte, bis hin zu dem Mann hinter der Theke des Cafés, in dem sie immer ihren morgendlichen Kaffee holte - sie einschüchterten. »Ich wollte gerade ein eher unwissenschaftliches Experiment durchführen.«

»Gut, dann sehen wir es uns gemeinsam an. Machen Sie nur weiter.«

Susans Hände begannen zu zittern, daher setzte sie das Becherglas auf einen Ständer. Sie nahm den ersten Objektträger, der ihr verändertes Phytoplankton enthielt, und nahm die Probe mit einer frischen Pipette auf. Danach träufelte sie ihren Inhalt vorsichtig in das Becherglas.

»Ich habe die Einzelheiten Ihres Forschungsprojekts vergessen«, sagte Merrick und beugte sich über ihre Schulter. »Was sollten wir jetzt sehen?«

Susan veränderte ihre Haltung, um zu verbergen, dass ihr seine körperliche Nähe unangenehm war. »Wie Sie wissen, besitzen Kieselalgen wie dieses Phytoplankton eine Zellwand aus Silizium. Was ich getan habe, nein, was ich zu tun versuche, ist, eine Möglichkeit zu finden, diese Zellwand aufzulösen und die Dichte der Zellflüssigkeit innerhalb der Vakuole zu steigern. Meine genetisch veränderten Exemplare sollten die unveränderten Kieselalgen im Wasser angreifen und sich rasend schnell vermehren. Und wenn das alles wunschgemäß abläuft ...« Ihre Stimme verstummte, während sie wieder nach dem Becherglas griff. Vorher schlüpfte sie in einen Schutzhandschuh, damit sie den Glasbehälter berühren konnte. Sie kippte ihn leicht auf die Seite, aber anstatt dieser Bewegung schnell zu folgen und hin und her zu schwappen, kroch das Wasser an der Glasinnenwand mit der Viskosität von Speiseöl entlang. Sie richtete das Becherglas jedoch wieder auf, ehe etwas von seinem Inhalt auf den Labortisch tropfte.

Merrick klatschte begeistert in die Hände - wie ein Kind, dem sie gerade einen Zaubertrick gezeigt hatte. »Sie haben das Wasser irgendwie schleimig gemacht.«

»So könnte man es beschreiben, denke ich. Die Kieselalgen haben sich derart miteinander verbunden, dass sie das Wasser in einer Art Matrix ihrer Zellflüssigkeit binden. Das Wasser ist noch da, aber es befindet sich in Suspension.«

»Das ist ... erstaunlich. Gut gemacht, Susan, gut gemacht.«

»Es ist kein vollständiger Erfolg«, gab sie zu. »Die Reaktion ist exothermisch. Sie erzeugt Wärme. Etwa sechzig Grad unter den richtigen Bedingungen. Deshalb brauche ich diesen dicken Handschuh. Das Gel zerfällt bereits nach vierundzwanzig Stunden, während die veränderten Kieselalgen absterben. Ich habe keine Erklärung für den Prozess während der Reaktion. Ich weiß zwar, dass er chemisch ist, offensichtlich, aber ich weiß nicht, wie ich ihn aufhalten kann.«

»Ich finde trotzdem, dass Sie einen sensationellen Start hatten. Mal ehrlich, Sie müssen doch irgendeine Vorstellung haben, was wir mit einer solchen Erfindung anfangen können. Die Idee, Wasser in Gallerte zu verwandeln, ist Ihnen doch nicht aus heiterem Himmel gekommen. Als Dan Singer und ich anfingen, nach organischen Verfahren zu suchen, mit denen sich Schwefel binden lässt, dachten wir, dass man eine solche Technik in Kraftwerken einsetzen könnte, um deren Emissionen zu reduzieren. Irgendetwas muss doch hinter Ihrem Projekt stecken.«

Susan blinzelte, aber sie hätte sich eigentlich denken müssen, dass Geoffrey Merrick ohne eine ausgeprägte Beobachtungsgabe niemals so weit gekommen wäre. »Ich dachte mir, dass man ein solches Verfahren bei Rücklaufbecken in Bergwerken oder in Wasseraufbereitungsanlagen einsetzen könnte. Vielleicht lässt sich damit sogar die Verbreitung einer Ölpest verhindern.«

»Stimmt ja. Ich erinnere mich. Laut Ihrer Personalakte kommen Sie aus Alaska.«

»Aus Seward, richtig.«

»Sie müssen ein Teenager gewesen sein, als die Exxon Valdez auf dieses Riff auflief und ihre Ladung sich in den Prince-William-Sund ergoss. Das muss Sie und Ihre Familie sehr getroffen haben. Es war sicher schlimm.«

Susan zuckte die Achseln. »Nicht so richtig. Meine Eltern betrieben ein kleines Hotel, und bei den vielen Leuten in den Reinigungstrupps ging es ihnen eigentlich ganz gut. Aber ich hatte viele Freunde, deren Eltern alles verloren. Die Eltern meiner besten Freundin ließen sich sogar scheiden, weil ihr Vater infolge der Ölpest seinen Job in einer Konservenfabrik verlor.«

»Dann ist diese Forschungsarbeit für Sie ein ganz persönliches Anliegen.«

Susan ärgerte sich über seinen leicht herablassenden Tonfall. »Ich glaube, es wäre für jeden, der sich Sorgen um unsere Umwelt macht, ein persönliches Anliegen.«

Er lächelte. »Ich weiß, was Sie meinen. Sie sind wie ein...


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Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.