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Der goldene Buddha

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.01.2015
Juan Cabrillo, Kapitän der »Oregon«, wird von der US-Regierung mit einer heiklen Mission betraut: Er soll eine alte Statue aufspüren, die dem Dalai Lama bei seiner Vertreibung aus Tibet im Jahre 1959 gestohlen wurde. Die verschollene Figur enthält geheime Karten und Aufzeichnungen über die tibetanischen Ölreserven und soll als diplomatisches Faustpfand eingesetzt werden, um den Dalai Lama wieder als Oberhaupt seines Heimatlandes einzusetzen ...


Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
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Produkt

KlappentextJuan Cabrillo, Kapitän der »Oregon«, wird von der US-Regierung mit einer heiklen Mission betraut: Er soll eine alte Statue aufspüren, die dem Dalai Lama bei seiner Vertreibung aus Tibet im Jahre 1959 gestohlen wurde. Die verschollene Figur enthält geheime Karten und Aufzeichnungen über die tibetanischen Ölreserven und soll als diplomatisches Faustpfand eingesetzt werden, um den Dalai Lama wieder als Oberhaupt seines Heimatlandes einzusetzen ...


Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641152116
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum29.01.2015
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3116 Kbytes
Artikel-Nr.1571716
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Einleitung

31. März 1959

Die Blumen rund um den Sommerpalast Norbulingka standen kurz vor der Blüte. Die parkähnliche Anlage war wunderschön. Sie war von hohen steinernen Wällen umgeben, und im Zentrum der Bäume und üppigen Gärten erhob sich eine kleinere gelbe Mauer, die nur der Dalai-Lama, seine Berater und einige auserwählte Mönche passieren durften. Hier lagen mehrere stille Weiher, das Heim des Dalai-Lama und ein Tempel für Gebete.

Es war eine Insel der Ruhe und Ordnung inmitten eines Landes in Aufruhr.

Nicht weit entfernt thronte auf einer Hügelflanke der imposante stufenförmige Winterpalast Potala, dessen wuchtige jahrhundertealte Bauten mehr als tausend Räume enthielten und viele hundert Mönche beherbergten. Die riesige Anlage war klar gegliedert: Von den mittleren Ebenen des siebengeschossigen Palastes führte eine steinerne Treppe in gleichmäßigem Zickzack hinab zu einer Mauer aus gewaltigen Steinblöcken, die am Fuß des Monumentalbaus nahezu fünfundzwanzig Meter in die Höhe ragte.

Unterhalb erstreckte sich eine flache Ebene, auf der mehrere zehntausend Tibeter ausharrten. Eine fast ebenso große Gruppe hatte sich am Norbulingka versammelt. Die Menschen waren gekommen, um ihren geistlichen Führer zu beschützen. Anders als die verhassten chinesischen Besatzer trugen die Bauern keine Gewehre, sondern Messer und Bögen. Anstelle von Artillerie verfügten sie lediglich über Tapferkeit und die Kraft ihrer Muskeln. Sie waren hoffnungslos unterlegen, aber zum Schutz ihres Oberhaupts mit Freuden bereit, das eigene Leben zu opfern.

Schon ein einziges Wort des Dalai-Lama würde genügen.

Im Tempel jenseits der gelben Mauer betete der Dalai-Lama zu Mahakala, seinem persönlichen Beschützer. Die Chinesen hatten ihm in ihrem Hauptquartier eine sichere Zuflucht angeboten, aber er wusste, dass ein anderer Beweggrund dahinter steckte. Falls er Schutz suchen musste, dann nicht bei, sondern vor den Chinesen. Soeben erst hatte der Dalai-Lama einen Brief von Ngabo Ngawang Jigme erhalten, dem Gouverneur von Chamdo. Nach einem Gespräch mit General Tan, dem chinesischen Oberbefehlshaber der Region, war Jigme davon überzeugt, dass man die Menschenansammlungen schon bald unter Einsatz von Geschützfeuer auflösen würde.

Falls es dazu kam, drohten schreckliche Verluste.

Der Dalai-Lama erhob sich, ging zu einem Tisch und läutete eine Glocke. Gleich darauf öffnete sich die Tür, und der Anführer der Kusun Depon, der persönlichen Leibwache des Dalai-Lama, trat ein. Im Vorraum warteten mehrere Sing-Gha-Krieger, Mönchspolizisten von einschüchternder Gestalt. Jeder der Männer war fast zwei Meter groß, trug einen Furcht erregenden Schnurrbart und war in ein schwarzes wattiertes Gewand gekleidet, das ihn noch massiger und unbezwingbarer wirken ließ.

Einige Dogkhyi, wilde tibetische Mastiffs, setzten sich wachsam auf.

»Verständige bitte das Orakel«, sagte der Dalai-Lama leise.

Langston Overholt III. überwachte die sich verschlimmernde Lage von seinem Haus in Lhasa aus.

Er stand neben dem Funker, während der Mann die Frequenz einstellte.

»Situation kritisch. Ende.«

Der Funker justierte die Einstellung, um die Störgeräusche zu verringern.

»Der Hahn will offenbar das Hühnerhaus betreten. Ende.«

Der Funker behielt die Skalen genau im Blick.

»Benötigen sofortige Unterstützung. Ende.«

Und wieder gab es eine leichte Verzögerung, während der Funker eine Änderung vornahm.

»Ich empfehle Adler und Kamele. Ende und aus.«

Der Mann wartete ab, das Funkgerät rauschte, und die grünen Anzeigen kehrten zu ihrem wellenförmigen Bewegungsmuster zurück. Die Botschaft war nun hinaus in den Äther gesandt; der Rest lag nicht mehr bei ihnen. Overholt wollte Flugzeuge - und zwar unverzüglich.

Dorje Drakden, das Orakel, war in tiefe Trance versunken. Durch ein kleines Fenster der hohen Tempelwand fielen die Strahlen der untergehenden Sonne herein und schufen einen hellen Pfad, der an einem Räucherfass endete. Die Weihrauchschwaden schienen auf dem Licht zu tanzen, und ein seltsam zimtartiger Geruch hing in der Luft. Der Dalai-Lama saß mit übergeschlagenen Beinen auf einem Kissen an der Wand. Ein Stück vor ihm kniete vornübergebeugt Drakden und hatte die Stirn auf den Holzboden gepresst. Plötzlich meldete das Orakel sich mit tiefer Stimme zu Wort.

»Ihr müsst aufbrechen! Noch heute Abend.«

Dann - noch immer in Trance und mit weiterhin geschlossenen Augen - stand Drakden auf, ging zu einem Tisch und blieb exakt dreißig Zentimeter davor stehen. Er streckte die Hand aus, nahm einen Federkiel, tauchte ihn in Tinte, zeichnete auf einem Blatt Papier eine detaillierte Landkarte und sackte in sich zusammen.

Der Dalai-Lama eilte an seine Seite, hob das Haupt des Mannes an und versetzte ihm einen leichten Schlag auf die Wange. Drakden kam allmählich wieder zu Bewusstsein. Nachdem der Dalai-Lama ihm ein Kissen unter den Kopf geschoben hatte, erhob er sich, schenkte aus einem Tonkrug einen Becher Wasser ein, kehrte zu dem Orakel zurück und hielt ihm das Gefäß an die Lippen.

»Trink, Dorje«, sagte er ruhig.

Der ältere Mann erholte sich langsam und setzte sich auf. Sobald der Dalai-Lama sicher war, dass Drakden keinen Schaden genommen hatte, ging er zu dem Tisch und nahm die Tintenzeichnung in Augenschein.

Es handelte sich um die genaue Fluchtroute von Lhasa zur indischen Grenze.

Overholts berufliche Laufbahn war ihm bereits in die Wiege gelegt worden, denn seine Familie hatte den Vereinigten Staaten seit dem Unabhängigkeitskrieg stets treu gedient. Sein Großvater war als Spion im amerikanischen Bürgerkrieg tätig gewesen, sein Vater im Ersten Weltkrieg und Langston III. im Zweiten Weltkrieg, zunächst beim OSS und dann bei der 1947 gegründeten CIA. Er war nun dreiunddreißig Jahre alt und hatte fast die Hälfte seines Lebens im Spionagegeschäft verbracht.

Eine dermaßen unheilvolle Situation war ihm in all den Jahren noch nie begegnet. Diesmal ging es weder um ein Adelshaus in Not noch um irgendeinen Würdenträger oder Diktator. Es ging um ein Religionsoberhaupt. Um einen Gottkönig, ein leibhaftiges höheres Wesen, das seinen Führungsanspruch bis auf das Jahr 1351 zurückführen konnte. Falls nicht bald etwas geschah, würde der Mann den Kommunisten in die Hände fallen, und das menschliche Schachspiel wäre vorbei.

Overholts Nachricht wurde im burmesischen Mandalay empfangen, nach Saigon und von dort aus nach Manila geleitet, mittels eines sicheren Tiefseekabels nach Long Beach, Kalifornien, und weiter nach Washington D.C. übertragen.

Da die Lage in Tibet sich während der letzten Jahre immer mehr zugespitzt hatte, war seitens der CIA eine geheime Eingreiftruppe in Burma stationiert worden. Die Einheit würde den Chinesen nicht lange standhalten können, war aber groß genug, einen eventuellen Vormarsch zu verlangsamen und die Heranführung schwer bewaffneter Infanteriedivisionen zu ermöglichen.

Das Geschwader operierte unter dem Tarnnamen Himalayan Air Services und bestand aus vierzehn C-47-Transportflugzeugen, von denen man vier Exemplare mit Schnellfeuerkanonen ausgestattet hatte. Hinzu kamen sechs F-86-Kampfjets und ein einzelner fabrikneuer B-52-Bomber der Firma Boeing.

Allen Dulles saß im Oval Office, rauchte seine Pfeife und schilderte Präsident Eisenhower den Stand der Dinge. Dann lehnte der CIA-Direktor sich zurück und ließ den Präsidenten eine Weile nachdenken. Es vergingen mehrere Minuten.

»Mr. President«, sagte er schließlich. »Die CIA hat sich erlaubt, in Burma eine schnelle Eingreiftruppe zu stationieren. Auf Ihren Befehl hin können die Jungs binnen einer Stunde in der Luft sein.«

Eisenhower hatte seit seiner Wahl im Jahre 1952 bereits eine Menge erlebt: die McCarthy-Anhörungen, die Entsendung erster Militärberater nach Vietnam sowie einen Herzanfall. Er war gezwungen gewesen, zehntausend Soldaten nach Little Rock, Arkansas, abzukommandieren, um dort die Aufhebung der Rassenschranken durchzusetzen; er hatte mit angesehen, wie die Sowjets die Vorreiterrolle im Weltraum übernahmen; sein Vizepräsident war in Lateinamerika von wütenden Steinewerfern empfangen worden. Und nun gab es auf Kuba, nur hundertfünfzig Kilometer vor der amerikanischen Küste, ein kommunistisches Regime. Er war müde.

»Nein, Allen«, sagte er nach kurzem Überlegen. »Ich habe als General gelernt, dass man sich seine Schlachten mit Bedacht auswählen sollte. Wir dürfen uns in Tibet vorerst nicht einmischen.«

Dulles stand auf und reichte Eisenhower die Hand. »Ich verständige meine Leute.«

Der Aschenbecher, der in Overholts Haus neben dem Funkgerät stand, quoll von filterlosen Zigarettenstummeln über. Es vergingen einige Stunden ohne Nachricht, abgesehen von der Bestätigung, dass die Funkmeldung empfangen worden sei. Alle dreißig Minuten überbrachten tibetische Gewährsmänner neue Informationen. Man konnte beobachten, dass die Menschenmengen vor den Palästen bei Lhasa immer mehr anwuchsen, wenngleich eine präzise Zählung unmöglich war. Aus den Bergen eilten unaufhörlich weitere Tibeter herbei, versehen mit Knüppeln, Steinen und Messern. Für die gut bewaffneten Chinesen stellte die wogende Masse lediglich Kanonenfutter dar.

Bislang hatten die Soldaten nichts unternommen, aber auf den Zufahrtstraßen der Stadt waren erste Truppenkontingente gesichtet worden. Vor fünf Jahren hatte Overholt in Guatemala eine ähnliche Situation erlebt. Damals war eine Demonstration von...


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Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.