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Immer wieder du und ich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am22.01.20161. Auflage
Ein Roman über die Liebe. Über die kleinen und großen Abenteuer des Lebens. Und über zwei, die sich lieben, aber immer wieder verpassen. Kate liebt Charlie. Charlie liebt Kate. Das war schon immer so. Sie sind füreinander geschaffen. Aber es ist kompliziert: Denn stets ist Charlie gerade vergeben, wenn Kate bereit ist. Und umgekehrt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, auf Partys, Hochzeiten und Beerdigungen. Vergessen können Kate und Charlie einander nicht. Aber ist es nicht irgendwann zu spät für die große Liebe? Oder bietet ihnen das Leben noch eine zweite Chance? Nach dem großen Erfolg von «Ein letzter Brief von dir» der neue, berührende Roman von Juliet Ashton

Juliet Ashton stammt aus Irland und lebt heute mit ihrer Familie in London. Sie hat bereits zahlreiche Romane unter ihrem Klarnamen veröffentlicht.
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Produkt

KlappentextEin Roman über die Liebe. Über die kleinen und großen Abenteuer des Lebens. Und über zwei, die sich lieben, aber immer wieder verpassen. Kate liebt Charlie. Charlie liebt Kate. Das war schon immer so. Sie sind füreinander geschaffen. Aber es ist kompliziert: Denn stets ist Charlie gerade vergeben, wenn Kate bereit ist. Und umgekehrt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, auf Partys, Hochzeiten und Beerdigungen. Vergessen können Kate und Charlie einander nicht. Aber ist es nicht irgendwann zu spät für die große Liebe? Oder bietet ihnen das Leben noch eine zweite Chance? Nach dem großen Erfolg von «Ein letzter Brief von dir» der neue, berührende Roman von Juliet Ashton

Juliet Ashton stammt aus Irland und lebt heute mit ihrer Familie in London. Sie hat bereits zahlreiche Romane unter ihrem Klarnamen veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644552913
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum22.01.2016
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2819 Kbytes
Artikel-Nr.1699496
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Das ist wirklich eine tolle Party, dachte Kate.

Überall waren Chips in den Teppich eingetreten. Ballons zerplatzten. Mädchen kreischten. Jungs spielten Fußball im Bad.

Ihre Mum hatte den anderen Müttern Sekt eingeschenkt, ein guter Schachzug, fand Kate. Sekt, das wusste sie inzwischen, ließ Mütter lauter sprechen und ausgelassener lachen, und dann merkten sie nicht mehr, was um sie herum vorging. Nach ein paar Gläsern ließen die Damen den Sekt überschwappen, und es war ihnen egal, ob sie auf ihre Kleider kleckerten oder nicht.

Doch ein plötzlicher Tränenausbruch ließ sie alle in die Küche stürmen. Dort stand Becca in ihrem pinken Kleidchen aus Satin und Tüll und schluchzte.

Kate drückte sich ihr Lieblingsgeschenk an die Brust und wunderte sich, dass ihre Kusine so viel weinte. Und auch noch so laut. Es war ganz schön beeindruckend, wie viel Lärm, Salzwasser und Rotze ein einziges Mädchen produzieren konnte.

Dad flüsterte: «... Und ist entsetzlich wild, obschon so klein!»

«Scheksbier?», fragte Kate. Ihr Daddy war ganz verrückt nach diesem Schriftsteller aus alten Zeiten, der so eine komische Frisur trug.

Daddy lächelte, als ob sie einen Witz gemacht hätte. «Jawohl. Ein Sommernachtstraum von Shakespeare.»

Mehrere Frauen knieten jetzt neben Becca und schnatterten und gurrten wie große Hennen. Sie überschlugen sich geradezu in ihren Tröstungsversuchen. Zwischen zwei Schluchzern stieß Becca eine Anschuldigung gegen einen der Jungen hervor.

«Charlie», sagte sie unter Tränen. «Charlie hat mich getreten!»

Charlie stand in einer Ecke und schaute mit großen, ängstlichen Augen zu. Er schien unsicher, ob er bleiben und sich rechtfertigen oder lieber gleich fliehen sollte. Er war ein ernsthafter Junge mit einem Helm glatter, dunkler Haare und knubbligen Knien. Als er Kates Blick auffing, zog sie eine Grimasse, um ihn zum Lachen zu bringen.

Kate kannte Charlie, und sie wusste, dass er kein Treter war. Er war ein freundlicher Junge, der sich gerne mit Buchstaben und Zahlen beschäftigte, das Klassenmeerschweinchen streichelte und nach der Schule nicht so gern nach Hause ging.

Kate hatte einmal gehört, wie ihre Mum etwas über Charlies schmutzige Kleider und über die Männer murmelte, die seine Mutter traf. «Sie hat schon wieder einen neuen Freund», sagte sie zu Tante Marjorie. Mums irischer Akzent ließ selbst das allerbanalste Gespräch aufregend dramatisch klingen. Und wenn sie über Charlie oder seine Mum sprach, klang es ganz besonders gefährlich und unheilverkündend.

Wie die anderen Kinder wusste auch Kate, dass Charlie ein bisschen anders war. Ein bisschen merkwürdig. Er war nie ganz sauber. Seine Mum war dünn und sah krank aus, und manchmal konnte sie die Worte nicht richtig aussprechen.

Aber Charlie Garland war trotzdem kein Treter.

Und jetzt merkten auch die anderen, dass Becca ein bisschen übertrieb. Eine Mama nach der anderen ging zurück ins Wohnzimmer. Sie saßen auf den Sofalehnen oder knieten auf dem Teppich und schauten eine Hochzeit im Fernsehen an. Die weinseligen Ahhs und Ohhs hingen wie eine bonbonfarbene Wolke über ihren Köpfen.

Die Braut wirkte verängstigt, fast als ob sie zum Schuldirektor zitiert worden wäre, und nicht, als ob sie gerade vor dem Altar stünde. Kate verstand überhaupt nicht, was ihre Mum an Lady Diana fand. Und was diesen komischen Mann mit der großen Nase und der schrecklichen Frisur anging, den sie da heiratete ... Kate konnte kaum glauben, dass dieser Charles ein echter Prinz sein sollte.

«Ist das ein Action Man?» Beccas Tränen waren erstaunlich schnell getrocknet. Sie konnte ihren Fluss an- und ausschalten, als hätte sie einen Wasserhahn an der Schläfe. «Warum hast du einen Action Man? Das ist doch ein Jungsspielzeug!» Dann fiel ihr etwas ein. «Hast du ihn, damit er Barbie heiraten kann?»

«Ärgs, nein!» Kate war einmal ein Blumenkind auf einer Hochzeit gewesen und hatte noch immer Albträume vom Geraschel dieses unbequemen Taftkleides. Niemand schien zu verstehen, warum ein Mädchen einen Action Man haben wollte. Außer Dad, der schlicht gesagt hatte: «Warum nicht?»

Kate mochte einiges aus der Jungswelt, aber das ging natürlich nicht so weit, dass sie auch Jungs aus Fleisch und Blut gemocht hätte. Daher hatte sie geschmollt, als ihre Eltern darauf bestanden, dass sie nicht nur die Mädchen, sondern auch die Jungs aus ihrer Klasse einlud.

«Becca musste auf ihre Party auch keine Jungs einladen», hatte sie gemurrt.

«Tja», hatte Dad auf diese merkwürdige Art entgegnet, mit der Erwachsene etwas sagen wollen, es dann aber irgendwie doch nicht aussprechen. «Da sieht man mal wieder, wie Becca ist.»

Beccas Party vor zwei Monaten war viel, viel besser gewesen als die königliche Hochzeit, die ihre Mütter jetzt schauten. Ein Zauberer hatte einen Bonbon hinter Kates Ohr hervorgezaubert, und jedes Mal, wenn sie daran dachte, fasste sie sich noch immer verwundert an ihr Ohrläppchen. Es hatte bergeweise Marshmallows gegeben und ganze Seen aus Sahnepudding.

Aus dem Wohnzimmer hörte Kate ihre Mutter rufen: «Oh, so eine Märchenhochzeit hätte ich mir gewünscht!» Sie schaute die Wiederholung der Szene, in der Lady (jetzt Prinzessin) Diana zum Altar der Westminster Abbey schritt. Kate hatte das Kleid gesehen und fand es überhaupt nicht toll. Es war ganz knittrig und zerknüllt und so furchtbar lang. Wie sollte die arme Prinzessin darin rennen oder springen, ohne sich zu verheddern?

«Mummy hat sich eine Märchenhochzeit gewünscht.» Kates Dad nahm sie in die Arme und knuddelte sie. «Stattdessen hat die arme Frau vor neun Jahren nur mich bekommen!»

«Du bist doch viel besser als ein Prinz.» Dad hatte immerhin die für einen Prinzen erforderlichen dunklen Locken und blitzenden Augen. Kate wusste aus den Disney-Filmen, dass Könige so aussahen.

Dad behauptete, dass er sein dunkles Haar seinen italienischen Vorfahren zu verdanken hätte und deshalb eigentlich auch noch jähzornig und leidenschaftlich sein müsste. Kate war erleichtert, dass dieses italienische Erbe nicht so recht durchkam - sie liebte ihn genau so, wie er war.

Dank Dad hatte Kate nicht so eine eklige, kreischend pinkfarbene Geburtstagstorte bekommen, wie sie Mum eigentlich hatte backen wollen. Er hatte gerade noch rechtzeitig eingegriffen - «Du verziehst sie, John!», hatte Mum daraufhin missbilligend gemurmelt -, und so konnte Kate die Kerzen auf einer Biskuittorte ausblasen, die aussah wie ein geöffnetes Buch. Sie hatte die verschnörkelten Zuckergussworte gelesen - Das Geburtstagsbuch von Kate Minelli, 5 Jahre alt - und sich den Zuckergussnamen heimlich in die Tasche gesteckt, um ihn später genüsslich im Bett zu verspeisen, bevor Becca Wind davon bekam. Im Dunstkreis ihrer Kusine hatte Kate schnell gelernt, vorsichtig zu sein, wenn ihr etwas besonders gefiel - Becca war nämlich fast immer schneller als sie.

 

Die Party hatte sich in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Jungs flitzten die ganze Zeit herum und schrien wie die Verrückten. Die Mädchen kämmten den Puppen die Haare und quälten die mürrische Katze mit ihren Zärtlichkeiten.

Becca, die in ein Phantasiespiel versunken war, für das man sämtliche Tassen des Haushalts brauchte, schaute auf und kam zu Kate. «Darf ich bitte, bitte mal mit deinem Action Man spielen, bitte?» Sie trat ganz nah an Kate heran und rieb ihre Wange an die ihrer Kusine wie ein Kätzchen.

Kate zögerte. Sie wollte eigentlich ja sagen, aber ihre Lippen gehorchten nicht. Ihre Füße dagegen wollten am liebsten wegrennen. Kate hatte diese Situation einfach schon zu oft erlebt und wusste genau, wie sie ausgehen würde.

«Kate!» Mum, die zwischen zwei anderen Frauen eingequetscht auf dem Sofa saß, beugte sich vor, um sich einzumischen. «Sei nicht unhöflich, Mäuschen. Du musst deine Spielzeuge mit Becca teilen.»

Also übergab Kate Becca ihre neue, noch kaum benutzte Action-Man-Figur, die eine schicke Armeeuniform trug (sie überlegte, ihr später einen Smoking anzuziehen), und rang sich ein Lächeln ab.

Ein, zwei Minuten später bewahrheitete sich ihre böse Ahnung.

«Ups.» Becca hielt den Körper der Figur in der einen Faust und den Kopf in der anderen. «Der ist einfach abgegangen! Tut mir so leid!» Ihre Unterlippe bebte bedrohlich.

«Schon gut. Nicht weinen, Becca!» Kate nahm die verstümmelte Figur wieder zurück. Sie hatte sich schon so viele schöne Spiele für ihren Action Man ausgedacht: Er sollte ein Popstar und ein Dad und ein Alien sein. «Macht nichts. Ehrlich.» Am schlimmsten war nämlich, dass Becca nicht nur Kates Spielzeug kaputt machte, sondern danach immer in Tränen ausbrach. Als ob ihre Sachen kaputtgegangen wären.

«Arme Becca!» Mum schoss wie von der Tarantel gestochen vom Sofa hoch. «Was hast du schon wieder zu ihr gesagt, Kate?»

«Aber ich ...» Es brachte gar nichts, sich zu verteidigen.

Jetzt zeigten sie wieder den Kuss im Fernsehen, eine peinliche Berührung königlicher Lippen auf dem Palastbalkon. Mum sah mit einem Auge zu, während sie Becca mit dem Versprechen auf Süßigkeiten und Trostkakao wegschob.

Tränen herunterzuschlucken ist Schwerstarbeit. Kate hatte plötzlich genug von ihrer Party und wollte, dass sie vorbei wäre. Mit einem Mal wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sich alleine im Pyjama auf dem Sofa einzukuscheln, auf das Abendessen zu warten und mit ihrem (hoffentlich bis dahin reparierten) Action Man zu spielen.

«Wackelpudding?» Jemand...
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Autor

Juliet Ashton stammt aus Irland und lebt heute mit ihrer Familie in London. Sie hat bereits zahlreiche Romane unter ihrem Klarnamen veröffentlicht.Silke Jellinghaus, geboren 1975, ist Übersetzerin, Autorin und Lektorin und lebt in Hamburg. Unter anderem hat sie Jojo Moyes und Graham Norton übersetzt.Katharina Naumann ist Autorin, freie Lektorin und Übersetzerin und lebt in Hamburg. Sie hat unter anderem Werke von Jojo Moyes, Anna McPartlin und Jeanine Cummins übersetzt.