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Willkommen im Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am15.07.20151. Auflage
Das Buch, das einen 'Lovestorm' entfachte Im Mai 2015 erlitt Kai-Eric Fitzner einen Schlaganfall. Seine Frau veröffentlichte daraufhin einen verzweifelten Aufruf, den selbstverlegten Roman ihres Mannes zu kaufen und so die Familie in schwieriger Zeit zu unterstützen. Über Nacht wurde 'Willkommen im Meer' ein vielgeliebter Bestseller. Mittlerweile ist der Autor aus dem Koma erwacht und versucht, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Sein Traum, bei einem Verlag veröffentlicht zu werden, hat sich mit dieser nun bei Knaur publizierten Ausgabe erfüllt. Tim ist Lehrer mit Leib und Seele. Seine Mission: die Schüler zu ermuntern, nicht alle Dinge einfach hinzunehmen, sondern sie zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Mit seinem Lehrstil eckt er an seiner neuen Schule in Oldenburg gewaltig an. Dass er und seine Frau sich auch noch privat mit einigen Schülern anfreunden und einen verzweifelten Oberstufenschüler gar bei sich einziehen lassen, macht seine Situation nicht leichter. Bald droht man dem unkonventionellen Lehrer mit Berufsverbot. Doch auch wenn Tims Gegner mit harten Bandagen kämpfen - sie haben die Rechnung ohne Tims Familie und ohne seine Schüler gemacht.

Kai-Eric Fitzner kam 1970 in Bremen zur Welt. Sein Frühwerk, die Geschichte vom geschenkgierigen Hasen, verfasste er im Alter von sieben Jahren und sorgte damit auf Omas Geburtstagsfeier für Furore. Auf die Schulzeit folgte ein geisteswissenschaftliches Studium, das Anfang des neuen Jahrtausends konsequenterweise in einer IT-Karriere mündete. Heute lebt er in Oldenburg. 'Krumme Dinger' ist nach 'Willkommen im Meer' sein zweiter Roman.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Buch, das einen 'Lovestorm' entfachte Im Mai 2015 erlitt Kai-Eric Fitzner einen Schlaganfall. Seine Frau veröffentlichte daraufhin einen verzweifelten Aufruf, den selbstverlegten Roman ihres Mannes zu kaufen und so die Familie in schwieriger Zeit zu unterstützen. Über Nacht wurde 'Willkommen im Meer' ein vielgeliebter Bestseller. Mittlerweile ist der Autor aus dem Koma erwacht und versucht, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Sein Traum, bei einem Verlag veröffentlicht zu werden, hat sich mit dieser nun bei Knaur publizierten Ausgabe erfüllt. Tim ist Lehrer mit Leib und Seele. Seine Mission: die Schüler zu ermuntern, nicht alle Dinge einfach hinzunehmen, sondern sie zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Mit seinem Lehrstil eckt er an seiner neuen Schule in Oldenburg gewaltig an. Dass er und seine Frau sich auch noch privat mit einigen Schülern anfreunden und einen verzweifelten Oberstufenschüler gar bei sich einziehen lassen, macht seine Situation nicht leichter. Bald droht man dem unkonventionellen Lehrer mit Berufsverbot. Doch auch wenn Tims Gegner mit harten Bandagen kämpfen - sie haben die Rechnung ohne Tims Familie und ohne seine Schüler gemacht.

Kai-Eric Fitzner kam 1970 in Bremen zur Welt. Sein Frühwerk, die Geschichte vom geschenkgierigen Hasen, verfasste er im Alter von sieben Jahren und sorgte damit auf Omas Geburtstagsfeier für Furore. Auf die Schulzeit folgte ein geisteswissenschaftliches Studium, das Anfang des neuen Jahrtausends konsequenterweise in einer IT-Karriere mündete. Heute lebt er in Oldenburg. 'Krumme Dinger' ist nach 'Willkommen im Meer' sein zweiter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426438817
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum15.07.2015
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse909 Kbytes
Artikel-Nr.1731333
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zwei

»Hast du noch einen Moment Zeit, Doc?«, fragt Hannes, nachdem die anderen jubelnd in die Weihnachtsferien entschwunden sind.

Hannes´ Wandlung seit der Referatsgruppe mit Magnus und Rebecca kommt einer Metamorphose gleich. Unser Kurstreffen, zu dem José ein phänomenales Buffet hergerichtet hat, tat sein Übriges. José ist ein teuflisch gewitzter Demagoge und hat den ganzen Abend mit Hannes geplaudert. Das hat den Rest besorgt. Hannes war seit zwei Monaten nicht mehr beim Friseur und lehnt selbst eine wöchentliche Rasur strikt ab. Auch kleidet er sich seither anders, so dass er jetzt ganz wunderbar ins TimeOut passt. Auf dem Elternsprechtag konfrontierte mich sein Vater mit dem Umstand, dass Hannes bei den Jungliberalen ausgetreten ist. Offenbar hat er seinen Abschied derart inszeniert, dass eine Rückkehr ausgeschlossen werden kann. In den Augen seines Vaters trage ich dafür die Verantwortung. Allerdings konnte ich seine wirre These, dass ich die Zukunft seines Sohnes ruinieren würde, mit einem Verweis auf Hannes´ schulische Leistungen entkräften. Der Knabe steuert auf einen Notendurchschnitt von dreizehn Punkten zu.

»Klar, Hannes. Aber nur kurz. Ich muss noch zu den Zwergen.«

»Maggie hat mich für Weihnachten eingeladen. Ich wollte aber vorher checken, ob das okay ist.«

»Der Hausvorstand ist in Magnus´ Pläne eingeweiht und hat ihnen zugestimmt. Du bist willkommen.«

»Cool. Wann geht´s denn los?«

»So gegen sechs.«

»So früh?«

»Wir sind nicht das TimeOut, Hannes. Wir haben ein Kind.«

»Verstehe, Doc. Bis dann.«

In der Tür zum Klassenzimmer stößt Hannes mit der kleinen Penny Moll zusammen. Es ist schon eigenartig. Zu Magnus Maggie zu sagen, bringe ich nicht übers Herz, ebenso wenig, wie ich Penny Penelope nennen mag. Verrückt.

»Sorry, Penny. Frohe Weihnachten«, sagt Hannes und verschwindet.

»Gleichfalls.«

»Wolltest du zu mir, Penny?«, frage ich.

»Ja. Können Sie das hier Maggie geben?«

Sie reicht mir eine Papiertüte mit einer beträchtlichen Anzahl von Weihnachtsgeschenken.

»Natürlich.«

»Der Alte holt mich gleich ab, und der darf das nicht sehen, sagt Mama.«

»Ich verstehe. Wie ist denn die Stimmung bei euch?«

»In seiner Gegenwart dürfen wir nicht über Maggie sprechen. Er hat alle Fotos aus den Alben gerissen, wo Maggie drauf war. Der braucht dringend ´ne Therapie.«

»Das tut mir leid, Penny.«

»Können Sie ja nix dafür. Ich muss jetzt los. Wir fliegen heute noch in die Schweiz. Sankt Moritz.«

»Da soll´s ja sehr schön sein.«

»Grauenhaft ist es da. Ganz schlimm. Aber ich muss nur noch dieses und nächstes Jahr mit.«

»Und was dann?«

»Dann bin ich achtzehn. Grüßen Sie Maggie ganz lieb von mir, ja?«

»Mach ich, Penny. Frohes Fest.«

»Danke. Ihnen auch.«

Und weg ist sie. Ich nehme meine Tasche und Magnus´ Geschenke und quietsche in Richtung 7b, um We Wish You A Merry Christmas und Jingle Bells zu singen.

* * *

»Herr Schäfer«, flötet mir Frau Windig hinterher, als ich eben dem Ausgang zustrebe.

»Frau Windig. Was machen Sie denn noch hier?«

»Der Chef möchte Sie kurz sprechen«, flüstert sie mir verschwörerisch zu.

Also folge ich ihr in die Gemächer ihres Herrn.

Herr Koslowski steht am Fenster und stiert in den grauen Schulhofdunst hinaus. Als er bemerkt, dass wir eintreten, dreht er sich um.

»Ah, Herr äh Schäfer. Nehmen Sie Platz, bitte.«

Er zeigt auf seine Ledersesselsitzgruppe. Ich tue, wie mir geheißen. Zu meiner Überraschung setzt sich Frau Windig ebenfalls, bevor auch Herr Koslowski Platz nimmt.

»Dieses Treffen hier bleibt unter uns, Herr äh Schäfer. Es sind Dinge im Gange, und ich weiß nicht, ob ich sie aufhalten kann. Moll und Meinhardt machen die Elternvertreter scharf. Den Schulrat wollen sie auch hinzuziehen. Die wollen mir ans Leder.«

»Ihnen? Warum denn?«

»Meinhardt sägt schon lange an meinem Stuhl und Moll ... nun ja, den haben Sie ja selber schon erlebt.«

»Ja, schon. Aber ich dachte, Sie wären befreundet.«

»Um Himmels willen. Nein, ganz sicher nicht. Heidi äh Moll ist eine alte Schulfreundin meiner Exfrau. Mit dem Günther habe ich nichts zu schaffen. Meinhardt ist dicke mit dem.«

»Aha. Und wo komme ich da ins Spiel?«

»Ach ja, richtig. Die wollen Sie zuerst aus dem Weg räumen.«

»Aus dem Weg räumen?«

»Ein Vögelein hat mir zugetragen, dass Moll ein paar Juristen damit beauftragt hat, ob man Sie wegen der Verbreitung von verfassungsfeindlichem Gedankengut vom Dienst suspendieren kann.«

»Ein Vögelein?«

»Piep«, sagt Frau Windig.

»Ich verbreite kein verfassungsfeindliches Gedankengut, Herr Koslowski.«

»Mir brauchen Sie das nicht zu sagen. Aber seien Sie auf der Hut. Die werden alles gegen Sie sammeln. Alles. Dass Magnus bei Ihnen wohnt, dass Ihr LK Sie duzt, einfach alles. Und es geht sogar noch weiter. In einem Telefonat zwischen Meinhardt und Moll ist mehrfach der Name Schachtschneider gefallen. Sagt Ihnen das was?«

»Ich fürchte, nein.«

»Erinnern Sie sich an die Berufsverbotsverfahren? DKP? In Oldenburg waren in dem Zusammenhang Irmelin und Matthias Schachtschneider die unfreiwilligen Protagonisten. Klingelt´s?«

»Ich habe da mal was drüber gelesen, aber erinnern wäre zu viel gesagt.«

»Recherchieren Sie das. Haben Sie einen guten Anwalt?«

»Ja ... nein ... weiß ich nicht. Aber woher wissen Sie das alles?«

»Aus einem Telefonat zwischen Meinhardt und Moll.«

»Piep«, sagt Frau Windig.

»Passen Sie auf sich auf, Herr äh Schäfer. Ich will Sie nicht verlieren. Sie sind mein bestes Pferd im Stall. Der Einzige mit Grips in dieser ganzen gottverdammten Schule. Das Kollegium werden die auch aufhetzen. Schlimm wird das, ganz schlimm. Nehmen Sie sich einen Anwalt, Herr äh Schäfer. Bereiten Sie sich vor.«

»Ja, äh, danke, Herr äh Koslowski.«

Jetzt fange ich auch schon damit an.

»Frohe Weihnachten, Herr äh Schäfer.«

»Frohe Weihnachten.«

»Ich bringe Sie noch raus«, flötet Frau Windig.

* * *

Antje hat den Lautsprecher vom Telefon angestellt, damit wir beide mit Mutter kommunizieren können.

»Berufsverbot? Ich bin stolz auf dich, Tim.«

Bei Mutter bin ich mir nie sicher, wie sie etwas meint, aber Antje hat Tränen der Rührung in den Augen.

»Du ahnst gar nicht, wie lange ich auf solch einen Fall gewartet habe.«

»Koslowski hat gesagt, ich soll mir einen Anwalt nehmen, Mutter.«

»Natürlich wirst du dir einen Anwalt nehmen, mein Junge. Wir besprechen das vor Ort.«

Antje und ich sehen uns fragend an.

»Mutter, wir kommen nicht nach Marburg«, sagt Antje.

»Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass ich diese Entscheidung akzeptiere.«

»Was meinst du denn dann mit vor Ort ?«

»Was könnte ich denn damit meinen, mein Täubchen? Wenn ihr nicht nach Marburg kommt, dann gibt es ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder treffen wir uns auf halbem Weg, in Bielefeld zum Beispiel, oder ich komme zu euch. Bielefeld kann ich übrigens nicht ausstehen.«

»Warst du denn schon mal in Bielefeld?«, fragt Antje, die so aussieht, als stünde sie unter Schock.

»Natürlich nicht. Was soll ich an einem Ort, den ich nicht ausstehen kann?«

»Heißt das, du kommst hierher? Zu uns?«

»Hach, was bist du gescheit, mein Täubchen.«

Antje schnappt nach Luft, bringt aber keinen Ton mehr raus.

»Wann denn?«, eile ich zu Hilfe.

»Lass mich sehen. Morgen muss ich ein paar Besorgungen machen, Sonntag muss ich packen. Am Montag.«

»Heiligabend? Albert kommt auch am Montag. Mit dem Zug. Da könnt ihr ja zusammen fahren.«

»Lieber hacke ich mir ein Bein ab, als die Eisenbahn zu besteigen, mein Junge.«

»Wie willst du denn dann hierherkommen?«

»Ich werde mich natürlich in die Obhut eines professionellen Droschkenkutschers...
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Kai-Eric Fitzner kam 1970 in Bremen zur Welt. Sein Frühwerk, die Geschichte vom geschenkgierigen Hasen, verfasste er im Alter von sieben Jahren und sorgte damit auf Omas Geburtstagsfeier für Furore. Auf die Schulzeit folgte ein geisteswissenschaftliches Studium, das Anfang des neuen Jahrtausends konsequenterweise in einer IT-Karriere mündete. Heute lebt er in Oldenburg. "Krumme Dinger" ist nach "Willkommen im Meer" sein zweiter Roman.
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