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Die Karlsson-Kinder (5)

Geisterschiff mit schwarzer Dame
dtv Deutscher Taschenbuch Verlagerschienen am01.07.2016
Doppingö in Gefahr! Wie schön, wieder auf Tante Fridas Insel Ferien zu verbringen: Doppingö erkunden, lesen, faulenzen und natürlich schwimmen. Aber mit dem Schwimmen wird das wohl nichts, denn am Strand ist schwarze Schmiere angeschwemmt worden. Werden da etwa gefährliche Flüssigkeiten unerlaubt ins Meer geleitet? Etliches deutet darauf hin, und die Karlsson stellen sofort Ermittlungen an. Natürlich finden sie die Übertäter. Nur kümmert es keinen. Diese üble Umweltverschmutzung darf nicht so  weitergehen, beschließen die Karlssons ...

Katarina Mazetti, 1944 geboren, war bis 1989 als Schwedisch- und Englischlehrerin tätig. Sie arbeitet als Rundfunkjournalistin und Kolumnistin. Ihre Bücher für erwachsene Leser sind internationale Bestseller.   'Die Karlsson-Kinder' wurden auf Anhieb ein großer Erfolg.
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Produkt

KlappentextDoppingö in Gefahr! Wie schön, wieder auf Tante Fridas Insel Ferien zu verbringen: Doppingö erkunden, lesen, faulenzen und natürlich schwimmen. Aber mit dem Schwimmen wird das wohl nichts, denn am Strand ist schwarze Schmiere angeschwemmt worden. Werden da etwa gefährliche Flüssigkeiten unerlaubt ins Meer geleitet? Etliches deutet darauf hin, und die Karlsson stellen sofort Ermittlungen an. Natürlich finden sie die Übertäter. Nur kümmert es keinen. Diese üble Umweltverschmutzung darf nicht so  weitergehen, beschließen die Karlssons ...

Katarina Mazetti, 1944 geboren, war bis 1989 als Schwedisch- und Englischlehrerin tätig. Sie arbeitet als Rundfunkjournalistin und Kolumnistin. Ihre Bücher für erwachsene Leser sind internationale Bestseller.   'Die Karlsson-Kinder' wurden auf Anhieb ein großer Erfolg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423429085
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.07.2016
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1666
Artikel-Nr.1852665
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 4 Ein Bad mit Kleidern

Die Sonne glitzerte auf den Wellen, als sie in Taximax frisch gefirnisstem Mahagoniboot lostuckerten. Der klein gewachsene Besitzer des einzigen Wassertaxis von Östhamn hatte auch den Schirm seiner großen Kapitänsmütze poliert und steuerte sein Boot in einer Schaumkaskade hinaus aufs Meer. In der Ferne konnte man schon Doppingö erkennen, frisch und sommerlich grün.

»Wie schön, einen eigenen Badestrand zu haben, zu dem keine Leute kommen, die einfach ihren Dreck liegen lassen!«, sagte Hummel. »Oder gut, der Kater kann sich manchmal nicht beherrschen, aber der kann schließlich nichts dafür. Das ist nun mal seine Katzennatur, wenn da so schöner feiner Sand ist wie zu Hause in seinem Katzenklo â¦«

»In jedem Fall gibt s Schlimmeres - auch Schlimmeres als leere Getränkedosen und so was!«, sagte Alex. »Als mein Vater noch klein war, gab s in Frankreich die Katastrophe mit dem Öltanker Amoco Cadiz, der auf Grund gelaufen und in der Mitte auseinandergebrochen ist. Das ganze Öl wurde an Land gespült, und das war genau da, wo die Familie von meinem Vater gewohnt hat. Zwanzigtausend Vögel und noch eine Menge andere Tiere sind damals gestorben, und mein Vater sagt, an den Stränden dort findet man immer noch Öl unterm Sand. Ein bisschen Katzenkacke kannst du da echt vergessen!«

»Mach ich auch«, sagte Hummel. »Genauso wie das Öl und alles. Heute ist nämlich der erste Ferientag, und ich finde, da muss man nicht dauernd an schlimme Sachen denken. Wenn wir da sind, geh ich als Erstes baden!«

Sie hatten gerade den Bootssteg von Doppingö erreicht, und Hummel machte schon einen Satz, als das Boot noch gar nicht richtig angelegt hatte. Sie verfehlte den Steg und landete klatschend im Meer. Die restlichen Karlsson-Kinder duckten sich weg und bekamen trotzdem einen ordentlichen Schwall Wasser ab.

»Du bist doch nicht ganz dicht!«, schimpfte Julia, als Hummels roter Haarschopf aus dem Wasser auftauchte. »Guck dir das an, ich bin von oben bis unten klatschnass!«

Kurz darauf tauchte auch Hummels Rucksack auf und schaukelte auf den Wellen.

Hummel sah ein bisschen verlegen aus. »So eilig hatte ich s eigentlich nicht mit dem Baden«, sagte sie kleinlaut. Aber dann hatte sie sich auch schon wieder gefangen. »Ich weiß gar nicht, was du hast, große Schwester - das Wasser ist doch sauber!«

Und das stimmte. Um den kleinen Bootssteg schwappte kristallklares Wasser über feinem Sand, und zwischen den Pfählen wimmelte es von kleinen Fischen. Das Wasser um die Insel Doppingö war schon immer das sauberste weit und breit.

Die drei Karlsson-Kinder im Boot griffen sich ihre Rucksäcke und jeder eine von Fridas großen Einkaufstaschen, dann gingen sie den steilen kleinen Weg zum Haus ihrer Tante hinauf. Die trug selbst zwei Taschen, und Hummel stiefelte nur mit ihrem Rucksack hinterher, triefnass und mit vom Wasser quietschenden Sandalen.

Beim Lotsenturm hielten sie an. Dort schliefen sie normalerweise, die Mädchen im ersten Stock und die Jungen im zweiten, wo es jeweils ein Etagenbett gab.

»Nicht zu glauben, dass es fast ein Jahr her ist, seit wir letztes Mal hier waren!«, sagte Alex. »Wisst ihr noch, es war Herbst und so kalt, dass wir zu Frida ins Haus ziehen mussten.«

»Ich bin gespannt, ob sie neue Sachen an die Wände gemalt hat«, sagte George, als Frida, die mit ihren schweren Taschen schnell zum Haus wollte, schon ein paar Schritte entfernt war.

Der Lotsenturm war etwas Besonderes, ein hoher, rot angestrichener Turm mit vier Stockwerken, von dem aus einmal Lotsen nach Schiffen in Seenot Ausschau gehalten hatten.

Das Erdgeschoss war ein großer Abstellraum voller Kunstwerke aus der Zeit, als Frida noch Künstlerin gewesen war, und an die Wände hatte George eine Unterwasserwelt voller Fische und Pflanzen gemalt. Wenn man eintrat, war es fast, als käme man in ein Aquarium.

Ein Stockwerk höher lag das Zimmer der Mädchen, an dessen Wände Frida selbst einen Wald gemalt hatte, und genauso - wie in einem Wald - kam man sich darin auch vor. An einer Stelle lugte ein kleines gelbes Pferd hinter den Bäumen vor, das auch in Wirklichkeit frei auf Doppingö herumlief, und weiter hinten zwischen den Bäumen glitzerte das Meer.

Im Zimmer der Jungs war es dann das Meer selbst mit einem weiten Strand und Seevögeln am blauen Himmel, das die Wände schmückte. Und zuoberst lag das Zimmer mit den großen Fenstern, aus denen die Lotsen aufs Meer geschaut hatten. Dort saßen die Karlsson-Kinder oft abends und quatschten oder spielten Spiele, während sie viel zu viel von den leckeren Kleinigkeiten aßen, die Alex für solche Gelegenheiten zubereitete.

Jetzt stiegen sie allerdings erst mal die steile Wendeltreppe zu ihren Zimmern hinauf und wuchteten ihre Rucksäcke auf die Etagenbetten. Hummel zog gleich ihre nassen Sachen aus und hängte sie auf dem Balkon zum Trocknen auf. Sie zog Shorts an und schlüpfte in ein T-Shirt, das über ihrem runden Bäuchlein ganz schön spannte. Die frischen Sachen waren fast genauso nass wie die, in denen sie ins Wasser gefallen war - logisch, wo sie im Rucksack gesteckt hatten. Hummel schüttelte sich wie ein nasser Hund.

Dann ging sie mit Julia und George hinüber ins Haus, wo Frida auf ihrem großen Himmelbett im kombinierten Wohn- und Schlafzimmer saß und in etwas blätterte, was wie ein Werbeprospekt aussah. Alex werkelte schon in der Küche. Es war längst zwölf Uhr vorbei, und sie hatten noch nichts gegessen.

»Wenn ihr noch schwimmen wollt, bitte nur kurz!«, rief er herüber. »Und macht euch ein bisschen fein, das Wiedersehen muss gefeiert werden!«

»Hummel, du sabberst!«, sagte Julia, die regelrecht zu hören glaubte, wie ihrer ewig hungrigen kleinen Schwester das Wasser im Mund zusammenlief.

Wenig später schmiss sich George vom Bootssteg ins Wasser, und Julia folgte ihm mit einem eleganten Kopfsprung. Seit Neuestem ging sie zum Turmspringen in den Schwimmverein, und sie wollte gern ein bisschen zeigen, was sie schon konnte. Hummel machte ihren üblichen Kanonenkugelsprung mit angezogenen Beinen und ließ sich nach dem Auftauchen auf dem Rücken treiben. Sie bewegte nur ein bisschen die Arme und Beine und schaute in den Himmel. Aufzupassen, wo es sie hintrieb, fiel ihr gar nicht ein.

»Vorsicht, Hummel, du bist unterwegs nach Finnland!«, rief George vom Bootssteg, als sie schon ein gutes Stück vom Strand entfernt war, und sie musste wohl oder übel zurückzuschwimmen. Vorwärts diesmal, und das hasste sie. Beim Vorwärtsschwimmen kriegte man ständig Wasser in die Nase und sogar in den Mund! Hummel spuckte und fauchte mehr, als dass sie schwamm.

»Hilfe, ich hab eine Qualle verschluckt!«, quiekte sie. »Weiß einer, ob die hier giftig sind?«

»Jedenfalls haben sie wenig Kalorien und machen nicht dick«, lachte George.

»Nicht dick? Soll das etwa heißen, dass ich dick bin?«, quiekte Hummel. »Falls du s genau wissen willst: Ich bin ein bisschen rund, und das ist schön und praktisch. So hat man nämlich was um sich herum, was einen wärmt, und friert nicht so schnell wie manche dünnen Heringe.«

Kurz darauf kletterte sie aus dem Wasser, und nur Julia wollte noch schnell ihren Paradesprung vorführen, bevor sie zum Essen nach oben gingen. Sie nahm ein paar Schritte Anlauf bis zum Ende des Stegs und sprang mit einem Salto ins Wasser. Der Sprung gelang ihr so perfekt, dass es beim Eintauchen kaum spritzte. Zurück auf dem Steg, verbeugte sie sich vor den anderen beiden und sagte: »Noch zwei Jahre bis zu den Olympischen Spielen.«

George klopfte ihr anerkennend auf die Schulter.

Dann wuschen sie sich schnell mit Salzwasserseife, die frisch und gut duftete. Bei Frida gab es keine Dusche, nicht mal warmes Wasser, aber das störte niemanden, jedenfalls nicht sehr - und da gab es ja noch Fridas kleine Sitzbadewanne aus dem Schuppen, die man bei Bedarf in die Küche tragen und mit warmem Wasser vom Herd füllen konnte.

»Frida hat Mama übrigens was von einer Überraschung erzählt«, sagte Julia auf dem Weg hinauf zum Turm. »Von irgendwas Neuem hier auf Doppingö. Mir ist aber noch nichts aufgefallen. Euch vielleicht?«

»Nein«, sagte Hummel. »Aber hier soll es auch gar nichts Neues geben. Auf Doppingö soll alles so bleiben, wie es ist. - Oder höchstens soll es noch ein zweites Pferd geben, damit wir um die Wette reiten können.«

In ihren Zimmern zogen sie sich schnell um und kämmten sich die nassen Haare. Hummel machte sich einen Mittelscheitel, und George band sich die langen Haare zu einem zwiebeligen Knäuel am Hinterkopf. Dann gingen sie hinunter und setzten sich an den Gartentisch, den Frida mit einer schönen Tischdecke und einem Wiesenblumenstrauß geschmückt hatte. Es gab für jeden einen Stuhl, aber auch eine Gartenschaukel, die sie meistens Frida überließen. Der Kater saß schon unterm Tisch und wartete auf das, was von oben für ihn abfiel. Alle schauten erwartungsvoll zum Haus, wo Alex gelegentlich am Küchenfenster auftauchte. Irgendetwas da drinnen duftete wahnsinnig gut.

»Hummel, du sabberst schon wieder!«, sagte Julia.

»Genau wie du!«, sagte Hummel, und George lachte. »Wie wir alle!«, sagte er. »Das erste Alex-Menü des Sommers, da muss einem ja das Wasser im Mund zusammenlaufen! Wenn er erst mal ein berühmter Fernsehkoch ist, werde ich sabbernd vor der Glotze hocken.«

Julia legte die Hand über die Augen und schaute hinaus aufs Meer. Aus der Ferne war ein leises Tuckern zu hören. Ein Motorengeräusch.

»Da ist ein...
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Katarina Mazetti, 1944 geboren, war bis 1989 als Schwedisch- und Englischlehrerin tätig. Sie arbeitet als Rundfunkjournalistin und Kolumnistin. Ihre Bücher für erwachsene Leser sind internationale Bestseller.   "Die Karlsson-Kinder" wurden auf Anhieb ein großer Erfolg.