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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am26.02.2016Auflage
»Die Sprache ist atemberaubend schön und verführt zu einem völlig neuen Blick auf Gott und die Schöpfungsgeschichte.« PUBLISHERS WEEKLY Halb erfroren und dem Tode nahe strandet eine junge Frau auf einer geheimnisvollen Insel. Zu ihrem großen Glück wird sie von Gelehrten und Heilern gefunden, die bald erkennen, dass Lilly zu etwas ganz Besonderem berufen ist. Niemand Geringeres als Eva, die Mutter allen Lebens, lädt sie ein, Zeugin der Schöpfungsgeschichte zu werden und zu erfahren, was wirklich im Garten Eden geschah. Die dramatischen Ereignisse, die zur Vertreibung aus dem Paradies führen, bewegen Lilly zutiefst, und sie versteht, dass Gott sich von den Menschen niemals abgewandt hat. Ihre Aufgabe ist es nun, die Geschichte neu zu erzählen. William Paul Young hat bereits in Die Hütte zentrale spirituelle Fragestellungen neu beleuchtet und ein Millionenpublikum damit begeistert. In seinem neuen Roman zeigt er dem Leser eine ungewöhnliche und faszinierende Interpretation der ältesten Geschichte unserer Welt.

William Paul Young arbeitete viele Jahre als Büroangestellter und Nachtportier in Hotels. Der gebürtige Kanadier wuchs als Sohn von Missionaren in Papua (damals Niederländisch-Neuguinea) auf, das heute zu Indonesien gehört. Mit »The Shack« (Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott) schrieb er 2011 einen Weltbestseller, der fürs Kino verfilmt wurde. Mit seiner Frau Kim und seinen Kindern und Enkeln lebt William Paul Young heute in Oregon, USA.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

Klappentext»Die Sprache ist atemberaubend schön und verführt zu einem völlig neuen Blick auf Gott und die Schöpfungsgeschichte.« PUBLISHERS WEEKLY Halb erfroren und dem Tode nahe strandet eine junge Frau auf einer geheimnisvollen Insel. Zu ihrem großen Glück wird sie von Gelehrten und Heilern gefunden, die bald erkennen, dass Lilly zu etwas ganz Besonderem berufen ist. Niemand Geringeres als Eva, die Mutter allen Lebens, lädt sie ein, Zeugin der Schöpfungsgeschichte zu werden und zu erfahren, was wirklich im Garten Eden geschah. Die dramatischen Ereignisse, die zur Vertreibung aus dem Paradies führen, bewegen Lilly zutiefst, und sie versteht, dass Gott sich von den Menschen niemals abgewandt hat. Ihre Aufgabe ist es nun, die Geschichte neu zu erzählen. William Paul Young hat bereits in Die Hütte zentrale spirituelle Fragestellungen neu beleuchtet und ein Millionenpublikum damit begeistert. In seinem neuen Roman zeigt er dem Leser eine ungewöhnliche und faszinierende Interpretation der ältesten Geschichte unserer Welt.

William Paul Young arbeitete viele Jahre als Büroangestellter und Nachtportier in Hotels. Der gebürtige Kanadier wuchs als Sohn von Missionaren in Papua (damals Niederländisch-Neuguinea) auf, das heute zu Indonesien gehört. Mit »The Shack« (Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott) schrieb er 2011 einen Weltbestseller, der fürs Kino verfilmt wurde. Mit seiner Frau Kim und seinen Kindern und Enkeln lebt William Paul Young heute in Oregon, USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843713313
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum26.02.2016
AuflageAuflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2197 Kbytes
Artikel-Nr.1861871
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


ANFÄNGE

Alles in ihrem Inneren explodierte. Alles schmerzte.

Doch warum? Ihre Erinnerung versagte.

Bilder stürzten übereinander. Lichtblitze stießen zu wie Schwerter, durchbohrten sie. Schroffe Geräusche - dissonant, schrill, furchterregend - lösten eine panische Angst aus. Ihr Atem ging schnell und stoßweise und rauschte in ihren Ohren.

Dann wieder ein Lichtblitz, der sich zu einem quälend grellen Lichtschein ausweitete. Schemenhafte Bewegungen, Musik ... Streicher? Eine schwarze Frau, die sich erst in einen braunhäutigen Mann verwandelte, dann in eine rote Samtfliege. Zusammenhangloses Zeug. Sie musste aufwachen, unbedingt. Versuchte es. Konnte es nicht.

In ihrem Kopf tobte ein Hurrikan über dem tosenden Meer ... eine Monsterwelle überspülte sie, drückte sie unter Wasser. Sie schnappte nach Luft ... eine Wasserkaskade ... sie bekam keine Luft mehr ...

Als die Dunkelheit sie in sich aufnahm, begrüßte sie sie wie einen Freund.

Sie wurde von einem unbekannten Gesicht geweckt, das sich über sie beugte. Verschwommene Konturen. Eine Stimme? Wo war sie? Wer war sie? Sie kniff die Augen zusammen, aber die Bilder ließen sich nicht ausblenden. Ihre Lungen brannten. Die Luft war schwer. Flüssig. Diesmal waren die Schatten siegreich. Sie rückten immer näher an sie heran und verschluckten sie. Ein schwacher weißer Lichtschein schrumpfte zu einem Punkt und löste sich im Nichts auf.

Sie schrie. Was ist mit mir los? Kein Laut drang aus ihrer Kehle.

Unzusammenhängende, von Geräuschen begleitete Erinnerungsfetzen - oder waren es Träume, Halluzinationen? - verzerrten sich in ihrem Kopf zu Schreckensbildern wie in einem Spiegelkabinett. Sie zuckte zurück, versuchte sich zu verstecken, unsichtbar zu machen. Aber wohin konnte sie schon? Aus ihren erstickten Schreien wurde ein verzweifeltes Schluchzen.

Auf ihrer Stirn ein warmes Tuch. Tröstlich. Und ein stechender Geruch, dem sie keinen Namen geben konnte. Er drang in sie ein, floss durch die Kehle bis in den Bauch, in Arme und Beine, bis in die Zehen und Fingerspitzen. Eine unwiderstehliche Erleichterung. Der Geräuschpegel ließ nach. Stille senkte sich auf sie.

Sie schlief wieder ein.

Als sie das nächste Mal erwachte, drang in der diffusen Stille der Nacht ein Gespräch an ihre Ohren.

»John.« Eine hohe und schrille weibliche Stimme. »Diese junge Frau ist eine Anomalie. Die Heiler versuchen, etwas über ihre Herkunft herauszufinden, aber ihr genetischer Code treibt sie zum Wahnsinn. Keiner von uns hat je so etwas gesehen! Es ist absurd!«

Ein Mann antwortete in einem ruhigen, freundlichen Tonfall: »Gott tummelt sich anscheinend gern im Bereich des Unmöglichen und Absurden.«

Das Mädchen befahl ihren Augenlidern, sich zu öffnen. Sie weigerten sich. Ein Gewicht, das dem Mädchen alle Kraft raubte, schien sie niederzudrücken. Warum kann ich mich nicht bewegen?

»Sie werden mehr Zeit brauchen, dieses Rätsel zu lösen«, sagte die Frau mit der hohen Stimme.

»Wir werden viel Zeit haben. Mit ihrer Genesung wird es nicht so schnell vorangehen.« John seufzte. »Ich verstehe nicht viel, Letty, aber eines weiß ich: Das Mädchen ist zu meiner persönlichen Anomalie geworden!«

Letty lachte. »Schau mal an! Du klingst ja plötzlich so fürsorglich und weichherzig!«

Das Mädchen mobilisierte alle Kräfte. Aufwachen! Aufwachen! Der Raum um sie her füllte sich mit Schmerz. Ihr Körper schien in Schieflage zu geraten. Sie kämpfte gegen das Gefühl des Fallens an.

»Manchmal wundere ich mich über mich selbst!« John gluckste leise. »Warum ich? Was glaubst du? Warum hat Eva meine Mitwirkung gewollt?«

»Vielleicht weil du ein Zeuge warst?«

»Und was hat das mit dem Mädchen zu tun?«

Die Frau, die Letty hieß, summte als Antwort eine fröhliche Melodie. Das Schwindelgefühl hörte abrupt auf. Der Körper fand sein Gleichgewicht wieder. Die Stimmen wurden leiser. Das Mädchen schwamm in einem See des Friedens.

Tochter. Eine neue Stimme drang aus der Ferne an ihre Ohren. Tochter.

Der Duft von Gewürzen und Blumen lag in der Luft. Sie spürte eine federleichte Berührung auf dem Handrücken. Warm. Weich. Wohltuend.

Mein Kind.

Was für ein Kind? Als das Mädchen noch einmal ihre gesamte Willenskraft zusammennahm, konnte sie die Augen öffnen.

Neben ihrem Bett stand eine schwarzhäutige Frau. Sie war jung und alt, königlich und schlicht, zart und stark. Lächelnd beugte sie sich über das Mädchen und küsste es auf die Stirn.

Das Mädchen brachte nur ein Flüstern zustande. Wer bist du? Es schienen gedämpfte Laute angebracht, aber dann fragte sie sich, ob sie die Worte nicht nur gedacht hatte.

Ich bin deine Mutter. Du bist die Zeugin. Komm und sieh!, flüsterte die Frau, ohne die Lippen zu bewegen. Ihre langen Finger legten sich um die Handgelenke des Mädchens und hoben sie hoch, als wäre sie schwerelos und nicht ans Bett gefesselt.

Meine Mutter? Bei dem Wort Mutter stieg Bitterkeit in dem Mädchen auf. Es war alles so verwirrend. Sie wollte nicht weg von hier.

Komm, meine Tochter. Komm mit und werde Zeugin der Schöpfung, der Vollkommenheit, die deinen misshandelten Körper und deine wunde Seele heilen wird!

Das Mädchen wehrte sich gegen den sanften Griff und versuchte, sich den schlanken Fingern zu entwinden, aber es gelang ihr nicht. Ein Luftkuss auf der Wange löste in ihr ein Gefühl aus, als würde sie pfeilschnell in die Höhe schießen - und nun war sie es, die sich hilfesuchend an die Hand der Frau klammerte. Fassungslos sah sie, was sie unter sich zurückgelassen hatte: ihren eigenen Körper, aus dem sie gerade aufgestiegen war. Ihren halbtoten, geschundenen, bandagierten Körper. Er lag unter einem Gewirr von Gurten, Schläuchen und Kabeln, die an im Hintergrund surrende Maschinen angeschlossen waren.

Einen Moment lang war alles still. Entsetzt hielt das Mädchen den Atem an und kämpfte gegen eine jähe Übelkeit an.

Wie viele Male kann ich sterben?, dachte sie.

Nein - nicht Tod, sagte die Mutter. Leben. Komm mit und sieh. Ich verspreche dir, dass du nicht enttäuscht sein wirst.

Und dann gab sie die Hand des Mädchens frei.

Das Mädchen machte die Augen fest zu, um die aufsteigende Angst von sich fernzuhalten. Doch statt zu fallen, schwebte sie. Eine fremdartige Wärme flutete über sie hinweg, etwas Zähes, Öliges, das sich ihrer bemächtigte und sie zugleich wohltuend in sich barg. Doch dann schlüpfte die Substanz in ihren Mund. Die Erkenntnis, dass sie diesen glitschigen Schlamm schluckte, brachte sie wieder an den Rand der Panik. Sie schnappte nach Luft, woraufhin noch mehr Flüssigkeit in ihre Lungen floss.

Erst als sie merkte, dass sie nicht erstickte, entspannte sie sich nach und nach ein wenig.

Eine Flüssigkeit, die sich einatmen lässt? Unmöglich! Verrückt!

Mit weit geöffneten Augen ließ sie sich durch einen unsichtbaren Kosmos treiben. Sie widerstand dem Impuls, einen Anker, einen Halt in der Zeit oder im Raum zu suchen, an dem sie die Erinnerung festmachen konnte. Fast fühlte sie sich frei.

Ein tiefer Friede durchflutete sie, eine Ahnung, dass sie nicht allein gelassen wurde. Jemand wusste, dass es sie gab, wenn auch nur die Frau mit der ebenholzschwarzen Haut, die behauptete, ihre Mutter zu sein. Komm mit und sieh, hatte sie gesagt. Schau her. Aber das Universum, durch das sie trieb, war leer, verwaist und formlos.

Zorn regte sich in ihr. Wie unangenehm vertraut ihr das war - erst der Köder, und unmittelbar darauf verlassen zu werden.

Sie schwebte und hätte nicht sagen können, ob für eine Nanosekunde oder eine Million Jahre. Es gab keine Möglichkeit, den Unterschied zu erkennen. Es gab nichts zu beobachten, nichts zu sehen.

Dann ein lauter Knall. Sie schrak zusammen und zitterte. Unwillkürlich reckte sie den Hals, der Lichtexplosion entgegen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verteilte sich das Licht, überwältigende Energien und Informationen gingen von ihm aus, rasten auf das Mädchen zu, an ihm vorüber. Da war Farbe. Da war Gesang. Da waren Feuer und Jubel und Blut und Wasser. Da waren Stimmen - einzelne und viele, anschwellend und zupackend -, die sich mit der Leere vereinten.

Chaos und Materie prallten aufeinander, wodurch Verspieltheit und Kraft wie Funken davonstoben und Energie, Raum und Zeit erzeugten. Am Rand applaudierten anmutige Wesen dieser Darbietung, und ihre Hochstimmung brach aus ihren Handflächen hervor wie glänzende Wassertropfen, glitzernde Schweißperlen, schimmernde Juwelen. Harmonien rankten sich um eine zentrale Melodie, und in der Gesamtheit ergab sich ein ungeheures Klanggewirr.

Sie fühlte sich größer als eine Galaxie und kleiner als ein Partikel. Um sie herum riss ein Freudentaumel die Substanz der Dinge auseinander und setzte sie wieder zusammen. Eine Flut von Stimmen erhob sich und hüllte sie in ein Bukett von Aromen. Weihrauchduft verwandelte sich in eine sehnsuchtsvolle Ballade, eine tänzerische Choreographie des Seins und der Einheit. Und um alles herum und durch alles hindurch vernahm man nicht Eine, nicht Zwei, sondern Drei Stimmen - und doch nur Eine. Ein herrliches, dröhnendes Gelächter voller Güte.

Der Große Tanz, bestätigte eine Stimme.

Der Tanz der Mutter? fragte sich das...

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Autor

Wer schreibt?Der gebürtige Kanadier William Paul Young wuchs als Sohn von Missionaren in Papua-Neuguinea auf und war selbst viele Jahre lang Mitarbeiter einer christlichen Gemeinde. Mit seiner Familie lebt er in Oregon, USA. Sein Roman "Die Hütte" ist ein Weltbestseller und erreichte bisher über 25 Millionen Leser.