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Der König auf Camelot

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
784 Seiten
Deutsch
Klett-Cotta Verlagerschienen am20.03.20161. Auflage 2016
T. H. Whites »Der König auf Camelot« ist die umfassendste und eigenständigste Nachschöpfung der unsterblichen Artuslegende. Sie nannten ihn »die Warze«, und wie eine lästige Warze wurde der kleine Art von seinem Vetter Kay auch behandelt. Kay, der Sohn des Hauses, wurde in allen ritterlichen Fertigkeiten unterrichtet. Art hingegen hatte nur den uralten Zauberer Merlin zum Lehrer. Doch nicht Kay gelang es, das sagenumwobene Schwert aus dem Stein zu ziehen, sondern Art, dem künftigen König der Tafelrunde. Als viel später König Arthurs Frau Guinevra eine Liebschaft mit dem tapferen Ritter Lancelot eingeht und der intrigante Sir Mordred nach Arthurs Thron trachtet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

T. H. White wurde am 29. Mai 1906 in Bombay, in Indien geboren, wo sein Vater Mitglied des Indian Civil Service war. Zur Schule ging er aber in Großbritannien, in Chaltenham (Gloucestershire) und 1928 machte er seinen Abschluß am Queen's College in Cambridge. 1930 bis 1936 arbeitete er als Englischlehrer an einer staatlichen Schule und in seiner Freizeit beschäftigte er sich mit dem Leben im Mittelalter, darunter mit den Legenden, die sich um König Arthur ranken. 1936 beschloß T. H. White, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, nachdem er mit seinem Buch England have my bones erste literarische Erfolge erzielt hatte. Er zog sich auf die Kanalinsel Alderney zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte. Von ihm wird gesagt, er sei von Natur aus ein Einzelgänger gewesen, der öfter für längere Zeit auf menschliche Gesellschaft verzichte. Dann verbrachte er seine Zeit mit Schreiben, Angeln und Jagen. Am bekanntesten wurde T. H. White mit Der König auf Camelot, seiner brillanten Version des Romans Morte d'Arthur aus dem 15. Jahrhundert von Sir Thomas Malory. Aber T. H. White schrieb auch Gedichte, Abenteuer- und Detektivgeschichten und Bücher über das Jagen und andere Sportarten. Am 17. Januar 1964 starb T. H. White im Alter von 57 Jahren an Bord eines Schiffes in Piräus (Griechenland), auf dem Rückweg nach England von einer Lesereise in den USA. Die Eindrücke dieser Reise hatte er in dem Buch America At Last verarbeitet, das posthum veröffentlicht wurde.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextT. H. Whites »Der König auf Camelot« ist die umfassendste und eigenständigste Nachschöpfung der unsterblichen Artuslegende. Sie nannten ihn »die Warze«, und wie eine lästige Warze wurde der kleine Art von seinem Vetter Kay auch behandelt. Kay, der Sohn des Hauses, wurde in allen ritterlichen Fertigkeiten unterrichtet. Art hingegen hatte nur den uralten Zauberer Merlin zum Lehrer. Doch nicht Kay gelang es, das sagenumwobene Schwert aus dem Stein zu ziehen, sondern Art, dem künftigen König der Tafelrunde. Als viel später König Arthurs Frau Guinevra eine Liebschaft mit dem tapferen Ritter Lancelot eingeht und der intrigante Sir Mordred nach Arthurs Thron trachtet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

T. H. White wurde am 29. Mai 1906 in Bombay, in Indien geboren, wo sein Vater Mitglied des Indian Civil Service war. Zur Schule ging er aber in Großbritannien, in Chaltenham (Gloucestershire) und 1928 machte er seinen Abschluß am Queen's College in Cambridge. 1930 bis 1936 arbeitete er als Englischlehrer an einer staatlichen Schule und in seiner Freizeit beschäftigte er sich mit dem Leben im Mittelalter, darunter mit den Legenden, die sich um König Arthur ranken. 1936 beschloß T. H. White, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, nachdem er mit seinem Buch England have my bones erste literarische Erfolge erzielt hatte. Er zog sich auf die Kanalinsel Alderney zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte. Von ihm wird gesagt, er sei von Natur aus ein Einzelgänger gewesen, der öfter für längere Zeit auf menschliche Gesellschaft verzichte. Dann verbrachte er seine Zeit mit Schreiben, Angeln und Jagen. Am bekanntesten wurde T. H. White mit Der König auf Camelot, seiner brillanten Version des Romans Morte d'Arthur aus dem 15. Jahrhundert von Sir Thomas Malory. Aber T. H. White schrieb auch Gedichte, Abenteuer- und Detektivgeschichten und Bücher über das Jagen und andere Sportarten. Am 17. Januar 1964 starb T. H. White im Alter von 57 Jahren an Bord eines Schiffes in Piräus (Griechenland), auf dem Rückweg nach England von einer Lesereise in den USA. Die Eindrücke dieser Reise hatte er in dem Buch America At Last verarbeitet, das posthum veröffentlicht wurde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608109702
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum20.03.2016
Auflage1. Auflage 2016
Seiten784 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1862200
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
INCIPIT LIBER PRIMUS
KAPITEL 1

Montags, mittwochs und freitags gab es Gotische Kanzleischrift und Summulae Logicales, an den übrigen Wochentagen waren Organon, Repetition und Astrologie dran. Die Gouvernante geriet stets mit ihrem Astrolabium durcheinander, und wenn sie besonders durcheinander war, ließ sie es an Wart aus, indem sie ihm auf die Finger schlug. Kay schlug sie nie auf die Finger, denn Kay würde, wenn er einmal älter war, Sir Kay sein, der Herr der Burg und des Besitzes. Wart wurde Wart (»die Warze«) genannt, weil sich das recht und schlecht auf Art reimte, die Kurzform seines eigentlichen Namens. Kay hatte ihm den Spitznamen gegeben. Kay wurde nie anders als Kay genannt; er war zu würdevoll für einen Spitznamen, und er wäre in Wut geraten, wenn jemand versucht hätte, ihm einen anzuhängen. Die Gouvernante hatte rote Haare und irgendeine geheimnisvolle Wunde, aus der sie beträchtliches Prestige zog, indem sie sie, hinter verschlossenen Türen, allen Frauen des Schlosses zeigte. Man nahm an, diese Wunde befinde sich an dem Körperteil, den man zum Sitzen braucht, und sei dadurch entstanden, dass die Dame sich bei einem Picknick versehentlich auf einer Rüstung niedergelassen habe. Schließlich erbot sie sich, sie Sir Ector zu zeigen, der Kays Vater war, bekam einen hysterischen Anfall und wurde fortgeschickt. Später fand man heraus, dass sie drei Jahre lang im Irrenhaus gewesen war.

An den Nachmittagen sah das Programm folgendermaßen aus: montags und freitags Lanzenstechen und Reitkunst, dienstags Falkenbeiz, mittwochs Fechten, donnerstags Bogenschießen, samstags Theorie des Rittertums nebst Anweisungen für alle Lebenslagen, Waidmannssprache und Jagd-Etikette. Wer sich zum Beispiel beim mort, dem Totsignal, oder beim Ausweiden falsch benahm, wurde über den Körper des erbeuteten Tieres gelegt und bekam eins mit dem flachen Schwertblatt verpasst. Dies hieß man: Blattgold auftragen. Ein grober Scherz, rauh und herzlich wie die Äquatortaufe. Kay bekam nie Blattgold, obwohl er oft etwas falsch machte.

Als sie die Gouvernante los waren, sagte Sir Ector: »Schließlich und endlich, verdammt noch eins, können wir die Jungens doch nicht den ganzen Tag wie Landstreicher rumlaufen lassen - schließlich und endlich, verdammt noch eins? In ihrem Alter müssten sie doch eine erstklassige Auswildung haben. Als ich so alt war wie sie, da hab ich mich jeden Morgen um fünfe mit Latein und all dem Zeugs rumgeplagt. Schönste Zeit meines Lebens. Reicht mal den Port rüber.«

Sir Grummore Grummursum, der heute hier im Hause übernachten sollte, da er auf einer besonders ausgedehnten Aventiure von der Dunkelheit überrascht worden war, sagte, dass er in ihrem Alter jeden Morgen Prügel bezogen habe, weil er auf die Beiz gegangen sei, statt was zu lernen. Auf diese Schwäche führte er auch die Tatsache zurück, dass er nie übers Erste Futurum von utor hinausgekommen war. Ungefähr ein Drittel bergab auf der linken Seite, da stand es, sagte er. Soviel er sich erinnere: Seite siebenundneunzig. Er reichte den Port hinüber.

Sir Ector sagte: »Hattet Ihr eine ordentliche Aventiure heute?«

Sir Grummore sagte: »Na ja, nicht so übel. Eigentlich sogar sehr anständig. Traf auf einen Kerl namens Sir Bruce Saunce Pité, wo in Weedon Bushes einer Maid den Kopf abhackte; folgte ihm bis Mixbury Plantation in Bicester; da hat er einen Haken geschlagen, und in Wicken Wood ist er mir dann entkommen. Muss gut und gerne fünfundzwanzig Meilen gewesen sein.«

»Ein halsstarriger Bursche«, sagte Sir Ector. »Aber von wegen der Jungens und dem Latein und all dem Kram«, fuhr der alte Herr fort. »Amo, amas, versteht Ihr, und rumlaufen wie die Landstreicher - was würdet Ihr denn vorschlagen?«

»Tja«, sagte Sir Grummore, rieb sich die Nase und warf einen verstohlenen Blick auf die Flasche, »darüber müsste man ja erst mal gehörig nachdenken, wenn Ihr's mir nicht verübelt.«

»Nicht im Geringsten«, sagte Sir Ector. »Im Gegenteil: sehr erfreut, dass Ihr Euch äußert. Zu Dank verpflichtet, wirklich. Nehmt noch einen Port.«

»Ausgesprochen guter Port.«

»Krieg ich von einem Freund.«

»Um auf die Jungens zurückzukommen«, sagte Sir Grummore. »Wie viele sind's denn, wisst Ihr's?«

»Zwei«, sagte Sir Ector. »Das heißt, wenn man beide zählt.«

»Nach Eton könnt man sie wohl nicht schicken?«, erkundigte Sir Grummore sich behutsam. »Weiter Weg und so, wissen wir ja.«

Er erwähnte natürlich nicht gerade Eton, denn das College of Blessed Mary wurde erst 1440 gegründet, aber er meinte eine Schule von genau derselben Art. Auch tranken sie Metheglyn, nicht Port, doch lässt sich durch die Nennung des neumodischen Weins die Atmosphäre leichter vermitteln.

»Es ist nicht so sehr die Entfernung«, sagte Sir Ector. »Aber dieser Riese, wie heißt er doch gleich, der ist im Wege. Man muss durch sein Land, versteht Ihr.«

»Wie heißt er?«

»Ich komm im Augenblick nicht drauf; nicht ums Verrecken. Beim Burbly Water haust er.«

»Galapas«, sagte Sir Grummore.

»Genau der.«

»Dann bleibt nur noch eins übrig«, sagte Sir Grummore, »nämlich: einen Tutor zu suchen.«

»Ihr meint: einen Hauslehrer.«

»Genau«, sagte Sir Grummore. »Einen Tutor, versteht Ihr, einen Hauslehrer.«

»Trinkt noch einen Port«, sagte Sir Ector. »Nach so einer Aventiure braucht Ihr'n.«

»Hervorragender Tag«, sagte Sir Grummore. »Nur töten tun sie heutzutage anscheinend nicht mehr. Da legt man fünfundzwanzig Meilen zurück, und dann bekommt er Wind, oder man verliert ihn aus den Augen. Das Schlimmste ist, wenn man sich auf eine neue Aventiure macht.«

»Wir töten unsere Riesen, wenn sie jungen«, sagte Sir Ector. »Hernach gibt's eine schöne Hatz, aber sie entkommen einem.«

»Man verliert die Fährte«, sagte Sir Grummore, »würde ich sagen. Ist doch immer dasselbe mit diesen großen Riesen in einem großen Land. Die Witterung geht verloren.«

»Aber wenn man sich nun einen Hauslehrer zulegen will«, sagte Sir Ector, »so seh ich noch nicht, wie man das bewerkstelligen soll.«

»Anzeige aufgeben«, sagte Sir Grummore.

»Ich hab eine Anzeige aufgegeben«, sagte Sir Ector. »Sie ist vom Humberland Newsman and Cardoile Advertiser ausgerufen worden.«

»Dann«, sagte Sir Grummore, »bleibt nur noch die Möglichkeit, zu einer Aventiure aufzubrechen.«

»Ihr meint, ich soll mich auf die Tutor-Suche machen«, erklärte Sir Ector.

»Genau.«

»Hic, haec, hoc«, sagte Sir Ector. »Trinkt noch was - einerlei, wie das Zeugs heißt.«

»Hunc«, sagte Sir Grummore.

So war's denn also beschlossen. Als Grummore Grummursum am nächsten Tage heimwärts ritt, knüpfte Sir Ector sich einen Knoten ins Sacktuch, um nicht zu vergessen, dass er sich zwecks Tutor-Fang auf große Fahrt begeben müsse, sobald er Zeit dazu haben würde. Und da er nicht sicher war, wie er das anstellen sollte, berichtete er den Jungens, was Sir Grummore vorgeschlagen hatte, und beschwor sie, sich bis dahin nicht mehr wie Landstreicher aufzuführen. Alsdann gingen sie zum Heuen.

Es war Juli, und in diesem Monat arbeitete alles, was Arme und Beine hatte, unter Sir Ectors Anleitung auf dem Felde. Den Jungen blieb also jedwede >Auswildung< vorerst mal erspart.

Sir Ectors Schloss befand sich auf einer gewaltigen Lichtung in einem noch gewaltigeren Walde. Es hatte einen Hof und einen Burggraben mit Hechten darin. Über den Graben führte eine befestigte Steinbrücke, die in der Mitte endete. Über der zweiten Hälfte lag eine hölzerne Zugbrücke, die jede Nacht gehievt wurde. Sobald man die Zugbrücke überquert hatte, befand man sich am Anfang der Dorfstraße - es gab nur eine einzige Straße -, und die erstreckte sich etwa eine halbe Meile, zu beiden Seiten von strohbedeckten Häusern aus Flechtwerk und Lehm gesäumt. Die Straße teilte die Lichtung in zwei große Felder; das linke war, in Hunderten von schmalen langen Streifen, unter dem Pflug, während das rechte zu einem Fluss abfiel und als Weide genutzt wurde. Das halbe Feld zur Rechten diente, eingezäunt, zur Heugewinnung.

Es war Juli, dazu richtiges Juliwetter, so, wie man's in Old England hatte. Jedermann wurde brutzelbraun, wie ein Indianer, mit blitzenden Zähnen und leuchtenden Augen. Die Hunde schlichen mit hängenden Zungen einher oder lagen japsend in Schattenflecken, während die Ackergäule ihr Fell durchschwitzten und mit den Schwänzen schlugen und versuchten, mit schweren Hinterhufen sich...
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Autor

T. H. White wurde am 29. Mai 1906 in Bombay, in Indien geboren, wo sein Vater Mitglied des Indian Civil Service war. Zur Schule ging er aber in Großbritannien, in Chaltenham (Gloucestershire) und 1928 machte er seinen Abschluß am Queen's College in Cambridge. 1930 bis 1936 arbeitete er als Englischlehrer an einer staatlichen Schule und in seiner Freizeit beschäftigte er sich mit dem Leben im Mittelalter, darunter mit den Legenden, die sich um König Arthur ranken.
1936 beschloß T. H. White, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, nachdem er mit seinem Buch England have my bones erste literarische Erfolge erzielt hatte. Er zog sich auf die Kanalinsel Alderney zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte. Von ihm wird gesagt, er sei von Natur aus ein Einzelgänger gewesen, der öfter für längere Zeit auf menschliche Gesellschaft verzichte. Dann verbrachte er seine Zeit mit Schreiben, Angeln und Jagen.
Am bekanntesten wurde T. H. White mit Der König auf Camelot, seiner brillanten Version des Romans Morte d'Arthur aus dem 15. Jahrhundert von Sir Thomas Malory. Aber T. H. White schrieb auch Gedichte, Abenteuer- und Detektivgeschichten und Bücher über das Jagen und andere Sportarten.
Am 17. Januar 1964 starb T. H. White im Alter von 57 Jahren an Bord eines Schiffes in Piräus (Griechenland), auf dem Rückweg nach England von einer Lesereise in den USA. Die Eindrücke dieser Reise hatte er in dem Buch America At Last verarbeitet, das posthum veröffentlicht wurde.