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Anatomie des Holocaust

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am25.05.20161. Auflage
Der große Historiker Raul Hilberg hat mit seinem Werk ?Die Vernichtung der europäischen Juden? die Erforschung des Holocaust maßgeblich geprägt. Auch sein Buch ?Täter, Opfer, Zuschauer? ist in der Debatte um die Geschichte des Nationalsozialismus bis heute zentral. Der 2007 verstorbene Doyen der Holocaust-Forschung hat einen reichhaltigen Fundus an wichtigen Texten hinterlassen, die bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Im Band ?Anatomie des Holocaust? liegt nun erstmals eine Auswahl dieser Texte auf Deutsch vor. Es geht darin um bis heute kontroverse Fragen zur Geschichte des Holocaust, etwa die Rolle der Judenräte, die Motive der Deutschen für die Verfolgung und Ermordung der Juden und die Frage der moralischen Verantwortung. Zugleich runden sehr persönliche Texte das Bild ab: So beschreibt Raul Hilberg seine bewegende Reise nach Auschwitz als Mitglied der Holocaust-Kommission 1979 und erzählt, wie er seine Arbeit als Holocaust-Forscher empfunden hat. Ein Band, der uns den Menschen und Historiker Raul Hilberg neu entdecken lässt.

Raul Hilberg (1926-2007) mußte 1939 mit seinen Eltern über Kuba in die USA auswandern. Er studierte u.a bei Franz Neumann (»Behemoth«) und gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die mit den in die USA überführten deutschen Akten aus der NS-Zeit arbeiten konnten. Hilberg lehrte bis zu seiner Emeritierung 1991 Politikwissenschaften an der University of Vermont in Burlington. Er verstarb am 4.8.2007.Literaturpreise:Auszeichnungen: 1955: Clark F. Ansley Award, Columbia University, für die beste humanistische Dr.-Arbeit1968: Anisfield-Wolf Award, Taturday Review of Literature1985: Jewish Book Award, für das herausragende Buch des Jahres zum Thema Holocaust1994: Bernard Heller Prize, Hebrew Union Collage, Cincinnati1996: Premio Acqui Storia, Stadt Aqui Terme, Preis für Geschichte1997: Premio Viareggio, Preis der Kategorie Internationales Buch1999: Marion Samuel Preis der 'Stiftung Erinnerung' (erstmalige Vergabe)2002: Geschwister-Scholl-Preis, Verband Bayerischer Verlage und Buchhandlungen e. V. zus. m. der Stadt München 2002: Großes BundesverdienstkreuzEhrendoktor der Universität Wien
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDer große Historiker Raul Hilberg hat mit seinem Werk ?Die Vernichtung der europäischen Juden? die Erforschung des Holocaust maßgeblich geprägt. Auch sein Buch ?Täter, Opfer, Zuschauer? ist in der Debatte um die Geschichte des Nationalsozialismus bis heute zentral. Der 2007 verstorbene Doyen der Holocaust-Forschung hat einen reichhaltigen Fundus an wichtigen Texten hinterlassen, die bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Im Band ?Anatomie des Holocaust? liegt nun erstmals eine Auswahl dieser Texte auf Deutsch vor. Es geht darin um bis heute kontroverse Fragen zur Geschichte des Holocaust, etwa die Rolle der Judenräte, die Motive der Deutschen für die Verfolgung und Ermordung der Juden und die Frage der moralischen Verantwortung. Zugleich runden sehr persönliche Texte das Bild ab: So beschreibt Raul Hilberg seine bewegende Reise nach Auschwitz als Mitglied der Holocaust-Kommission 1979 und erzählt, wie er seine Arbeit als Holocaust-Forscher empfunden hat. Ein Band, der uns den Menschen und Historiker Raul Hilberg neu entdecken lässt.

Raul Hilberg (1926-2007) mußte 1939 mit seinen Eltern über Kuba in die USA auswandern. Er studierte u.a bei Franz Neumann (»Behemoth«) und gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die mit den in die USA überführten deutschen Akten aus der NS-Zeit arbeiten konnten. Hilberg lehrte bis zu seiner Emeritierung 1991 Politikwissenschaften an der University of Vermont in Burlington. Er verstarb am 4.8.2007.Literaturpreise:Auszeichnungen: 1955: Clark F. Ansley Award, Columbia University, für die beste humanistische Dr.-Arbeit1968: Anisfield-Wolf Award, Taturday Review of Literature1985: Jewish Book Award, für das herausragende Buch des Jahres zum Thema Holocaust1994: Bernard Heller Prize, Hebrew Union Collage, Cincinnati1996: Premio Acqui Storia, Stadt Aqui Terme, Preis für Geschichte1997: Premio Viareggio, Preis der Kategorie Internationales Buch1999: Marion Samuel Preis der 'Stiftung Erinnerung' (erstmalige Vergabe)2002: Geschwister-Scholl-Preis, Verband Bayerischer Verlage und Buchhandlungen e. V. zus. m. der Stadt München 2002: Großes BundesverdienstkreuzEhrendoktor der Universität Wien
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104037509
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum25.05.2016
Auflage1. Auflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1862443
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Provokation


Jede Hypothese, die das Judentum als Erklärung in den Blick nimmt, verweist auf das Element der Provokation: Die Juden haben ihr Schicksal selbst heraufbeschworen; sie haben in gewissem Sinne ihre eigene Vernichtung herausgefordert.

Die Provokation liegt in der jüdischen Lebensweise in der Diaspora und in der immer gleichen Reaktion der Juden auf die andauernden Feindseligkeiten ihnen gegenüber. Die Juden Europas wurden fortwährend gejagt, ununterbrochen verfolgt und unaufhörlich umgebracht. Ob in Spanien, England, Frankreich oder Russland, überall waren sie ungeschützt, überall waren sie ihren Peinigern hilflos ausgeliefert. Für dieses Phänomen gibt es verschiedene Erklärungen.

In wissenschaftlichen Untersuchungen über das jüdische Verhalten hat man zwei Ansätze verfolgt: Der eine schreibt dem Judentum ein Übermaß an negativen Eigenschaften zu, der andere ein Übermaß an positiven.

Die negative Charakterisierung stützt sich im Wesentlichen auf drei Merkmale: die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Juden, ihre Ambivalenz und ihre Marginalität. Diese drei Merkmale verdienen eine kurze Betrachtung.

Der Fortbestand des Judentums über Jahrtausende hinweg beruhte auf der Ablehnung von Regeln und Zielen, die das Leben der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft prägten. Der jüdische Historiker Jacob Katz stellte heraus, dass die Juden zwar für das Wohlergehen ihrer christlichen Herrscher beteten, aber gleichzeitig »große Vorbehalte gegen den säkularen Staat als höchste Instanz hegten, da dieser angesichts der Messiaserwartung nur eine vorübergehende Erscheinung war«.[15] Wenn man in der Geschichte weit zurückgeht, lassen sich solche Vorbehalte tatsächlich feststellen. Betrachtet man jedoch die Verhältnisse in Deutschland zu Anfang des 20. Jahrhunderts, kann von der berühmten jüdischen Abgrenzung schwerlich die Rede sein. Zu jener Zeit hatten sich die Juden in Deutschland in einem Maße assimiliert wie kaum in einem anderen Land. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges rief Walter Rathenau die Juden auf, ihre verbliebenen »korrigiblen Seltsamkeiten«[16] zu beseitigen. Im Krieg, der dann folgte, opferten zahllose Juden für Deutschland ihr Leben.

Ambivalenz ist das zweite Merkmal, das man dem Judentum zuschrieb. Die Juden waren begierig darauf, sich zu assimilieren, ohne sich wirklich zu integrieren. Der deutsche Philosoph von Hartmann schrieb, die Juden seien am Ende des 19. Jahrhunderts sowohl »in ihrer Anpassung eklektisch« als auch in »ihrer Ablehnung skeptisch« gewesen.[17] Während seiner gesamten Geschichte sah sich das Judentum vor unannehmbare Entscheidungen gestellt. Es entzog sich Gesetzen und Bräuchen, mit denen es nicht leben konnte, und berief sich auf Regeln und Prinzipien, ohne die es nicht überleben konnte. Im Mittelalter bauten die Juden angesichts der Bedrohung ihrer Gemeinschaft durch lokale Machthaber auf den Schutz des Herrschers, wohingegen sie sich während der Verfolgungen im 20. Jahrhundert an ausländische Mächte oder internationale Organisationen um Hilfe wandten. Allerdings war nirgendwo die Angst geringer und das Vertrauen größer als im modernen Deutschland. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Juden aus kleinen Anfängen zu erfolgreichen Wettbewerbern geworden und hatten wichtige Positionen in Wirtschaft und Kultur erobert. Oft wird die Frage gestellt, wie viel Macht denn tatsächlich in jüdische Hände übergegangen war. Ein nationalsozialistischer Wissenschaftler, der sich mit dieser Frage ausgiebig beschäftigte, fasste 1944 seine Ergebnisse in einer Studie zusammen, die allerdings nicht im Buchhandel erhältlich war. Seine Erkenntnisse sind für unser Thema äußerst aufschlussreich:[18]


Die jüdische Wirtschaftsmacht hatte 1913 ihren Höhepunkt erreicht.


Die Juden waren von den wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkriegs mit am stärksten betroffen. 1931 war der auf Finanzkapital beruhende wirtschaftliche Einfluss der Juden in Berlin und Wien praktisch nicht mehr vorhanden.


In der Vorkriegszeit nahm die »Judaisierung« der Wirtschaft von Westen nach Osten hin zu, das heißt, in Schlesien, Ungarn usw. war sie am stärksten ausgeprägt. Gleichzeitig nahm die Größe jüdischer Industriebetriebe von Westen nach Osten hin ab.



 

Diese Ergebnisse lassen interessante Schlussfolgerungen zu. Offensichtlich stimmt es also nicht, dass das jüdische Kapital Deutschland kontrollierte. Genauso wenig beruhte der sozioökonomische Aufstieg der Juden ausschließlich auf ihrem Judentum. Ihr wirtschaftlicher Erfolg verdankte sich letztlich ihrer Jahrhunderte währenden Marginalisierung. Im Grunde taten sie nur das, wozu die nichtjüdische Gesellschaft sie gezwungen hatte.[19] Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit die »Provokation« nicht eher von jenen ausging, die angeblich vom Judentum provoziert worden waren.

 

Nicht alle Historiker, die den Grund für den Holocaust im Verhalten der Opfer suchen, weisen den Juden abstoßende Merkmale zu. Manche sehen in einer Kombination aus jüdischen Leistungen und Vorzügen die Ursache für ihre Ausgrenzung und Verfolgung.

Tugenden können aus zweierlei Gründen provozierend wirken. Der erste ist Neid. Die Mehrheit eifert dem Vorbild der Minderheit nach, bleibt jedoch hinter ihrem Erfolg zurück. In ihrem Scheitern reagiert sie mit Ablehnung und Feindseligkeit. »Für den Antisemiten ist der Verstand eine typisch jüdische Angelegenheit«, schreibt Sartre.[20]

Ein zweiter, weniger offensichtlicher Grund ist die Abtrennung. Über Jahrhunderte hinweg haben die beiden Gemeinschaften Seite an Seite gelebt - zwei Weltbilder, zwei Denkweisen, zwei Lebensstile, manchmal täuschend ähnlich, gelegentlich eng miteinander verflochten, dann wieder heillos ineinander verstrickt, aber niemals vollkommen zusammengewachsen. Die jüdische Kultur ist die ältere, ihr Alter übt auf jüngere Nationen eine starke Anziehungskraft aus und spornt sie an, sich kulturell weiterzuentwickeln. Dies erklärt auch Oswald Spenglers Beobachtung: »Der innerlich zugehörige Mensch bejaht im letzten Grunde doch selbst dort, wo er zerstört; der innerlich fremde verneint, selbst wo er aufbauen möchte.«[21] Die Europäer haben also stets versucht, ihre Identität zu bewahren, und da ihnen dies nicht gelang, attackierten sie die Störer.[22]

Worin bestehen nun eigentlich die Tugenden des Judentums? Über dieses Thema ist viel geforscht und veröffentlicht worden, aber im Wesentlichen sind es drei herausragende Eigenschaften, die man den europäischen Juden zuschreibt.

Zuerst einmal hat man die Juden mit der Freiheit des Individuums und der Bewahrung kritischen Denkens gleichgesetzt. Die Juden lehnten diktatorische Herrschaft und Zensur ab. Max Lerner zufolge lebt der jüdische Geist »von Individualität und Skeptizismus. Er lebt von dem Recht, Jeremia zu sein, von dem Recht, ein Prophet zu sein, der die Ungerechtigkeiten der Gesellschaft beklagt. Er lebt von dem Recht, niemandes Erfüllungsgehilfe zu sein ...«[23] Juden sind Bilderstürmer. Sie beten keine Götzen an. Im 19. Jahrhundert brachten die großen jüdischen Freidenker Marx, Freud und Einstein das geistige Fundament der westlichen Welt ins Wanken. »Plötzlich fanden sich die Europäer auf Treibsand wieder. Einige, oder besser gesagt, die meisten von ihnen, widerstanden jedoch dem Ansturm neuer Ideen und versuchten, den festen Boden früherer Überzeugungen zurückzuerobern; unterdessen litt das jüdische Volk unter den schrecklichsten Verfolgungen in seiner langen, leidvollen Geschichte.«[24]

Doch nicht nur kritisches Denken und die Ablehnung jeder Form von Tyrannei wird als Charakteristikum des Judentums angesehen, sondern auch die klare Absage an Unmoral, Ungerechtigkeit und Ungesetzlichkeit. Die Juden sind das Volk des Gesetzes. Sie haben dem Christentum seinen Sittenkodex gegeben. Sie werden immer an das göttliche Recht gemahnen und Zeugnis von ihm ablegen. »Wissen Sie, wozu wir Juden in die Welt gekommen sind?«, schrieb Walter Rathenau. «Um jedes Menschenantlitz vor den Sinai zu rufen. Sie wollen nicht hin? Wenn ich Sie nicht rufe, wird Marx Sie rufen! Wenn Marx Sie nicht ruft, wird Spinoza Sie rufen. Wenn Spinoza Sie nicht ruft, wird Christus Sie rufen!«[25] In diesem Sinne kann man die Juden als das Gewissen der Welt bezeichnen, als Verkörperung der archetypischen Vaterfigur, streng, kritisch und furchteinflößend. So erklären sich auch die zahllosen Pogrome gegen die Juden. Der dem höchsten Gesetz verpflichtete jüdische Ordnungshüter war das Hauptangriffsziel niedrigsten christlichen Aufruhrs.[26]

Und schließlich sind die Juden auch der Mörtel, der die Gesellschaft zusammenhält. Zu gewissen Zeiten haben sie dies tatsächlich geleistet. Im Laufe ihrer langen Geschichte haben die Juden sich immer wieder gegen Ausschweifung, Sittenlosigkeit und tödliche Gewalt gewandt. Selbst heute gehören sie zu jenen, die Leben bewahren, Wohlstand erhalten, Schönes erschaffen. Sie sind Ärzte, Kaufleute und Künstler. Sie erfüllen zentrale gesellschaftliche Aufgaben. Die Juden sind Katalysatoren, die die Reaktionen eines Volkes auf bestimmte Entwicklungen beschleunigen. »Sie dienen anderen Völkern als Treibmittel - wie Hefe in einem Teig.« Aber genau diese Rolle hat auch zu ihrem Unglück beigetragen, denn »der Teig darf nur einen kleinen...
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Autor

Raul Hilberg (1926-2007) mußte 1939 mit seinen Eltern über Kuba in die USA auswandern. Er studierte u.a bei Franz Neumann (»Behemoth«) und gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die mit den in die USA überführten deutschen Akten aus der NS-Zeit arbeiten konnten. Hilberg lehrte bis zu seiner Emeritierung 1991 Politikwissenschaften an der University of Vermont in Burlington. Er verstarb am 4.8.2007.Literaturpreise:Auszeichnungen:1955: Clark F. Ansley Award, Columbia University, für die beste humanistische Dr.-Arbeit1968: Anisfield-Wolf Award, Taturday Review of Literature1985: Jewish Book Award, für das herausragende Buch des Jahres zum Thema Holocaust1994: Bernard Heller Prize, Hebrew Union Collage, Cincinnati1996: Premio Acqui Storia, Stadt Aqui Terme, Preis für Geschichte1997: Premio Viareggio, Preis der Kategorie Internationales Buch1999: Marion Samuel Preis der "Stiftung Erinnerung" (erstmalige Vergabe)2002: Geschwister-Scholl-Preis, Verband Bayerischer Verlage und Buchhandlungen e. V. zus. m. der Stadt München2002: Großes BundesverdienstkreuzEhrendoktor der Universität WienWalter H. Pehle, Jahrgang 1941, studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Köln, Bonn und Düsseldorf; Promotion zum Dr. phil. bei Wolfgang J. Mommsen mit einer Arbeit über Nationalsozialismus in einer Provinzregion. Von 1976 bis 2011 war er verantwortlicher Lektor für Geschichtswissenschaft im S. Fischer Verlag und im Fischer Taschenbuch Verlag. Er war verantwortlicher Redakteur der Reihe »Europäische Geschichte« (Hg. von Wolfgang Benz), in der seit 1996 33 Bände erschienen sind. Seit 1988 war er Herausgeber der 1977 von ihm begründeten Buchreihe »Die Zeit des Nationalsozialismus« (sog. »Schwarze Reihe«), die mit 220 Publikationen die weltweit größte Buchreihe dieser Art wurde.Walter H. Pehle verstarb am 28. März 2021.Auszeichnungen:Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main im Jahr 1997Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 2001Honorarprofessor für das Fach Zeitgeschichte der Universität Innsbruck 2003Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Jahr 2007René Schlott studierte nach einer kaufmännischen Berufsausbildung Geschichte, Politik und Publizistik in Berlin und Genf. 2011 wurde er am Graduiertenkolleg »Transnationale Medienereignisse« an der Justus-Liebig-Universität in Gießen promoviert. Seit 2014 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Er arbeitet gegenwärtig an einer Biographie zu Leben und Werk von Raul Hilberg.