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Sternenwald

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am25.05.20161. Auflage
Nach 'Bannwald' und 'Blutwald' jetzt 'Sternenwald', der dritte Teil der phantastischen Trilogie mit Robin und Emilian von Erfolgsautorin Julie Heiland. Das spannende Finale der phantastischen Saga um Macht und Liebe in einer gnadenlosen Welt. 'Du brauchst einen Plan. Du brauchst jemanden, der dir hilft. Nur so hast du eine Chance!' Robin ist entschlossen, die die sie liebt zu retten. Doch wenn du dafür dein Leben geben musst - was wirst du tun? 'Gib auf, Robin. Du entkommst mir nicht.' Immer noch hört Robin Birkaras' leises Flüstern und Emilians Schreie. Doch auch wenn Robin nichts anderes will, als Emilian sofort aus der Gewalt ihres Vaters zu befreien, weiß sie, dass sie es nicht alleine schaffen kann und Hilfe braucht. Wer wird an ihrer Seite sein?

Julie Heiland hat Journalistik studiert. Parallel dazu hat sie eine Schauspiel- und Rhetorikausbildung absolviert und schon in einigen Fernsehfilmen mitgespielt. Julie Heiland ist 1991 geboren und lebt in der Nähe von München. Nach der Trilogie »Bannwald«, »Blutwald« und »Sternenwald« ist »Pearl« ihr vierter Roman.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextNach 'Bannwald' und 'Blutwald' jetzt 'Sternenwald', der dritte Teil der phantastischen Trilogie mit Robin und Emilian von Erfolgsautorin Julie Heiland. Das spannende Finale der phantastischen Saga um Macht und Liebe in einer gnadenlosen Welt. 'Du brauchst einen Plan. Du brauchst jemanden, der dir hilft. Nur so hast du eine Chance!' Robin ist entschlossen, die die sie liebt zu retten. Doch wenn du dafür dein Leben geben musst - was wirst du tun? 'Gib auf, Robin. Du entkommst mir nicht.' Immer noch hört Robin Birkaras' leises Flüstern und Emilians Schreie. Doch auch wenn Robin nichts anderes will, als Emilian sofort aus der Gewalt ihres Vaters zu befreien, weiß sie, dass sie es nicht alleine schaffen kann und Hilfe braucht. Wer wird an ihrer Seite sein?

Julie Heiland hat Journalistik studiert. Parallel dazu hat sie eine Schauspiel- und Rhetorikausbildung absolviert und schon in einigen Fernsehfilmen mitgespielt. Julie Heiland ist 1991 geboren und lebt in der Nähe von München. Nach der Trilogie »Bannwald«, »Blutwald« und »Sternenwald« ist »Pearl« ihr vierter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104037363
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum25.05.2016
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1299 Kbytes
Artikel-Nr.1862508
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Fremder

Emilians Schreie hallen in meinem Kopf wie ein Echo.

Schmerz.

Birkaras´ Flüstern sitzt in meinen Knochen. Gib auf, Robin. Du entkommst mir nicht.

Eiseskälte legt sich um meinen erstarrten Körper. Vor mir erhebt sich der nachtschwarze Wald, hinter mir liegt eine Wiese. Eine atemberaubend große Wiese. Diese Wiese ist meine Freiheit.

Emilian. Sie haben Emilian.

Die Nacht kämpft gegen die ersten Sonnenstrahlen an. Grau verschwommene Unendlichkeit über meinem Kopf. Ich fühle mich so klein, so hilflos wie noch nie zuvor in meinem Leben. Schwarze Schatten zeichnen sich zwischen den Tannen ab. Die Tauren lauern wie hungrige Wölfe in der Finsternis des Waldes und hoffen darauf, dass ich ihre Beute sein werde. Sie rufen meinen Namen.

Meine Beine geben nach. Kraftlos sinke ich zu Boden. Meine Finger suchen etwas, woran ich mich festhalten kann, doch sie finden nur zartes Gras. Ich zittere am ganzen Körper. Was, wenn ich doch zurückstürme und sie alle so schnell ich kann töte? Aber es sind zu viele ...

»Robin ...«, flüstert der Wind. Vielleicht einer der lauernden Tauren im Wald, vielleicht Birkaras. Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts mehr.

Meine Schläfen pochen. Alles um mich herum dreht sich. Zunächst ganz langsam, dann immer schneller und schneller, bis die Konturen verschwimmen und ich nur noch das dunkle Grün des Waldes und das langsam heller werdende Blau des Himmels unterscheiden kann.

Ich höre meinen Herzschlag.

Einen Schlag.

Noch ein Schlag.

Nichts mehr.

Lange Zeit ist es still in meiner Brust.

Ich muss tot sein, denke ich.

Doch dann ist da wieder ein kaum spürbarer Schlag meines Herzens. Luft füllt meine Lunge. Ich atme tief ein. Ich lebe. Aber ich weiß nicht, ob Emilian lebt. Ob sein Herz noch schlägt. Wohin sie ihn bringen. Was sie mit ihm machen.

Ich krieche weiter vom Wald fort, kann meiner Feigheit nicht so nahe sein. Als die ersten goldenen Strahlen durch das Dach des Waldes brechen, verschwinden die Bestien. Gemächlich erhebt sich die Sonne über den Wipfeln der Tannen. Immer hat mich ihr helles Auftauchen irgendwie berührt. Jetzt schäme ich mich dafür, dass sie so freundlich über mir scheint, wo doch gerade meine Welt in Dunkelheit versinkt.

Schon wieder setzt mein Herz aus. Ich weiß nicht, was mit meinem Körper passiert. Ich weiß nur, dass er sich fremd anfühlt. Krank. Emilians Beobachtung kommt mir in den Sinn: Ich werde immer schwächer, während Birkaras von Tag zu Tag an Kraft gewinnt. Was, wenn tatsächlich ein Zusammenhang besteht? Oder zerbreche ich an all dem Leid um mich herum? Weil ich es nicht mehr ertragen kann?

Wolken ziehen über mir vorbei. Vögel kreisen in der Luft, Bienen fliegen summend zwischen den Blüten hin und her. Ich fühle das Gras unter mir. Betrachte das helle Grün. Die bunten Blumen.

Ich bin frei.

Aber mein Gefühl sagt mir etwas anderes. Ich will meine Lungen füllen. Einatmen. Mein Leben spüren. Doch es ist, als lägen Steine auf meiner Brust. Als wäre ich bei lebendigem Leib begraben.

Langsam versuche ich mich aufzurichten. Stütze mich mit den Händen ab, knicke erneut ein. Versuche es wieder. Denke an das, was mich antreibt. Mein Leben mit Emilian. Freiheit. Aber ohne ihn fühlt sich das hier falsch an.

Wie Blitze zucken Erinnerungsfetzen durch meinen Kopf. Unsere Flucht. Die Tauren hinter uns. Birkaras, so nah ... Seine Mordlust. Im nächsten Moment war er einfach fort. Nur eine Einbildung. Nur in meinem Kopf. Doch es hat sich so echt angefühlt ...

Mein Stamm wartet in einer Höhle darauf, dass ich ihn rette. Aber alleine kann ich ihn nicht erlösen ... Nicht ohne Emilian.

Ich schaffe es, mich auf die Beine zu ziehen. Bleibe stehen. Zwinge mich klarzusehen. Den Wald. Meinen Feind. Mein jahrelanges Gefängnis. Mein Zuhause. Sein tiefes Grün erinnert mich an Emilians Augen. Vor Schmerz zieht sich mein Herz zusammen.

Ich renne einfach los. Renne zurück zu ihm, auch wenn es mich mein Leben kostet. Als ich die Grenze übertrete, fühlt es sich an, als würde ich ausgepeitscht. Die Zweige der Tannen schlagen auf mich ein, verhaken sich in meinem Hemd, reißen es auf. Die Dunkelheit des Waldes macht mich orientierungslos.

Ich stolpere, verliere das Gleichgewicht und falle auf die Knie. Der Hang ist so steil, dass ich ausrutsche, ein Stück hinabschlittere, als wäre es eine Fläche aus purem Eis. Meine Wildlederhose reißt an den Knien auf, im nächsten Moment pralle ich mit der Schulter gegen etwas Hartes. So fest, dass ich für einen kurzen Moment völlig benommen bin.

Stille. Dunkelheit.

Nur eine Krähe ruft ihre Artgenossen. Neben mir rollen immer noch Steine und Tannenzapfen den Hang hinunter. Ich blinzle. Nehme meine Umgebung wieder wahr. Der Stamm einer Tanne hat mich aufgefangen. Dort liege ich nun. Ein Schatten meiner selbst. Kraftlos. Hilflos. Nicht mehr die Robin, die ich einmal gewesen bin.

Ich huste. Klopfe mir auf die Brust, die sich anfühlt, als wucherten dort Dornenranken, die sich langsam durch meinen Körper bohren. Diese Stille macht mich verrückt. Kein einziges Geräusch hallt durch die Nacht. Die Tauren sind verschwunden und haben Emilian mitgenommen. Hier irgendwo muss es gewesen sein, nur wenige Meter vom Ziel entfernt. Hätte er es bis über die Grenze des Waldes geschafft, hätten die Tauren ihm nichts mehr antun können.

Aber er hat es nicht geschafft ...

Ich lehne meine Stirn an den Baumstamm. Bleibe dort liegen, als wollte ich einschlafen und nie wieder aufwachen. Ich schließe meine Augen. Ein fremder Geruch mischt sich unter die würzigen Düfte des Waldes. Ich muss nicht lange überlegen, was es für ein Geruch ist. Blut. Ich öffne die Augen wieder und betaste mein Gesicht. Ob ich mich im Sturz verletzt habe. Doch ich kann keine Wunde fühlen.

Als ich auf meine Fingerspitzen sehe, beginnt sich die Welt um mich herum zu drehen. Sie sind dunkelrot. Aber ich spüre kein Brennen an meinem Körper. Da ist nichts. Gar nichts. Unversehrte Haut. Und dennoch ist meine Stirn voller Blut.

Es ist nicht mein Blut.

Als hätte ich einen Stromschlag bekommen, rücke ich von dem Stamm ab. Nur fort. Weit weg von hier. Aber mein Blick bleibt starr auf die Rinde der Tanne gerichtet. Sie ist rot. Mit Blut getränkt.

Emilians Blut.

Es ist schon fast getrocknet. Ich versuche verzweifelt, es mit dem Ärmel meines Hemdes aus meinem Gesicht zu wischen. Damit ich es nicht mehr sehen, nicht mehr riechen muss. Alles ist rot. Auch der Boden. Blätter, Wurzeln, Steine.

Ich schüttele den Kopf. Will nicht glauben, was ich da sehe. Ich stemme mich hoch. Renne einfach los. Ohne nachzudenken. Dorthin, wo sich die Mörder versammeln und auf ihren Erfolg anstoßen. Zurück in die Siedlung der Tauren. Zurück zu Emilian.

Diesmal stolpere ich nicht. Ich springe über alle Fallen des Waldes, haste an den Tannen vorbei, bringe den Hang sicher hinter mich. Renne und renne, verliere jegliches Gefühl für Zeit und Raum. Emilian gehört zu mir wie die Wurzeln zu einem Baum. Es kann nicht sein, dass er tot ist.

Einen kurzen Moment lang bleibe ich stehen, um mich zu orientieren. Ja, hier muss es sein. Irgendwo in diesem Teil des Waldes habe ich Emilian das letzte Mal bewusst angesehen. Ihm in die Augen geschaut.

Hysterisches Lachen. Noch sind sie fern, aber sie wissen scheinbar, dass ich mich zurück auf taurisches Gebiet gewagt habe.

Ich will weiterlaufen, doch in diesem Augenblick nehme ich die Anwesenheit einer anderen Person wahr. Nicht weit von mir. Hier irgendwo versteckt sie sich in der Finsternis des Waldes.

Vollkommene Stille. Nur der harte Schlag meines Herzens lässt das Blut in meinen Ohren wie Trommelschläge dröhnen. Ich sehe mich um. Doch da ist niemand. Werde ich verrückt? Meine Verbindung zur Natur ist lange nicht mehr so gut wie sie einmal war. Vielleicht täusche ich mich. Oder es ist ein Taurer, der geblieben ist, um darauf zu warten, dass ich zurückkomme. Natürlich ist es so. Es muss so sein. Die Tauren wollen töten. Sie können nicht verlieren.

Mein Herz schlägt schneller, immer schneller, wie das unruhige Prasseln des Regens an einem stürmischen Tag. Ich presse meine Hand auf die Brust und versuche es zu beruhigen. Ich muss all meine Gedanken sammeln. Brauche sie klar und deutlich. Nicht so, als würde in meinem Kopf ein Tornado wüten. Ich muss herausfinden, wo sich die Person befindet, damit ich ihr nicht direkt in die Arme laufe. Verzweifelt versuche ich, meine Energie in den Boden zu schicken. Doch sie dringt nicht durch. Verschwindet irgendwo. Versickert in der Erde. Löst sich einfach in der Luft auf.

Ich darf keine Zeit verlieren. Sprinte wieder los. Einfach weiter, egal wer hier auf mich wartet. Ich bin stark. Ich kann töten. Wenn derjenige es darauf anlegt, dann werden dies seine letzten Sekunden sein.

Es ist das erste Mal, dass ich nicht bei diesen Gedanken erschrecke. Ich weiß, dass ich töten werde, sollte mich jemand angreifen. Vielleicht tue ich es sogar gerne. Aus purer Rache, weil sie mir Emilian genommen haben.

In diesem Moment reißt mich etwas zurück. Jemand packt mich am Arm und hält mich fest. Wirbelt mich herum, so dass ich ihm gegenüberstehe. Flüchtig sehe ich die starken Schultern eines Mannes. Ein Taurer. Ich mache mich darauf gefasst, dass der Wunsch zu töten mich jeden Augenblick überkommen wird. Der Fremde stößt mich um, und ich stürze zu Boden. Versuche wegzukriechen, doch er kniet sich neben mich. Presst die Hände auf meine Brust. Nur leicht. Ich könnte mühelos entkommen.

Aber ich halte inne. Noch nie habe ich diesen Mann gesehen. Er ist zweifellos ein Taurer, so stark wie er ist. Doch sein...
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