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Tomorrow Code - Angriff aus dem Netz

Thriller
dtv Deutscher Taschenbuch Verlagerschienen am01.07.2016
Zwei Science-Fiction-Thriller in einem eBook Tane und Rebecca erhalten eine rätselhafte Nachricht: eine anscheinend endlose Sequenz von Nullen und Einsen. Sie schaffen es, die Botschaft zu entschlüsseln. Die Nachricht kommt aus der Zukunft (abgeschickt von ihnen selbst) und prophezeit nichts anderes als den Weltuntergang! Nur Tane und Rebecca können die Katastrophe verhindern. Doch wer hört schon zwei 15 Jährigen zu? Die Zeit läuft ... Der 16-jährige Computerhacker Sam Wilson kämpft gegen die Auslöschung der Menschheit durch ein Neuro-Computer-Netzwerk. Aber das diabolische System ist stark, denn es zieht seine Kraft aus menschlichen Gehirnen, zu denen es sich über ein einfaches Headset Zugang verschafft. Sam ahnt: Nur von innen heraus kann das Netzwerk vernichtet werden. Doch sein Plan ist riskant und könnte Sams Tod bedeuten.

Brian Falkner studierte Informatik und Journalismus. 2003 erschien sein erstes Jugendbuch, heute ist er mehrfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbuchautor. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Auckland, Neuseeland.
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Produkt

KlappentextZwei Science-Fiction-Thriller in einem eBook Tane und Rebecca erhalten eine rätselhafte Nachricht: eine anscheinend endlose Sequenz von Nullen und Einsen. Sie schaffen es, die Botschaft zu entschlüsseln. Die Nachricht kommt aus der Zukunft (abgeschickt von ihnen selbst) und prophezeit nichts anderes als den Weltuntergang! Nur Tane und Rebecca können die Katastrophe verhindern. Doch wer hört schon zwei 15 Jährigen zu? Die Zeit läuft ... Der 16-jährige Computerhacker Sam Wilson kämpft gegen die Auslöschung der Menschheit durch ein Neuro-Computer-Netzwerk. Aber das diabolische System ist stark, denn es zieht seine Kraft aus menschlichen Gehirnen, zu denen es sich über ein einfaches Headset Zugang verschafft. Sam ahnt: Nur von innen heraus kann das Netzwerk vernichtet werden. Doch sein Plan ist riskant und könnte Sams Tod bedeuten.

Brian Falkner studierte Informatik und Journalismus. 2003 erschien sein erstes Jugendbuch, heute ist er mehrfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbuchautor. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Auckland, Neuseeland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423429399
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.07.2016
Seiten830 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3473
Artikel-Nr.1868708
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DAS ENDE


They took all the trees

Put em in a tree museum

And they charged the people

A dollar and a half just to see em.

Don t it always seem to go

That you don t know what you ve got

Till it s gone

They paved paradise

And put up a parking lot.

   Joni Mitchell, »Big Yellow Taxi«
Samstag, 26. September
Der Anfang vom Ende der Welt begann für Tane Williams und Rebecca Richards mit einem Adrenalinstoß: Sie standen auf dem Dach eines Hotels im Stadtzentrum von Auckland, einundzwanzig Stockwerke hoch, und starrten auf die Straßenlaternen und den schwarzen Asphalt hinunter.

Es hatte geregnet. In den Pfützen auf Straßen und Gehwegen funkelte das Licht der Laternen wie kleine, glitzernde Blitze.

»Fertig?«, fragte Rebecca und grinste Tane aufmunternd an.

Er grinste zurück, um ein nervöses Schlucken zu verbergen. Ein letztes Mal überprüfte er den Karabiner an seinem Seil.

»Alles klar!«, sagte er.

»Dann los!« Sie drehte sich um und ging langsam rückwärts auf den Rand des Daches zu.

Auch Tane wandte den fernen Lichtern und Geräuschen der belebten Straße den Rücken zu. Er trat in eine flache Pfütze.

Einen kurzen Augenblick lang sah er zu den Sternen hinauf. Sie waren selbst durch das Streulicht der umliegenden Hochhäuser deutlich zu sehen, wie Salzkörnchen auf einer schwarzen, seidig glänzenden Tischdecke. Der Regen hatte schon vor Stunden aufgehört, und die Nacht war klar und schön.

»Tane?« Rebeccas Stimme brachte ihn wieder auf den Boden oder vielmehr auf das Dach zurück. Er löste den Blick von den Sternen und konzentrierte sich auf das Seil.

Niemals hätte er es über sich gebracht, auf die Brüstung eines einundzwanzig Stockwerke hohen Gebäudes zu steigen, wenn er sich nicht auf den einen entscheidenden Gegenstand hätte konzentrieren können, der ihn davor bewahren musste, in den sicheren und grausamen Tod zu stürzen: das Seil.

»Vergiss nicht, dass wir zusammenbleiben müssen«, sagte Rebecca, »sonst reißen wir die Haken aus dem Banner.«

Das Banner lag zwischen ihnen auf der Brüstung. Es war ungefähr zehn Meter lang und zu einer langen Vinylwurst zusammengerollt, deren Enden an ihren Gürteln befestigt waren. Tane glaubte zwar nicht, dass sich die Haken aus dem Banner lösen könnten, viel wahrscheinlicher war, dass es einen von ihnen in die falsche Richtung ziehen würde, und was dann geschehen könnte, wollte er sich lieber nicht ausmalen.

Rebecca stieg auf die Brüstung, und Tane folgte ihr, bevor er groß darüber nachdenken konnte. Die Bannerrolle glitt leise über den Rand und hing ausgestreckt zwischen ihnen.

Nur eine leichte Windbö erinnerte Tane daran, dass er sich hoch über dem Erdboden an der Außenseite eines Hochhauses befand, sonst wäre es kein Unterschied zu den vielen Trainingsstunden in der Kletterhalle oder zum Kletterkurs im Schullandheim gewesen.

Tane suchte Stand an der Außenseite des Gebäudes und spürte, dass er fest im Seil saß. Er blickte sich um. Der Mond hing bereits weit unten am Horizont und hüllte die Wohnblocks und die Bürotürme in der Umgebung in einen silbernen Mantel.

Er stieg ab, gab etwas Seil nach und suchte mit beiden Schuhen einen sicheren Tritt, bevor er sich an der Hochhausfassade weiter abseilte.

An einer Stelle glitt er mit dem Schuh ab und schlug mit dem Knie gegen die Hauswand. Zum Glück trug er Knieschoner und verletzte sich nicht.

Sie kamen an einem Fenster vorbei. Tane stockte der Atem, denn er sah genau in das Gesicht eines Wachmanns. Entsetzt schaute er zu Rebecca hinüber, doch sie legte nur warnend den Finger auf die Lippen. Als er sich wieder zum Fenster drehte, wurde ihm klar, warum sie so gelassen blieb.

Der Wachmann strich sich das Haar nach hinten und rückte seine Krawatte zurecht. Dann befeuchtete den Daumen und glättete die Augenbrauen. Er posierte wie ein Bodybuilder und reckte wie ein alter Filmstar das Kinn vor.

Tane begriff, dass die Fensterscheibe in dem hell erleuchteten Hotelkorridor wie ein Spiegel wirkte. Der Wachmann sah nur sich selbst; Tane sah er nicht, obwohl der direkt vor dem Fenster im Dunkeln am Seil hing.

Trotzdem warteten sie, bis der Wachmann sich umgedreht hatte, bevor sie weiter abstiegen.

Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, obwohl es nur ein paar Sekunden dauerte. Dann rief Rebecca: »Hier.« Eine Windbö trug ihre Stimme sanft zu ihm herüber.

Tane sah sich um. Er suchte nach einer großen, fest im Beton verankerten Befestigungsöse, konnte sie aber zunächst nirgends entdecken. Doch dann fand er sie. Sie diente normalerweise zum Festzurren der Fensterputzergondeln.

Genau für diesen Zweck war an dem Banner ein zusätzlicher Karabinerhaken befestigt. Tane drehte sich in der Hüfte, bis er den Karabiner in der Öse einhaken konnte. Doch bevor er das Banner von seinem Gürtel löste, überprüfte er noch einmal den Sitz des Karabiners. Dann zog er ein Vorhängeschloss aus seiner Tasche, schob den Bügel durch Karabiner und Öse hindurch und ließ es zuschnappen.

Das Schloss würde sich nur mit einer Eisensäge entfernen lassen.

Er sah zu Rebecca hinüber. Sie wartete schon auf ihn.

»Echt cool, oder nicht?«, fragte sie.

»Ja, cool«, erwiderte Tane, obwohl er sich alles andere als cool fühlte.

»Auf drei«, sagte sie.

Tane ergriff die Schnur, mit der das Banner zusammengebunden war, und wartete.

»Drei!«, rief Rebecca.

Lachend zog Tane die Leine und beobachtete, wie sich das Banner an der Fassade entrollte. Zwei Wochen sorgfältigster Planung trugen nun ihre Früchte. Das Transparent mit seinem wichtigen, welterschütternden Protestspruch zu â¦ was immer das Neueste von Rebeccas vielen Anliegen sein mochte â¦ hing an seinem Platz und wartete nun auf den Protestmarsch am folgenden Tag.

Rebecca grinste und deutete nach oben.

Tane stöhnte. Das Abseilen war die leichtere Übung gewesen; der Aufstieg erforderte eine viel größere Kraftanstrengung.

Er hakte seine Steigklemme in das Seil und schob sie, so weit es ging, nach oben. Dann begann er den mühseligen Aufstieg am Seil.

Fünfzehn Minuten später lagen beide rücklings auf der niedrigen Brüstung des Hoteldachs und schnappten nach Luft. Zwischen jedem Atemzug johlten sie vor Begeisterung.

Aus dem offenen Fenster einer nahe gelegenen Wohnung wehten die traurigen Töne eines Songs von Joni Mitchell zu ihnen herüber.

»Meinst du, jemand hat uns gesehen?«, fragte Tane.

»Ich kann nirgends Polizei oder den Wachdienst sehen«, erwiderte Rebecca. »Ich glaube, wir kommen ungeschoren davon.«

Tane ließ sich vorsichtig von der Brüstung auf das eigentliche Dach rollen und schnallte die Klettergurte ab.

»Das hat echt Spaß gemacht«, sagte er.

»Wirklich?«, erwiderte Rebecca lächelnd. »Ich dachte, du würdest gleich kotzen, als wir über die Brüstung gestiegen sind.«

»Ach was! Ich war total cool!«

»Den Eindruck hatte ich aber nicht«, lachte sie.

Tane stürzte sich auf sie, als wollte er sie von der Brüstung stoßen.

Sie quiekte kurz, dann lachte sie wieder. »Ich bin gespannt, was für Gesichter morgen alle machen werden. Wenn die Presse und die vielen Politiker aufmarschieren und als Erstes unser Banner zu sehen bekommen.«

Leise stiegen sie die Treppe bis zum obersten Stockwerk des Hotels hinab und fuhren von dort mit dem Fahrstuhl in die Lobby hinunter.

In der belebten Empfangshalle des City-Hotels achtete niemand auf die beiden Rucksacktouristen.

»Wie läuft s mit dem Schreiben?«, fragte Rebecca auf der langen Heimfahrt im Bus.

»Gut, oder sagen wir mal, ziemlich gut«, antwortete Tane.

»Woran arbeitest du gerade?«

»Ich hatte da neulich eine tolle Idee für ein Buch.«

»Worüber?«

»Ach, das interessiert dich ja doch nicht.«

»Erzähl s mir trotzdem.«

Tane versuchte im dämmrigen Licht des Busses ihren Gesichtsausdruck zu erkennen. »Aber nicht, wenn du nur daran herumnörgelst.«

»Versprochen«, sagte Rebecca und grinste.

»Okay. Es handelt von Neonazis, die in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückkehren und alle möglichen modernen Waffen mitnehmen, mit denen sie den Verlauf des Krieges ändern wollen. Und dann gibt es einen Jungen, der das herausfindet und der mit seinen Kumpels ebenfalls in diese Zeit zurückreist, und dort kämpfen sie mit ihren Waffen gegen die Neonazis.«

»Klingt spannend«, sagte Rebecca.

»Ich hab erst das erste Kapitel geschrieben«, sagte Tane, »aber ich glaube, es wird ganz gut.«

»Natürlich sind Zeitreisen in Wirklichkeit unmöglich«, sagte Rebecca.

»Wusste doch, dass du daran herumnörgeln würdest.«

»Ich kritisiere doch nicht deine Idee!«, erwiderte Rebecca heftig. »Ich sage nur, dass Zeitreisen in Wirklichkeit nicht möglich sind.«

»Egal, das spielt doch keine Rolle. Es ist ja bloß eine Geschichte«, sagte Tane.

»Sag ich doch.«

»Und irgendwann wird das vielleicht erfunden.«
...
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Autor

Brian Falkner studierte Informatik und Journalismus. 2003 erschien sein erstes Jugendbuch, heute ist er mehrfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbuchautor. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Auckland, Neuseeland.