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Die vollkommene Kämpferin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
70 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am15.03.20161. Auflage
Nachdem Kate die Prüfungen bestanden hat, muss sie Eden und ihren Ehemann Henry vorerst verlassen. Mit ihrem besten Freund James verbringt sie den Sommer in Griechenland - und wird prompt in eine Fehde zwischen den Unsterblichen hineingezogen. Seit Jahrhunderten sind Castor und Pollux auf der Flucht vor Zeus und Hades, und Kate, die angehende Königin der Unterwelt, ist mit Sicherheit die letzte Person, der die Brüder trauen. Trotz allem ist sie entschlossen, den beiden zu helfen. Bald muss Kate jedoch feststellen, dass sie im Umgang mit den Unsterblichen noch einiges zu lernen hat ...


Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.
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Produkt

KlappentextNachdem Kate die Prüfungen bestanden hat, muss sie Eden und ihren Ehemann Henry vorerst verlassen. Mit ihrem besten Freund James verbringt sie den Sommer in Griechenland - und wird prompt in eine Fehde zwischen den Unsterblichen hineingezogen. Seit Jahrhunderten sind Castor und Pollux auf der Flucht vor Zeus und Hades, und Kate, die angehende Königin der Unterwelt, ist mit Sicherheit die letzte Person, der die Brüder trauen. Trotz allem ist sie entschlossen, den beiden zu helfen. Bald muss Kate jedoch feststellen, dass sie im Umgang mit den Unsterblichen noch einiges zu lernen hat ...


Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733785710
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.03.2016
Auflage1. Auflage
Seiten70 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1900310
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KATE
Sechs Monate. Einhundertvierundachtzig Tage. So lange musste ich Eden fernbleiben, wo Henry, mein frischgebackener Ehemann, auf meine Rückkehr im September wartete. Vom jetzigen Zeitpunkt aus wirkte es wie eine Ewigkeit, und der Gedanke, so lange von ihm getrennt zu sein, ließ mich vor Sehnsucht fast vergehen.

Doch mir blieb keine große Wahl. Sechs Monate da, sechs Monate weg. Das war die Vereinbarung, die wir getroffen hatten, als ich mich bereit erklärt hatte, auf Eden zu bleiben. Im Austausch dafür hatte er meine sterbenskranke Mutter am Leben erhalten. So verrückt es auch klingen mochte, Henry war in Wahrheit Hades, Gott der Unterwelt - und er war der Rolle mehr als gewachsen.

Unseren Handel bereute ich nicht, doch nachdem ich mich sechs Monate lang unaufhaltsam immer mehr in ihn verliebt hatte, war die Aussicht, ein halbes Jahr von ihm getrennt zu sein, die reinste Folter. Doch er hatte darauf bestanden, und letzten Endes war es wahrscheinlich gar nicht so verkehrt, dass ich eine Gelegenheit bekam, einen Schritt von meinem unsterblichen Leben zurückzutreten. Mich daran zu erinnern, was es hieß, ein Mensch zu sein.

In den ersten zweiundsiebzig Stunden nach unserem Abschied blieb mir nicht viel Zeit, ihn zu vermissen - hauptsächlich weil ich mich nicht allein auf den Weg gemacht hatte. Mein bester Freund James hatte zugestimmt, mich zu begleiten, und gemeinsam waren wir nach Griechenland aufgebrochen. Er war nicht Henry, doch er wusste genau, wie er mich aufheitern und dazu bringen konnte, mich auf den gemeinsamen Sommer zu freuen.

James hatte die gesamte Reise durchgeplant, und im Flugzeug von New York nach Athen malte ich mir aus, was die nächsten sechs Monate alles mit sich bringen würden. Wanderungen durch antike Ruinen. Köstliches griechisches Essen. Ganze Tage, die wir faulenzend am Strand verbringen würden. Und ich würde nicht mehr ständig über die Schulter blicken und mich fragen müssen, wann jemand versuchen würde, mich umzubringen.

Dass wir uns gleich am ersten Tag in einem Wald verirrten, hatte nicht zu den Dingen gehört, die mir vorschwebten.

Du hast wirklich nicht die geringste Ahnung, wo wir sind? , fragte ich ungläubig, während ich hinter James herstapfte. Drei Stunden nachdem wir uns von unserer Reisegruppe getrennt hatten, marschierten wir immer noch durch die Wälder vor Athen. In meinem ganzen Leben hatte ich mich noch nie so verlaufen. Doch James hatte lässig die Hände in die Taschen geschoben und sah aus, als würde er bloß einen gemütlichen Spaziergang machen, während er die Landschaft genoss.

Keinen Schimmer , gab er leichthin zurück, doch in seiner Stimme lag etwas, das mich an seinen Worten zweifeln ließ. Allerdings blieb mir trotzdem keine andere Wahl, als ihm zu folgen.

Wenn das bloß ein Trick ist, um mit mir allein zu sein ⦠, murmelte ich wütend vor mich hin. Das war ihm durchaus zuzutrauen - hätte ich meine Prüfungen in Eden nicht bestanden, wäre James an Henrys Stelle als Herr der Unterwelt getreten. Und selbst wenn ich dann keinerlei Erinnerung an meine Zeit in Eden gehabt hätte, war ich mir sicher, dass er sich gute Chancen ausgerechnet hatte, ihn auch als meinen Ehemann zu ersetzen. Diesen Kampf hatte Henry gewonnen, doch die Blicke, die James mir seitdem immer wieder zuwarf, machten deutlich, dass das Rennen um meine Gunst für ihn noch nicht vorüber war. Ganz davon abgesehen, dass er nie eine ernsthafte Konkurrenz dargestellt hatte. Ich gehörte Henry, so einfach war das.

James grinste. Das traust du mir echt zu?

Ja, auch wenn du verdammt gut weißt, dass ich dich um nichts in der Welt küssen würde.

Gespielt verletzt legte er sich die Hand aufs Herz. Das trifft mich tief, Kate.

Wenn du uns nicht innerhalb der nächsten Viertelstunde in die Zivilisation zurückbringst, trifft dich noch ganz was anderes.

Gönnerhaft legte er mir den Arm um die Schultern, und meine Versuche, ihn abzuschütteln, blieben erfolglos. Du musst mal lernen, der Landschaft die gebührende Beachtung zu schenken. Die kleinen Dinge im Leben zu genießen. Wir haben sechs Monate Zeit, bevor wir das nächste Mal irgendwo auftauchen müssen.

Ja, und bis der September kommt, hätte ich diese Wanderung gern lange hinter mir , grummelte ich. Im Ernst, James, wenn du glaubst, ich würde im Wald auf dem Boden schlafen â¦

Knack.

In der Nähe zerbrach ein Zweig. James blieb stehen, womit er mich ebenfalls dazu zwang, innezuhalten. Angespannt richtete er den Blick auf die umstehenden Bäume. Ich runzelte die Stirn. Als ob hier draußen irgendjemand wäre. Und wenn doch, hey, großartig - vielleicht könnte derjenige uns einen Weg aus dem Wald zeigen.

Was â¦

James brachte mich zum Schweigen, und wütend blickte ich zu ihm auf. Er hatte die Stirn gerunzelt, doch nach einigen Augenblicken wich sein besorgter Ausdruck einem jungenhaften Grinsen. Hervorragend , flüsterte er, und ich verdrehte die Augen.

Wenn du mir nicht augenblicklich erklärst, was hier vor sich geht, schwöre ich, dass ich â¦

Was, zur Hölle, hast du hier zu suchen?

Diese schroffe Stimme gehörte nicht James. Ich zuckte zusammen, als ein halb nackter junger Mann hinter einem dicken Baumstamm hervortrat. Das dunkle Haar trug er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und auf seinen wohldefinierten Bauchmuskeln hätte ich Wäsche schrubben können.

Ich wurde rot. Gerade mal seit drei Tagen war ich mit Henry verheiratet, und schon sabberte ich, nur weil ich einem Einheimischen mit nacktem Oberkörper begegnete. Sechs Monate ohne Henry würde ich im Leben nicht durchhalten. Vielleicht würde James mich vorzeitig wieder nach Eden bringen, wenn wir es jemals zurück in die Zivilisation schafften.

Ich versuchte vorzutreten, um den Fremden zu begrüßen, doch James verstärkte den Griff um meine Schultern und hielt mich zurück. Pollux , sagte er und nickte. Ist eine ganze Weile her. Wie ich sehe, hast du dir immer noch kein Hemd besorgt.

Pollux. Den Namen hatte ich schon mal irgendwo gehört, wusste ihn jedoch nicht einzuordnen. War er etwa auch ein Gott? So wie er aussah, hätte mich das nicht weiter überrascht.

Hermes. Man nennt mich jetzt Lux , erklärte er mit einem schweren Akzent, der irgendwie englisch klang, und biss die Zähne zusammen. Oder bildete ich mir das nur ein?

Ah, also ist das Memo auch bei euch angekommen , erwiderte James. Nicht, dass Lux unauffälliger wäre als Pollux, aber was immer dir beliebt. Ich heiße jetzt James.

Und ich bin Kate , warf ich ein. Was ist hier los? Woher kennt ihr beide euch?

Argwöhnisch beäugte Lux mich. Lange Geschichte. Ich werde euch nur einmal bitten: Verpisst euch.

James Grinsen verblasste. Das war ja wohl nicht gerade eine Bitte, oder?

Komm schon, lass uns abhauen , versuchte ich James zu überzeugen und zog an seinem Arm. Offensichtlich will er nichts mit uns zu tun haben.

Nein, wir bleiben , gab James zurück. Was, zur Hölle, geht hier vor sich, Lux? Wo seid ihr die letzten dreitausend Jahre lang gewesen?

Alles klar. Definitiv ein Gott. Lux gab ein undefinierbares Geräusch von sich, das verdächtig nach einem Knurren klang. Ich mag dich, James. Bring mich nicht dazu, deiner hübschen kleinen Freundin etwas anzutun, das ich nachher bereue.

Hübsche kleine Freundin? Für wen hielt er sich? Anscheinend hatte er auch bei James einen Nerv getroffen, denn der fuhr ihn an: Du kannst mir gar nichts, und das weißt du genau. Auf der anderen Seite muss ich bloß den richtigen Leuten verraten, wo du steckst, und du bist ein toter Mann.

Um welchen heißen Brei James bisher auch herumgeredet hatte, genauso gut hätte er mitten hineinspringen können. Lux fauchte und sprang so schnell auf uns zu, dass mir keine Zeit blieb, auszuweichen. Einen Sekundenbruchteil bevor Lux mit ihm zusammenprallte, schubste James mich zur Seite. Gemeinsam schlugen die beiden hart auf dem Boden auf.

Hör auf damit! , schrie ich. Lux hielt James mit den Knien auf den Boden gedrückt, und seine Fäuste waren nur verschwommen zu erkennen, während er ihm die Seele aus dem Leib prügelte. James wehrte sich gegen ihn, doch er war kein Kämpfer, nicht so, wie Lux es offensichtlich war. Konnten Götter andere Götter verletzen? Ich hatte keine Ahnung.

In einem Anfall von Verzweiflung packte ich Lux am Pferdeschwanz und zog ihn ruckartig zurück. Es reichte, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und fluchend rappelte er sich wieder auf die Füße.

Jetzt kam er auf mich zu, und ich stolperte rückwärts. Fantastisch. Mr. Freier Oberkörper kämpfte nicht nur gern, er hatte außerdem offensichtlich kein Problem damit, Mädchen zu schlagen. Was ja so weit in Ordnung gewesen wäre, hätte nicht meine einzige Selbstverteidigungstechnik darin bestanden, dem Angreifer das Knie in die Weichteile zu rammen und dann so schnell zu laufen, wie ich konnte.

Lux , erklang plötzlich eine leise Stimme. Sie schien zwischen den Bäumen hervorzudringen, als würde der Wind sie zu uns tragen, und Lux blieb wie angewurzelt stehen. Allerdings wandte er den Blick keine Sekunde lang von mir ab, und wäre er nicht kurz davor gewesen, mir eine zu verpassen, hätte ich gar nicht unbedingt etwas dagegen gehabt. Seine Augen hatten einen wunderschönen Braunton. Was für eine Schande, dass er so jähzornig war.

Ich hab dir gesagt, du sollst da bleiben , presste Lux zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Geh zurück ins Haus.

Sie sind nicht...
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Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.