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Gilgamesch

von
Maul, Stefan M.Übersetzung
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
128 Seiten
Deutsch
C.H. Beckerschienen am25.04.20161. Auflage
Zum Buch

Der Heidelberger Assyriologe Stefan M. Maul bietet auf der Grundlage von zum Teil noch unveröffentlichten Textzeugnissen eine vollständig neue Übersetzung des Gilgamesch-Epos. Der babylonische Originaltext ist so wortgetreu wie möglich wiedergegeben und zugleich in ein schönes, gut lesbares Deutsch übertragen. Das Epos erzählt die Geschichte des Königs Gilgamesch von Uruk, der seine Kräfte mit der ganzen Welt messen will, nach der Untersterblichkeit strebt und schließlich auf die Erkenntnis zurückgeworfen wird, daß auch für ihn das Leben endlich ist. Bis Gilgamesch bereit ist, diese Lehre anzunehmen, und erst dadurch die Fähigkeit erwirbt, ein guter Herrscher zu sein, muß er freilich zahllose Abenteuer bestehen. Das Gilgamesch-Epos ist so in mancherlei Hinsicht einem modernen Entwicklungsroman vergleichbar, der von den Wünschen und Hoffnungen, Gefühlen, Schwächen und Ängsten des Menschen handelt.



Über den Autor

Stefan. M. Maul, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, lehrt als Ordinarius für Assyriologie an der Universität Heidelberg. 1997 wurde er für seine Forschungsleistungen mit dem Leibnizpreis ausgezeichnet. Im Verlag C.H.Beck hat Stefan M. Maul eine Übersetzung des Gilgamesch-Epos mit einer ausführlichen Einleitung, einem Kommentar und zahlreichen Annotationen zu einzelnen Versen veröffentlicht: Das Gilgamesch-Epos (62014).
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Produkt

KlappentextZum Buch

Der Heidelberger Assyriologe Stefan M. Maul bietet auf der Grundlage von zum Teil noch unveröffentlichten Textzeugnissen eine vollständig neue Übersetzung des Gilgamesch-Epos. Der babylonische Originaltext ist so wortgetreu wie möglich wiedergegeben und zugleich in ein schönes, gut lesbares Deutsch übertragen. Das Epos erzählt die Geschichte des Königs Gilgamesch von Uruk, der seine Kräfte mit der ganzen Welt messen will, nach der Untersterblichkeit strebt und schließlich auf die Erkenntnis zurückgeworfen wird, daß auch für ihn das Leben endlich ist. Bis Gilgamesch bereit ist, diese Lehre anzunehmen, und erst dadurch die Fähigkeit erwirbt, ein guter Herrscher zu sein, muß er freilich zahllose Abenteuer bestehen. Das Gilgamesch-Epos ist so in mancherlei Hinsicht einem modernen Entwicklungsroman vergleichbar, der von den Wünschen und Hoffnungen, Gefühlen, Schwächen und Ängsten des Menschen handelt.



Über den Autor

Stefan. M. Maul, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, lehrt als Ordinarius für Assyriologie an der Universität Heidelberg. 1997 wurde er für seine Forschungsleistungen mit dem Leibnizpreis ausgezeichnet. Im Verlag C.H.Beck hat Stefan M. Maul eine Übersetzung des Gilgamesch-Epos mit einer ausführlichen Einleitung, einem Kommentar und zahlreichen Annotationen zu einzelnen Versen veröffentlicht: Das Gilgamesch-Epos (62014).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783406692871
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum25.04.2016
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1801
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2872 Kbytes
Artikel-Nr.1921939
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover;1
2;Titel;2
3;Über das Buch;3
4;Zum Autor;3
5;Impressum;4
6;Die Hauptfiguren des Gilgamesch-Epos;5
7;Die Erste Tafel;7
8;Die Zweite Tafel;20
9;Die Dritte Tafel;29
10;Die Vierte Tafel;37
11;Die Fünfte Tafel;47
12;Die Sechste Tafel;55
13;Die Siebente Tafel;64
14;Die Achte Tafel;74
15;Die Neunte Tafel;84
16;Die Zehnte Tafel;90
17;Die Elfte Tafel;105
18;Nachwort: Gilgamesch;121
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Leseprobe

 
DIE ERSTE TAFEL

 

Der, der die Tiefe sah, die Grundfeste des Landes,
der das Verborgene kannte, der, dem alles bewußt -
Gilgamesch, der die Tiefe sah, die Grundfeste des Landes,
der das Verborgene kannte, der, dem alles bewußt -

 

 

5

vertraut sind ihm die Göttersitze allesamt.
Allumfassende Weisheit erwarb er in jeglichen Dingen.
Er sah das Geheime und deckte auf das Verhüllte,
er brachte Kunde von der Zeit vor der Flut.

 

 

 

 

 

Einen weiten Weg kam er her, um (zwar) müde

doch (endlich) zur Ruhe gekommen zu sein.

10

Festgehalten auf einem Steinmonument ist all die Mühsal.
Er baute die Mauer von Uruk, der Hürden(umhegten),
die des hochheil gen Eanna, des reinen Schatzhauses.

 

 

 

Sieh an dessen Mauer, die wie Kupfer glänzt!

Besieh ihre Brustwehr, die niemand nachzubilden weiß!

15

Nimm doch die Treppe, die (dort) seit ewigen Zeiten!
Komm heran an Eanna, den Wohnsitz der Ischtar,
den kein künftiger König wird nachbilden können,

noch sonst ein anderer Mensch!

 

 

 

Steig doch hinauf, auf der Mauer von Uruk wandle umher!

Die Fundamente beschaue, und das Ziegelwerk prüfe:

20

ob ihr Ziegelwerk nicht aus Backstein (besteht)
und ob die Sieben Weisen nicht (selbst)

ihre Grundmauern legten!

 

Eine (ganze) Quadratmeile ist Stadt,

eine (ganze) Quadratmeile Gartenland,

eine (ganze) Quadratmeile ist Aue,

eine halbe Quadratmeile der Tempel der Ischtar.

Drei Quadratmeilen und eine halbe, das ist Uruk, das sind die Maße!

 

 

 

Sieh doch nach der Tafelschatulle aus Zedernholz!

25

Löse ihre Schließen aus Bronze!

So öffne den Deckel, der ihr Geheimnis (birgt)!

Nimm doch heraus die Lapislazuli-Tafel, und lies
all das, was Gilgamesch durchlebt, all (seine) Leiden!

 

 

 

Alle Könige weit überragend, hochberühmt

und von schönster Gestalt:

30

Der kühne Sproß Uruks, der stößige Stier,
geht vorne als erster voran;
auch hinten geht er als Zuversicht seiner Brüder.

 

 

 

Festes Ufer und Schirm seiner Truppen,
wütende Woge, die einreißt die Mauer aus Stein.

35

Stier Lugalbandas, Gilgamesch, vollkommen an Kraft,
von der erhabenen Kuh, Wildkuh-Ninsunna, gesäugt!

 

 

 

Hochaufgewachsener Gilgamesch,

vollkommen und ehrfurchtgebietend,

der die Gebirgsdurchgänge erschloß,
der die Brunnen an den Rändern der Berge grub,

40

der den Ozean, das weite Meer, überquerte

bis hin zum Aufgang der Sonne,

 

 

 

der die Ufer (der Welt), nach dem Leben stets suchend,

erforschte,

der dank seiner Kraft Uta-napischti, den Fernen, erreichte,

 

der die Kultstätten, welche die Sintflut zerstörte,

wiedererrichtete an ihrem Ort,

der die Riten festsetzte für die umnebelten Menschen!

 

 

45

Wer ist denn der, der mit ihm sich an Königswürde messen

und zu sagen vermag wie Gilgamesch:                     [könnte

«Ich, ja, ich bin der König!»? -

«Gilgamesch» ist er seit dem Tage, da er geboren,

mit Namen genannt.

Zwei Drittel an ihm sind Gott, doch sein (drittes) Drittel,

das ist Mensch.

 

 

 

Das Bild seines Leibes entwarf Belet-ili,

50

Nudimmud vollendete meisterhaft seine Gestalt.

Jener ist strotzend an Kraft und von strahlender Schönheit,
stattlich ist seine Statur, elf Ellen hoch ist er gewachsen.

 

 

55

Zwei Ellen beträgt die Breite seiner Lenden.

Sein Fuß mißt drei Ellen, eine halbe Rute sein Bein.

Sechs Ellen sind seine Schultern breit,
der erste seiner Finger ist eine halbe Elle lang.

 

 

 

Bartbewachsen seine Wangen,

wie Lapislazuli schimmernd sein Bart,

60

seiner Haarmähne Locken sprießen so üppig hervor

wie Nissaba selbst.

Als er heranwuchs, ward er in seiner Lebensfülle vollkommen.
Wunderschön war er gebaut, wie es der Erde angemessen.

 

 

 

In der Hürde von Uruk wandelt jener umher.

Er läßt seine Kräfte (dort) spüren wie ein Stier erhobenen

65

Nicht einen gibt es, der ihm gleichkommt,            [Hauptes.

und hocherhoben sind seine Waffen.

Wegen des Spielballs stehen seine Gefährten bereit.

 

In finstere Stimmung verfallen die jungen Männer von Uruk,

in der Lage, die (ihnen) nicht angemessen.

Nicht läßt Gilgamesch den Sohn zu seinem Vater heraus.

Bei Tag und bei Nacht bäumt er sich auf voller Grimm,

70

Gilgamesch, der König der zahllosen Menschen!

 

 

 

Er ist doch Hirte von Uruk, der Hürden(umhegten)!

Nicht läßt Gilgamesch die Tochter zu ihrer Mutter heraus.

Ihre Klagen erheben vor Ischtar die Frauen Monat für Monat.

Ihre Beschwerde bringen sie immer wieder vor sie:

 

 

75

«Der starke, herrliche, kundige König,

nicht läßt Gilgamesch die junge Frau zu ihrem Bräutigam.»

Die Tochter des Kriegers, des jungen Manns Gattin,
deren Beschwerde hört Ischtar immerfort.

 

 

 

Die Götter des Himmels, die Herren sind über Befehle,

80

rufen da zu Nunamnir:

«Hast du den Stier, der sich aufbäumt,

in Uruk, der Hürden(umhegten), hervorgebracht?

Nicht einen gibt es, der ihm gleichkommt,

und hocherhoben sind seine Waffen.

 

 

 

Wegen des Spielballs haben seine Gefährten bereitzustehen.

In finstere Stimmung verfielen die jungen Männer von Uruk,

in der Lage, die (ihnen) nicht angemessen.

85

Nicht läßt Gilgamesch den Sohn zu seinem Vater heraus.

Bei Tag und bei Nacht bäumt er sich auf voller Grimm.

 

 

 

Er ist doch Hirte von Uruk, der Hürden(umhegten),
Gilgamesch, der König der zahllosen Menschen!

Er ist ihr Hirte und (er) ist ihr...
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Autor

Maul, Stefan M.Übersetzung
Über den Autor

Stefan. M. Maul, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, lehrt als Ordinarius für Assyriologie an der Universität Heidelberg. 1997 wurde er für seine Forschungsleistungen mit dem Leibnizpreis ausgezeichnet. Im Verlag C.H.Beck hat Stefan M. Maul eine Übersetzung des Gilgamesch-Epos mit einer ausführlichen Einleitung, einem Kommentar und zahlreichen Annotationen zu einzelnen Versen veröffentlicht: Das Gilgamesch-Epos (62014).