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Es geschah am Tage X

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am31.10.2016
Das Dorf der Verdammten
In der Nacht vom 26. auf den 27. September geschieht in dem kleinen, verschlafenen Örtchen Midwich in Großbritannien etwas Unglaubliches: die Telefonleitungen funktionieren nicht mehr, Busse, die durch den Ort fahren sollten, kehren nicht zurück, und die RAF meldet ein unbekanntes fliegendes Objekt. Doch niemand kann sich am nächsten Tag erinnern, was genau passiert ist. Erst Monate später machen die Frauen und Mädchen in Midwich eine erschreckende Entdeckung: Sie sind alle schwanger. Die Kinder, die sie zur Welt bringen, haben seltsame goldene Augen und verhalten sich sehr merkwürdig. Ihre Eltern bekommen es mit der Angst zu tun - völlig zu recht ...

John Wyndham Parkes Lucas Beynon Harris wurde am 10. Juli 1903 in der Nähe von Birmingham, England, geboren und besucht im Laufe seiner Schulzeit verschiedene Internate. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem als Landwirt, Grafiker und Werbefachmann, bevor er sich ab 1931 dem Schreiben widmete. Er ist einer der wichtigsten Science-Fiction-Autoren Englands und benutzte eine Reihe von Pseudonymen, darunter auch Lucas Parkes und John Beynon. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verschlüsselungsexperte für das Royal Corps of Signals und nahm an der Landung in der Normandie teil. Nach dem Krieg wandte er sich, inspiriert und angespornt vom Erfolg seines Bruders Vivian Beynon Harris, erneut dem Schreiben zu. 1951 landete er mit Die Triffids einen Bestseller, dem sechs weitere Romane folgten. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt, darunter auch Die Triffids und Das Dorf der Verdammten. John Wyndham starb am 11.3.1969 im Alter von 65 Jahren in London.
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Produkt

KlappentextDas Dorf der Verdammten
In der Nacht vom 26. auf den 27. September geschieht in dem kleinen, verschlafenen Örtchen Midwich in Großbritannien etwas Unglaubliches: die Telefonleitungen funktionieren nicht mehr, Busse, die durch den Ort fahren sollten, kehren nicht zurück, und die RAF meldet ein unbekanntes fliegendes Objekt. Doch niemand kann sich am nächsten Tag erinnern, was genau passiert ist. Erst Monate später machen die Frauen und Mädchen in Midwich eine erschreckende Entdeckung: Sie sind alle schwanger. Die Kinder, die sie zur Welt bringen, haben seltsame goldene Augen und verhalten sich sehr merkwürdig. Ihre Eltern bekommen es mit der Angst zu tun - völlig zu recht ...

John Wyndham Parkes Lucas Beynon Harris wurde am 10. Juli 1903 in der Nähe von Birmingham, England, geboren und besucht im Laufe seiner Schulzeit verschiedene Internate. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem als Landwirt, Grafiker und Werbefachmann, bevor er sich ab 1931 dem Schreiben widmete. Er ist einer der wichtigsten Science-Fiction-Autoren Englands und benutzte eine Reihe von Pseudonymen, darunter auch Lucas Parkes und John Beynon. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verschlüsselungsexperte für das Royal Corps of Signals und nahm an der Landung in der Normandie teil. Nach dem Krieg wandte er sich, inspiriert und angespornt vom Erfolg seines Bruders Vivian Beynon Harris, erneut dem Schreiben zu. 1951 landete er mit Die Triffids einen Bestseller, dem sechs weitere Romane folgten. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt, darunter auch Die Triffids und Das Dorf der Verdammten. John Wyndham starb am 11.3.1969 im Alter von 65 Jahren in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641191696
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum31.10.2016
SpracheDeutsch
Dateigrösse1451 Kbytes
Artikel-Nr.2094445
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

 

Wie gesagt, alles war wie immer in Midwich, am 26. Ich habe mich erkundigt und kann genau sagen, wer was getan hat an jenem Abend.

Im Lamm, zum Beispiel, saß die übliche Anzahl Gäste. Einige der jüngeren Dorfbewohner waren in Trayne im Kino. Im Postbüro saß Miss Ogle mit einer Strickarbeit an ihrem Schaltbrett und fand wieder einmal, dass richtige, echte Gespräche weit interessanter sind als das Radio. Mr. Tapper, der Gelegenheitsgärtner gewesen war, bevor er groß im Toto gewonnen hatte, war schwärzester Laune, weil sein Farbfernseher verrückt spielte, und belegte ihn mit Ausdrücken, vor denen sich seine Frau bereits fluchtartig ins Bett verzogen hatte. In den Laboratorien des Meierhofs brannte noch hier und da Licht, aber man war ja daran gewöhnt, dass die Wissenschaftler oft bis tief in die Nacht hinein arbeiteten.

Doch so normal auch ein Tag verläuft, für irgendjemand bringt er meist doch etwas Ungewöhnliches. So war es für mich mein Geburtstag, wie ich schon sagte, und unser Häuschen lag still und dunkel. Und oben in Kyle Manor war es der Tag, da Miss Ferrelyn Zellaby Mr. Alan (zur Zeit: Leutnant) Hughes darauf aufmerksam machte, dass zu einer Verlobung mehr als zwei gehören, und dass es eine nette Geste wäre, wenn er mit ihrem Vater darüber spräche.

Nach einigen Einwänden ließ sich Alan dazu bestimmen, Gordon Zellaby in seinem Studierzimmer aufzusuchen und ihn über die Lage der Dinge ins Bild zu setzen.

Er fand den Herrn von Kyle Manor bequem in einem großen Ohrensessel liegend, die Augen geschlossen, den feingeschnittenen weißen Kopf an das rechte Ohr des Sessels gelehnt, so dass es aussah, als habe ihn die herrliche Musik, die den Raum füllte, in Schlaf gewiegt. Stumm, ohne die Augen zu öffnen, zerstörte er jedoch diese Illusion mit einem Wink der Hand, der den Besucher in einen zweiten Sessel dirigierte. Dann legte er, um Ruhe bittend, den Finger auf die Lippen.

Auf Zehenspitzen schlich sich Alan zu dem bezeichneten Sessel und nahm Platz. Und dann vergaß er alle Phrasen, die er für diese Begegnung vorbereitet hatte, und gab sich während der nächsten zehn Minuten eingehend der Betrachtung des Allerheiligsten hin.

Eine Wand war vom Boden bis zur Decke, und nur von der Tür, durch die er eingetreten war, durchbrochen, mit Büchern vollgestellt. Niedrigere Bücherregale liefen fast um den gesamten Raum herum und ließen lediglich Platz für die Fenstertüren, den Plattenspieler und den Kamin, in dem ein lustiges, wenn auch nicht unbedingt erforderliches Feuer flackerte. Eines der verglasten Bücherregale war den verschiedenen Ausgaben von Zellabys Werken in allen Sprachen vorbehalten und ließ im untersten Fach noch Raum für Neuerscheinungen.

Über diesem Regal hing die Rötelzeichnung eines jungen Mannes, in dem man auch jetzt, nach vierzig Jahren, noch Gordon Zellaby erkannte. Auf einem anderen Regal kündete eine schwere Bronzebüste von dem Eindruck, den er etwa fünfundzwanzig Jahre später auf Epstein gemacht hatte. Hier und da an den Wänden hingen signierte Porträts prominenter Leute. Die Wand über und neben dem Kamin war reserviert für Fotografien von Gordon Zellabys Vater, Mutter, Bruder, zweier Schwestern, Ferrelyn und deren Mutter (Mrs. Zellaby Nr. 1).

Eine Fotografie von Angela, der jetzigen Mrs. Zellaby, zierte den Mittelpunkt des Zimmers, einen großen, lederbezogenen Schreibtisch, an dem die Meisterwerke entstanden.

Bei diesem Gedanken fragte sich Alan, ob er den Zeitpunkt seines Besuches nicht etwas ungeschickt gewählt hätte, da im Augenblick ein neues Werk im Entstehen begriffen zu sein schien, eine Tatsache, die sich stets durch eine gewisse Geistesabwesenheit Mr. Zellabys manifestierte.

»Das ist immer so, wenn er brütet«, hatte Ferrelyn ihm erklärt. »Er ist dann nie ganz da. Er macht lange Wanderungen, weiß am Ende nicht mehr, wo er ist, und ruft an, dass wir ihn holen. Es ist ein bisschen lästig für uns, aber wenn er erst einmal angefangen hat zu schreiben, ist alles vorbei. Solange aber müssen wir ihn eben ein bisschen gängeln und darauf achten, dass er isst.«

Der Raum mit seinen bequemen Sesseln, dem angenehmen Licht und dem dicken Teppich wirkte auf Alan wie das in die Praxis umgesetzte Resultat der Meditationen seines Eigners über ein ausgeglichenes Leben. In dem einzigen Werk, das er gelesen hatte, bezeichnete Zellaby sowohl Askese als auch übermäßigen Genuss gleichermaßen als Ausdruck der Unausgeglichenheit. Das Buch war interessant, aber deprimierend, fand Alan. Der Autor schien der Tatsache, dass die junge Generation dynamischer war und gewitzter als die vorige, nicht genügend Gewicht beigemessen zu haben.

Schließlich endete die Musik. Zellaby stellte mit einem Knopf an seinem Sessel den Apparat ab, öffnete die Augen und musterte Alan.

»Hoffentlich nehmen Sie mir das nicht übel«, entschuldigte er sich. »Ich finde immer, man sollte Bach bis zu Ende hören. Außerdem«, fügte er mit einem Blick auf den Plattenspieler hinzu, »fehlt uns immer noch das richtige Gefühl für den Umgang mit diesen neuen Erfindungen. Ist die Kunst eines Komponisten weniger respektheischend, wenn er nicht persönlich anwesend ist? Was gebietet uns die Höflichkeit? Dass ich mich vor Ihnen verbeuge, dass Sie sich vor mir verbeugen, dass wir beide uns vor dem Genius verbeugen, und sei es ein Genius aus zweiter Hand? Niemand kann es uns sagen.

Wir sind offenbar nicht sehr geschickt im Eingliedern dieser Erfindungen in unser gesellschaftliches Leben, nicht wahr? Mit dem letzten Jahrhundert ist die Welt der Etikette untergegangen und seitdem nie mehr ein Kodex aufgestellt worden, der uns vorschreibt, wie wir uns in Bezug auf diese Neuerungen verhalten sollen. Keine Regeln mehr, die von den Individualisten durchbrochen werden können - ein schwerer Schlag für die Sache der Freiheit. Schade, finden Sie nicht?«

»Hm ... Ja«, sagte Alan. »Ich ... Eh ...«

»Obgleich es«, fuhr Mr. Zellaby fort, »etwas aus der Mode gekommen ist, die Existenz eines solchen Problems überhaupt anzuerkennen. Der wahre Spross dieses Jahrhunderts ist kaum daran interessiert, sich mit Neuerungen auseinanderzusetzen. Er greift sie einfach gierig auf, wie sie kommen. Nur wenn er auf etwas wirklich Großes stößt, erkennt er das sozialwissenschaftliche Problem, und dann sucht er, anstatt Konzessionen zu machen, nach dem nicht-existenten leichten Ausweg, sucht die Erfindung zu annullieren, zu unterdrücken ... Genau wie bei der Bombe.«

»Hm ... Ja. Ich glaube schon. Was ich ...«

Mr. Zellaby entging der Mangel an Enthusiasmus in der Antwort nicht. »Wenn man jung ist«, sagte er verständnisvoll, »hat die ungeregelte, unbekümmerte Lebensweise noch einen gewissen romantischen Reiz. Doch so, das müssen Sie wohl zugeben, kann man eine derart komplexe Welt nicht regieren. Glücklicherweise haben wir im Westen uns noch einen Rest unserer Ethik erhalten, doch gibt es Anzeichen, dass es für alte Knochen immer schwerer wird, das Gewicht modernen Wissens mit Zuversicht zu tragen. Meinen Sie nicht auch?«

Alan holte tief Luft. Erinnerungen an vorhergehende Verstrickungen im Fangnetz Zellabyscher Diskurse zwangen ihn zu direktem Vorgehen.

»Eigentlich, Sir, habe ich Sie in einer anderen Angelegenheit aufgesucht«, sagte er.

Wenn Zellaby Unterbrechungen seiner lauten Kontemplationen überhaupt bemerkte, nahm er sie gewöhnlich gutmütig hin. Auch jetzt schob er weitere Betrachtungen des ethischen Moments beiseite und sagte: »Aber natürlich, mein Lieber! Worum handelt es sich denn?«

»Es ist ... Es handelt sich um Ferrelyn, Sir.«

»Um Ferrelyn? Ach ja. Die ist leider in London, um ihre Mutter zu besuchen. Morgen kommt sie zurück.«

»Eh ... Sie ist heute zurückgekommen, Mr. Zellaby.«

»So?«, sagte Zellaby. Er dachte nach. »Ja, natürlich, Sie haben recht! Sie war ja beim Abendessen. Und Sie auch«, schloss er triumphierend.

»Ja«, sagte Alan. Mit Todesverachtung packte er die Gelegenheit beim Schopf und sprudelte seine Neuigkeit heraus, obgleich er voller Verzweiflung erkannte, dass von einem sorgfältig präparierten Phrasengebäude kein Stein mehr auf dem andren stand. Trotzdem aber brachte er es irgendwie hinter sich.

Zellaby hörte ihn geduldig an, bis er endlich stockend zum Ende kam: »Und so hoffe ich, Sir, dass Sie nichts dagegen einzuwenden haben, wenn wir unsere Verlobung offiziell bekanntgeben.«

»Mein Lieber, Sie überschätzen meine Situation. Ferrelyn ist ein vernünftiges Mädchen, und ich bin sicher, dass sie und ihre Mutter inzwischen alles über Sie in Erfahrung gebracht und gemeinsam eine wohlerwogene Entscheidung getroffen haben.«

»Aber ich habe Mrs. Holder noch nicht kennengelernt«, wandte Alan ein.

»Würden Sie sie kennen, hätten Sie bestimmt einen anderen Eindruck von der Lage. Jane ist hervorragend im Organisieren«, sagte Mr. Zellaby und sah wohlwollend zu einem der Bilder auf dem Kaminsims hinüber. Er stand auf.

»Nun, nachdem Sie Ihren Part so überaus lobenswert in Szene gesetzt haben, muss ich wohl ebenfalls Ferrelyns Ansprüchen gerecht werden. Würden Sie die Gesellschaft zusammentrommeln, während ich die Flasche hole?«

Als sich Weib, Kind und zukünftiger Schwiegersohn um ihn versammelt hatten, hob er das Glas. »Trinken wir«, toastete er, »auf das Sich-Finden gleichgestimmter Geister. Es ist richtig, dass die Institution der Ehe, wie Kirche und Staat sie proklamieren, eine bedrückend mechanistische Einstellung zur Partnerschaft verrät. Der menschliche Geist jedoch ist zähe, und es geschieht nicht selten, dass die Liebe trotz allem diesen harten, institutionellen Druck übersteht. Hoffen wir daher ...«

»Daddy«, unterbrach...
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Autor

John Wyndham Parkes Lucas Beynon Harris wurde am 10. Juli 1903 in der Nähe von Birmingham, England, geboren und besucht im Laufe seiner Schulzeit verschiedene Internate. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem als Landwirt, Grafiker und Werbefachmann, bevor er sich ab 1931 dem Schreiben widmete. Er ist einer der wichtigsten Science-Fiction-Autoren Englands und benutzte eine Reihe von Pseudonymen, darunter auch Lucas Parkes und John Beynon. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verschlüsselungsexperte für das Royal Corps of Signals und nahm an der Landung in der Normandie teil. Nach dem Krieg wandte er sich, inspiriert und angespornt vom Erfolg seines Bruders Vivian Beynon Harris, erneut dem Schreiben zu. 1951 landete er mit Die Triffids einen Bestseller, dem sechs weitere Romane folgten. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt, darunter auch Die Triffids und Das Dorf der Verdammten. John Wyndham starb am 11.3.1969 im Alter von 65 Jahren in London.