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Vier Freundinnen und eine Hochzeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am12.06.20171. Auflage
Beste Freundinnen für immer und natürlich würde jede Brautjungfer auf den Hochzeiten der anderen sein. Das haben Sarah, Dorrie, Beth und Caz sich geschworen - mit acht Jahren. Doch das Leben wollte es anders. Jetzt sind sie erwachsen und schon lange nicht mehr so unzertrennlich wie damals. Trotzdem wünscht Dorrie sich zu ihrer Märchenhochzeit nichts mehr, als dass sie ihre letzte Chance wahrnehmen und ihren Schwur von damals Wirklichkeit werden lassen ...
'Ein sehr unterhaltsames, berührendes Lesevergnügen.'
Closer Magazine


Julia Williams wuchs mit sieben Geschwistern im Norden Londons auf und studierte in Liverpool. Nach einigen Berufsjahren im Verlagswesen widmet sie sich inzwischen ganz dem Schreiben. Während des Studiums lernte sie ihren Mann David kennen. Mit ihm und den vier gemeinsamen Kindern lebt sie mittlerweile in Surrey
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Produkt

KlappentextBeste Freundinnen für immer und natürlich würde jede Brautjungfer auf den Hochzeiten der anderen sein. Das haben Sarah, Dorrie, Beth und Caz sich geschworen - mit acht Jahren. Doch das Leben wollte es anders. Jetzt sind sie erwachsen und schon lange nicht mehr so unzertrennlich wie damals. Trotzdem wünscht Dorrie sich zu ihrer Märchenhochzeit nichts mehr, als dass sie ihre letzte Chance wahrnehmen und ihren Schwur von damals Wirklichkeit werden lassen ...
'Ein sehr unterhaltsames, berührendes Lesevergnügen.'
Closer Magazine


Julia Williams wuchs mit sieben Geschwistern im Norden Londons auf und studierte in Liverpool. Nach einigen Berufsjahren im Verlagswesen widmet sie sich inzwischen ganz dem Schreiben. Während des Studiums lernte sie ihren Mann David kennen. Mit ihm und den vier gemeinsamen Kindern lebt sie mittlerweile in Surrey
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955766405
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum12.06.2017
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2100084
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Sarah

Juli 1981

Die Idee stammte natürlich von Doris. Damals schien überhaupt alles von Doris auszugehen. Der hübschen, quirligen, wunderbaren Doris mit ihren braunen Locken und blauen Augen, dem ansteckenden Kichern und dem auffälligen amerikanischen Akzent. Sie war der Leim, der uns alle zusammenhielt. So wie Sid in Ice Age die seltsame Herde zusammenhält, war sie unser klebriges Band. Ohne Doris lief nichts, ohne sie waren wir bedeutungslos. Schon damals wussten wir es.

Es geht, es geht! , rief sie stolz und wedelte mit der Fernbedienung für den Nonplusultra-Betamax-Videorekorder ihrer Eltern durch die Luft. Natürlich sagte keiner von uns damals Nonplusultra . Auch ahnte niemand von uns, dass Doris Eltern, ihrer Zeit wie immer voraus, ein hübsches Sümmchen in eine neue Technologie gesteckt hatten, die sich nicht lange auf dem Markt halten würde. Im stolzen Alter von acht Jahren konnten wir es ja kaum begreifen und waren völlig überwältigt, dass es tatsächlich möglich sein sollte, sich seine Lieblingssendung aus dem Fernsehen immer und immer wieder anzusehen. Ich musste mich zudem kneifen, weil ich nicht glauben konnte, dass mir Zutritt zum Allerheiligsten erlaubt worden war: der riesigen Villa von Doris Eltern. Seit Doris aus Amerika an unsere Schule gekommen war, faszinierte sie mich wie ein exotisches Lebewesen von einem anderen Stern. Ich hatte mir so sehr gewünscht, zum auserwählten Kreis dazuzugehören, und jetzt war es tatsächlich passiert. Ich war hier.

Spiel direkt bis zum Kuss vor , drängte Caz aufgeregt. Ihre dunklen Augen leuchteten vor Konzentration.

Nein. Wir müssen uns alles ansehen , beharrte Beth, das ernste blasse Gesichtchen von zwei dicken dunklen Zöpfen umrahmt. Ich hab noch gar nichts davon gesehen, weil meine Mum und mein Dad Anti-Royal-Irgendwas sind.

Anti-Royalisten , wusste Doris.

Sie mögen die Queen nicht , sagte Beth, deshalb durfte ich s mir nicht ansehen.

Wir alle waren verdutzt, selbst wenn keiner von uns auch nur einen Laut von sich gab. Da hatten wir das ganze Schulhalbjahr über nichts anderes als die Hochzeit geredet, hatten geraten, was sie tragen würde und wer ihre Brautjungfern sein würden. Wir hatten ja sogar einen Tag schulfrei bekommen, um es uns ansehen zu können - Doris Mum und Dad waren zusammen mit ihr nach London gefahren, hatten stundenlang vor St Paul s campiert und dann mit eigenen Augen alles gesehen. Wie die wundervolle Braut in die Kathedrale geschritten war und ⦠und überhaupt alles. Und die arme Beth sollte gar nichts davon mitbekommen haben?

Dann ist es ja richtig gut, dass Mum und Dad alles aufgenommen haben, nicht wahr? , meinte Doris. Aber jetzt ⦠Ruhe!

In dem riesigen Wohnzimmer, das Doris amerikanischer Professor-Dad den Tagesraum nannte, machten wir es uns auf Erbsensäcken und großen Kissen bequem und reichten kichernd die Popcorntüte herum. Doris Zuhause war so ganz anders als alles, was wir bisher kannten. Alle von uns wohnten im Vorstadtzentrum von Northfields in der Nähe unserer Schule, während Doris auf der ländlicheren und viel nobleren Seite der Stadt lebte. Ihre Eltern waren zwar reich, aber auch prinzipiell für das öffentliche Schulsystem, und da unsere Schule den besten Ruf im Umkreis hatte, hatten sie ihre Tochter dort angemeldet.

Man musste erst eine endlos lange Kiesauffahrt überqueren, bevor man vor der großen Villa mit den gewundenen Säulen und der massiven Eichenholztür stand. Das Wohnzimmer war so riesig, dass das gesamte Parterre meines Zuhauses darin Platz gefunden hätte, und im Esszimmer stand ein Tisch, an dem locker zwanzig Personen sitzen konnten. Doris Dad hatte einen eigenen Hobbyraum im Keller für sich und auch noch ein Arbeitszimmer, aus dem er von nun an ab und zu zerstreut auftauchen und uns fragen würde, ob wir uns denn auch gut amüsierten. Oben im ersten Stock gab es fünf oder sechs Schlafzimmer, jedes davon mit einem eigenen Bad. Man stelle sich vor, sogar Doris hatte ihr eigenes Badezimmer!

Mir, die ich in einer bescheidenen Doppelhaushälfte wohnte und mir die drei Schlafzimmer mit zwei wesentlich älteren Brüdern und meinen Eltern teilte, kam diese Villa wie ein Schloss aus dem Märchen vor. Noch immer konnte ich nicht so richtig glauben, dass ich jetzt hier war, schließlich war Doris das angesagteste Mädchen der Klasse. Wie begeistert war ich gewesen, als sie mich auserkoren hatte, zu ihrer Clique zu gehören! Großzügig, wie Doris nun mal war, erlaubte sie mir sogar, ihre beste Freundin zu sein, natürlich zusammen mit Caz und Beth. Wir vier wurden unzertrennlich.

Es wäre einfach gewesen, Doris nicht zu mögen, das Mädchen mit den wunderschönen Korkenzieherlocken, einer Filmstar-Mutter, dem genialen Professoren-Vater und diesem beeindruckenden Haus, aber ⦠es war schlicht unmöglich. Doris war nett und großzügig und lustig. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz, die sie wohl vom Vater geerbt hatte, versteckte sie absichtlich und spielte das manierierte dumme Blondchen - obwohl sie doch gar nicht blond war. Ich dagegen war blond, und wie oft fühlte ich mich den anderen dreien unterlegen, weil sie doch alle so viel cleverer waren als ich!

Mit näselnder Stimme beschrieb der Berichterstatter jetzt die ankommenden Gäste, jeden von ihnen einzeln und mehr als ausführlich, er wies dann darauf hin, dass Prinz Charles zusammen mit Prinz Andrew auf Dianas Ankunft wartete. Wir alle machten Aah und Ooh , als die Kutsche mit der Queen und Prinz Philip über den Bildschirm flackerte.

Ich muss unbedingt ein solches Kleid haben, wenn ich nächstes Jahr Brautjungfer bei Tante Sophies Hochzeit in der Schweiz bin. Doris hielt das Video an, damit wir uns alle die Brautjungfern genau ansehen konnten. In unserer Achtjährigen-Vorstellung sahen die Brautjungfern geradezu perfekt aus in ihren elfenbeinfarbenen Puffärmel-Kleidchen mit den ausgestellten Röcken, vor allem den goldenen Schärpen galt unsere grenzenlose Bewunderung. Die kleinen Brautmädchen trugen Blumen im Haar, und nichts wünschte ich mir sehnlicher, als ebenfalls ein Paar solch hübscher weißer Schuhe zu besitzen. Nach einer ausführlichen und höchst kritischen Diskussion kamen wir alle einhellig zu dem Schluss, dass Doris viel hübscher war als India Hicks (die wir zu unserer Lieblingsbrautjungfer erkoren hatten) und ihr ein solches Kleid viel besser stehen würde. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass eine von uns jemals ein solches Kleid tragen würde.

Wieso eigentlich immer nur du? , fuhr Caz plötzlich böse auf. Das wirre schwarze Haar fiel ihr über die dunklen Augen, zwei brennend rote Flecken standen auf ihren Wangen, und sie war kratzbürstig und streitlustig wie immer. Warum können wir nicht auch solche Kleider tragen? Nur weil du reich bist und wir nicht!

Das ist nicht fair! Das konnte Doris sich nicht gefallen lassen, sie sprang auf. Ich leihe euch immer meine Sachen und lade euch ein, rüberzukommen!

Damit du dich groß fühlen kannst , spie Caz mit funkelnden Augen zurück - wie immer bereit, es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Ich weiß genau, dass du mich nur einlädst, damit du mich bemitleiden kannst.

Das ist doch gar nicht wahr , mischte Beth sich schüchtern ein. Als ewige Vermittlerin konnte sie es nie ertragen, wenn wir uns stritten. Caz, ich denke, du solltest dich wirklich entschuldigen.

Als Caz beste Freundin fühlte ich mich verpflichtet, Partei für sie zu ergreifen, obwohl auch ich es unfair fand, was sie da gesagt hatte. Als die Hübscheste und Reichste von uns vieren und die Einzige, die demnächst tatsächlich Brautjungfer sein würde, hatte Doris meiner Ansicht nach durchaus das Recht, Anspruch auf ein Kleid wie das von India Hicks zu erheben. Auf jemand anderen wäre ich vielleicht neidisch gewesen, aber bei Doris, die so großzügig alles, was sie besaß, mit uns teilte, konnte ich einfach nicht neidisch sein. Außerdem war ich ja eben erst in den erlauchten Kreis aufgenommen worden, und ich wollte einfach nicht sofort wieder hinausgeworfen werden. Aber Caz und ich waren seit unserem ersten Tag auf der St.-Philomena-Grundschule Freundinnen. Irgendwie hatte ihre vernachlässigte Erscheinung wohl an meinem Ur-Instinkt gerührt, mich um andere zu kümmern. Und deshalb musste ich mich einfach auf ihre Seite stellen.

Es stimmt schon, Doris, normalerweise bestimmst du alles , sagte ich zögernd. Mir ging es wie Beth, auch ich vermied Konfrontationen lieber. Und irgendwie war ich auch richtig sauer auf Caz: Gerade jetzt, wo ich endlich von Doris akzeptiert worden war, musste sie mir mit ihrer streitsüchtigen Art alles wieder verderben! Das tat sie nämlich immer. Ich liebte Caz von ganzem Herzen, aber weshalb nur musste sie immer derart wütend werden?

Wirklich? Doris sah maßlos erschreckt aus, ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen, und ich fühlte mich noch elender. Oje, das wollte ich doch gar nicht. Tut mir ehrlich leid, Caz, ich wollte dich wirklich nicht ärgern. Ihre Unterlippe begann zu beben, die Augen wollten vor Tränen überlaufen.

Und Caz gab tatsächlich nach, was völlig untypisch für sie war. Vielleicht konnte sie aber auch nur dem knallharten Charme von Doris nicht widerstehen. Schon in Ordnung , schmollte sie. Ich wollte dich ja auch nicht ärgern.

Erleichtert, dass alles wieder in Ordnung war, rannte Doris in die riesengroße Küche und zauberte Eiscreme für uns alle herbei. So...
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Autor

Julia Williams wuchs mit sieben Geschwistern im Norden Londons auf und studierte in Liverpool. Nach einigen Berufsjahren im Verlagswesen widmet sie sich inzwischen ganz dem Schreiben. Während des Studiums lernte sie ihren Mann David kennen. Mit ihm und den vier gemeinsamen Kindern lebt sie mittlerweile in Surrey.