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Elvis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
314 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am15.08.20161. Auflage
Endlich umhüllt den King Of Rock'n'Roll nicht mehr der Schleier des Geheimnisses, der Verdächtigungen und Spekulationen! Ein MUSS für alle Elvis-Fans. Ein SOLL für jeden Rock'n'Roller. Ein KANN für Popmusikhistoriker. Ein DARF für Leser, die nicht alles glauben, was ihnen schwarz auf weiß entgegenflimmert ... Elvis. Sein Roman: Ein Werk wie ein Vulkan! (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Robert Graham wurde 1955 in Lisburn, County Down, geboren, ging in Belfast zur Schule und machte an der University of East Anglia Examen. Er jobbte als Roadie für ein professionelles Symphonieorchester, versuchte sich als Lehrer und managte eine Band der Nach-Punk-Zeit - die exzellenten Membranes -, bevor er sich ins Privatleben zurückzog, um Ablehnungsschreiben von Verlegern, Magazinen, Funk und Fernsehen zu sammeln.
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Produkt

KlappentextEndlich umhüllt den King Of Rock'n'Roll nicht mehr der Schleier des Geheimnisses, der Verdächtigungen und Spekulationen! Ein MUSS für alle Elvis-Fans. Ein SOLL für jeden Rock'n'Roller. Ein KANN für Popmusikhistoriker. Ein DARF für Leser, die nicht alles glauben, was ihnen schwarz auf weiß entgegenflimmert ... Elvis. Sein Roman: Ein Werk wie ein Vulkan! (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Robert Graham wurde 1955 in Lisburn, County Down, geboren, ging in Belfast zur Schule und machte an der University of East Anglia Examen. Er jobbte als Roadie für ein professionelles Symphonieorchester, versuchte sich als Lehrer und managte eine Band der Nach-Punk-Zeit - die exzellenten Membranes -, bevor er sich ins Privatleben zurückzog, um Ablehnungsschreiben von Verlegern, Magazinen, Funk und Fernsehen zu sammeln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105612743
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.08.2016
Auflage1. Auflage
Seiten314 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2100833
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die Story beginnt

Im tiefen Süden der Vereinigten Staaten wird bis auf den heutigen Tag eine Tradition gepflegt, die sich auf tiefverwurzelte und das gesamte Leben durchdringende religiöse Wertvorstellungen gründet, und nirgendwo wurden diese Werte fanatischer vertreten, die damit verbundene Tradition leidenschaftlicher hochgehalten, als in Elvis´ Familie.

Sonntag für Sonntag lief das selbe seltsame Ritual ab, das damit begann, daß Vater Vernon sich vom Schlafzimmerboden aufrappelte und - während er sich die Borsten des Besens von Rücken und Gesäß wischte -, zu Gladys aufschaute und zu sagen pflegte:

»Jösses, häzz ma doch nich so midde Bürschte haun brauchn, Schnuckl. Wollt sowieso grad aufschdehn.«

Dann zog Vernon seinen besten (und einzigen) Zweiteiler an und sammelte seinen Sohn und die drei Presleys ein; Little Elvis steckte gewöhnlich in einem Matrosenanzug, baumelte am Arm seines Vaters und schrie aus Leibeskräften:

»Du nixnuziger Hundesohn«, brüllte er Gladys´ Lieblingsausdruck innigster Zuneigung in die Gegend, und so ging es die Straße hinunter zur Gemeinde der Erweckungskirche der Ersten Versammlung Im Herrn.

Von Anfang an hatte Elvis den heftigen Wunsch, dem Jugendchor der Kirche beizutreten, und entwickelte bald eine Liebe zur Gospelmusik, der er sein ganzes Leben lang treu bleiben und die ihn zu einigen seiner schmerzhaft schwülstigsten Aufnahmen und seinem riesigen Faible für ulkige Aufzüge anregen sollte.

Als Elvis fünf Jahre alt war, begann für ihn die Schule. Er besuchte die East Tupelo Consolidated School und war dort, wie man hört, ein stiller, dabei aber durchschnittlich begabter Schüler. Er engagierte sich zwar auch im Sport, aber es war seine Liebe zur Musik, die am kräftigsten durchschlug (er trat gerne auf, wann immer sich die Gelegenheit bot). Mrs. Barnett, eine Schülerbetreuerin von damals, erinnert sich besonders an ein frühes Beispiel für Elvis´ Entertainer-Bedürfnis:

»Jiaaa, das war 1944, wie Elvis neun Jahre alt war. Und da hatta just seine erste Jitarre von seine Ma jekricht. Sechs Dolla hattse dafür bezahlt, was damals viel war. Speßjell, wo der alte Sneikhipps jarnich seine volle Tüte vadient hat, aba des isne andre Jeschichte, nä, bin ja auch nich irgnwie nachtragend, tzzz. Naja, jenfalz, bringta denn da seine Jitarre mit inde Schule un zeicht die denn rum bei die andan Schüla, undie türlich doll beeindruckt, wose noch nie eine jesehn ham. Und dann singt Elvis fürse den einzjen Song, dena kennt draußn aufm Schulhof - war Oh Susannah , weiß ich noch, jiaaa. Naja, jenfalz, denn sindie so wild aufs Zuhöan und er so wild aufs Spieln, dasse, alse nache Pause alle wieda reinkomm solln, janich reinwolln! Weiß noch, najaaa, also ich denn runta, umse reinzeholn, und will Elvis seine Jitarre wechnehm, fängta doch glatt an zu WEIN. Konnta eimpfach nich ab, nä, dassa sich von seine Jitarre trenn sollt. Und wie ich seh, wia weint, hab ichs nich übers Herz jebracht, ihmse wechzenehm, najaaa, hab ich denn die Kinda alle reinjerufn und mich umjedreht und wollt ehmt wech, und kaum bin ich rum, da HAUTA mich mit seine Jitarre. HAUTA mich, AUWEIA! Sachta noch Kaina kricht maine Getarre, hat mia maine Momm gekaufft. Dachtich denn und denkich heut, dassa echt meschugge is, der Älwis, vornrum so janz still und brav und alles und hintnrum so komisch. Der HAT mich janz hübsch vatrimmt, hatta, mußt ins Kranknhaus füa zwei Tage, und noch imma hakts manchma ohm bei mia aus im Koppe. Sach ich imma denn zu mia: ... nu PASS AUF ... da sind wieda Marsmenschn auf deim Kopp jelandet!!!«[2]

 

Nach dieser ersten Glückssträhnenunterbrechung erweiterte Elvis mit inzwischen reparierter Gitarre seinen musikalischen Horizont und übernahm zunächst den Stil des Countrysängers Jimmy Rodgers, wobei ihm sein Onkel Vester ein wenig zur Hand ging (Jahre später brachte Presley im Rahmen seines Vorspiels als Kandidat für Sam Phillips und dessen Plattenfirma Sun Rodgers´ Song Waiting For A Train ). Dann ergab es sich, daß der neuneinhalbjährige Elvis eines Tages bei der neueröffneten Radiostation WELO in Tupelo vorsprach und um die Erlaubnis bat, im Rundfunk singen zu dürfen. Von dem lokalen Country-Star Mississippi Slim Ausborn, der somit sein erster eigentlicher musikalischer Inspirator werden sollte, begleitet, trug der junge Presley das Stück Old Shep vor, einen Red-Foley-Titel aus den dreißiger Jahren. Ganz Tupelo war aus dem Häuschen. WELO begann, Hörerpost zu bekommen. Niemand erwähnte Elvis.

Old Shep war erneut Elvis´ Song-Favorit, als er noch im selben Jahr, 1944, von Mr. Cole, dem Direktor seiner Schule, ausgewählt wurde, East Tupelo im Kulturprogramm der Mississippi-Alabama-Landwirtschaftsausstellung zu vertreten. Die Presleysche Fassung, auf einem Stuhl stehend vorgetragen, um das Mikrofon errreichen zu können, brachte ihm den Zweiten Preis und fünf Dollar ein. Der Gewinner war, nebenbei erwähnt, ein Junge aus Louisiana, der sieben Jahre alte Jerry Lee Lewis, der für seine Interpretation von Dirty Sam McGees I Set My Dog On Fire zehn Dollar bekam. Der Preisrichter Deaf Bill ( Tauber Bill ) Winkler hatte den Titel in der Ansage als I Put Logs On The Fire verstanden und als »anheimelnd gutes altmodisches Sch-tück« beschrieben.

Die folgenden vier Jahre drückte sich Elvis mühsam durch weitere Schulbänke und gab ab und zu musikalische Einlagen in der Kirche oder in der Schule oder manchmal auch daheim für seine Mutter. Er schuf sich ein gemischtes Repertoire. Slim Ausborn brachte ihm ein paar alte Countryblues-Nummern bei; Onkel Vester lehrte ihn einige flotte Stücke im ländlichen Square-Dance-Stil; und Elvis selbst begann sich einiges an Material auszuarbeiten, das er zuvor im Radio gehört hatte, von Bing-Crosby-Titeln bis zu Songs aus den Shows, die insbesondere seiner Mutter so sehr gefielen (am liebsten hörte sie die aus dem Musical State Fair ).

Dann, es war das Jahr 1948, als Elvis dreizehn geworden war, zog die Familie Presley plötzlich um nach Memphis, Tennessee. Vernon, ganz krank angesichts der Aussicht auf einen Job, war der Meinung gewesen, die Familie könnte es schaffen, dort eine bessere mietfreie Unterkunft als die in Tupelo zu finden. Es gab aber auch Hinweise darauf, daß Vernon umziehen mußte, um von vornherein die Möglichkeit auszuschließen, daß Gladys etwas von seinen Spielschulden, der Vaterschaftsklage, die der Erziehungsberechtigte des betroffenen Mädchens ihm im Salon um die Ohren geknallt hatte, sowie dem Foto erfuhr, das ihn angezogen wie Greta Garbo zeigte und während einer Grill-Party des örtlichen Ku-Klux-Klan aufgenommen worden war.

In einem selten angeführten Interview sagte Elvis einige Jahre später:

»Mann, wia wahn ahm, als wia in Tupelo wahn. Ich main, plaite. Sind wia ehmt wech. Däddy packte alles, was uns wah, in Schachteln rain und denn in Koffaraum von sain 1939er Plümeß und klebte sichn falschn Baht an und sezzte sichne Brülle auf. Von wejen daßde Fliejen nicht in sain Gesicht rumflattatn, sachta, tjanaja, und denn wia alle ehmt nach Memphis hin. Mußte dort aimfach bessa gehn.«

 

Während nun die Presleys in Memphis´ Poplar Avenue 572 wohnten und sich nach Arbeit umsahen, kam Elvis in die L. C. Humes High School.

Im September 1949 fanden die Presleys eine bessere Unterkunft in der Winchester Street 185, die Teil eines vom Staat Tennessee getragenen kommunalen Wohnraumprojektes war, und begannen, dort regelmäßig die Kirche zu besuchen. Für Elvis´ fortschreitende musikalische Weiterbildung spielte der Gottesdienst eine große Rolle, denn hier konnte er endlich das seinerzeit populäre Blackwood Brothers Quartet wie auch das Stamps Quartet hören, raffinierte harmonische Sätze singende Gospelgruppen, deren Einfluß insbesondere in Presleys Aufnahmen mit den Jordanaires deutlich wird. Elvis assimilierte diesen Stil sehr schnell und übte zu Hause die Songs und Arrangements gemeinsam mit seinen Stofftieren: mit Big Teddy Presley am Baß, Rag-Tag-Dog-Pyjama-Case und Little Teddy Presley an den Tenorsaxes sowie Elvis selbst als Leadsänger, der hierbei die wertvolle Erfahrung machte, Dinge zu hören, die überhaupt nicht da waren.

Gladys Presley hatte es mittlerweile geschafft, etwas Näherei- und Wäschereiarbeit zu bekommen, mit deren Hilfe sich die Familie wirtschaftlich über Wasser halten konnte. Vernon hatte immer noch Probleme mit seinen Beinen - sie wollten ihn partout nicht aus seinem alten Schaukelstuhl fortbewegen. Insgesamt gesehen waren die Zeiten für die Familie noch schwer genug, so daß Elvis, um zu helfen, einen Job als Platzanweiser im Memphian Theatre ergatterte und dort allabendlich 13 Dollar die Woche verdiente. Außerdem war er zu dieser Zeit (den späten Vierzigern) damit beschäftigt, seiner ersten festen Freundin, Dixie Locke, den Hof zu machen. Wenn er seine Arbeit im Kino um etwa 22 Uhr beendet hatte, schoß er hinüber in Magoogoos Kaffee-Bar, um Dixie dort noch ein Stündchen sehen zu können.

Dixie erinnert sich:

»Manchmal, da saßn wia einfach nur so rum untrankn Kaffe. Älvis azehlte imma, wie sehra seina Famillje helfn wollte, dasse nie mehr arm sein bräuchte, tja, oder dassa Lust hätte, jemand ne Machete in Kopf zu haun, um nachzusehn, obs stimmt, dasses Blut im Gehirn blau ist. Nandermal, da machtn wirn Spaziergang unterm Mond...
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Autor

Robert Graham wurde 1955 in Lisburn, County Down, geboren, ging in Belfast zur Schule und machte an der University of East Anglia Examen. Er jobbte als Roadie für ein professionelles Symphonieorchester, versuchte sich als Lehrer und managte eine Band der Nach-Punk-Zeit - die exzellenten Membranes -, bevor er sich ins Privatleben zurückzog, um Ablehnungsschreiben von Verlegern, Magazinen, Funk und Fernsehen zu sammeln.Keith Baty wurde 1958 in Carlisle, Cumbria, geboren, besuchte dort auch die Schule und studierte an der Carlisle University. Er spielte Gitarre in einer professionellen Rock'n'Roll-Band, arbeitete mit spastisch Gelähmten und als Lehrer.