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Mörderisches Grün

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am17.03.2017
Ein Garten ist der ideale Ort für einen Mord, denn hinter hohen Hecken bleibt so manches verborgen, und beim jährlichen Auflockern des Erdreichs kann der eine dem anderen ganz nebenbei noch eine Grube graben. Wachsen außerdem zwischen duftenden Blumen giftige Pflanzen, wird aus der Tea Time schnell ein Leichenschmaus. Wenn der Garten zum Tatort wird, gibt es keine bessere Ermittlerin als die passionierte Hobby-Gärtnerin Miss Marple, die keinen Fußabdruck in ihren akkuraten Blumenbeeten duldet - außer er führt sie zum Täter. Aber auch Hercule Poirots graue Zellen erfreuen sich am Grün, wenn sich der Rasen rot färbt.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Garten ist der ideale Ort für einen Mord, denn hinter hohen Hecken bleibt so manches verborgen, und beim jährlichen Auflockern des Erdreichs kann der eine dem anderen ganz nebenbei noch eine Grube graben. Wachsen außerdem zwischen duftenden Blumen giftige Pflanzen, wird aus der Tea Time schnell ein Leichenschmaus. Wenn der Garten zum Tatort wird, gibt es keine bessere Ermittlerin als die passionierte Hobby-Gärtnerin Miss Marple, die keinen Fußabdruck in ihren akkuraten Blumenbeeten duldet - außer er führt sie zum Täter. Aber auch Hercule Poirots graue Zellen erfreuen sich am Grün, wenn sich der Rasen rot färbt.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455000399
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum17.03.2017
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2150344
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWas wächst in deinem Garten?Der GoldschatzDie blaue GeranieGreenshaws FollyDie vier VerdächtigenDas TodeskrautNachweisÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
Der Goldschatz

Es ist vielleicht nicht ganz fair, wenn ich Ihnen diese Geschichte erzähle«, sagte Raymond West, »denn ich kann Ihnen keine Lösung liefern. Weil aber die Fakten so spannend, ja kurios waren, würde ich sie Ihnen gern als Denkaufgabe vorlegen. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, eine logische Erklärung zu finden.

Abgespielt hat sich das Ganze vor zwei Jahren, als ich nach Cornwall fuhr, um Pfingsten bei einem gewissen John Newman zu verbringen.«

»Cornwall?«, fragte Joyce Lemprière dazwischen.

»Ja. Warum?«

»Komischerweise spielt meine Geschichte auch in Cornwall, in Rathole, einem kleinen Fischerdorf. Ist es etwa derselbe Ort?«

»Nein. Mein Dorf heißt Polperran und liegt an der Westküste von Cornwall, einer sehr wilden, felsigen Gegend. Man hatte mich ein paar Wochen zuvor mit Newman bekannt gemacht, einem sehr fesselnden Gefährten, wie ich fand, intelligent, finanziell unabhängig - und mit einer romantischen Phantasie. Sein neuestes Hobby führte dazu, dass er Pol House gepachtet hatte. Er war Experte für elisabethanische Geschichte und schilderte mir in lebhafter, bilderreicher Sprache die Niederlage der Spanischen Armada. Er war so begeistert, dass man fast meinen konnte, er habe die Schlacht selbst miterlebt. Ob es wohl so etwas wie Seelenwanderung gibt?«

»Du bist eben auch romantisch angehaucht, lieber Junge«, sagte Miss Marple und musterte ihn gütig.

»Ich? Ganz und gar nicht«, widersprach Raymond West etwas pikiert. »Aber dieser Newman war ein Schwärmer durch und durch und interessierte mich deshalb als ein bemerkenswertes Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Er erzählte mir, dass ein Schiff, das zur Armada gehörte und von dem man wusste, dass es reiche Goldschätze aus den spanischen Kolonien geladen hatte, an den berühmt-berüchtigten Serpent Rocks vor Cornwall zerschellt war. Mehrere Jahre lang hatte man sich bemüht, das Schiff zu bergen und den Schatz zu heben. Solche Geschichten sind nicht ungewöhnlich, allerdings übertrifft die Zahl der mythischen Schatzschiffe die der tatsächlichen bei Weitem. Eine Gesellschaft war gegründet worden und bankrottgegangen, und Newman hatte die Rechte an der ganzen Unternehmung zu einem Spottpreis erwerben können. Er steigerte sich in die größte Begeisterung hinein. Wenn man ihm glauben durfte, hing alles jetzt nur noch an den neuesten wissenschaftlichen und technischen Hilfsmitteln. Das Gold war da, und er war fest davon überzeugt, dass man es würde bergen können.

Erstaunlich, überlegte ich, während ich ihn so reden hörte, wie oft man das erlebt: Einem reichen Mann wie Newman fällt ein Erfolg fast mühelos in den Schoß, aber der eigentliche Geldwert dürfte ihm wenig bedeutet haben. Ich muss gestehen, dass sein Eifer mich ansteckte. Ich sah Galeonen die Küste hochtreiben, vor dem Sturm flüchten, auf die schwarzen Felsen schlagen und zerschmettern. Allein das Wort Galeone klang romantisch. Der Begriff spanisches Gold , der den Schuljungen begeistert, reißt auch noch den reifen Mann mit. Ich arbeitete damals an einem Roman, in dem einige Szenen im 16. Jahrhundert spielten, und hoffte wertvolles Lokalkolorit von meinem Gastgeber zu erhalten.

Am Freitagvormittag fuhr ich in bester Laune von Paddington ab und freute mich auf meine Reise. Das Abteil war leer bis auf einen Fahrgast, der mir gegenüber in der anderen Ecke saß. Es war ein hochgewachsener, soldatisch straffer Mann, und ich wurde den Eindruck nicht los, dass ich ihn irgendwo schon mal gesehen hatte. Eine Weile zermarterte ich mir vergeblich das Hirn, dann kam die Erleuchtung. Mein Reisegefährte war Inspector Badgworth, den ich kennengelernt hatte, als ich eine Artikelreihe über den Fall des spurlos verschwundenen Everson schrieb.

Ich erinnerte ihn an unser damaliges Zusammentreffen, und wir waren bald in ein angeregtes Gespräch vertieft. Als ich sagte, ich sei auf dem Weg nach Polperran, meinte er, das sei ein seltsamer Zufall, denn das sei auch sein Ziel. Ich wollte nicht neugierig erscheinen und fragte ihn deshalb nicht, was ihn dorthin führte, sondern sprach von meinem Interesse an dem Ort und erwähnte auch die havarierte Galeone. Zu meiner Überraschung war der Inspector offenbar genau im Bilde. Das dürfte die Juan Fernández sein , sagte er. Ihr Freund ist nicht der Erste, der sein Geld versenkt hat bei dem Versuch, es aus ihr rauszuholen. Es ist eine romantische Idee.

Und vermutlich ist die ganze Geschichte ein Märchen , ergänzte ich, und ein Schiff ist dort nie untergegangen.

O doch, untergegangen ist es sehr wohl und eine ganze Menge anderer auch. Was glauben Sie, wie viele Schiffswracks es an diesem Küstenabschnitt gibt! Das führt mich übrigens jetzt auch in diese Gegend. Vor einem halben Jahr ist dort die Otranto gesunken.

Ich habe darüber gelesen , bestätigte ich. Menschenleben gingen wohl nicht verloren?

Nein, aber etwas anderes. Was nicht allgemein bekannt ist: Die Otranto hatte Goldbarren an Bord.

Ich horchte auf. Tatsächlich?

Natürlich haben wir bei der Bergungsaktion Taucher eingesetzt, aber - das Gold ist weg.

Ich sah ihn groß an. Weg? Wie ist das möglich?

Eine gute Frage. Die Felsen hatten ein klaffendes Loch in den Tresorraum gerissen, sodass die Taucher mühelos hineingelangten - aber der Raum war leer. Die Frage ist nun: Wurde das Gold vor der Havarie gestohlen oder danach? Und: War es überhaupt jemals im Tresorraum?

Ein sonderbarer Fall , sagte ich.

Sehr sonderbar, vor allem, da es sich um Goldbarren handelt. Ein Brillantcollier kann man allenfalls in die Tasche stecken, aber wenn man bedenkt, wie schwer und sperrig so ein Stück ungeprägtes Edelmetall ist, scheint das unmöglich. Denkbar ist natürlich, dass da vor Auslaufen des Schiffs getrickst worden ist, ansonsten hat man das Gold im letzten halben Jahr weggeschafft, und ich will der Sache nachgehen.

Newman erwartete mich am Bahnhof. Er entschuldigte sich, dass er nicht mit dem Wagen gekommen sei, der zu einer notwendigen Reparatur in Truro war. Stattdessen holte er mich mit einem Laster ab, der zum Anwesen gehörte.

Ich schwang mich auf den Beifahrersitz, und wir schlängelten uns mit der gebotenen Vorsicht durch die schmalen Straßen des Fischerdorfes. Es ging einen steilen Hang hoch - eine Steigung von fünf Prozent, würde ich sagen -, kurz über ein kurvenreiches Sträßchen und dann in die von Granitsäulen flankierte Einfahrt von Pol House.

Es war ein bezauberndes Haus, hoch auf den Klippen gelegen mit weitem Blick über das Meer. Einige Teile waren drei- oder vierhundert Jahre alt, dazu kam ein moderner Anbau. Dahinter erstreckte sich Ackerland über sieben oder acht Morgen ins Land hinein.

Willkommen in Pol House , sagte Newman. Und in der Goldenen Galeone. Er deutete auf das perfekte Modell einer spanischen Galeone mit gesetzten Segeln, das über der Haustür hing.

Mein erster Abend war ebenso angenehm wie lehrreich. Mein Gastgeber zeigte mir die alten Manuskripte, die Aufschluss über die Juan Fernández gaben. Er entrollte Seekarten, zeigte mir die mit gepunkteten Linien eingetragenen Positionen und holte Zeichnungen von Tauchgerätschaften hervor, die mich gründlich verwirrten.

Ich erzählte ihm von meiner Begegnung mit Inspector Badgworth, die ihn sehr interessierte.

Es ist schon ein wunderliches Volk an dieser Küste , sagte er nachdenklich. Schmuggel und Strandraub liegen ihnen im Blut. Ein Schiff, das hier untergeht, betrachten sie als ihre rechtmäßige Beute. Einen dieser Burschen würde ich Ihnen gern vorführen, er ist ein interessantes Relikt.

Der nächste Morgen war hell und klar. Wir fuhren nach Polperran, wo Newman mich mit seinem Taucher, einem gewissen Higgins, bekannt machte, einem einsilbigen Mann mit hölzernen Gesichtszügen. Nachdem Newman und er etliche technische Probleme erörtert hatten, gingen wir in die Drei Anker, und ein Krug Bier lockerte die Zunge des wackeren Mannes ein wenig.

Da war gestern so ein Detective aus London hier , knurrte er. In dem Schiff, das im November untergegangen ist, soll ne Masse Gold gewesen sein. War nicht der erste Kahn, der hier abgesoffen ist, und wird wohl nicht der letzte sein.

Da hast du ein wahres Wort gesprochen, Bill Higgins , mischte sich der Wirt ein.

Das will ich meinen, Mr Kelvin , sagte Higgins.

Ich fasste den Wirt genauer ins Auge. Er war eine bemerkenswerte Erscheinung mit seinem dunklen Haar, der tief gebräunten Haut und den auffallend breiten Schultern. Die Augen waren blutunterlaufen, der Blick seltsam verschlagen. Vermutlich war das der Mann, den Newman ein interessantes Relikt genannt hatte.

Schnüffler von außerhalb können wir an dieser Küste nicht gebrauchen , erklärte er trotzig.

Meinen Sie die Polizei? , fragte Newman lächelnd.

Die - und andere , erwiderte Kelvin vielsagend. Dass Sie das bloß nicht vergessen, Mister.

Das klang mir aber sehr nach einer Drohung , sagte ich, während wir den Hang hinauf nach Hause gingen.

Mein Freund lachte.

Unsinn. Ich tue den Leuten hier nichts zuleide.

Ich schüttelte zweifelnd den Kopf. Kelvin hatte etwas Finsteres, Primitives an sich - ein Mann, dessen Gedanken wohl seltsame Wege gehen konnten.

Von diesem Moment an begann ich mich unbehaglich zu fühlen. In der ersten Nacht hatte ich sehr gut geschlafen, aber in der nächsten war mein Schlaf unruhig und wurde immer wieder unterbrochen. Der Sonntag begann trüb und dunkel, die Luft war gewittrig. Es ist...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.