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Drachenklänge

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am28.02.2017
Der Meisterharfner von Pern
Die Zeit des Fädenfalls rückt näher, doch einige der kleineren Gutsbesitzer schätzen die Gefahr gering und lehnen es ab, ihre Untertanen gegen die Invasion zu wappnen. Sie verachten die Harfner, deren Aufgabe es ist, an die Traditionen zu erinnern, und halten die Drachenreiter, die einzige Waffe gegen die tödlichen Sporen aus dem All, für ein schmarotzendes, faules Gesindel. In dieser Zeit der Konflikte wächst Robinton heran, der sich schon in jungen Jahren als ein begnadetes musikalisches Talent hervortut. Trotz harter Schicksalsschläge gibt er nicht auf, erobert sich die Sympathien der Bewohner von Pern und wird schließlich zum Meisterharfner gekürt ...

Anne McCaffrey wurde am 1. April 1926 in Cambridge, Massachusetts, geboren, und schloss 1947 ihr Slawistik-Studium am Radcliffe College ab. Danach studierte sie Gesang und Opernregie. In den Fünfzigerjahren veröffentlichte sie ihre ersten Science-Fiction-Kurzgeschichten, ab 1956 widmete sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 1967 erschien die erste Story über die Drachenreiter von Pern, 'Weyr Search', und gewann den Hugo Award im darauffolgenden Jahr. Für ihre zweite Drachenreiter-Story 'Dragonrider' wurde sie 1969 mit dem Nebula Award ausgezeichnet. Anne McCaffrey war die erste Frau, die diese beiden Preise gewann, und kombinierte die beiden Geschichten später zu ihrem ersten Drachenreiter-Roman 'Die Welt der Drachen'. 1970 wanderte sie nach Irland aus, wo sie Rennpferde züchtete. Bis zu ihrem Tod am 21. November 2011 im Alter von 85 Jahren setzte sie ihre große Drachenreiter-Saga fort, zuletzt zusammen mit ihrem Sohn Todd.
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Produkt

KlappentextDer Meisterharfner von Pern
Die Zeit des Fädenfalls rückt näher, doch einige der kleineren Gutsbesitzer schätzen die Gefahr gering und lehnen es ab, ihre Untertanen gegen die Invasion zu wappnen. Sie verachten die Harfner, deren Aufgabe es ist, an die Traditionen zu erinnern, und halten die Drachenreiter, die einzige Waffe gegen die tödlichen Sporen aus dem All, für ein schmarotzendes, faules Gesindel. In dieser Zeit der Konflikte wächst Robinton heran, der sich schon in jungen Jahren als ein begnadetes musikalisches Talent hervortut. Trotz harter Schicksalsschläge gibt er nicht auf, erobert sich die Sympathien der Bewohner von Pern und wird schließlich zum Meisterharfner gekürt ...

Anne McCaffrey wurde am 1. April 1926 in Cambridge, Massachusetts, geboren, und schloss 1947 ihr Slawistik-Studium am Radcliffe College ab. Danach studierte sie Gesang und Opernregie. In den Fünfzigerjahren veröffentlichte sie ihre ersten Science-Fiction-Kurzgeschichten, ab 1956 widmete sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 1967 erschien die erste Story über die Drachenreiter von Pern, 'Weyr Search', und gewann den Hugo Award im darauffolgenden Jahr. Für ihre zweite Drachenreiter-Story 'Dragonrider' wurde sie 1969 mit dem Nebula Award ausgezeichnet. Anne McCaffrey war die erste Frau, die diese beiden Preise gewann, und kombinierte die beiden Geschichten später zu ihrem ersten Drachenreiter-Roman 'Die Welt der Drachen'. 1970 wanderte sie nach Irland aus, wo sie Rennpferde züchtete. Bis zu ihrem Tod am 21. November 2011 im Alter von 85 Jahren setzte sie ihre große Drachenreiter-Saga fort, zuletzt zusammen mit ihrem Sohn Todd.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641208868
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum28.02.2017
SpracheDeutsch
Dateigrösse3733 Kbytes
Artikel-Nr.2156343
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

 

»Eines ist sicher«, meinte Betrice trocken, als sie das zappelnde, kreischende Baby in das Tuch aus feinem Leinen wickelte, das seine Mutter eigens zu diesem Zweck gewebt hatte, »er hat deine Lungen geerbt, Petiron. Hier! Ich muss mich jetzt um Merelan kümmern.«

Sie legte das brüllende, die kleinen Fäustchen ballende Baby, dessen Gesicht von der Anstrengung hochrot angelaufen war, in die Arme seines erschrockenen Vaters.

Petiron wiegte den Säugling, so wie er es bei anderen Vätern gesehen hatte, und trug ihn ans Fenster, um seinen Erstgeborenen gründlich in Augenschein zu nehmen.

Er bemerkte die Blicke nicht, die die Hebamme und ihre Gehilfin tauschten, und er bekam auch nicht mit, wie die jüngere Frau lautlos nach draußen huschte, um eine Heilerin zu holen. Merelans Blutungen ließen sich nicht stillen. Die Hebamme vermutete einen Dammriss; das Baby war in Steißlage geboren worden und hatte einen außergewöhnlich großen Kopf.

Eilig packte sie in Tücher gewickeltes Eis um Merelans schmale Hüften. Es war eine lange, schwere Geburt gewesen. Merelan lag völlig erschöpft im Bett, das Gesicht weiß und eingefallen. Am meisten sorgte sich Betrice wegen des starken Blutverlusts. Eine Transfusion stellte ein großes Risiko dar. Obwohl Blut immer wie Blut aussah, schien es bei jedem Menschen irgendwie anders zu sein. Vor langer Zeit hatten die Heiler die Unterschiede gekannt und wussten, welche Sorten von Blut sich miteinander vertrugen. Jedenfalls hatte Betrice davon gehört.

Betrice hatte geahnt, dass Merelan die Entbindung nicht leicht fallen würde, denn sie konnte die Größe und die Lage des Kindes im Mutterleib ertasten, und deshalb hatte sie in der Heilerhalle vorsorglich um Beistand ersucht. Es gab eine Lösung aus speziellen Salzen, die einem Patienten halfen, schwere Blutverluste zu überstehen.

Betrice schaute kurz zum Fenster hinüber und schmunzelte ein wenig über die Unbeholfenheit des frisch gebackenen Vaters. Petiron war ein ausgezeichneter Harfner und konnte auf Versammlungen stundenlang sein Instrument spielen, doch im Umgang mit Babys musste er noch viel lernen. Er konnte von Glück sagen, dass er überhaupt einen Sohn in den Armen halten durfte, denn Merelan hatte bereits drei Fehlgeburten hinter sich. Manche Frauen waren zum Gebären geschaffen, doch Merelan gehörte nicht zu ihnen.

Merelan öffnete die flatternden Lider und dann strahlten ihre Augen, als sie das kräftige Brüllen ihres Kindes hörte.

»Du hast es überstanden, und euer Sohn ist gesund und munter. Jetzt darfst du dich ausruhen, Sängerin Merelan«, redete Betrice beruhigend auf die junge Frau ein und streichelte ihre Wange.

»Mein Sohn ...«, flüsterte Merelan. Ihre sonst so melodische Stimme klang rau vor Entkräftung. Sie drehte das Gesicht in die Richtung, aus der das Kindergeschrei ertönte, und ihre Finger zuckten auf dem blutigen Laken.

»Bald kannst du ihn bei dir haben. Zuerst werde ich dich waschen ...«

»Ich muss ihn in den Armen halten«, forderte Merelan matt, aber bestimmt.

»Du wirst ihn noch oft genug an dein Herz drücken, das verspreche ich dir«, erwiderte Betrice nicht ohne Strenge und wünschte sich inbrünstig, dass sie die Wahrheit sprach.

In diesem Moment traten Sirrie und die Heilerin ein. Betrice atmete erleichtert auf, als sie Ginia sah, die eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit mitbrachte. Diese den Blutverlust ausgleichende Lösung konnte der jungen Mutter das Leben retten.

»Petiron, nimm dein plärrendes Balg und zeig ihn den anderen«, befahl Ginia dem nervösen Vater in barschem Ton. »Sie warten schon in der Halle und wollen ihn sich ansehen. Das Gebrüll ist ja nicht zu überhören. Und nun ab mit euch!«

Petiron machte sich nur zu gern aus dem Staub. Er hatte nach Kräften geholfen, Merelans Rücken massiert und ihr während der langen Wehen den Schweiß von der Stirn getupft; nun sehnte er sich nach einem Glas Wein, um seine Nerven zu beruhigen. Zum Schluss hatte er um Merelans Leben gefürchtet, vor allem unmittelbar nach der Geburt, als sie wie leblos in dem blutbefleckten Bett lag. Man würde ihn nicht fortschicken, wenn seine Frau noch in Gefahr wäre, davon war er fest überzeugt. Und noch etwas wusste er mit absoluter Bestimmtheit: Nie wieder würde er Merelan einem solchen Risiko aussetzen. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, wie gefährlich das Kinderkriegen war.

»Das Organ hat der Kleine von ihm!«, erklärte Ginia mit grimmigem Lächeln. Sie beugte sich über Merelan, um sie zu untersuchen. »Sie hat wirklich einen Dammriss. Du kannst ihr jetzt etwas Fellissaft einflößen, Betrice. Sirrie, binde ihren Arm an der Schiene fest. Sie braucht Flüssigkeit. Ich wünschte, wir wüssten mehr über Bluttransfusionen. Denn was sie jetzt dringend brauchte, ist richtiges Blut. Du weißt ja wohl, wie du mit dem Nadeldorn eine Vene anstichst, Sirrie, doch wenn es Probleme gibt, frag mich ruhig.«

Sirrie nickte und begann mit den Vorbereitungen, während Ginia den Dammriss behandelte. Das Protestgeheul des Babys war immer noch zu hören, trotz der Entfernung, die zwischen der Gebärstube und der Großen Halle lag.

»Sie wehrt sich gegen den Fellissaft, Ginia«, verkündete Betrice besorgt.

»Was sagt sie?«

»Sie will ihr Baby.« Stimmlos formte Betrice die Worte, die Ginia ihr von den Lippen ablas. »Sie glaubt, dass sie sterben wird.«

»Nicht, solange ich bei ihr bin!«, entgegnete Ginia energisch. »Von mir aus holt das Kind. Es kann ihr nicht schaden, wenn sie es an die Brust legt, und durch das Stillen zieht sich die Gebärmutter zusammen. Auf jeden Fall trägt es dazu bei, sie zu beruhigen, und darauf kommt es mir im Moment am meisten an.«

Betrice ging selbst in die Große Halle und brachte den lauthals schreienden Jungen zurück. Angesichts seines zähen Lebenswillens musste sie breit lächeln.

»Sein Kampfgeist wird sich bestimmt auf sie übertragen«, meinte sie und legte das Baby neben die junge Mutter. Instinktiv nahm Merelan ihr Kind in den Arm. Der Junge fand sofort die Brust und begann zu saugen. Und Merelan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

»Ich wusste, dass es ihr hilft«, flüsterte Betrice und staunte über die plötzlich zurückkehrende Farbe in Merelans Wangen.

»Ich habe schon seltsamere Dinge erlebt«, entgegnete Ginia und blickte hoch. »So. Mehr kann ich nicht tun ... außer Petiron ans Herz legen, dass sie nicht noch einmal schwanger werden darf. Vermutlich könnte sie gar nicht mehr empfangen, aber er muss sich beherrschen.«

Die drei Frauen blickten einander an und lächelten, denn die ganze Burg wusste, wie sehr dieses Paar einander liebte. Auf ganz Pern kursierten Balladen, in denen besungen wurde, wie Merelan und Petiron sich gegenseitig anhimmelten.

»Hierzulande gibt es genug musikalische Talente, so dass Petiron es nicht nötig hat, einen ganzen Chor zu zeugen«, stellte Ginia fest und stand auf.

Die Frauen bezogen das Bett neu. Währenddessen rührte sich Merelan kaum. Ganz still lag sie da, ihr Neugeborenes im Arm. Als Ginia und Betrice den Eindruck gewannen, dass sie sie getrost in Sirries Obhut lassen konnten, war sie eingeschlummert, sah jedoch längst nicht mehr so blass aus.

»Eines kann ich dir sagen«, vertraute Betrice der Heilerin an, »sie wird ganz und gar nicht begeistert sein, sich auf dieses eine Kind beschränken zu müssen.«

»Sie kann ja welche in Pflege nehmen. Es ist ohnehin viel besser, wenn Kinder zusammen mit Geschwistern aufwachsen, vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr Merelan ihren Sprössling verwöhnen wird. Nächstes Jahr kümmern wir uns darum. Das heißt, falls sie bis dahin wieder vollständig genesen ist.«

Betrice schnaubte durch die Nase. »Sie soll sich anstrengen. Schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren.«

»Das geht uns doch allen so!«

 

Petiron untersagte es seiner Frau jedoch, fremder Leute Kinder großzuziehen. Es fiel ihm schon schwer genug, Merelan mit ihrem gemeinsamen Sohn zu teilen, und er wollte nichts davon wissen, wenn andere ihm erklärten, Robinton, so nannten sie ihren Jungen im Gedenken an Merelans Vater, Roblyn, sei ein artiges und anspruchsloses Kind.

»Früher hielt ich Petiron immer für großzügig«, erklärte Betrice ihrem Mann, dem Meisterharfner Gennell.

»Und was hat deinen Meinungsumschwung bewirkt?«, fragte Gennell mit gelindem Staunen.

Sie legte eine Pause ein und schürzte die Lippen, denn sie war keine Tratsche. »Ich finde, er ist eifersüchtig, weil Merelan so viel Zeit mit Robie verbringt.«

»Tatsächlich?«

»Dabei schränkt sie sich noch ein, denn sie scheint seinen Unmut zu spüren und bemüht sich, ihn zu besänftigen. Dabei hat die junge Mardy trotz all meiner Warnungen schon wieder ein Kind in die Welt gesetzt, und ihr drittes ist noch nicht mal einen vollen Planetenumlauf alt.« Betrice seufzte resigniert. »Merelan könnte einspringen ... wenn Petiron es ihr nur erlaubte.«

»Wie alt ist eigentlich der kleine Robinton?«

»Demnächst wird er einen Planetenumlauf alt. Ein stämmiger Bursche, er kann schon laufen. Für Merelan wäre es ein Leichtes, sich tagsüber um einen Säugling zu kümmern, der in der Wiege liegt, und für Mardy wäre es eine Entlastung. Robie ist ein lieber, unkomplizierter Bub, genauso umgänglich wie seine Mutter.« Betrice strahlte in beinahe mütterlichem Stolz.

»Misch dich am besten nicht ein, Betrice«, riet ihr Gennell. »Zur Zeit herrscht große Aufregung wegen Petirons neuer Moreta-Kantate zur Sonnenwendfeier, bei der Merelan den wichtigsten Solopart übernimmt.«

»Es gefällt mir überhaupt nicht, dass sie so hart daran arbeitet, Gen, denn im Grunde hat sie...
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Autor

Anne McCaffrey wurde am 1. April 1926 in Cambridge, Massachusetts, geboren, und schloss 1947 ihr Slawistik-Studium am Radcliffe College ab. Danach studierte sie Gesang und Opernregie. In den Fünfzigerjahren veröffentlichte sie ihre ersten Science-Fiction-Kurzgeschichten, ab 1956 widmete sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 1967 erschien die erste Story über die Drachenreiter von Pern, "Weyr Search", und gewann den Hugo Award im darauffolgenden Jahr. Für ihre zweite Drachenreiter-Story "Dragonrider" wurde sie 1969 mit dem Nebula Award ausgezeichnet. Anne McCaffrey war die erste Frau, die diese beiden Preise gewann, und kombinierte die beiden Geschichten später zu ihrem ersten Drachenreiter-Roman "Die Welt der Drachen". 1970 wanderte sie nach Irland aus, wo sie Rennpferde züchtete. Bis zu ihrem Tod am 21. November 2011 im Alter von 85 Jahren setzte sie ihre große Drachenreiter-Saga fort, zuletzt zusammen mit ihrem Sohn Todd.