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Cotton Reloaded - 32

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
113 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am14.05.20151. Aufl. 2015
Strasburg, Virginia: Nach einem Raubüberfall stoppt die State Police einen Kleintransporter. Auf der Ladefläche entdecken die Cops hochmoderne Waffen. Waffen, die es eigentlich nicht geben dürfte, denn sie stammen aus den Beständen des US-Heimatschutzministeriums und sollten längst vernichtet worden sein.



Cotton und Decker vom G-Team nehmen die Ermittlungen auf und stoßen innerhalb des Department of Homeland Security in ein Wespennest. Philippa Decker gerät dabei in tödliche Gefahr ...



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.



Christian Weis (1966-2017) schrieb in den Genres Horror, SF, Fantasy und Thriller. Seine Erzählungen wurden in Magazinen und Anthologien veröffentlicht und für den Deutschen Science Fiction Preis sowie den Fränkischen Krimipreis nominiert. Bei Bastei Lübbe veröffentlichte er den Horror-Roman "Tief unter der Stadt" und drei Folgen der Serie "Cotton Reloaded".
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Produkt

KlappentextStrasburg, Virginia: Nach einem Raubüberfall stoppt die State Police einen Kleintransporter. Auf der Ladefläche entdecken die Cops hochmoderne Waffen. Waffen, die es eigentlich nicht geben dürfte, denn sie stammen aus den Beständen des US-Heimatschutzministeriums und sollten längst vernichtet worden sein.



Cotton und Decker vom G-Team nehmen die Ermittlungen auf und stoßen innerhalb des Department of Homeland Security in ein Wespennest. Philippa Decker gerät dabei in tödliche Gefahr ...



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.



Christian Weis (1966-2017) schrieb in den Genres Horror, SF, Fantasy und Thriller. Seine Erzählungen wurden in Magazinen und Anthologien veröffentlicht und für den Deutschen Science Fiction Preis sowie den Fränkischen Krimipreis nominiert. Bei Bastei Lübbe veröffentlichte er den Horror-Roman "Tief unter der Stadt" und drei Folgen der Serie "Cotton Reloaded".
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732508907
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum14.05.2015
Auflage1. Aufl. 2015
Reihen-Nr.32
Seiten113 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2190599
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

»Guten Morgen, Special Agent Cotton!«

So gut war der Morgen nicht. Jedenfalls nicht für Jeremiah Cotton. Er nickte Dr. Sarah Hunter zu und murmelte etwas, das nur mit viel Fantasie als »´n Morgen« durchging. Ob das Stirnrunzeln der Forensikerin ihm oder dem ramponierten Smartphone in ihrer Rechten galt, erschloss sich Cotton nicht ganz. Der starke Kaffee und das Aspirin hatten weder seinen Kreislauf noch seine Konzentrationsfähigkeit auf Touren gebracht.

Der letzte Whisky gestern Abend war einer zu viel gewesen. Definitiv. Verdammt, er musste sich zusammenreißen!

Mit einem Kopfschütteln verschwand Hunter im Serverraum, in dem Zeerookah gerade einen Donut verdrückte, während er sein Maschinenreich inspizierte. Als Hunter ihm das Smartphone präsentierte, schluckte der IT-Spezialist den letzten Bissen hinunter und entblößte grinsend die Zähne. »Muss der gute Onkel Zeery mal wieder den Datenretter in höchster Not spielen? Lass mich raten, Sarah: Du hast es runtergeschmissen?«

Zwar hätte seinem Lockenkopf eine Bürste gutgetan, aber ansonsten wirkte Zeerookah fit wie ein Turnschuh. Und dabei hatte er sich genauso viele Drinks wie Cotton hinter die Binde gekippt. Wie machte der Kerl das nur?

Cotton sah zu, dass er weiterkam. Das HQ des G-Teams erschien ihm heute viel mehr als sonst wie ein Bunker. Die dicke Betondecke, die das Tiefgeschoss unter dem Bürogebäude schützte, schien auf seinen Schädel zu drücken. Ihn beschlich das Gefühl, er müsste den Kopf einziehen, was aufgrund der Raumhöhe natürlich absurd war.

Philippa Decker saß vor ihrem Laptop und checkte gerade ihre E-Mails. Noch bevor Cotton seinen Schreibtisch erreichte, drehte sie den Kopf und warf die blonden Haare zurück. »Ist Ihr Wecker stehen geblieben?«, fragte sie und zog die Brauen hoch.

Cotton bemühte sich um eine möglichst unschuldige Miene und wusste sofort, wie sehr sie ihm missglückt war. »Bei dem Stau auf der Williamsburg Bridge ging es wirklich nicht schneller. Außerdem musste ich unterwegs eine Katze von einem Baum retten und ihrer Besitzerin übergeben - einer reizenden älteren Dame, die mich unbedingt zum Tee einladen wollte. Kann man als Staatsdiener so ein Angebot eines braven Steuerzahlers ablehnen?«

Deckers Gesichtsausdruck veränderte sich um keine noch so kleine Nuance. »Sparen Sie sich das Gesülze, ich hab schon von Zeery gehört, dass Sie mit ihm und Dillagio gestern Abend einen heben waren.«

»Einen - heben? Wie sich das anhört ...«

»Genau!« Jetzt wandelte sich Deckers Miene, wurde eine Spur giftiger. »Können Sie das nicht wie alle anderen hart arbeitenden New Yorker am Wochenende tun? Da kräht am nächsten Morgen kein Hahn danach, wie klein und wässrig Ihre Augen aussehen.«

»Das können Sie doch gar nicht wissen!«

»Was?«

»Wer morgens kräht, wenn ich aufstehe.«

»Ha!«, lachte Decker überlaut. »Welche Henne sich in Ihren Stall locken lässt, interessiert mich nun wirklich nicht die Bohne!«

»Eben.«

Eine Spur Unsicherheit mischte sich in Deckers Stirnrunzeln. »Wie ist das nun wieder gemeint?«

»Es interessiert Sie nicht, also muss ich es Ihnen auch nicht erklären.«

»Was erklären?« Das Fragezeichen auf ihrer Stirn wurde größer. »Sagen Sie mal, wie viel Promille haben Sie eigentlich noch?«

Cotton zuckte seufzend die Achseln. »Sorry, ist nicht mein Tag heute. Aber so viel war es nun auch wieder nicht.«

»Sieben Drinks. Zeery hat mitgezählt.«

»Kunststück - wir hatten die gleichen, aber es waren nur klitzekleine Probiergläschen.« Mit Daumen und Zeigefinger zeigte er es an.

Kopfschüttelnd kommentierte Decker: »Unter der Woche geht das nicht, Cotton! Ich muss mich auf meinen Partner verlassen können, und auf Säufer ist kein Verlass!«

»Sie wissen verdammt gut, dass ich keiner bin!« Cotton schielte zur Seite, wo Sarah Hunter in der offenen Tür zum Serverraum stand und das Gespräch amüsiert mithörte. Etwas leiser fügte er hinzu: »Wir waren keinen heben , sondern bei einer Whiskyprobe, die von einem renommierten Whiskyhändler veranstaltet wurde. Da kriegt man für einen anständigen Preis erlesene Tropfen. Single Malt Whiskys, von denen eine Flasche achtzig Dollar aufwärts kostet. Und diese Probe findet jeden ersten Dienstag im Monat statt, also leider nicht am Wochenende.«

Decker schürzte die Lippen. »Mit anderen Worten: Sie haben sich von Zeerookah und Dillagio unter den Tisch trinken lassen. Die beiden waren pünktlich, und ihnen merkt man die Probiergläschen nicht an.«

»Vielleicht hätte ich mir auch am kalten Büfett den Magen vollschlagen sollen, um eine handfestere Grundlage zu schaffen. Was die beiden dort abgeräumt haben, war mehr als peinlich. Aber ich will fit bleiben, damit sich meine Partnerin in brenzligen Situationen auf mich verlassen kann.«

»Oder um mit Ihrem Sixpack junge Hühner zu beeindrucken?«

Cotton schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er brauchte noch einen starken Kaffee, und etwas mehr Aspirin konnte wohl auch nicht schaden. Hoffentlich dehnte sich dieser Scheißtag nicht wie Kaugummi.

»Mr High hat schon nach Ihnen gefragt«, erklärte Decker, nachdem sie vergeblich auf eine Erwiderung gewartet hatte.

Cotton spürte den Adrenalinstoß. »Hatte der Boss für heute Morgen eine Besprechung angesetzt?«

»Bis gestern Abend nicht, aber es scheint sich was Neues ergeben zu haben.«

Als hätte er die ganze Zeit zugehört, stand John D. High plötzlich neben den beiden und musterte Cotton von oben herab. Cotton fühlte sich kleiner, als er tatsächlich war. Gegenüber dem Zweimetermann, der schon allein durch seinen Blick Autorität ausstrahlte, wirkte das allerdings meistens so.

»Schön, dass Sie es auch einrichten konnten, unsere erlauchten Hallen mit Ihrer Anwesenheit zu beehren, Special Agent Cotton!«

»Tut mir leid, dass ich zu spät bin, Sir«, sagte Cotton mit belegter Stimme. »Wird nicht wieder vorkommen.«

»Davon gehe ich aus«, erwiderte High. Ansatzlos fügte er hinzu: »In fünf Minuten in meinem Büro. Sie beide bitte.« Mit langen Schritten ging er zu Steve Dillagio, der sich am Wasserspender gerade einen Becher füllte.

Decker lächelte verschmitzt, bevor sie sich wieder ihren E-Mails zuwandte. Erst jetzt fiel Cotton auf, dass sie einen neuen Hosenanzug trug. Jedenfalls konnte er sich nicht daran erinnern, sie schon einmal darin gesehen zu haben. Dezente Nadelstreifen auf Anthrazit, dazu eine weinrote Bluse. Ihre Schuhe wirkten gleichzeitig elegant und sportlich. Eins musste man ihr lassen: Sie hatte Stil, auch wenn er businessmäßig unterkühlt rüberkam. Cotton dagegen bevorzugte bequeme Klamotten. Anzüge waren im Einsatz eher hinderlich.

Seufzend ließ er sich auf seinen Drehstuhl fallen und blätterte in der Falschgeldakte, die noch vom Vorabend auf seinem Schreibtisch lag, ohne tatsächlich darin zu lesen. Als Decker und Dillagio sich auf den Weg in Highs Büro machten, folgte er ihnen wie an der Leine geführt. Sein Schädel pochte, und er sehnte jetzt schon den Feierabend herbei.

John D. High wartete, bis alle drei Platz genommen hatten, dann eröffnete er ihnen ohne lange Vorrede: »Ich ziehe Sie vom Falschgeldfall ab.«

Cotton runzelte die Stirn und schielte zu Decker hinüber, die kurz die Luft anhielt und nur mit Mühe einen Protest unterdrückte.

»Alle Spuren, die Sie bisher verfolgt haben«, fuhr High fort, »sind im Sande verlaufen. Wir geben den Fall an die Kollegen in Washington zurück, sollen die ihre Spezialisten dransetzen. Im Grunde war es von vornherein kein Fall für das G-Team. Ich habe ihn nur übernommen, weil mich der FBI-Direktor darum gebeten hat. Ab sofort konzentrieren wir uns auf einen anderen Fall, der uns vom Weißen Haus übertragen wurde.«

Aha, dachte Cotton, daher weht also der Wind. Seine Kopfschmerzen verblies dieser Wind allerdings nicht. Er hatte auf einen geruhsamen Tag mit Aktenstudium gehofft, den konnte er sich wohl abschminken.

High stand auf und trat an die Landkarte, die neben seinem Schreibtisch an der Wand hing. Er deutete auf einen Punkt südwestlich von Washington. »Gestern Nachmittag kam es bei einer Verkehrskontrolle nahe Strasburg, Virginia, zu einer Schießerei, bei der der Fahrer eines Kleintransporters schwer verletzt wurde. Der Mann ist nicht vernehmungsfähig. Ob er überlebt, ist derzeit ungewiss. Auf der Ladefläche seines Fahrzeugs fand die State Police einige Kisten mit hochmodernen Waffen. Anhand der Seriennummern dieser Waffen ließ sich feststellen, dass sie aus Beständen des DHS stammen.«

»Das Heimatschutzministerium wurde beklaut?«, fragte Decker. »Und das Weiße Haus überträgt uns die Aufklärung? Dann kann es sich nicht um einfachen Diebstahl handeln.«

High nickte. »Eigentlich wollte das DHS interne Ermittler einschalten, aber da alles, was mit dem Department of Homeland Security zu tun hat, auch die nationale Sicherheit betrifft, wurde der Präsident informiert.«

»Und er hat dem DHS höchstpersönlich die Zuständigkeit für die Ermittlungen entzogen?«, fragte Cotton. »Das wird dem Minister gar nicht schmecken. Der wacht doch über seinen Laden wie eine Glucke!«

High musterte Cotton scharf. »Der Laden, wie Sie eine der größten und wichtigsten Behörden unseres Landes bezeichnen, hat so viele nachgeordnete und miteinander verflochtene Dienststellen, dass der Präsident es vorgezogen hat, eine externe...
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Christian Weis (1966-2017) schrieb in den Genres Horror, SF, Fantasy und Thriller. Seine Erzählungen wurden in Magazinen und Anthologien veröffentlicht und für den Deutschen Science Fiction Preis sowie den Fränkischen Krimipreis nominiert. Bei Bastei Lübbe veröffentlichte er den Horror-Roman "Tief unter der Stadt" und drei Folgen der Serie "Cotton Reloaded".